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Rezensionen zu
Scham

Inès Bayard

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€ 14,00 [D] inkl. MwSt. | € 14,40 [A] | CHF 19,90* (* empf. VK-Preis)

Als ich damals auf das Buch "Scham" von Ines Bayard aufmerksam geworden bin, wollte ich es sofort lesen. Allerdings sind mir dann viele andere Bücher dazwischen gekommen und es ist ein wenig in Vergessenheit geraten. Als ich jetzt gesehen habe, dass es als TB erschienen ist, wollte ich es nochmal angehen und wie gut, dass ich es gelesen habe!! Für mich ist es eines der wichtigsten Romane der letzten Jahre! Es hat mich sehr umgehauen, denn ich habe doch etwas anderes erwartet, ich fand es grandios, wenn man mich so in die irre führt. Wir befinden uns in dem Roman in Frankreich/Paris und lernen Marie, Anfang 30, kennen, die mit ihrem Mann, der Anwalt ist, in Paris lebt. Sie haben insgesamt ein gut situiertes Leben und zu ihrem Glück fehlt nun jetzt auch Baby, das sich beiden wünsche. Marie arbeitet in einer Band und als der Direktor ihr eines Tages anbietet sie nachhause zu fahren, weil ihr Fahrrad beschädigt ist, wird sie von ihm vergewaltigt und das Leben ändert sich schlagartig und wird zum Delirium...Marie fasst eines Tages eine folgenschwere Entscheidung... Wow, was für ein Buch. Ich bin immer noch gefesselt. Der Schreibstil ist sehr besonders, mir hat er gefallen und passte zu der Dynamik in der Geschichte. Es sind so viele Themen, die die Autorin auf knapp 220 Seiten behandelt, dass ich mich Frage wie sie das geschafft hat. Ein Beispiel dafür, dass Bücher nicht immer so viele Seiten brauchen, um das Wichtigste zu vermitteln. Es war so herzzerreißend mitzuversorgen was Marie durchmacht, wie sie leidet, wie ihre Wahrnehmungen sich verändern und was ein Mensch mit so einer brutalen Straftat anrichtet. Ich möchte auch gar nicht soviel mehr zum Inhalt verraten, da man es selbst lesen sollte. Das Buch ist heftig, schonungslos und dennoch wichtig. Wenn man diese Themen lesen kann, emotionale stabil ist, empfehle ich es. Dennoch sollte man sich vielleicht vorher etwas über das Buch informieren. Hier wird bspw. auch die Tat sehr beschrieben und auch andere Szenen, die Marie erleidet, das sollte man wissen. Es hat in mir Gefühle, der Wut und Traurigkeit ausgelöst und mich mit dem Begriff der Scham beschäftigt und was das eigentlich mit vielen Mädchen und Frauen macht, in einer Gesellschaft aufzuwachsen, in der die Scham weiterhin hochgehalten wird...hier braucht es ein Umdenken...

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Eine Mutter bringt ihren Sohn mit einem vergifteten Apfel um. Auch ihren Mann hat sie versucht zu vergiften und nimmt sich zuletzt selbst das Leben. So beginnt Inès Bayards Roman "Scham". Was ist passiert? Diese Frage drängt sich natürlich nach diesem brutalen Romanbeginn auf. Und das umso mehr, da die Protagonistin auf den ersten Blick ein geregeltes Leben führt. Sie hat Eltern, die sie lieben und unterstützen, eine stabile Ehe und eine erfüllende Arbeit. Zumindest bis zu dem Abend, an dem sie ihr Fahrrad nach der Arbeit zertrümmert vorfindet, ihr Chef ihr anbietet, sie nach Hause zu fahren und sie dann im Auto brutal vergewaltigt. Über das Erlebte schweigt die Protagonistin. Das Trauma spiegelt sich zwar in ihrem Verhalten wider, doch das scheint niemand wahrzunehmen. Am allerwenigsten ihr Ehemann, der ihre Schmerzen und ihre Abwesenheit überhaupt nicht bemerkt. Schließlich ist die Protagonistin schwanger, ob von ihrem Mann oder dem Vergewaltiger, weiß sie nicht. "Scham" ist keine leichte Kost, im Gegenteil. Es ist teilweise wirklich hart zu lesen, weil es Bayard gelingt, die Emotionen der Protagonistin auf überzeugende Weise wiederzugeben. Der Schmerz, die Angst vor dem Stigma, die Tabuisierung, das Alleinsein mit der Situation und den Gefühlen, all das ist greifbar und Teil jeder Szene, die auf die Vergewaltigung folgt. Der Roman porträtiert, wie die Gewalttat eines Menschen das Leben dreier anderer zerstören kann. Er zeigt, welche psychischen Auswirkungen eine Vergewaltigung hat und wie wenig Rückhalt die Gesellschaft im Allgemeinen und sogar das eigene soziale Umfeld bieten. Der Roman hat mich natürlich durch sein Thema, aber vor allem auch durch seine Intensität an "Macht" von Heidi Furre erinnert. Allerdings habe ich "Scham" als noch eindringlicher empfunden. Ein wichtiger Roman für alle, die schwere Themen nicht scheuen und die es ertragen können, in die psychische und emotionale Welt einer traumatisierten Protagonistin einzutauchen.

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'Scham' von Inès Bayard ist am 13.März 2024 im btb Verlag erschienen. Das Buch wurde mir als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Dies beeinflusst meine Meinung in keiner Weise. Ich habe in kürzester Zeit schon einige Meinungen über dieses Buch gelesen. Ich war so neugierig, dass ich es einfach lesen musste. Gestern erhalten und gestern am späten Abend noch beendet. Spricht für sich, oder? Dieses Werk ist so erschütternd und schmerzhaft. Ich konnte es nicht aus der Hand legen, dabei hat es mich emotional so zerstört. Ich finde man sollte sich ganz genau überlegen, ob man es lesen möchte und es auch verkraften kann. Also unbedingt die TW beachten! Es ist wirklich harte Kost. Denn selbst ich wurde an meine Grenzen gebracht. Die 31-jährige Marie lebt nahezu das perfekte Leben. Ihr Ehemann Laurent ist Anwalt und beide möchten ein Kind bekommen. Bis ihr perfektes Leben aus den Fugen gerät. Denn Marie wird von ihrem Chef vergewaltigt. Schonungslos, brutal, verstörend. Er droht ihr zu schweigen, da er sonst ihre Ehe und ihre Karriere zerstören würde. Das Schicksal des Vergewaltigungsopfers, das später selbst zur Täterin wird, weil sie keinen Ausweg findet und einfach nicht drüber sprechen will, wurde so schonungslos geschildert. Niemand bemerkt Marie's leise Hilferufe. Nicht mal ihre Familie. Ihr Ehemann. Niemand. Niemand bemerkt dass es ihr immer schlechter geht. Wie verzweifelt sie einfach ist. Mit kurzen und knappen Sätzen wird man brutal in die Situation von Marie gezogen. Und doch hatten diese Sätze so eine große Wirkung. Man konnte ihre Wut, ihren Hass und die Ausweglosigkeit direkt spüren. Die detaillierte Vergewaltungsszene am Anfang.. Ich hatte so Tränen in den Augen. Ich wollte schreien und weinen zugleich. Denn viele Chefs nutzen einfach ihre Machtpositionen aus und ich kann mir gut vorstellen, dass so viele Menschen sich in solch einer Situation befinden. Man sollte bedenken, dass das ganze Buch sehr detailliert von der Autorin beschrieben wurde. Der Hass auf ihr Kind, auf ihren Ehemann, auf sich selbst und auf die Welt. Es wird nichts verherrlicht und die Autorin nimmt auch kein Blatt vor den Mund. Es hätte an manchen Stellen meiner Meinung nach 'weniger' intensiv sein können. Ich konnte beim lesen regelrecht ihren Schmerz und ihre Wut spüren. Die Gedanken und Gefühle wurden sehr gut rübergebracht. Dieses Buch hinterlässt definitiv Spuren.

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Das Gesicht liegt im Teller mit dem vergifteten Apfelmus, der kleine tote Körper zusammengesackt auf dem Hochstuhl. Die Mutter daneben, aufrecht sitzend, keine Gewissensbisse, sondern Entschlossenheit im toten Gesicht. Was trieb Marie zur entsetzlichen Tat? Monate vorher führt sie ein harmonisches Leben. Laurent ein perfekter Ehemann, ihre Arbeit in einer Bank interessant und abwechslungsreich. Zum Glück fehlt nun ein Baby. Marie steigt arglos zu ihrem Chef ins Auto und wird von ihm brutal vergewaltigt. Anstatt sich zu offenbaren, versucht sie ihr Leben weiterzuleben. Am nächsten Tag schläft sie mit Laurent. Sie gibt sich ihm hin, lässt ihren Körper benutzen, obwohl sie wund ist an Leib und Seele. Drei Wochen später bestätigt ein Test, dass sie ein Kind erwartet. Ihr Mann und ihr Umfeld freuen sich, doch sie nicht, denn sie ahnt, es ist die Folge ihrer Vergewaltigung. Sie hasst es, was fortan mit ihrem Körper geschieht und das Kind, Thomas, zur Welt zu bringen. Sie schweigt weiter. Sie interessiert sind nur für ihren Sohn, wenn sie sich ihren Mutterpflichten entziehen kann. Das Ende des Jahres bescherte mir noch ein Highlight. So direkt und brutal geschrieben, dass es oft kaum zu ertragen war und mich unfassbar wütend machte. Denn niemand aus ihrem Umfeld erkennt ihre psychische Notlage. Marie schweigt aus Scham und über das Verbrechen eines alten, weißen und mächtigen Mannes wird kein Richterspruch gefällt.

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