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Rezension zu
Periode ist politisch

Ein Buch, das ALLE erwachsenen Menschen lesen sollten

Von: Readingfaraway
18.07.2020

Inhalt Ausgelöst durch einen Facebookpost im August 2018 begibt sich Franka Frei auf eine Reise, um die Geschichten von Frauen zu erzählen, die alle eins gemeinsam haben: die Menstruation und die damit verbundenen gesellschaftlichen Tabus, Ausgrenzungen und Benachteiligungen. Mit einer Mischung aus Faktenwissen und persönlichen Erfahrungen ruft Franka Frei dazu auf, das Thema Menstruation aus der Tabu-Ecke zu holen und für gleiche gesellschaftliche Teilhabe aller Menschen auf diesem Planeten einzustehen, egal ob sie menstruieren oder nicht. Denn es geht um mehr als nur ein bisschen Blut. Meine Meinung Ich kann mich ehrlich gesagt nicht mehr daran erinnern, ein Sachbuch jemals so schnell durchgelesen zu haben, wie Periode ist politisch von Franka Frei. Durch ihre erfrischende, wunderbar offene Art zu Schreiben und zu Erzählen bin ich nur so durch die Seiten geflogen. Wer sich schon ein bisschen mit dem Thema Feminismus und der strukturellen Benachteiligung von Frauen beschäftigt hat, dem werden viele Aspekte in diesem Buch nicht neu sein und doch glaube ich, dass jede*r, der/die dieses Buch liest, danach mit einem anderen Blick durch die Welt geht. Denn wie kann es sein, dass in Filmen zur Prime-Time menschliches Blut durch Verletzungen gezeigt wird, Menstruationsflüssigkeit in Werbespots aber so gut wie immer blau dargestellt wird? Warum sprechen Frauen selbst untereinander vom „Besuch der roten Blume“, der „Erdbeerwoche“ oder einfach nur von „diesen speziellen Tagen“? Auch ich erwische mich immer noch dabei, wie ich versuche Tampons und Slipeinlagen auf öffentlichen Toiletten möglichst leise zu öffnen, damit ja niemand mitbekommt, dass ich grade meine Monatsblutung habe. Dabei ist das so ein Bullshit, denn die Personen, die das in dem Moment mitbekommen könnten, haben mit hoher Wahrscheinlichkeit entweder selbst jahrelang menstruiert, tun es noch oder werden es noch tun. Diese Absurdität der Tabus, Schamgefühle und Ausgrenzungen/Benachteiligungen rund um die Periode führt uns Franka Frei schonungslos vor Augen und zeigt: es geht mehr um das bisschen Blut und es geht uns vor allem ALLE etwas an. Und deshalb empfehle ich dieses Buch auch ausnahmslos allen erwachsenen Menschen auf diesem Planeten. Denn es ist ein globales, gesamtgesellschaftliches Problem, das Franka Frei da so wunderbar gekonnt und teilweise wunderbar provozierend zur Sprache bringt. "Denn der Kampf gegen Unwissen, Aberglauben, Stigmatisierung und mangelndes Interesse ist untrennbar mit unzähligen anderen Konflikten auf Gebieten der Weiblichkeit, Freiheit und Selbstbestimmung verbunden." (S.246).

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