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Rezension zu
Talberg 1935

Talberg 1935

Von: Buchmomente
07.01.2022

Cover und Klappentext haben mich neugierig gemacht, dazu hatte ich schon einiges Gutes gehört von dieser Geschichte. Den Einstieg fand ich schwierig, aber in der zweiten Hälfte war es dann richtig spannend. Die Geschichte spielt in dem kleinen bayrischen Talberg. Im Jahr 1935 wird der Dorflehrer Steiner tot aufgefunden. Hat er sich selber das Leben genommen, in dem er von seinem Turm gesprungen ist, oder wurde er ermordet? Der Kommissar Karl Leiner kommt ins Dorf, um den Fall aufzuklären – doch vor der Aufklärung gibt es zunächst noch mehr Tote. Karl steht vor einem Rätsel – und die Dorfbewohner scheinen alle irgendetwas verbergen zu wollen. Das Buch besticht vor allem durch eine unglaubliche Atmosphäre, die wie ein Sog auf mich als Leser gewirkt hat und mich in eine düstere Einöde entführt hat. Das liegt vor allem am Schreibstil, der die Stimmung so gnadenlos einfängt und eine tiefe Melancholie über die ganze Geschichte legt. Er ist leicht zu lesen, hat mich aber oft auch denken lassen, mich nicht im Jahr 1935 zu befinden, sondern zu einer viel früheren Zeit. Es gibt viele Beschreibungen sowohl der Menschen als der der Landschaften, manche sind sehr ausschweifend, so dass ich zwar die düstere Atmosphäre gespürt habe, ich mich aber auch oft gefragt habe, wo der rote Faden der Geschichte ist und wo sie mich hinführen wird. Es braucht lange, bis dann die Ermittlungen und Aufklärung der Todesfälle im Mittelpunkt stehen. Und von da an wurde es dann auch spannend – das war aber leider erst in der zweiten Hälfte des Buches. Einzelne Figuren wurden sehr detailliert vorgestellt, so dass man gut miträtseln kann, wer sich hinter den Morden verbirgt. Auf die Lösung bin ich dennoch nicht gekommen, obwohl sie im Nachhinein eigentlich offensichtlich ist. Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet, und ich hatte von jedem auch ein genaues Bild vor Augen. Anfangs musste ich die unterschiedlichen Figuren aber ein bisschen sortieren, weil sie zwar Namen haben, aber manchmal auch mit ihrem Beruf angesprochen werden oder mit einem Spitz- bzw. Kosenamen. Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, es steht aber immer vor dem Kapitel, aus welcher Sicht die Dinge erzählt werden, so dass man da nicht durcheinander kommt. Und so schaut man mit dem jeweiligen Protagonisten des Kapitels immer auch in die jeweilige Vergangenheit und erfährt so eine Menge über die verschiedenen Menschen und die Verbindungen innerhalb der Dorfgemeinschaft. Das Buch braucht lange, um Fahrt aufzunehmen, besticht aber durch eine packende, wenn auch sehr beklemmende Atmosphäre. Erst in der zweiten Hälfte wurde es dann spannend, dann aber hatte der Autor mich auch gepackt. Ich gebe diesem Buch, das sehr gut in die dunkle Jahreszeit passt, weil es immer auch ein wenig geheimnisvoll wirkt, 3,5 von 5 Sternen.

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