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Rezension zu
Talberg 1935

Ein gelungener Auftakt der Trilogie

Von: Bücherserien.de
28.12.2021

Wilhelm Steiner kehrt nach seinem Studium in sein Heimatdorf Talberg zurück, um dort als Lehrer zu arbeiten. Er heiratet Elisabeth Wegebauer, die von einem Hof stammt, von dem alle Frauen als Hexen verschrien sind. Als die Ehe kinderlos bleibt, trifft Wilhelm eine Entscheidung. Er baut in Talberg einen Turm. Angeblich zu Vermessungszwecken, doch jedem ist klar, dass er seine Frau, die ihn weiterhin keinen Stammhalter schenkt, von dort hinunterstürzen will. Es kommt allerdings anders. In einer Gewitternacht wird Wilhelm mit eingeschlagenem Schädel am Fuße seines Turmes gefunden. Sein Vater Josef Steiner, die graue Eminenz des Dorfes will, dass der Fall aufgeklärt wird. Polizeimajor Karl Leiner, der, kurz nach der Machtergreifung durch Adolf Hitler, auf eine Mauer des Schweigens in Talberg stößt, soll diesen Fall lösen. Alle Bewohner haben Angst vor dem cholerischen Tyrannen Josef Steiner. Daher erfährt Leiner nicht viel. Nur Elisabeth scheint etwas aufgeschlossener zu sein. Kritik: Max Korn ist das Pseudonym eines deutschen Schriftstellers, der laut Verlag regelmäßig auf den Bestsellerlisten des Spiegels zu finden ist. Um wen es sich genau handelt, ist nicht bekannt. Mit „Talberg 1935“ legt er den Auftakt zu einer ungewöhnlichen Trilogie vor, in dessen Blickpunkt das Dorf Talberg steht. Der Autor, der einen Teil seiner Jugend im Bayerischen Wald verbracht hat, ließ sich von den dortigen Geheimnissen und Legenden zu dieser Geschichte transportieren. So ist der Roman eine Mischung aus düsterem Heimatroman und Krimi. Allein der Einsteig ist so atmosphärisch verfasst, dass man die Nebelschwaden, die in trüben Herbstmorgen durch die Wälder ziehen, förmlich sehen kann. Die Hauptperson ist eindeutig das Dorf, das in den geplanten Fortsetzungen „Talberg 1977“ und „Talberg 2022“ gleichermaßen im Blickpunkt stehen wird. Sehr gekonnt gelingt es Max Korn, den Leser mit nach Bayern zu nehmen und ihn mit dem Personal seiner Geschichte vertraut zu machen. Dabei sind es mehrere Höfe, auf die der Fokus liegt. Natürlich der Steiner-Hof. Nicht umsonst sagen die Bewohner, dass die Familie ein Herz aus Stein hat. Das sind aber auch die Leiners, die versuchen, ihr Fähnchen in den Wind zu hängen und vor allem der Familie Steiner nach dem Mund reden. Und da sind die Hirschers, die seit Generationen mit dem Makel behaftet sind, eine Familie von Verlierern zu sein. Immer wieder bricht Max Korn aus der linearen Erzählweise aus und ermöglicht es dem Leser, durch kurze Rückblenden mehr über die Geschichte des Dorfes und seiner Bewohner zu erfahren. Natürlich drücken diese Flashbacks ein wenig auf das Tempo, sorgen aber dafür, dass das ohnehin düstere und atmosphärische Bild komplettiert wird. Im weiteren Verlauf steigt die Spannungskurve von „Talberg 1935“ deutlich an. Je mehr Informationen man bekommt, desto vollständiger wird das gesamte Bild. Schließlich gipfelt alles in eine zwar logische, jedoch nicht für jeden Leser zufriedenstellende Auflösung, die aber sämtliche Fragen beantwortet. Mein Fazit: Wie geht ein Dorf, in dem jeder jeden kennt, mit der Tatsache um, dass in ihren Reihen ein Mord passiert? Genau diese Frage stellt Max Korn in „Talberg 1935“ in den Blickpunkt seines Trilogie-Auftaktes. Ein anfangs sperriger, später spannender Roman, der gekonnt den historischen Zeitkontext sowie den Lokalkolorit einfängt. Die Leser können sich auf weitere Besuche in Talberg freuen.

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