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Rezensionen zu
Die Hofgärtnerin − Frühlingsträume

Rena Rosenthal

Die Hofgärtnerinnen-Saga (1)

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Fliedertraum

Von: Sabine Rave aus Süsel

03.08.2021

Ich liebe Blumen, schöne Gärten und Parks und Flieder, da müsste ich dieses Buch einfach lesen. Es geht um Marleene, die schon als Kind nichts lieber tut als dich um Blumen zu kümmern. Sie träumt davon Gärtnerin zu werden, doch das ist im Jahr 1891 für ein Mädchen aus der Arbeiterschicht undenkbar. Gärtner sind Männer. Marleene sieht nur einen Weg. Sie verkleidet sich als Junge und bewirbt sich in der Hofgärtnerei als Lehrling. Tatsächlich wird sie angenommen. Doch damit hôren die Probleme nicht auf, denn das Versteckspiel ist nicht leicht... Marleenes Geschichte fesselt einen von der ersten bis zur letzten Seite. Sie war mir so nahe als wenn ich sie persönlich kennen würde. Aber auch alle anderen Charaktere haben die Geschichte sehr lebendig gemacht. Es gab viele tolle Nebendarsteller, vor allem Marleenes Cousine Frieda ist mir sehr ans Herz gewachsen. Sehr gut gefallen haben mir die Einblicke in die Welt der Gärten und Blumen. Irgendwie hatte ich bei. Lesen die ganze Zeit den Duft von Flieder in der Nase. Wer Blumen mag, wird dieses Buch lieben.

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Oldenburg, Ende des 19. Jahrhunderts: Marleenes großer Traum ist, eine Gärtnerlehre zu machen. Nur allzu gerne würde sie in die Fußstapfen ihres geliebten Vaters treten, der als Hofgärtner in Oldenburg gearbeitet hat. Den Vater verliert sie sehr früh, und ihre Mutter ist krank. Marleene bleibt nichts anderes übrig, als Geld zu verdienen, und sie arbeitet als Dienstmädchen in einem Hotel. Mit ihrer Cousine Frieda teilt sie sich ein Zimmer. Letztendlich ist ein Ereignis im Hotel ausschlaggebend, dass sie einen Entschluss fasst, denn selbst als ein Hotelgast zudringlich wird und sie belästigt, schenkt ihr die Chefin kein Gehör. Da sie als Frau keine Chance hat, für eine Gärtnerlehre eingestellt zu werden, verkleidet sie sich als Junge. Marleenes Geschichte ist interessant, denn hier merkt man, wie wenig Frauen zum Ende des 19. Jahrhunderts in der Gesellschaft galten. Sowohl sie als auch ihre Cousine geben ihr Bestes und erhalten doch kaum Anerkennung. Die damalige Situation gibt mir zu denken, denn eigentlich müsste man meinen, dass es wenigstens bei den Frauen einen gewissen Zusammenhalt gab, aber dem war anscheinend nicht so. Im Folgenden erfährt man, wie es Marleene in Männerkleidern ergeht. Das ist alles kurzweilig und amüsant geschildert, wenn auch einiges etwas unrealistisch auf mich wirkte. Beispielsweise fand ich die Umstände, wie sich Marleene täglich verkleidet hat, schon etwas unglaubwürdig. Da sie ja mit ihrer Cousine ein Zimmer teilt, kann sie nicht einfach als junger Mann aus dem Haus spazieren, ohne Friedas guten Ruf zu schädigen. Andererseits musste sie als Junge in der Gärtnerei ankommen. Wie sie täglich die Verwandlung bewerkstelligt hat, ohne aufzufliegen,konnte ich nicht so ganz nachvollziehen. Marleene ist manchmal viel zu gutmütig und naiv für die Welt. Auch mit den Kollegen gab es einige Ereignisse, die mir nicht sehr realistisch erschienen. Oft fällt es Marleene schwer, sich zu behaupten und ihrer Rolle gerecht zu werden. Die Charaktere sind alle gut gezeichnet, und man lernt liebenswerte Menschen, vor allem der ernsthafte Julius hat mich beeindruckt, der sich gegen den Willen seines Vaters der Zucht von Rhododendren widmet und dadurch unbewusst eine heikle Situation rettet, was ihm jedoch nicht gedankt wird. Aber auch einige fiese Individuen sind vertreten, von denen manche ihr wahres Gesicht aber erst nach und nach offenbaren. Sehr gut haben mir die Einblicke in die Welt einer Gärtnerei zur damaligen Zeit gefallen. Auch das Setting ist wunderbar beschrieben, und vor allem für Oldenburger ist der Roman sicher ein noch größerer Lesegenuss. Der Roman hat mich gut unterhalten, wenn auch so manche Intrige, die hier gesponnen wird, schon sehr heftig ist und doch ein wenig überzogen auf mich wirkte. Was mich dann ziemlich frustriert hat, ist der böse Cliffhanger am Ende. Da bleibt so einiges offen und ungesagt! Natürlich will ich wissen, wie es weitergeht und kann es gar nicht erwarten, bis der zweite Band erscheint. Allerdings werden wir uns da noch bis zum Frühjahr 2022 gedulden müssen. Das ist die Krux bei vielen Mehrteilern, dass am Ende zu viel offen bleibt. Bis der nächste Band erscheint, hat man dann einiges schon wieder vergessen. Ich habe kein Problem mit Mehrteilern, wenn das Ende einigermaßen rund und letztendlich jeder Band für sich lesbar ist. Hier sollte man jedoch auf keinen Fall versäumen, Band 1 zu lesen, bevor das zweite Buch erscheint. Die wunderschöne Ausstattung des Buches möchte ich nicht unerwähnt lassen. Die Klappbroschur ist mit vielen bezaubernden Details ausgestattet, und jede Kapitelüberschrift ziert eine kleine Flieder-Illustration. Zur Abrundung enthält das Buch am Ende auch noch ein paar Flieder-Rezepte und Tipps sowie viel Wissenswertes über diese faszinierende Pflanze.

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Schöne Frühlingsgeschichte

Von: Hannah R.

01.06.2021

Marleenes Traum war es schon immer, Gärtnerin zu werden. Da dies den Frauen ihrer Zeit verwehrt blieb, verkleidet sie sich als Junge, um in der Hofgärtnerei eine Lehre beginnen zu können. Als endlich ihr Traum in Erfüllung geht, werden ihr immer wieder Steine in den Weg gelegt und auch ihre Gefühle für die Söhne der Hofgärtnerei, bringen sie zunehmend durcheinander. Durch ihre Verkleidung wird ihr aber auch die Ungleichheit von Männern und Frauen, Arbeitern und Bürgerlichen bewusst und sie beginnt, sich mit ihrer vorgegebenen Rolle im Berufs- und Familienleben auseinanderzusetzen. Hauptsächlich aus Marleenes Sicht wird die Handlung beschrieben, dennoch kommen zwischendrin auch immer die anderen Handelnden zu Wort, sodass man die Gefühle und Motivationen aller gut nachvollziehen kann. Die Geschichte ist gespickt mit liebevollen Details über die Pflanzen, das Umland und die Stadt Oldenburg und man kann die Lieblingspflanzen von Marleene, den Flieder, fast durch das Buch riechen. Insgesamt hat mir das Buch recht gut gefallen, es liest sich flüssig, ist spannend und man fiebert mit Marleene mit. Wer ab und zu Bücher dieses Genres liest, wird einige Handlungsstränge als vorhersehbar erkennen, was mich jedoch nicht allzu sehr gestört hat. Für einen Nachmittag auf der Gartenliege eignet es sich sehr gut! Der erste Band lässt am Ende zahlreiche offene Handlungsstränge zurück, sodass man gespannt sein kann, was einen in den nächsten Teilen erwartet.

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Optisch gefällt mir das Cover des Buches wirklich gut und es passt zudem echt sehr gut zum Setting und auch die Inhaltsangabe ist so gewählt, das man neugierig auf das Buch wird. Das Buch ist ja eine historische Familiensaga und normalerweise lese ich historische Romane ja nicht, aber da mir die Inhaltsangabe wirklich sehr zugesagt hat, wollte ich das Buch lesen und ich muss sagen, ich war positiv überrascht. Da ich das Genre ja sonst nicht lese, kann ich es vielleicht auch nicht zu 100 % beurteilen, weil ich ja keine großartigen Vergleichsmöglichkeiten habe... Hier geht es nun um Marleene, aber es gab auch recht viele Charaktere, die eine recht große Rolle gespielt haben. Mit Marleene bin ich echt gut klargekommen, sie war gleich sehr sympathisch und ihre teils schlagfertige Art fand ich schön. Ansonsten hat mir Frieda als Charakter wirklich gut gefallen. Einige Nebencharaktere waren natürlich auch nicht so sympathisch, aber das gehört ja dazu und das fand ich auch nicht schlimm. Die Handlungen haben mich wirklich überzeugt und ich fand es gerade am Anfang noch richtig unterhaltsam (obwohl ich es eigentlich durchweg unterhaltsam fand, aber am Anfang besonders). Es war schön mal etwas aus dieser Zeit zu erfahren und die behandelnden Themen fand ich ebenfalls richtig gut. Das Blumenthemen bzw. das Setting mit der Gärtnerei gefiel mir zudem. Das Ende passte gut dazu und ich fand es wirklich schön. Den Schreibstil der Autorin empfand ich als flüssig und angenehm zu lesen. Übrigens kann ich sagen, das es sicher nicht das letzte Buch gewesen ist, was ich in diesem Genre gelesen habe und das liegt auch an der Erfahrung mit diesem Buch, was ich ja echt gut fand. Es soll ja auch noch einen zweiten Band dieser Reihe geben und da bin ich natürlich gespannt drauf. Hinweis: Die Rezension ist von Twin-Tina, ich (Kati) hatte dieses Buch nicht als Rezensionsexemplar....

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Schon seit ihren frühen Kindheitstagen ist Marleene von der Pflanzen- und Blumenwelt begeistert. Begierig saugt sie jede Information auf, die ihr ihr Vater liefert, denn ihr Vater ist Gärtner in der Hofgärtnerei der Familie Goldbach in Oldenburg. Am liebsten würde Marleene auch später eine Gärtnerlehre absolvieren, aber da gibt es ein Problem: Marleene ist eine Frau und im Jahre 1881 war es undenkbar, dass eine Frau eine solche Tätigkeit aufnimmt. Als dann noch ihr Vater plötzlich verstirbt, steht sie mit ihrer Mutter vor dem Nichts und muss eine Stelle als Zimmermädchen in einem Hotel aufnehmen. Doch eines Tages hält Marleene diesen Zustand nicht mehr aus und trifft eine folgenschwere Entscheidung: Aus Marleene wird Marten, der neue Lehrling der Hofgärtnerei der Familie Goldbach. Der Klappentext hat mich direkt von Anfang an gepackt. Eine Frau, die gegen alle gesellschaftlichen Widerstände ihre Träume verfolgt? Dieses Buch musste ich einfach lesen. Ich fand es auf der einen Seite schön, Marleene auf ihrem Weg zu begleiten, aber habe auch auf der anderen Seite ein wenig mit ihr gelitten, dass sie einfach nicht die sein darf, die sie ist, wenn sie ihre Träume verwirklichen möchte. Marleene ist einfach eine durch und durch sympathische Person, die an erster Stelle ihre Familie setzt, bevor sie an sich denkt. So überlegt sie lange hin und her, ob sie ihren Plan wirklich in die Tat umsetzen soll, weil sie Angst hat, dass sie danach ihre Mutter nicht mehr versorgen kann. Sie verkauft sogar ihre wenigen Habseligkeiten, die ihr geblieben sind, nur um genug finanzielle Mittel zu haben, um den Plan in die Tat umzusetzen. Ich fand es im Laufe des Buches einfach ungerecht, wie Frauen zur damaligen Zeit behandelt worden sind. Ihnen wurde die Fähigkeit zum logischen Denken aberkannt, sie bekamen keinen Mathematik-Unterricht, sodass sie noch mehr in ihrer Berufswahl eingeschränkt worden sind, und darüber hinaus war sowieso die landläufige Meinung, die natürliche Aufgabe der Frau sei der Haushalt und die Mutterschaft. Niemand hinterfragt dieses Frauenbild. Jeder schnürt die Frauen in dieses gesellschaftliche Zwangskorsett und empfinden es als das Normalste der Welt. Umso mehr hat es mich gefreut, dass Marleene sich dagegen auflehnt und eben dann als Mann verkleidet eine Gärtnerlehre beginnt. Dadurch zeigt sie auch, dass Frauen doch dazu fähig sind, eine solche „Männer-Tätigkeit“ auszuüben, auch wenn es gesellschaftlich nicht ihre Aufgabe zu sein scheint. Interessant fand ich auch in diesem Zusammenhang die Rolle von Dorothea von Wallenhorst innerhalb der Geschichte. Als Tochter aus gutem Hause hat sie die Möglichkeit, als einer der ersten Frauen auf eine Gartenbauschule zu gehen. Zwar ist sie mit dem Abschluss dieser Schule eine ausgebildete Gärtnerin, wird aber in der Hofgärtnerei alles andere als so behandelt. Obwohl sie einen Abschluss hat, bekommt sie nur genauso viel Geld wie ein Lehrling und muss die schwere Gartenarbeit mit einem Arbeitskorsett und einem Rock bewältigen. Zudem wird sie von ihren „Arbeitskollegen“ nur belächelt und nicht ernst genommen. Allerdings lässt sich Dorothea davon nicht unterkriegen. Sie sagt offen ihre Meinung und ist eine Stimme für die Frauen dieser Zeit. Am Anfang war mir Dorothea noch unsympathisch, aber dies änderte sich schnell. Sie ist einfach eine bewundernswerte und starke Frau, die sich trotz ihres Standes für eine bessere Welt einsetzt. Darüber hinaus fand ich auch am Ende des Buches, als Julius und Marleene an den Plänen zu dem neuen Garten des Großherzogs gearbeitet haben, die Botschaft berührend, die sich daraus ergeben hat. Es sollte kein angelegter Garten sein, sondern ein offener, natürlicher, in der die Pflanzen so wachsen dürfen, wie sie es auch in der Natur machen würden. Der Großherzog möchte weg von den alten ausgetreten Wegen und eine neue Zeit einläuten. Vielleicht auch eine neue Zeit für die Frauen? Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, wie die Reise von Marleene weitergehen wird, denn es wird einen 2. Band geben. Diese Nachricht am Ende zu lesen, hat mich auf jeden Fall sehr gefreut. Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der das perfekte Buch für einen frühlingshaften Tag sucht und dazu Frauen auf ihrer Reise in ihre Unabhängigkeit begleiten möchte! Ich für meinen Teil drücke ihnen auf jeden Fall ganz fest die Daumen 😊🌻

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Feine Lesezeit

Von: get lucky

16.05.2021

Und so bin ich nun jedes sonnige freie Minütchen immer mit einem guten Buch hier zu finden. Die Hofgärtnerin - Rena Rosenthal Blumen sind ihre Leidenschaft. Liebe ist ihr Schicksal. Wird sie es schaffen, ihren großen Traum zu leben? Oldenburg, 1891. Als Gärtnerin in der Natur zu arbeiten und die schönsten Blumen dieser Welt zu züchten, davon träumt Marleene schon ihr ganzes Leben. Doch ihr Wunsch scheint unerreichbar, denn eine Gärtnerlehre ist allein Männern vorbehalten. Aber Marleene gibt nicht auf: Kurzerhand schneidet sie sich die Haare ab und verkleidet sich als Junge – und bekommt eine Anstellung in der angesehenen Hofgärtnerei. Marleene ist überglücklich! Doch die anderen Arbeiter machen ihr den Einstieg alles andere als leicht, und es wird zunehmend komplizierter, ihre Tarnung aufrechtzuerhalten. Als sie dann auch noch die beiden charmanten Söhne der Hofgärtnerei kennenlernt, werden ihre Gefühle vollends durcheinandergewirbelt. Marleene muss sich entscheiden – folgt sie ihrem Traum oder ihrem Herzen … Es gibt Protagonisten, die einem schon ab der ersten Seite sympathisch sind, dazu gehört Marlene eindeutig. Das 19. Jahrhundert ist noch von einem ganz anderen Rollenverständnis geprägt, aber klar doch, dass auch damals die Menschen und eben auch die Frauen Wünsche, Träume und Vorstellungen hatten. Es gehörte natürlich eine Portion Mut und Ausdauer dazu. Schafft es Marlene, ihre Maskerade aufrecht zu erhalten, wird sie Erfolg haben, wird sie glücklich... ? Ein bisschen was davon beantwortet dieser Band, zwei weitere sind angekündigt. Der Schreibstil, der mir unbekannten Autorin ist leicht und flüssig; sie schafft es den Spannungsbogen zu halten und macht auf alle Fälle Lust, die Folgebände zu lesen. Dass die Autorin selbst in einer Baumschule groß geworden ist, ist einfach zu spüren! "Manchmal ist Lesen so wundervoll wie ein Strauß frischer Flieder!" So steht es auf dem Lesezeichen geschrieben, das dem Buch beigelegt war; der Flieder spielt im Buch (und bei der Einbandgestaltung) eine zentrale Rolle, und ich bin gerade ständig mit offenen Augen unterwegs, ob ich irgendwo zweifarbigen Flieder entdecke. ;O) Dem Penguin-Verlag ein ganz liebes Dankeschön für dieses feine Leseerlebnis! ✶✶✶✶

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Handlung Oldenburg 1891 Schon seit ihrer Kindheit träumt Marleene davon, eine Gärtnerlehre anzutreten. Sie kann sich nichts schöneres vorstellen, als tagtäglich von den schönsten Blumen umgeben zu sein und an der frischen Luft zu arbeiten. Allerdings scheint ihr Traum unmöglich, denn solch eine Lehre ist allein den Männern vorbehalten. Marleene lässt sich nicht so schnell ins Bockshorn jagen und fasst einen Plan: Sie trennt sich von ihren langen Haaren, besorgt sich Männerkleidung und tritt als Marten auf. Auf diese Weise gelingt es ihr, eine Anstellung in der bekannten Hofgärtnerei zu erhalten. So geht zwar ihr größter Wunsch in Erfüllung, allerdings beginnt nun auch ein heikles Versteckspiel. Stets muss Marleene aufpassen, dass niemand hinter ihr Geheimnis kommt und teilweise fällt es ihr sehr schwer, ihre Tarnung aufrechtzuerhalten. Zumal sie nach kurzer Zeit die beiden Söhne des Chefs kennenlernt, deren Charme sie sich nicht so recht entziehen kann... Meinung Das Cover ist sehr frühlingshaft und lebendig. Es besticht anhand von auffallenden und frischen Farben, die Szenerie ist ansprechend und weckt bei mir das Interesse, mir den Roman näher anzuschauen. Zu sehen ist eine Dame, die an einem kleinen Fliederstrauch schnuppert. Sie bewegt sich auf ein einladendes und gemütlich wirkendes Haus zu, rund um den Weg sind allerhand Blumen zu sehen. Diese sind in den schillerndsten Farben abgedruckt und geben dem gesamten Bild viel Ausdruck. Ich finde, dass das Bild an sich wirklich sehr schön und ansprechend erscheint, ich frage mich lediglich, ob die Dame auf dem Bild nicht vielleicht ein wenig zu modern für die Handlungszeit (Ende des 19. Jahrhunderts) gekleidet ist. Wenn dies vielleicht noch ein wenig mehr angepasst worden wäre, fände ich das Cover perfekt! Auf den Roman aufmerksam geworden bin ich über Instagram. Dort hat es mir zufällig einen Beitrag der Autorin angezeigt und ich musste einfach nachschauen, um was die Geschichte handelt. Und ganz schnell habe ich festgestellt, dass das Buch ganz meinem Lesegeschmack entspricht und ich mich sehr für den Inhalt interessiere. Daher wanderte der Roman auf meine Wunschliste und ich habe mich darüber gefreut, ein Rezensionsexemplar des Werkes zu erhalten. Aus diesem Grund möchte ich mich auch hier nochmals ganz herzlich beim Bloggerportal dafür bedanken! Als ich mit dem Lesen des Buches begonnen habe, hatte ich nicht erst noch geschaut, was es für einen möglichen Anhang geben könnte. Ich bin einfach in die Geschichte gestartet und im Nachhinein ärgere ich mich ein klein wenig, dass ich nicht erst noch die letzten Seiten durchgeblättert habe. Denn dort findet sich nicht nur ein Personenverzeichnis, anhand dessen man genaustens schauen kann, welches Alter die Figuren haben und wie einige familiäre Banden aussehen, sondern es gibt auch ein Glossar und einige Übersetzungen von Begriffen, die entweder mit Dialekt gesprochen wurden oder aus der Pflanzenwelt stammen. So kann man immer fix nachschauen, was gerade gemeint ist und muss nicht erst das Internet oder ein Nachschlagewerk nutzen. Ich hatte absolut keine Probleme damit zu verstehen, was im Dialekt gerade ausgedrückt werden soll, oft erschließt sich der Sinn dessen von allein. Und da die Protagonisten einen hohen Wiedererkennungswert hatten, fand ich es auch nicht schlimm, die Personenübersicht erst nach dem Beenden des Romans entdeckt zu haben. Ich finde all diese Details im Anhang auf jeden Fall sehr passend und gut. Es rundet das Werk ab und gibt bei Fragen eine Antwort, ohne das man das Buch aus der Hand legen muss. Ich empfand den Start in die Geschichte als sehr angenehm und erklärend. Man kann sich anhand des Prologs ein erste Bild der Personen machen, sich in der Zeit zurechtfinden und das bei mir dazu geführt, dass ich von der ersten Seite an sehr flüssig und fix mit dem Lesen vorangekommen bin. Sowohl mit der Schreibweise, als auch mit den Personen, der Handlungszeit und der Gesamtsituation konnte ich mich schnell anfreunden und all das hat zu einem einfachen und lockeren Vorankommen geführt. Ich bin mit dem Lesen des Buches viel schneller vorangekommen als ich gedacht hatte und es war interessant zu sehen, wie sich die Figuren entwickeln und mit welchen Überraschungen die Geschichte noch aufwarten wird. An einem so flüssigen und problemlosen Lesen hat natürlich auch die Sprache ihren Anteil. Sie war sehr angenehm zu lesen, sie war an keiner Weise zu anspruchsvoll oder hochtrabend. Im Gegenteil, meist war die Schreibweise recht einfach und leicht lesbar, an solchen Stellen, an denen entweder plattdeutsche Begriffe oder botanische Namen eingebunden wurden, erhielt sie einen angenehmen Anspruch. Ich mochte es sehr, dass diese beiden Punkte zwar auftauchten, sich jedoch in einem guten Maß hielten und nicht zu häufig, aber auch nicht zu selten im Text vorkommen. So erhielt die Geschichte viel Charme und Glaubwürdigkeit, zudem zeigten diese Ausschnitte, dass sich die Autorin mit zahlreichen Aspekten rund um die Themen des Romans befasst hat. Für mich gestaltete sich die Handlung an keiner Stelle als sonderlich stimmungsvoll. Nie sind die Emotionen so stark gewesen, dass sie sich auch nur ansatzweise auf mich übertragen haben und daher habe ich nie so richtig mit den Protagonisten mitleiden können. Das hat dann leider dazu geführt, dass ich sowohl zu den Figuren, als auch zu den Ereignissen Distanz gewahrt habe. Ich war ein wenig davon überrascht, dass mehrere Personen im Verlauf der Geschichte zu Wort kommen. Nicht nur Marleene, sondern auch ihre Cousine oder die Kinder des Besitzers der Hofgärtnerei erhalten ausreichend Platz, um sich dem Leser zu präsentieren, ihm sein Denken, seine Hoffnungen und auch Gefühle näherzubringen und somit mögliche Sympathien zu erregen. Auf diese Weise erhält man vielfältige Einblicke auf die Geschehnisse, aber auch die Protagonisten. Man kann die Situationen, Aussagen und Handlungen besser nachvollziehen und sich ein eigenes Urteil über allerhand Themen erlauben. Ich mochte die Vielfalt, die dadurch in den Roman gebracht wurde. Es entsteht immer wieder Abwechslung, nie ist man von einer Erzählperspektive gelangweilt und stets wird neuer Schwung in die Geschichte gebracht. Das alles regt natürlich stark dazu an, weiterlesen zu wollen, zudem finde ich, dass es für mögliche Längen erst gar keine Chance gab, zu entstehen. Mir haben leider ein paar Zeitangaben gefehlt. Lediglich beim Prolog, sowie dem darauffolgenden ersten Kapitel wird davon Gebrauch gemacht, ansonsten gibt es nur sehr vage Aussagen dazu. Das hat ziemlich schnell dazu geführt, dass ich komplett den zeitlichen Überblick verloren habe und schon nach kurzer Zeit nicht genau sagen konnte, wie viele Tage oder Wochen seit dem Beginn der Geschichte vergangen sind. Im Grunde kann man nur anhand des Jahreszeitenwechsels ein wenig schauen, wie weit die Handlung mittlerweile fortgeschritten ist, allerdings war mir dies zu wenig. Mir hätte auch schon lediglich der Handlungsmonat vor dem Beginn neuer Kapitel gereicht, um wenigstens ein wenig informiert zu sein. Oft besitzt der Roman einen ruhigen Ton, die Ereignisse zeigen meist den Alltag der Personen und man erhält einen guten Eindruck von den Lebensweisen dieser. Anhand der Andeutung von Geheimnissen und natürlich dem großen Versteckspiel von Marleene kommt ein angenehmer Hauch von Spannung in die Geschichte und man kann sich als Leser einige Gedanken dazu machen, wie sich wohl diverse Situationen auflösen werden. Ich finde, dass meistens auf zu großes Drama verzichtet wird, im Grunde gibt es eine Szene, die ich in diesem Zusammenhang als zu viel empfand. Ansonsten wurden die Ereignisse sehr realistisch und glaubwürdig geschildert, was dazu geführt hat, dass ich mich sehr locker auf die Geschichte einlassen konnte. Als sehr eindrucksvoll und farbenfroh habe ich das Setting wahrgenommen. Ich konnte mir jeden einzelnen Ort richtig gut vorstellen und hatte daher beim Lesen zahlreiche Bilder vor Augen, die die Geschichte nochmals lebendiger haben werden lassen. Zudem mochte ich die Vielfalt die bei den einzelnen Handlungsorten genutzt wurde, es gibt sowohl die feine und sehr verlockende Hofgärtnerei, die nicht nur anhand seiner Pflanzenvielfalt, sondern auch mit dem prunkvollen Wohngebäude der Familie Goldbach überzeugen kann. Dazu gibt es aber auch Ausflüge in ärmlichere Gegenden, die ebenso lebendig beschrieben werden und daher die Unterschiede in den Lebensweisen und Einkommen der Bürger zeigen. So werden Kluften in der Bevölkerung erkennbar und ein realistisches Abbild der Gesellschaft wird beschrieben. Die Anzahl der Protagonisten empfand ich als überschaubar und passend. Im Grunde tauchen fast ausschließlich stets nur dieselben Figuren auf, die man im Verlauf des Romans regelmäßig wiedersieht und bei denen man meistens eine Entwicklung entdecken kann. Ich finde, dass jede Person eine solide und gute Zeichnung erhalten hat, anhand von wenigen Worten wird der Charakter aufgedeckt und man kann sich einen Eindruck verschaffen. Es gibt interessante Entwicklungen, die sowohl ins gute, als auch ins negative führen und die für mich teils überraschend kamen. Dabei stehen natürlich einige Personen mehr im Vordergrund als andere. Dazu zählen Marleene und ihre Cousine, als auch einige Mitglieder der Familie Goldbach. Sie lernt man noch besser und genauer kennen als die restlichen Figuren und kann sie daher noch genauer einschätzen und sich von ihrem Charakter ein besseres Bild machen. Ich fand es gut, dass auch sie Fehler gemacht haben und man als Leser ihre Entscheidungen kritisch betrachten kann. Nicht alle Aussagen und Taten habe ich als positiv angesehen, was aber dazu beigetragen hat, dass die Personen als menschlich und authentisch auftreten. Ich wurde zwar mit vielen Protagonisten nicht sonderlich warm und habe keinen richtig ins Herz geschlossen. Allerdings war es trotzdem sehr interessant, sie auf ihrem Weg zu verfolgen und zu schauen, was sie noch alles erleben werden und welche Hürden ihnen im Leben noch begegnen. Ich bin ein wenig unschlüssig, was ich von dem Ende halten soll. Es wurde mir etwas zu rasch herbeigeführt und erscheint mir irgendwie nicht ganz rund und passend. Ich bin damit ehrlich gesagt nicht so ganz zufrieden und finde, dass noch etwas fehlt und diese Geschichte gut noch ein paar Seiten mehr vertragen hätte. Gleichzeitig ist es ein Ende, bei dem man gut spekulieren kann, wie es im zweiten Band weitergehen könnte, welche Themen behandelt werden und wie sich die Protagonisten entwickeln werden. Dadurch wird das Interesse an der Fortsetzung angeregt und man möchte natürlich wissen, was das Schicksal für die Figuren noch so parat hält. So geht es mir zumindest, und ich freue mich auch wirklich auf den zweiten Teil, allerdings ist bei mir ein Hauch von Unzufriedenheit vorhanden, wie dieses Buch endet... Als sehr positiv habe ich im Anhang das äußerst umfangreiche und erklärende Nachwort empfunden. Dieses greift allerhand Themen des Buches auf und gibt dazu einige Erläuterungen. All das zeigt nicht nur, wie viel Recherche hinter dem Werk steckt, sondern auch, wie geschickt es der Autorin gelungen ist, all dies im Roman unterzubringen und dem Leser anschaulich zu vermitteln. Nach dem Lesen des Nachworts habe ich manche Szenen des Buches nochmals Revue passieren lassen und habe diese nun in einem anderen Licht betrachtet. Es bildet definitiv einen passenden Abschluss des ersten Bandes der „Hofgärtnerin“-Saga und regt teilweise auch dazu an, sich über manche Themen noch weiter zu informieren. Fazit Insgesamt hatte ich mit dem Roman interessante und schöne Stunden, ich habe das Buch gern in die Hand genommen, um weiter darin zu schmökern und viele Aspekte des Buches haben mir richtig gut gefallen. Diese starken Punkte des Buches (die Schreibweise, die Vielzahl an Settings und Erzählperspektiven, … ) überwiegen letztendlich auch, trotzdem sind mir beim Lesen einige kleine Details aufgefallen, die ich entweder als nicht ganz rund ( die Geschichte mit den Pflanzendiebstählen ) oder nicht ausgereift genug ( das Ende ) empfand. Somit bildet der erste Band einen interessanten und guten Einstieg in die Reihe „Die Hofgärtnerin“, es gibt nur kleine Punkte bei denen Verbesserungsbedarf herrscht und ich bin definitiv gespannt auf die weiteren Teile!

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Spannend aber nicht außergewöhnlich

Von: Stricktante

18.04.2021

Wem die Schokoladenvilla gefallen hat, der wird dieses Buch lieben. Hauptperson ist eine starke Frau, die sich als Mann ausgeben muss, um ihren Traum wahr werden zu lassen. Der zeitliche Hintergrund ist gut recherchiert, sprachlich ist das Buch gefällig, aber am Ende sind die Wendungen nicht überraschend. Deshalb auch nur vier Sterne. Alles in allem fühlte ich mich gut unterhalten, ich konnte gut in die Zeit eintauchen, fand es erschreckend, wie Frauen und einfache Arbeiter so gut wie keine Rechte hatten und habe einiges gelernt.

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