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Rezensionen zu
Periode ist politisch

Franka Frei

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€ 18,00 [D] inkl. MwSt. | € 18,50 [A] | CHF 25,50* (* empf. VK-Preis)

Das Buch hat mich auf viele Defizite in unserer Gesellschaft hingewiesen, über die ich niemals nachgedacht habe. Hat mir sehr sehr gut gefallen.

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ᴡᴏʀᴜᴍ ɢᴇʜᴛ’s? In diesem politisch-feministischen Manifest räumt Franka Frei mit allen Menstruationstabus auf: Sie stellt klar, dass Periode, Blut und eben das Frausein nichts schamhaftes, ekliges oder geheimes sei. Vielmehr ist die Menstruation eine faszinierende Körperfunktion, ohne die es keinen von uns geben könnte. Dennoch durchzieht der tabuisierte Umgang mit der Periode die Bereiche der Politik, Wirtschaft, Umwelt und Geschlechtergleichstellung. Franka Frei hat es sich zur Aufgabe gemacht, über diese Missstände aufzuklären und diesen entgegenzuwirken. ᴍᴇɪɴᴇ ᴍᴇɪɴᴜɴɢ: Wenn ich an meine erste Periode zurückdenke, habe ich keine schlechte Erinnerung. Sie kam als ich noch recht jung war und hat mich zu Hause überrascht. Mit wehender Unterhose bin ich zu meiner Mutter gerannt, um sie zu fragen, ob das denn jetzt die ominöse Periode sei. Nicht alle Erinnerungen sind so: Franka Frei berichtet von Erfahrungen verschiedener Frauen, die in unterschiedlichen Ländern und Kulturen aufgewachsen sind – und die meisten davon sind nahezu traumatisch. Diese Erlebnisberichte und Gesprächswiedergaben haben mir an dem Buch besonders gut gefallen. Unter dem Gesichtspunkt, dass dieses Buch ein Manifest (= öffentliche Erklärung von Zielen und Absichten, oftmals politischer Natur) und kein reines Sachbuch ist, ist die Behandlung des Themas unfassbar stark, mutig und gelungen! Mit zynisch-ironischem Ton macht Franka Frei ihrer Wut Raum. Diese Art des Schreibens ist sehr unterhaltsam und regt dazu an, „mitzuwüten“. Und so hat sich auch in mir eine Wut entwickelt, eine Wut auf die Politik, auf Konzerne und Menschen, die von der schambehafteten Periode Profit machen. Diese Wut ist berechtigt und angebracht. Dennoch gefiel mir nicht, dass dadurch scheinbar das große Ganze aus dem Blick gerät. Stellenweise war es notwendig, innerlich einen Schritt zurückzutreten, von der angesammelten Wut Abstand zu nehmen und schließlich das Gesamtproblem zu betrachten. Es wird öfter erwähnt, dass das Buch weder eine Bachelor- noch eine biologische Arbeit sei. Aus diesem Grund bin ich mit Vorsicht an die Inhalte des Buchs herangegangen, die dennoch biologische Aspekte besprochen haben. Es gibt Themen in dem Buch, die mit 1-2 wütenden Sätzen abgehandelt werden, es wird nahezu eine Wissensbombe gelegt und dann … ja was dann? Dann geht es zynisch und wütend weiter mit dem Periodentalk. Vielleicht bin ich ja die einzige, die von manchen „Aufdeckungen“ so geschockt war, weil sie mir neu waren. Beispielsweise die Erwähnung, dass beim Einnehmen der Pille eine künstliche Blutung verursacht wird, die absolut nichts mit der Menstruation zu tun haben soll. Hier wären weitere Ausführungen, Quellen, Erläuterungen angebracht gewesen. Ebenso bei dem häufigen „An-den-Pranger-stellen“ von religiösen und politischen Meinungsgebern der Vergangenheit. Denn nur weil die Autorin eine gewisse Vorstellung damit verbindet, muss diese nicht zwangsläufig die einzige Interpretation sein. Ihre Darstellung, dass beispielsweise Moses aus dem alten Testament (vorderer Teil der Bibel) „die Liebe zum Perioden-Shaming“ (S.23) habe, und dass sie Bibelzitate aus jeglichem Zusammenhang reißt, kann auch einseitig sein. Weitere mögliche Interpretationen hier zu erläutern, würde zu weit gehen, aber so viel soll gesagt sein: Mit dem Wort „unrein“ ist nicht „dreckig“, „verseucht“ gemeint und wusstest du, dass ein jüdischer Mann im AT auch als „unrein“ gegolten hat, wenn dieser einen Samenerguss hatte (Lev 15,16)? Hier könnte es beispielsweise um Körperflüssigkeiten und Blut im Allgemeinen sowie um das Bewusstsein für lebensspendende Mechanismen gehen und nicht um Perioden-Shaming. Ich möchte mit meiner Ausführung nicht sagen, dass das Thema unwichtig ist, dass in der Vergangenheit alles richtig gemacht wurde oder dass religiöse und politische Machthaber keinen negativen Einfluss auf das Bild der blutenden Frau gehabt haben. Vielmehr hätte ich mir einen differenzierteren Umgang gewünscht, bei dem tatsächlich versucht wird, zu verstehen, WOHER dieser „Ekel-Gedanke“ kommt. Das Buch scheint mir weniger für Menschen geschrieben zu sein, die sich tatsächlich überzeugen lassen wollen, sondern eben für diejenigen, die es eh schon wissen. Gesellschaftliche, kulturelle und religiöse Strukturen der Vergangenheit sind nicht einfach zu beurteilen, wenn man in einer aufgeklärten, entwickelten Weltanschauung zu Hause ist. Ich finde es dennoch gut, dass Franka Frei dazu aufruft, nicht über den Körper anderer zu urteilen oder zu entscheiden. Dieses Manifest ist wertvoll, sinnvoll und weiterzuempfehlen. Wie gehst du mit dem Thema Periode um? Sprichst du darüber? Hast du gute Erfahrungen gemacht? [Rezensionsexemplar/unbezahlte Werbung]

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Grandios

Von: lenaliestdas

21.07.2020

Muss man gelesen haben. Anders kann ich das nicht ausdrücken. Habe das Buch innerhalb eines Nachmittages runtergelesen, weil ich es schlichtweg nicht mehr aus der Hand legen konnte. Spannend und informativ geschrieben sowie gleichzeitig super unterhaltsam und aufklärend. Für alle, die menstruieren und alle, die es nicht tun: Lesen!

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Ein Sachbuch und dann auch noch über die Periode? Und das hier? Jap, jap und noch mal jap! Als ich Periode ist politisch im Bloggerportal sah, war klar, dass ich es lesen möchte. Denn die Periode ist etwas, das alle angeht – und leider wird sie viel zu sehr tabuisiert sowie stigmatisiert. Und das vollkommen ohne Grund. Die Periode ist etwas, das viele Menschen als ekelhaft, dreckig oder abstoßend empfinden, wodurch sie beinahe totgeschwiegen wird. Umso wichtiger erachte ich die Arbeit der Autorin Franka Frei, die mit viel Witz aber auch Ernst über die Reputation der Periode schreibt – und mir dabei einige Aspekte näherbrachte, die ich vorher nicht wusste. Periode ist politisch ist ein lesenswertes Sachbuch über ein unnötig stigmatisiertes Thema In meinem privaten Umfeld ist die Periode ein Thema, das offen besprochen werden kann. Meine Mutter hat mir vermittelt, dass es kein Grund zur Schande ist, nichts, wovor man sich ekeln oder wofür man sich schämen müsse. Im Gegenteil: Die Periode ist etwas, das Leben schenkt, ein Wunderwerk der Natur, das faszinierend ist und nicht abstoßend oder widerlich. Dass ein solch offener Umgang mit dem Thema nicht zur Norm gehört, wurde mir jedoch schon als Jugendliche durch eine Freundin bewusst. Doch in Periode ist politisch geht es nicht nur um den Umgang mit menstruierenden Menschen in Deutschland, sondern weltweit. Gerade der Umgang mit Periode in anderen Kulturen war sowohl erschreckend, empörend und zeitgleich auch inspirierend. Inspirierend deshalb, weil es weltweit erfindungsreiche Frauen gibt, die sich für Periodenaufklärung stark machen. Dieser Aspekt hat das Buch für mich überaus interessant gemacht. Empörend, weil es unnötig viele Vorurteile, Mythen und Geheimnisse um die Periode gibt, die sich hartnäckig halten. Erschreckend, weil menstruierende Menschen nur aufgrund ihrer Blutung Repressalien erleiden müssen, die ich mir nicht einmal vorstellen konnte. Denn auch, wenn Deutschland periodenbedingt nicht so aufgeklärt ist, wie es sich gibt, kann ich definitiv sagen, dass ich in diesem Bereich mehr als privilegiert bin – und damit meine ich nicht nur meinen Zugang zu Hygieneartikeln. Bei allem Ernst ist der Ton des Sachbuchs überaus locker und in einigen Passagen stellenweise auch lustig. Und das schließt sich meiner Meinung nach nicht aus. Besonders gefallen haben mir jedoch die Anekdoten, die Franka Frei von den Treffen mit anderen Aktivistinnen weltweit erzählt. Sie sind inspirierend und horizonterweiternd. Ich danke dem Randomhouse Bloggerportal und dem Heyne Hardcore Verlag herzlich für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplarsvon Periode ist politisch.

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Nachdem ich dieses Buch jetzt einige Male auf Bookstagram gesehen habe, wurde ich doch sehr neugierig und habe es selbst als Rezensionsexemplar angefragt (an dieser Stelle nochmal vielen Dank an den Heyne Hardcore-Verlag!). Und was soll ich sagen? Ich bin absolut begeistert! Ich hatte selbst nie ein großes Problem, über das Thema Periode zu sprechen. Das war und ist für mich eine der normalsten Sachen der Welt - was aber eben auch dazu geführt hat, dass ich nie großartig das Gefühl hatte, dass man darüber reden müsse. Das sehe ich jetzt, nachdem ich dieses Buch gelesen habe, ganz anders. Mir war nicht bewusst, wie tief verankert dieses Tabu nicht nur in anderen Kulturen dieser Welt, sondern auch bei uns auch heute immer noch ist. Und vor allem war mir nicht klar, was das für Konsequenzen hat! Das Thema Menstruation ist immer noch für sehr viele Menschen auf dieser Welt mit einer unglaublich großen Scham verbunden - und davon profitieren wiederum andere! Mich hat in dieser Hinsicht vor allem das Kapitel über die Hersteller Always und o.b. unfassbar schockiert. Die zwei Giganten in dem Bereich Perioden-Einmalprodukte nutzen den Umstand, dass sehr viele menstruierende Menschen sich so sehr dafür schämen, einmal im Monat zu bluten, dass sie alles dafür tun würde, um es vor dem Rest der Welt geheim zu halten, schamlos aus. In der Werbung wird suggeriert, dass sie sich mit ihren Produkten nun "frei" und "sauber" fühlen könnten - als ob das sonst während der Periode nicht möglich wäre! Und nicht nur das: Mithilfe unterschiedlichster Werbeaktionen und Tricks wird diese tief sitzende Scham auch weiterhin gefördert - wäre ja nicht auszudenken, was es für die Firmen bedeuten würde, wenn Menschen plötzlich offen und ohne Scham mit ihrer Periode umgehen würden! Auch die Kapitel über Umweltschutz und Menschenrechte haben mich tief schockiert. Mir war nicht bewusst, was für eine unfassbare Umweltverschmutzung Perioden-Einmalprodukte sind - dass sie ökologisch gesehen nicht gerade toll sind, war mir schon klar, aber wie schlimm es wirklich ist, habe ich dann doch nicht geahnt. Wusstet ihr zum Beispiel, dass Binden und Slipeinlagen 500 bis 800 Jahre lang erhalten bleiben?! Bei dem Gedanken wird mir wirklich ganz anders. Franka Frei stellt in ihrem Buch aber glücklicherweise einige nachhaltige Alternativen zu Binden, Tampons und Slipeinlagen vor. Im Rahmen ihres Menstruations-Aktivismus traf sie sich mit anderen Aktivistinnen aus der ganzen Welt und welche Erfahrungen sie dort machen musste, haben mich zutiefst erschüttert. Ich beschäftige mich nun schon seit einiger Zeit mit dem Thema Fast Fashion, aber dieses Buch hat mir wirklich nochmal die unwürdigen Bedingungen vor Augen gehalten, mit denen Kleidungsstücke von beispielsweise H&M in Bangladesh oder anderen Ländern produziert werden. Wir leben hier in unserer kleinen gemütlichen Blase und es ist so wichtig, dass wir sie endlich platzen lassen und über den Tellerrand hinaus sehen! Alles, was wir hier konsumieren, hat weitreichende Folgen für Menschen irgendwo anders auf der Welt! Auch der Umgang mit der Menstruation in anderen Ländern der Welt hat mich sehr schockiert. Auch heute noch müssen menstruierende Menschen während ihrer Periode teilweise in Hütten im Wald leben, da sie als "unrein" gelten und sich daher von allem anderen fern halten sollen. In vielen Teilen der Welt wird nun erst zum ersten Mal über das Thema aufgeklärt! Mir ist beim Lesen dieses Buches einiges klar geworden und zwar allem voran, dass über das Thema Menstruation gesprochen werden muss, bis es kein Tabu mehr darstellt. Sonst wird es immer weiter dafür sorgen, dass wir enorme gesellschaftliche Ungleichheiten ertragen müssen. Fazit: Ich würde dieses Buch gerne jedem Menschen in die Hand drücken. Es sollte meiner Meinung nach Pflichtlektüre im Bio-Unterricht werden! Ganz große Lese-Empfehlung!

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Period.

Von: aruajuanita

19.07.2020

2018 wollte @frankafrei ihre Bachelorarbeit zum Thema Menstruation schreiben. Die Koordinatorin ihrer Hochschule riet ihr ab „über solche abstrusen Widerlichkeiten wie die Periode“ zu schreiben und deklarierte die Menstruation zum Tabu-Thema. Die Periode. Ein Tabu-Thema. Und das, obwohl mehr als die Hälfte der Menschheit tagtäglich Blut verliert. ⁣ ⁣ Und genau diese Tabuisierung - und schließlich auch die Relevanz der Entabuisierung - spricht Franzi in ihrem Büchlein „Periode ist politisch. Ein Manifest gegen das Menstruationstabu“ an. Es ist höchste Zeit viele Mythen aufzubrechen und das macht die Autorin wirklich gut. Wir alle kennen es: das ein oder andere Treffen abgesagt oder sogar mittendrin nach Hause zu gehen, weil die Schmerzen nicht mehr zum Aushalten waren; oder diese Panik, wenn wir die Frage stellen, ob da „was sei“, weil wir uns vor der Reaktion der Öffentlichkeit schämen. Dabei ist es etwas Natürliches, aber es wird leider ganz oft mit Scham verbunden: wir sollen uns schämen, nicht darüber reden, niemand soll erfahren, dass wir menstruieren, zu Ramadan nicht essen und trinken, weil ja keiner wissen soll, dass wir einen *gasp* natürlichen Prozess durchmachen. Die Enttabuisierung fängt ja schon bei der Werbung an, mit den ganzen happy (Cis-) Frauen an, die Berge erklimmen und 100KM am Fahrrad in einer Stunde hinterlegen, weil sie ja die perfekt sitzende Binde oder o.b tragen - Produkte, die unglaublich schädlich für uns und für unsere Umwelt sind.⁣ Außerdem Spoiler-Alarm: Regelblut ist nicht blau.

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Inhalt Ausgelöst durch einen Facebookpost im August 2018 begibt sich Franka Frei auf eine Reise, um die Geschichten von Frauen zu erzählen, die alle eins gemeinsam haben: die Menstruation und die damit verbundenen gesellschaftlichen Tabus, Ausgrenzungen und Benachteiligungen. Mit einer Mischung aus Faktenwissen und persönlichen Erfahrungen ruft Franka Frei dazu auf, das Thema Menstruation aus der Tabu-Ecke zu holen und für gleiche gesellschaftliche Teilhabe aller Menschen auf diesem Planeten einzustehen, egal ob sie menstruieren oder nicht. Denn es geht um mehr als nur ein bisschen Blut. Meine Meinung Ich kann mich ehrlich gesagt nicht mehr daran erinnern, ein Sachbuch jemals so schnell durchgelesen zu haben, wie Periode ist politisch von Franka Frei. Durch ihre erfrischende, wunderbar offene Art zu Schreiben und zu Erzählen bin ich nur so durch die Seiten geflogen. Wer sich schon ein bisschen mit dem Thema Feminismus und der strukturellen Benachteiligung von Frauen beschäftigt hat, dem werden viele Aspekte in diesem Buch nicht neu sein und doch glaube ich, dass jede*r, der/die dieses Buch liest, danach mit einem anderen Blick durch die Welt geht. Denn wie kann es sein, dass in Filmen zur Prime-Time menschliches Blut durch Verletzungen gezeigt wird, Menstruationsflüssigkeit in Werbespots aber so gut wie immer blau dargestellt wird? Warum sprechen Frauen selbst untereinander vom „Besuch der roten Blume“, der „Erdbeerwoche“ oder einfach nur von „diesen speziellen Tagen“? Auch ich erwische mich immer noch dabei, wie ich versuche Tampons und Slipeinlagen auf öffentlichen Toiletten möglichst leise zu öffnen, damit ja niemand mitbekommt, dass ich grade meine Monatsblutung habe. Dabei ist das so ein Bullshit, denn die Personen, die das in dem Moment mitbekommen könnten, haben mit hoher Wahrscheinlichkeit entweder selbst jahrelang menstruiert, tun es noch oder werden es noch tun. Diese Absurdität der Tabus, Schamgefühle und Ausgrenzungen/Benachteiligungen rund um die Periode führt uns Franka Frei schonungslos vor Augen und zeigt: es geht mehr um das bisschen Blut und es geht uns vor allem ALLE etwas an. Und deshalb empfehle ich dieses Buch auch ausnahmslos allen erwachsenen Menschen auf diesem Planeten. Denn es ist ein globales, gesamtgesellschaftliches Problem, das Franka Frei da so wunderbar gekonnt und teilweise wunderbar provozierend zur Sprache bringt. "Denn der Kampf gegen Unwissen, Aberglauben, Stigmatisierung und mangelndes Interesse ist untrennbar mit unzähligen anderen Konflikten auf Gebieten der Weiblichkeit, Freiheit und Selbstbestimmung verbunden." (S.246).

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Als Franka Frei als Bachelorabschlussarbeit das Thema der „Menstruation“ bearbeiten möchte, wird ihr davon abgeraten. So merkt sie, dass dieses Thema immer noch tabuisiert wird. Nach einem Facebook-Beitrag erfährt sie ganz viele Kritik aber auch lernt sie durch diesen Beitrag Aktivistinnen in Indien, Pakistan etc. kennen, die sie dann besucht. S ie findet sich auf einmal in einer Welt, die voller Mythen um die Menstruation, Periode, Tage, Erdbeerwoche und wie man sie auch noch betitelt möchte, ist. Die Hälfte der Menschheit menstruiert und doch ist es ein absolutes Tabuthema. Vor allem werden menstruierende Menschen als unrein angesehen. In einem Kapitel gibt sie aus den Weltreligionen Beispiele dafür: (im 3. Buch Mose steht, dass eine Frau nach der Periode erst wieder „rein“ sei, nachdem sie eine Woche lang mit niemandem in Kontakt war, sich einer entwürdigenden Waschung unterzogen wurde – die zwei Tauben nicht zu vergessen, die für ihre wiederhergestellte Reinheit geopfert werden müssen. Kein Scheiß). Der nicht-menstruierenden Hälfte der Menschheit ist es nicht klar, welchen hormonellen Belastungen oder Schmerzen eine Person in diesem Zyklus Monat für Monat ausgesetzt ist. Wie oft hat man den Satz „Die hat doch bestimmt ihre Tage“, gehört? Dabei ist es kein Unding zu bluten, es steht dafür, dass alles in Ordnung ist und man gesund sei, schreibt Frei weiter. Sie erzählt von ihren Begegnungen in Indien und Pakistan. 20 % der Mädchen* die ihre Blutung bekommen, gehen während ihrer Menstruation nicht in die Schule oder brechen ihre Bildung sogar komplett ab. Es ist nicht in Ordnung, dass ein Mädchen* während ihrer unreinen Zeit anderen Menschen begegnet. Die Hygieneprodukte sind so teuer, dass viele sich diese nicht leisten können. Sie schneiden Stoffe zurecht und diese werden wieder gewaschen. Da keiner dies sehen darf, werden die Stofffetzen heimlich getrocknet, zum Beispiel unter einer Bettmatratze. Die Stoffe trocknen nicht richtig und führen bei feuchter Benutzung zu Krankheiten. All dies sind Themen dieses meiner Meinung nach sehr wichtigen Buches. Uns wird auch vieles von den Medien vorgekaut, wie in vielen anderen Themen dieser Gesellschaft. Vom Menstruationstabu sind nicht nur Menschen in den unterentwickelten Ländern betroffen, sondern auch wir in den westlichen.Warum versucht mir eine Werbesendung für Binden oder Tampons klar zu machen, dass die Periodenflüssigkeit blau ist? Und was zum Teufel soll Flüssigkeit in diesem Kontext? Ich blute einmal im Monat und Blut ist nun mal rot. Ich danke Randomhouse für das Rezensionsexemplar.

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