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Inès Bayard

Scham

Roman

(6)
TaschenbuchNEU
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Nominiert für den Prix Goncourt: Die unfassbare Geschichte einer Vergewaltigung und der Frage, wie eine Frau damit umgeht. - »So etwas wie das Buch der Stunde.« Die Zeit

Maries Leben ist perfekt. Sie ist jung und erfolgreich, ihr Mann ist Anwalt, jetzt wollen die beiden ein Kind. Da passiert das Unfassbare. Marie wird von ihrem Chef auf dem Heimweg brutal vergewaltigt. Und er setzt sie so unter Druck, dass sie niemandem, nicht einmal ihrem Mann, davon erzählt. Die junge französische Autorin Inès Bayard lässt in ihrem eindrucksvollen Debütroman keinen Zweifel: an dem, was geschehen ist, und daran, dass Marie keine Schuld trifft. Und doch müssen wir zusehen, wie Marie der Moment, in dem sie noch Hilfe suchen könnte, entgleitet, wie sie vom Opfer zur Täterin wird …


Aus dem Französischen von Theresa Benkert
Originaltitel: Le Malheur du bas
Originalverlag: Editions Albin Michel
Taschenbuch, Broschur, 224 Seiten, 11,8 x 18,7 cm
ISBN: 978-3-442-77121-9
Erschienen am  13. March 2024
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Rezensionen

Ein sehr aufwühlendes Buch mit schwerer Thematik

Von: lisasbooks

08.04.2024

•• Sie hat sich geschämt. Die Scham, die jede Frau von Anfang bis Ende ihres Lebens nicht loslässt. Immer ist es dieselbe. Die Scham vor dem Körper, der nicht perfekt, nicht rein ist, der von der allgemeinen Moral missbilligt wird.•• ____ Scham ist kein Unterhaltungsbuch. Kein Buch, das Spaß macht oder dazu animiert immer weiter lesen zu wollen. Es ist ein Buch, das anhand seiner Thematik schockiert, aufwühlt und dazu anregt verstehen zu wollen. Die Geschichte von Marie zeigt wie schnell ein scheinbar perfektes Leben zum absoluten Albtraum wird. Wie aus einer jungen, fröhlichen Frau eine Frau wird, die innerlich leidet und einen rasenden Hass auf die Welt entwickelt. Man spürt in jeder Zeile die unfassbare Wut und Hilflosigkeit der Protagonistin, die so gerne ihr inneres Leid mitteilen würde, aber immer wieder den richtigen Punkt „verpasst“ - egal ob aufgrund von eigener Scham oder einem teilnahmslosen, ignoranten Umfeld. Fakt ist: wir erleben wie eine junge Frau sich vollkommen verliert und zerstört. Wie aus einem Opfer, einer Überlebenden… eine Täterin wird. ____ Der Schreibstil der Autorin ist wirklich gewöhnungsbedürftig, weil durch die fast schon dokumentierenden, kurzen Sätze kein richtiger Sog entsteht und es sehr sachlich bleibt - was anhand der Thematik nachvollziehbar ist, aber den Lesefluss stocken ließ. Die Thematik wird in seinen Einzelheiten sehr detailliert und schonungslos dargestellt. Für mich war diese Darstellung teilweise befremdlich, aber gleichzeitig genauso verständlich, weil man die das Leid von Marie so hautnah miterlebt. Im Laufe der Geschichte hat man das Gefühl ihr Schweigen wird immer lauter, ihre Ausweglosigkeit immer verzweifelter. Man ist einfach schockiert davon, wie viel mehr Last auf Maries Schultern abgeladen wird, wie weitreichend die Folgen ihrer Vergewaltigung sind und welche Konsequenzen sich daraus ergeben. Für mich war Scham, ein einzigartiges, aber teilweise auch sehr schwieriges Buch - auf mehreren Ebenen. Ich will hierfür eigentlich keine Empfehlung aussprechen, jedoch sagen, dass die Thematik verleitet das Buch in die Hand zu nehmen. Es soll gesagt sein, dass diese Aufarbeitung durchaus schwer zu ertragen und aufwühlend ist/sein kann. Lest es also mit einer gewissen Vorsicht.

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Starkes Buch - Wichtig und erschütternd zugleich

Von: Ayda

07.04.2024

Als ich damals auf das Buch "Scham" von Ines Bayard aufmerksam geworden bin, wollte ich es sofort lesen. Allerdings sind mir dann viele andere Bücher dazwischen gekommen und es ist ein wenig in Vergessenheit geraten. Als ich jetzt gesehen habe, dass es als TB erschienen ist, wollte ich es nochmal angehen und wie gut, dass ich es gelesen habe!! Für mich ist es eines der wichtigsten Romane der letzten Jahre! Es hat mich sehr umgehauen, denn ich habe doch etwas anderes erwartet, ich fand es grandios, wenn man mich so in die irre führt. Wir befinden uns in dem Roman in Frankreich/Paris und lernen Marie, Anfang 30, kennen, die mit ihrem Mann, der Anwalt ist, in Paris lebt. Sie haben insgesamt ein gut situiertes Leben und zu ihrem Glück fehlt nun jetzt auch Baby, das sich beiden wünsche. Marie arbeitet in einer Band und als der Direktor ihr eines Tages anbietet sie nachhause zu fahren, weil ihr Fahrrad beschädigt ist, wird sie von ihm vergewaltigt und das Leben ändert sich schlagartig und wird zum Delirium...Marie fasst eines Tages eine folgenschwere Entscheidung... Wow, was für ein Buch. Ich bin immer noch gefesselt. Der Schreibstil ist sehr besonders, mir hat er gefallen und passte zu der Dynamik in der Geschichte. Es sind so viele Themen, die die Autorin auf knapp 220 Seiten behandelt, dass ich mich Frage wie sie das geschafft hat. Ein Beispiel dafür, dass Bücher nicht immer so viele Seiten brauchen, um das Wichtigste zu vermitteln. Es war so herzzerreißend mitzuversorgen was Marie durchmacht, wie sie leidet, wie ihre Wahrnehmungen sich verändern und was ein Mensch mit so einer brutalen Straftat anrichtet. Ich möchte auch gar nicht soviel mehr zum Inhalt verraten, da man es selbst lesen sollte. Das Buch ist heftig, schonungslos und dennoch wichtig. Wenn man diese Themen lesen kann, emotionale stabil ist, empfehle ich es. Dennoch sollte man sich vielleicht vorher etwas über das Buch informieren. Hier wird bspw. auch die Tat sehr beschrieben und auch andere Szenen, die Marie erleidet, das sollte man wissen. Es hat in mir Gefühle, der Wut und Traurigkeit ausgelöst und mich mit dem Begriff der Scham beschäftigt und was das eigentlich mit vielen Mädchen und Frauen macht, in einer Gesellschaft aufzuwachsen, in der die Scham weiterhin hochgehalten wird...hier braucht es ein Umdenken...

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Vita

Inès Bayard, geboren 1992 in Toulouse, lebt derzeit in Berlin. »Scham« ist ihr erster Roman und stand auf der Longlist für den Prix Goncourt.

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