Rezensionen zu
Projekt Green Zero
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Was für tolles Buch. Ich bin immer noch begeistert. Dirk Gratzel, ein überduchschnittlicher Konsument und Berufsreisender schafft es sein Leben und seine Gewohnheiten nachhaltig in ein bewusstes, ökologisches, verantwortungsvolles Handeln zu wandeln. Der Weg und seine Maßnahmen beschreibt er herrlich ehrlich. Zwischendrin ist das Buch von Fachbegriffen, die erklärt werden gespickt. Alles in allem regt er zum Nachdenken an. Zeit zum Handeln! Ich werde das Buch sicherlich an viele Freunde verschenken. Danke
Dirk Gratzel fasst im Herbst 2016 den Entschluss, seine ökologische Lebensbilanz auszugleichen oder womöglich ins Positive zu verkehren. Als Unternehmer ist er es gewohnt Dinge anzupacken. Daher ist er zwar überrascht festzustellen, dass er im Internet keine einfache Anleitung dafür findet, lässt sich davon aber erst einmal nicht abhalten. In diesem Buch beschreibt er die auf den Entschluss folgenden gut drei Jahre seiner Bemühungen. Es beginnt damit, dass er E-Mails schreibt und zum Forschungsgegenstand wird: Matthias Finkbeiner von der TU Berlin findet die Anfrage interessant und wird zum Kooperationspartner. Im Laufe der Zeit - und es dauert! - stellen sich dabei immer mehr Fragen: An welchen Stellen belastet ein Leben die Umwelt? Meist wird dabei an den CO2-Fußabdruck gedacht, manchmal an den Wasserverbrauch, aber Gratzel und die Forschenden denken z. B. auch an Eutrophierung und Versauerung, an Müll und Flächenverbrauch. Der erste Schritt ist eine Bestandsaufnahme Gratzels derzeitigen Lebens, der nächste die seines bisherigen. Die Ergebnisse erschrecken ihn: Sein CO2-Verbrauch ist deutlich höher als der eines durchschnittlichen Deutschen. Daher ist der nächste Schritt zwar nicht völlig leicht, aber doch klar: die Reduktion des Lebensstils - Verzicht auf Flugreisen, ein verbrauchsärmeres Auto, Umstellung der Ernährung, ... Schön finde ich, dass dabei auf Konflikte eingegangen wird: soziale, aber auch die Abwägungen, was weniger schädlich ist, wo evtl. eine Verbesserung im einen Bereich mit einer Verschlechterung im anderen erkauft wird etc. Schön finde ich ebenfalls, dass er bei alledem immer sein soziales Umfeld mit im Blick hat, zeigt, dass man Entscheidungen solcher Tragweite nicht alleine treffen kann, nicht alleine durchführen kann. Was ich auch mag: Gratzels Blick auf sich selbst und auf seine Umwelt ist (meist) mit viel Sympathie. Ein weiterer, wesentlich schwierigerer Schritt ist schließlich die Wiedergutmachung, ein noch nicht abgeschlossenes Projekt. Gratzel ist es gelungen, seinen Weg sehr gut lesbar und unterhaltsam aufzuschreiben. Er nennt die Probleme, die ihm begegnen, er lässt aufscheinen, dass sein Weg so wohl nur von Menschen mit Geld begangen werden kann (wobei auch seine Umweltschulden in direktem Zusammenhang zu einem gewissen Wohlstand stehen). Er bleibt bei alledem bewundernswert "dran". Ich hatte mir ein bisschen mehr Anregungen erhofft, die vielleicht auch ich mal eben umsetzen könnte, aber darum geht es in dem Buch nicht. Das ist aber auch nicht schlimm. Es zeigt, woran man bei seinem Leben grundsätzlich noch denken kann, was man mit neuen Ideen anstoßen kann (wenn man die zeitlichen, finanziellen und persönlichen Kapazitäten dazu hat: viel!), was im heutigen (Wirtschafts-)System grundsätzlich schief angelegt ist und wo ein einzelner Mensch nur mit großen (wiederum: zeitlichen, finanziellen, persönlichen) Bemühungen raus kommt. Nebenbei erklärt es wichtige Begriffe und Zusammenhänge, gut eingebunden und im Druck hervorgehoben. Und ja, auch ein paar hilfreiche Tipps finden sich, wenn man selbst das ein oder andere angehen möchte. Meine Kritikpunkte: Das Kapitel zur Bahn fällt durch seine Polemik raus. Ich verstehe Gratzel und, ja, oft ist den Problemen bei und mit der Bahn nur mit Polemik zu begegnen, ich fand dennoch, dass es nicht so richtig reingepasst hat. Und: Das Vorwort von Eckart von Hirschhausen empfand ich als überflüssig. Davon abgesehen ist das Buch ein gut zu lesender Bericht über das Projekt Gratzels, sein Leben umweltneutral oder -positiv umzugestalten. Über eine Fortsetzung würde ich mich freuen!
Dirk Gratzel nimmt den Leser mit auf eine sehr persönliche Reise über drei Jahre. Weg vom erfolgsverwöhnten Verbraucher hin zum geläuterten Öko-Büßer. Sein Vorsatz: Nicht nur ab jetzt klimaneutral und müllfrei leben, sondern sogar Wiedergutmachung für bisherige, jahrzehntelange Sünden an unserem Planeten. Das klingt nicht nur extrem, es ist ein langer Weg, den er mit höchster wissenschaftlicher Unterstützung durch verschiedene Naturschutzverbände und die TU Berlin einschlägt und realisiert. Und den er sehr kleinteilig beschreibt. Wären da nicht die eingeschobenen Passagen, die eben diese wissenschaftlichen Hintergründe sehr nachvollziehbar erläutern, ich hätte das Buch weggelegt. Die Fragestellung des Untertitels "Können wir klimaneutral leben" wird für mich nicht beantwortet, weil die Umsetzbarkeit der Maßnahmen in der Breite der Gesellschaft im Buch keine Rolle spielt. Es geht um den sehr individuellen, privaten Weg des als Unternehmer gutsituierten Autors. Offen bleibt außerdem, in wie weit sein privates Projekt sein unternehmerisches Handeln beeinflusst.
Bereits der Titel "Können wir klimaneutral leben?" zeigt worum es in dem Werk von Dirk Gratzel geht. Er stellt sich eine sehr wichtige Frage. Nämlich, ob es möglich ist zu leben ohne einen negativen ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen. Dabei stellt er zunächst fest, dass niemand zuvor seinen ökologischen Fußabdruck mit Beginn der Geburt, über die Kindheit und das Erwachsendasein berechnet hat, sodass er in Zusammarbeit mit einem Institut damit beginnt. Weiterhin holt er diverse Naturschutzbunde mit ins Boot und fasziniert mit seiner Fragestellung und der Umsetzung dieser. Ich selbst engagiere mich sehr für eine nachhaltige Zukunft und war gefesselt an das Buch, welches im Vergleich zu anderen Nachhaltigskeitsbüchern nicht nur Tips zur Verbesserung der eigenen CO2 Bilanz gibt, sondern auch wie man seine bisherigen "Umweltschulden" wieder gut machen kann. Das Buch ist absolut empefehlenswert, da es nicht belehrt, sondern zum Nach- und vor allem Umdenken anregt.
Dirk Gratzel ist es mit diesem Buch gelungen ein eher ernüchterndes und trockenes Thema humorvoll und fesselnd zu thematisieren. Er schreibt auf eine sehr spannende und auch amüsante Art über seinen Weg, seinen ökologischen Fußabdruck bis zum Lebensende zu neutralisieren. Zudem ist das Buch gespickt mit zusätzlichen fachlichen Informations-Boxen. Bis zum Beginn seines Projektes „Green Zero“ lebte er als erfolgreicher Manager ein privilegiertes Leben mit gehobenem Lebensstil, wozu zahlreiche Umweltsünden, wie Fernreisen und hochmotorisierte Autos standardmäßig dazugehörten. Auf der Suche seinen bisherigen ökologischen Fußabdruck zu bilanzieren und Maßnahmen für ein ökologisch ausgeglichenes Leben zu finden stößt er an die Grenzen des bisher machbaren und verfügbaren. Mit Hilfe von Forschern versucht er erstmalig seinen persönlichen ökologischen Fußabdruck zu ermitteln und Maßnahmen zu definieren, die seinen bisherigen Beitrag zur Erderwärmung reduzieren und auch rückwirkend, kompensieren. Das Buch beschreibt den Pionierweg, den er dabei geht. Dirk Gratzel denkt und wirkt auf seinem Weg nicht nur in seinem persönlichen Tun sondern auch über den Tellerrand hinaus. Alles in Allem macht das Projekt Green Zero nachdenklich über den Beitrag den jeder selbst zur Erderwärmung beiträgt. Zugleich zeigt es aber auch auf, dass ein ökologisch ausgeglichenes Leben mehr fördert als Mülltrennung. Es ist dafür ein sehr viel größeren Beitrag und Verzicht im Alltag erforderlich, der, wie man an Dirk Gratzels Geschichte sieht, zu Bewunderung aber auch zu Konflikte im alltäglichen Leben führen kann. Ich habe das Buch geradezu verschlungen und kann es jedem nur empfehlen.
Eine ehrliche, amüsante und motivierende Reise in Richtung einer ausgeglichenen Ökobilanz
Von: Marcel G. aus Berlin16.08.2020
Ein sehr motivierendes Buch über die aufwendige, aber letztlich persönlich sehr zufriedenstellende Reise in Richtung einer nachhaltigeren Lebensweise! Ein Buch, dass nicht belehrt, dafür aber mit Ehrlichkeit und sprachlicher Leichtigkeit aufzeigt, dass ernsthafte (in diesem Fall sogar wissenschaftlich begleitete) nachhaltige Veränderung einen starken Willen, Kraft und persönliche Einbußen erfordert - letztlich aber gelingen kann, zu mehr Zufriedenheit im Leben führt und überaus ansteckend ist. Mit Humor, vielen Aha-Effekten und sehr gelungenen anschaulichen Beispielen gelingt es Herrn Gratzel, eine komplexe Thematik greifbar und verständlich zu machen. Begleiten Sie mit diesem Buch einen faszinierenden Menschen mit ambitionierten Zielen auf eine interessante, amüsante und vorbildliche Reise.
Inhaltlich interessant, aber der Schreibstil ist mir zu langatmig. Gut finde ich die Sachinfos in den grau unterlegen Kästen.
Eckhart von Hirschhausen stimmt den Leser mit seinem Vorwort sehr gut auf das nun kommende Thema ein. Denn er und Dirk Gratzel kennen sich persönlich und haben sich schon desöfteren über das Thema ausgetauscht. Dirk Gratzel merkt immer mehr, wie er sein oft schlechtes Verhalten der Umwelt gegenüber nicht mehr ignorieren oder schön reden kann. Deshalb begibt er sich im Internet auf die Suche nach einem Rechner, der ihm sagen kann, wie groß denn eigentlich sein ökologischer Fußabdruck Zeit seines Lebens geworden ist. Durch seine häufigen Flugreisen, Autofahrten, Urlaube und anderen Besitztümer ist er sich sehr bewusst, dass dieser nicht so klein sein kann - doch als er das wahre Ergebnis erfährt, ist er geschockt. Denn die TU Berlin hat anhand sämtlicher Daten, die er innerhalb eines bestimmten Zeitraumes erhoben hat, einen genauen Wert bestimmt. Also beginnt er sein Leben systematisch umzustellen mit dem Ziel: Er will den nachfolgenden Generationen keine ökologischen Schulden hinterlassen. Aber so einfach und schnell, wie er sich das vorgestellt hat, geht es noch lange nicht... Dirk Gratzel hat hier ein sehr interessantes Thema in einer kurzweiligen und fesselnden Art aufgegriffen. Er beschönigt nichts und beschreibt alles sehr genau. Seine Art zu schreiben ist sehr gut zu lesen und nie langweilig. Auch die kurzen Infokästen zu verschiedenen Themen sind perfekt in die Handlung eingefügt und helfen oft beim Verständnis. Das Buch war sehr gut und hat mich öfter zum Nachdenken gebracht und auch dazu, manche Lebensbereiche nochmals zu überdenken und einiges zu ändern.
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