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Rezensionen zu
Talberg 1935

Max Korn

Die Talberg-Reihe (1)

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Genau das richtige bei kaltem Schmudelwetter vor der Tür: Talberg 1935! Es ist der Auftakt einer Trilogie von Max Korn. Max Korn existiert nicht, es ist das Pseudonym eines erfolgreichen Autors, der sonst auch schon viele Bestseller vorlegte. Der Autor hat seine Jugend zum Teil im Bayrischen Wald verbracht in dem Örtchen Thalberg. Hier hat er sich aus Erinnerungen und lokaler Legenden und Mythen bedient und daraus diese Trilogie gestrickt. Band 1 ist ‚Talberg 1935‘ und es beginnt schaurig und es bleibt immerzu dünster und ungemütlich. Wenn man sich nicht fortwährend vor Augen führt, dass es im Jahr 1935 spielt, könnte man meinen der Roman spielte 1835, wenn man das Verhalten und die Hierarchie im Dorf betrachtet. Hier wird die beklemmende Stimmung eines Dorfes unter die Lupe genommen, in das man freiwillig nie ziehen würde. Zu Recht steht Roman auf dem Buch Roman und nicht Kriminalroman oder gar Thriller. Zwar findet man zu Beginn die Leiche des Wilhelm Steiner am Fuß eines Turms, den er selbst errichtet hat, aber es geht mehr um die Dorfgemeinschaft, das Miteinander. Die unausgesprochenen Hierarchien und wie das Zusammenleben damals noch geregelt wurde. Der Roman beleuchtet die einzelnen Familien, da sind die vom Steiner-Hof um den Wildbauern, die Platzhirsche und vermeidlichen Beherrscher des Dorfes. Dann gibt es den Wegebauer-Hof mit seinen naturheilkundlichen Frauen, verschrien als Hexen du vielen mehr. An diesen beiden Beispielen merkt man, dass alle möglichen Charaktere enthalten sind. Ich finde sie hätten ruhig etwas runder modelliert worden sein, mehr Tiefe, aber das hätte eventuell auch den Rahmen gesprengt. Als nächster Band erscheint Talberg 1977 und dann 2022. Ich persönlich hätte mir nach der Lektüre von 1935 gerne einen Band gewünscht, der uns in die Gründungszeit von Talberg reisen lässt. Sprich Band 5 der aber weit vor 1935 spielt.

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Der Lehrer Steiner hat einen Turm bauen lassen. Angeblich für Vermessungszwecke. Doch im Wirtshaus erzählen sie sich, er beabsichtige, seine Frau dort hinunterzuwerfen. Aber dann liegt er selber unten, mit zerschmettertem Schädel und leeren Augen. Wer hat seinen perfiden Plan für sich missbraucht? Und wer erbt jetzt den Hof, den der Lehrer nie haben wollte? Seine Frau? Oder der ungeliebte Bruder, dessen Name voreilig ins Kriegerdenkmal gemeißelt worden war? Doch er kehrte zurück, und statt seines Lebens hat er nur einen Arm im Krieg gelassen – und jegliche Menschlichkeit. Ich habe dieses Buch auf Youtube gesehen und es hat mich direkt angesprochen. Also habe ich es beim Bloggerportal angefragt und tatsächlich als Rezensionenexemplar zur Verfügung gestellt bekommen. Und was soll ich sagen? Ich bin absolut begeistert. Elisabeth war für mich der aufregendste Charakter dieses Bücher. Ich habe sie einfach super gerne verfolgt. Auch Karls Sicht hat mir super toll gefallen. Der Schreibstil des Autoren war mega flüssig und spannend. Ich hatte das Gefühl die Seiten gehen nur so dahin. Teilweise konnte ich das Buch nicht aus den Händen legen. Das war Anfang 2022 sofort das erste Highlight für mich. Es gibt absolut nichts zu meckern uns ich freue mich total auf den nächsten Band und hoffe das mich das Jahr 1977 genauso packen kann oder vielleicht sogar noch ein bisschen mehr. Das Buch bekommt von mir 5/5 Sterne!

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Ausgerechnet vor dem Turm, den er selbst erbauen ließ, wird der Lehrer Steiner tot aufgefunden. Während des Baus munkelte man in Talberg, dass der Mann ihn alleine aus dem Grund erschaffen hat, um seine Frau in den Tod zu stürzen. Bei den Untersuchungen wird jedoch ein Geheimnis aufgedeckt, von dem niemand im Dorf auch nur die leiseste Ahnung hatte … . Schon während der ersten Seiten bekam ich das Gefühl nicht mehr los, dass mich hier etwas Außergewöhnliches und vor allem sehr Atmosphärisches erwartet. Mein erster Eindruck hat sich bestätigt: „Talberg 1935“ ist ein unglaublich stimmungsvoller Krimi, der vor einer beeindruckenden Bergkulisse spielt und mit wunderbaren Charakteren auftrumpfen kann. Die ein oder andere Stelle hat mich bezüglich unterschwelliger Bedrohlichkeit an „Tannöd“ von Andrea Maria Schenkel erinnert, was mit Sicherheit an der Umgebung liegt, in der die Handlung angesiedelt ist. Max Korn (es handelt sich dabei um ein Pseudonym eines Bestsellerautors – Google hilft bei der Auflösung 😉 ), schafft eine unvergleichliche Atmosphäre, bei der ich mich sofort heimelig fühlte, wenngleich alles sehr bedrohlich und düster in dieser Welt ist. Ich hätte übrigens gut und gerne weitere 400 Seiten „verschlingen“ können, so sehr faszinierten mich die Beschreibungen und Dialoge. „Talberg 1935“ funktioniert als Buch, würde aber auch einen hervorragenden Film abgeben. Alleine das Setting eignet sich in höchstem Maße, um die Geschichte (die übrigens sehr durchdacht ist und mit einer tolle Wendung aufwarten kann) auf cineastischem Wege umzusetzen. Max Korns Schreibstil ist wunderbar flüssig zu lesen und durch die hin und wieder eingestreuten bayrischen Dialekte und die Beschreibung und Verhaltensweisen der Menschen entsteht ein mehr als glaubwürdiges Szenario. Die überraschende Wendung, die Korn am Ende eingebaut hat, macht die Ereignisse dann noch authentischer, denn besser könnte man eine Dorfgemeinschaft zu jener Zeit und ihre Reaktion auf diesen Vorfall charakterlich gar nicht beschreiben. „Talberg 1935“ hat mich von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. Für mich einer der besten Krimis der letzten Zeit, der vor allem und in erster Linie durch seine unglaublich intensive Atmosphäre auftrumpfen kann. Ich freue mich schon sehr auf die beiden Nachfolgebände, die im Laufe des Jahres 2022 erscheinen werden. Besser kann man einen Krimi fast nicht schreiben. . Fazit: Unglaublich atmosphärischer Krimi in ländlicher Umgebung. Muss man gelesen haben! ©2022 Wolfgang Brunner für Buchwelten

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Talberg ist ein kleines, finsteres Dorf. Es liegt nicht weit von Passau entfernt, scheint aber doch in einer ganz eigenen Schattenwelt zu existieren. Die Menschen sind gezeichnet vom harten Kampf mit den wenig fruchtbaren Böden. 1935 - der erste Weltkrieg und seine Auswirkungen sind noch immer spürbar - wird plötzlich der Lehrer des Dorfes tot aufgefunden, gestürzt von einem hohen Aussichtsturm, den er selbst nur kurze Zeit zuvor errichten ließ. Der herbeigerufene Polizist glaubt nicht an einen Unfall noch an einen Selbstmord; seine Ermittlungen werden allerdings von vielen Seiten sabotiert. Das Interesse an einer Aufklärung der Tat scheint in Talberg mehr als gering; es scheint beinahe, als wären finstere Mächte am Zug. Als dann noch zwei weitere Einwohner sterben, lässt sich die Gefahr nicht mehr leugnen. Der Polizist muss gegen viele Widerstände ermitteln. Geheimnisse scheint es überall um ihn herum zu geben - und kaum jemand teilt sein Geheimnis freiwillig mit dem Ermittler. "Talberg 1935" ist der erste Teil einer Krimi-Trilogie von Max Korn - unter diesem Pseudonym schreibt ein offenbar erfolgreicher deutscher Schriftsteller. Eindringlich zeichnet er das harte Leben in einem abgeschiedenen niederbayerischen Dorf der 1930er Jahre. Er schildert die Charaktere gekonnt und entwickelt eine spannende Geschichte. Der Leser ahnt mehr und mehr, was zu den Todesfällen geführt haben mag - die Lösung überrascht am Schluss aber doch. Ein grandioser Auftakt für eine Trilogie!

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Talberg 1935

Von: Buchmomente

07.01.2022

Cover und Klappentext haben mich neugierig gemacht, dazu hatte ich schon einiges Gutes gehört von dieser Geschichte. Den Einstieg fand ich schwierig, aber in der zweiten Hälfte war es dann richtig spannend. Die Geschichte spielt in dem kleinen bayrischen Talberg. Im Jahr 1935 wird der Dorflehrer Steiner tot aufgefunden. Hat er sich selber das Leben genommen, in dem er von seinem Turm gesprungen ist, oder wurde er ermordet? Der Kommissar Karl Leiner kommt ins Dorf, um den Fall aufzuklären – doch vor der Aufklärung gibt es zunächst noch mehr Tote. Karl steht vor einem Rätsel – und die Dorfbewohner scheinen alle irgendetwas verbergen zu wollen. Das Buch besticht vor allem durch eine unglaubliche Atmosphäre, die wie ein Sog auf mich als Leser gewirkt hat und mich in eine düstere Einöde entführt hat. Das liegt vor allem am Schreibstil, der die Stimmung so gnadenlos einfängt und eine tiefe Melancholie über die ganze Geschichte legt. Er ist leicht zu lesen, hat mich aber oft auch denken lassen, mich nicht im Jahr 1935 zu befinden, sondern zu einer viel früheren Zeit. Es gibt viele Beschreibungen sowohl der Menschen als der der Landschaften, manche sind sehr ausschweifend, so dass ich zwar die düstere Atmosphäre gespürt habe, ich mich aber auch oft gefragt habe, wo der rote Faden der Geschichte ist und wo sie mich hinführen wird. Es braucht lange, bis dann die Ermittlungen und Aufklärung der Todesfälle im Mittelpunkt stehen. Und von da an wurde es dann auch spannend – das war aber leider erst in der zweiten Hälfte des Buches. Einzelne Figuren wurden sehr detailliert vorgestellt, so dass man gut miträtseln kann, wer sich hinter den Morden verbirgt. Auf die Lösung bin ich dennoch nicht gekommen, obwohl sie im Nachhinein eigentlich offensichtlich ist. Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet, und ich hatte von jedem auch ein genaues Bild vor Augen. Anfangs musste ich die unterschiedlichen Figuren aber ein bisschen sortieren, weil sie zwar Namen haben, aber manchmal auch mit ihrem Beruf angesprochen werden oder mit einem Spitz- bzw. Kosenamen. Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, es steht aber immer vor dem Kapitel, aus welcher Sicht die Dinge erzählt werden, so dass man da nicht durcheinander kommt. Und so schaut man mit dem jeweiligen Protagonisten des Kapitels immer auch in die jeweilige Vergangenheit und erfährt so eine Menge über die verschiedenen Menschen und die Verbindungen innerhalb der Dorfgemeinschaft. Das Buch braucht lange, um Fahrt aufzunehmen, besticht aber durch eine packende, wenn auch sehr beklemmende Atmosphäre. Erst in der zweiten Hälfte wurde es dann spannend, dann aber hatte der Autor mich auch gepackt. Ich gebe diesem Buch, das sehr gut in die dunkle Jahreszeit passt, weil es immer auch ein wenig geheimnisvoll wirkt, 3,5 von 5 Sternen.

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Talberg, ein finsterer Ort im bayerischen Nirgendwo. Der Dorflehrer Steiner wird tot im Wald unter dem von ihm erbauten Aussichtsturm gefunden. Elisabeth, seine Frau, die dem Steiner auch nach mehreren Ehejahren noch kein Kind geschenkt hat und die im Dorf allgemein als Hexe bezeichnet wird, gerät unter Verdacht. Man ruft die Polizei in den Ort und Karl Leiner, der den Ort noch aus seiner Kindheit kennt und dessen Onkel der hitlergetreue Bäcker Leiner ist, übernimmt die Untersuchungen. Da verschwindet die Leiche vom Steiner. Leiner verhört sämtliche Dorfbewohner, doch außer Verhöhnungen und dummen Kommentaren ist da nichts zu holen. Steiner Senior, der im Dorf das Sagen hat und gern mal mit seinem Gehstock auf Unwillige eindrischt, schüchtert alle ein. Währenddessen sieht sein Sohn Johannes Steiner, der totgeglaubte Kriegsrückkehrer, dem jegliches Gefühl abhandengekommen ist und einer unsagbaren Grausamkeit Platz gemacht zu haben scheint, seine Chance, an Elizabeth, jetzt Witwe, heranzukommen. Da finden sie Heini, den bärenstarken, riesengroßen und geistig retardierten Enkel des Dorfwirtes, aufgehängt am Baum. Es sieht wie Selbstmord aus, also wie ein Schuldeingeständnis. Der Fall scheint geklärt – bis die nächste Leiche auftaucht. Wer hatte ein Motiv, die drei Dorfbewohner zu töten? Was hat Steiners lieb- und kinderlose Ehe damit zu tun? Schafft Polizist Leiner es, Licht ins Dunkel zu bringen? Talberg 1935 ist eins der Bücher, die bei mir erst nach dem Lesen so richtig ihre Wirkung entfaltet haben. Ich hatte ein paar Probleme, in die recht düstere Geschichte reinzukommen. Das Dorf und seine Bewohner sind alles andere als liebenswert, ganz im Gegenteil: einer schlimmer als der andere. Nur Elisabeth und Karl Leiner habe ich als sympathisch empfunden. Die bedrückende, dunkle Stimmung hat sich beim Lesen direkt auf mich übertragen, womit ich ein Stück zu kämpfen hatte. Ich war mir lange nicht sicher, was ich von dem Buch halten soll: gefällt es mir? Oder doch nicht? Doch im Lauf der Geschichte hat sich dann ein ganz klares JA, gefällt mir, herauskristallisiert. Denn: der Kriminalfall an sich war sehr spannend und für mich auch nicht vorhersehbar. Zudem gab es einige Wendungen, die mir gut gefallen haben. Der Schreibstil Korns ist sehr nüchtern und direkt und dadurch fesselnd. Wie er es schafft, die düstere, irgendwie bedrohliche Stimmung, die in dem fiktiven Dorf herrscht, auf mich abfärben zu lassen, ist schon große Klasse! Als ich das Buch zuklappte, war ich gedanklich bei einer Wertung von 3 Sternen… ein, zwei Tage später dann doch bei 4 – was meine endgültige Wertung ist. Wie gesagt: ein Buch, das nachwirkt. Kein Reißer, kein Schocker, aber durch die durchweg bestehende Atmosphäre sehr bedrückend und damit letztlich beeindruckend. Ich werde mir – einfach weil ich wissen möchte, wie der Autor das Dorf weiter zeichnet – sicher auch Band 2 zulegen.

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Sehr düster und teilweise beklemmend hat sich dieser Roman präsentiert. Das Cover ist in schwarz-weiß gehalten. Man erkennt einen Holzturm in einem Wald, welcher sich dem im Roman beschriebenen Turm ähnelt. Der Klappentext ist sehr kurzgefasst und weiß mit kurzen Andeutungen Spannung beim Leser zu erzeugen. In der Erzählung geht es um die junge Witwe Elisabeth Steiner, welche durch den plötzlichen Tod ihres Mannes in den Fokus von Verdächtigungen des Dorfes Talberg in Bayern gerät. Der junge Polizeimajor Karl Leiner, der Neffe eines bekannten Bäckermeisters im Ort wird mit dem Fall betraut. Dabei gerät dieser in einen Strudel von Verdächtigungen und Morden und weiß so bald nicht mehr wem er trauen kann und wem nicht. Die Hauptprotagonistin Elisabeth Steiner ist eine durchsetzungsstarke, aber durch ihre Vergangenheit gezeichnete Frau. Sie zeigt eine unheimliche menschliche Härte und weiß sich in der „Männerwelt“ durchzusetzen. Karl Leiner ist ein junger Kommissar, welcher sich seiner Gefühle für Elisabeth sehr schnell bewusst wird. Er ist der sympathischste Vertreter aller Protagonisten und ich konnte mich durchaus mit ihm identifizieren. Als bedeutsame Nebenfiguren treten der Vater des Mordopfers, Josef Steiner, seine Söhne Michael und Johannes, Viktor Schauberger, der Pfarrer sowie Ludwig Teufel ein Unternehmer auf. Am interessantesten war dabei die Figur des Josef Steiners. Ein alter tyrannischer Patriarch, welcher mit allen Wassern gewaschen ist. Stets mürrisch und aggressiv handelnd war er die typisierte Persönlichkeit für diesen Roman. Der Aufbau der Handlung ist stringent und wird nur durch wenige Zeitsprünge unterbrochen. Die Geschichte spielt in der Zeit um das Jahr 1935 und ist somit historisch gut einordbar. Auch die Verzweigungen zu der „Nazi-Diktatur“ werden entsprechend angedeutet. Der Schreibstil des Autors ist gehoben, dialogorientiert und dem damaligen Wort- und Sprachgebrauch angepasst. Dies hat mir sehr gut gefallen, so konnte ich mich sehr gut in die Handlung und den Ort reinversetzten. Die Erzählung ist insgesamt sehr düster und dunkel gestaltet. Leser, welche etwas zum Schmunzeln haben möchten, werden hierbei nicht fündig werden. Das Fazit ist aber positiv. Die menschlichen Abgründe und Handlungen der damaligen Zeit sind gut dargestellt, dem Leser wird nichts vorgemacht oder beschönigt. Einzig und allein eine etwas positivere charakterliche Zeichnung einzelner Personen hätte die Erzählung meiner Meinung nach noch zieltreffender und unterhaltsamer dargestellt. 7,5/10 P. Bitte beachten Sie die Rezension geht erst am 13.01.2022 auf unserem Blog und unseren Social Media Kanälen online. Vielen Dank.

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Wilhelm Steiner kehrt nach seinem Studium in sein Heimatdorf Talberg zurück, um dort als Lehrer zu arbeiten. Er heiratet Elisabeth Wegebauer, die von einem Hof stammt, von dem alle Frauen als Hexen verschrien sind. Als die Ehe kinderlos bleibt, trifft Wilhelm eine Entscheidung. Er baut in Talberg einen Turm. Angeblich zu Vermessungszwecken, doch jedem ist klar, dass er seine Frau, die ihn weiterhin keinen Stammhalter schenkt, von dort hinunterstürzen will. Es kommt allerdings anders. In einer Gewitternacht wird Wilhelm mit eingeschlagenem Schädel am Fuße seines Turmes gefunden. Sein Vater Josef Steiner, die graue Eminenz des Dorfes will, dass der Fall aufgeklärt wird. Polizeimajor Karl Leiner, der, kurz nach der Machtergreifung durch Adolf Hitler, auf eine Mauer des Schweigens in Talberg stößt, soll diesen Fall lösen. Alle Bewohner haben Angst vor dem cholerischen Tyrannen Josef Steiner. Daher erfährt Leiner nicht viel. Nur Elisabeth scheint etwas aufgeschlossener zu sein. Kritik: Max Korn ist das Pseudonym eines deutschen Schriftstellers, der laut Verlag regelmäßig auf den Bestsellerlisten des Spiegels zu finden ist. Um wen es sich genau handelt, ist nicht bekannt. Mit „Talberg 1935“ legt er den Auftakt zu einer ungewöhnlichen Trilogie vor, in dessen Blickpunkt das Dorf Talberg steht. Der Autor, der einen Teil seiner Jugend im Bayerischen Wald verbracht hat, ließ sich von den dortigen Geheimnissen und Legenden zu dieser Geschichte transportieren. So ist der Roman eine Mischung aus düsterem Heimatroman und Krimi. Allein der Einsteig ist so atmosphärisch verfasst, dass man die Nebelschwaden, die in trüben Herbstmorgen durch die Wälder ziehen, förmlich sehen kann. Die Hauptperson ist eindeutig das Dorf, das in den geplanten Fortsetzungen „Talberg 1977“ und „Talberg 2022“ gleichermaßen im Blickpunkt stehen wird. Sehr gekonnt gelingt es Max Korn, den Leser mit nach Bayern zu nehmen und ihn mit dem Personal seiner Geschichte vertraut zu machen. Dabei sind es mehrere Höfe, auf die der Fokus liegt. Natürlich der Steiner-Hof. Nicht umsonst sagen die Bewohner, dass die Familie ein Herz aus Stein hat. Das sind aber auch die Leiners, die versuchen, ihr Fähnchen in den Wind zu hängen und vor allem der Familie Steiner nach dem Mund reden. Und da sind die Hirschers, die seit Generationen mit dem Makel behaftet sind, eine Familie von Verlierern zu sein. Immer wieder bricht Max Korn aus der linearen Erzählweise aus und ermöglicht es dem Leser, durch kurze Rückblenden mehr über die Geschichte des Dorfes und seiner Bewohner zu erfahren. Natürlich drücken diese Flashbacks ein wenig auf das Tempo, sorgen aber dafür, dass das ohnehin düstere und atmosphärische Bild komplettiert wird. Im weiteren Verlauf steigt die Spannungskurve von „Talberg 1935“ deutlich an. Je mehr Informationen man bekommt, desto vollständiger wird das gesamte Bild. Schließlich gipfelt alles in eine zwar logische, jedoch nicht für jeden Leser zufriedenstellende Auflösung, die aber sämtliche Fragen beantwortet. Mein Fazit: Wie geht ein Dorf, in dem jeder jeden kennt, mit der Tatsache um, dass in ihren Reihen ein Mord passiert? Genau diese Frage stellt Max Korn in „Talberg 1935“ in den Blickpunkt seines Trilogie-Auftaktes. Ein anfangs sperriger, später spannender Roman, der gekonnt den historischen Zeitkontext sowie den Lokalkolorit einfängt. Die Leser können sich auf weitere Besuche in Talberg freuen.

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