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Rezensionen zu
Periode ist politisch

Franka Frei

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Es ist schon lange überfällig über Tabu-Themen, wie die Periode zu sprechen. Franka Freis brach das Eis mit ihrer Abschlussarbeit und ihrem Facebook-Post, sodass immer mehr Frauen über dieses vermeintliche Tabuthema anfingen zu sprechen. Ich habe so vieles Neues dazu gelernt und war geschockt, wie uns die Medien oder ja, sogar (!) die Frauenärzte etwas ganz anderes vermitteln wollen. Franka Freis leistet Aufklärungsarbeit Das Buch Cover schockt bestimmt ganz viele "Oh was sieht man da? Ein Tampon getränkt in roter Farbe? Wie eklig ist ja Blut". Sie entabuisiert diese Jahrhundert alte Themen und öffnet neue Wege für junge Menschen. Durch dieses Buch rede ich noch offenere über Menstruation und weiß, dass Blut nichts ist wofür man sich schämen muss. Ich weiß aber auch, dass man nicht jedes Produkt auf dem Markt einfach so akzeptieren sollte, da über die Nebenwirkungen nicht gesprochen wird. Auch heute im 21. Jahrhundert ist es noch ein Tabu-Thema, sowohl bei Frauen als auch Männern, daher rate ich einfach jedem zu diesem Buch zu greifen, damit verstanden wird, dass dieses Thema nichts "verpöntes" ist, sondern wichtig und offen kommuniziert werden muss. Mehr möchte ich auch nicht verraten, ich rate für eure eigene Weiterbildung auf die knapp 250 Seiten von Franka Freis zu greifen, denn sie hat eine Glanzleistung abgelegt mit ihrer Recherche und ihrer Offenheit diesem Thema gegenüber!

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Ich habe das Buch eigentlich gemeinsam mit Kristin von @grossstadtheldin_liest lesen wollen. Leier hat das bei uns beiden zeitlich zu dem Zeitpunkt nicht gepasst. Darum haben wir es erst einmal zur Seite gelegt. Und vor ein paar Tagen habe ich es wieder zur Hand genommen und alleine weiter gelesen. Zum Buch Franka kämpft gegen das Patriarchat und gegen das Menstruationstabu. Hier in Deutschland aber um mehr über dieses Thema herauszufinden reiste sie in viele verschiedene Länder darunter sind zum Beispiel Pakistan, Indien und viele andere. Sie führt auf wie viel Müll durch Monatsprodukte produziert wird und wie viel diese eine durchschnittliche Frau kosten. Und ein großer Punkt ist, dass Menstruierende Menschen nicht ernst genommen werden, seien es die Monatsschmerzen oder ganz andere Sachen. Meine Meinung Ich muss sagen, dass ich bei unglaublich vielen Fakten aus diesem Buch fassungslos war. Ich war oft einfach nur geschockt, vor allem als es darum ging wie viel menstruierende Menschen in ihrem Leben für Monatsprodukte bezahlen. Einiges wusste ich schon, einiges war komplett neu für mich. Auch cool war, dass Franka all diese Fakten und Informationen mit einer großen Reise verbunden hat, so hat man automatisch etwas über andere Kulturen gelernt und wie diese mit der Periode umgehen. Am besten fand ich es aber wenn sie die goldenen Erdbeeren verliehen hat. Diese haben immer diese Menschen bekommen, die irgendetwas albernes oder unrichtiges über die Periode gesagt haben. Mega! Lieder muss ich auch sagen, dass es gegen Ende immer öfter so war, dass Franka sich wiederholt hat. Das war aber auch das einiges kleine Manko an diesem Buch. Es zeigt eindringlich, dass menstruierende Menschen oft nicht ernst genommen werden und darin konnte ich mich selber wieder finden. Das konnte ich allgemein ziemlich oft. Fazit Ich finde dieses Buch sollte nicht nur Frauen lesen. Jeder sollte sich mit diesem Thema auskennen. ★ ★ ★ ★ Sterne von 5 möglichen Sternen Zur Autorin Franka Frei, 1995 in Köln geboren und im österreichischen Salzburg aufgewachsen, wurde quasi aus Versehen zur Expertin auf einem Gebiet, das sie seitdem nicht mehr loslässt. Seit ihrem Bachelor-Abschluss im Fach Angewandte Medien und dem plötzlichen Viral-Gehen in den sozialen Medien ist sie Menstruationsaktivistin – ein Vollzeitjob, der selbst im hippen Berlin Fragezeichen in die Gesichter zeichnet. Wenn sie nicht gerade in der Gender Studies-Vorlesung an der Humboldt-Universität sitzt, hält Franka Frei Vorträge an Universitäten, Volkshochschulen und Festivals im In- und Ausland und tritt bei Science Slams auf. © amazon.com Klappentext Was haben eine deutsche Hausfrau, die dänische Kronprinzessin und eine indonesische Fabrikarbeiterin gemeinsam? Sie menstruieren. Zumindest potenziell, denn sie gehören zu jenem Teil der Weltbevölkerung, der einen Zyklus hat. Die sagenumwobene Menstruation, Periode, Erdbeerwoche oder der Besuch von Tante Rosa machen weder Halt vor Herkunft noch vor Religion oder Klasse. Die Menstruation ist eine faszinierende Körperfunktion, dennoch gilt sie häufig als Tabu, was weitreichende Konsequenzen für die Umwelt, Wirtschaft und Geschlechtergleichstellung hat. Also ab in die Tonne mit dem Tabu! Franka Frei zeigt, wie das Menstruationstabu großen Schaden anrichtet, und dass es höchste Zeit ist, etwas dagegen zu tun.

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In Periode ist politisch schreibt Franka Frei, frei über das Thema Periode. Und kaum zu glauben, aber wahr, auch heute im 21. Jahrhundert ist es noch ein "verpöntes" Thema welches auf viel Abstoßung in der Gesellschaft stößt. Auf knapp 250 Seiten klärt sie - sehr deutlich - über das Thema des Menstruieren auf. Das hat mir auch sehr gut an dem Buch gefallen. Ohne Scham - den man (Frau) auch definitiv nicht brauchen muss - präsentiert sie alles rund um das Thema. Von kurzen aber anschaulichen Beschreibungen der verschiedenen Stadien im Zyklus, den Problemen während der Periode, das grundsätzliche "Verheimlichen" und Verschweigen eines ganz natürlichen Prozesses. Es kann kaum sein, dass heute noch weltweit viel zu wenig aufgeklärt ist, Frauen* nicht wisse, wie sie mit ihrer Periode umgehen sollten. Auch über die Missstände in anderen Ländern klärt sie auf, wo es keine Binden oder Tampons - oder die Menstruationstasse gibt. Und dass selbst in "privilegierten" Ländern, wie es auch Deutschland ist, nicht sein, kann dass man so viel Profit daraus schlägt. Neben dem Thema der Menstruation klärt sie auch in manch anderen Themen z.B. der Verhütung - ins Besondere die Einnahme und Wirkungen der Pille - auf. Natürlich kann man auf diesem eher kurzen Buch keinen detaillierten wissenschaftlich fundierten Beleg erwarten, aber das ist auch nicht notwendig. Sie teilt aus, klärt auf und das ist denke ich das Wichtigste an dem Buch. Mich hat lediglich etwas gestört, dass sie ziemlich beharrend auf ihrer Meinung beruht. Das soll keineswegs schlecht sein, aber trotzdem hätte ich mir dann doch lieber ein ausführlicheres Buch gewünscht.

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Unauffällig und leise, hinter vorgehaltener Hand frage ich meine Freundinnen, ob sie zufällig eine Binde oder Tampon für mich haben, da ich unerwartet meine Erdbeerwochen bekommen habe . Als mir unter den Tischen entlang, so dass niemand davon Wind bekommt, eine Binde gereicht wird, lasse ich sie blitzschnell in einer meiner hinteren Hosentaschen verschwinden und mache mich auf den Weg zur Toilette. Dort öffne ich die Plastikverpackung der Binde möglichst langsam und vorsichtig, damit das Aufreißen ja keine Geräusche erzeugt und jemand erfährt, was ich hier gerade tue. Dieselbe oder eine ähnliche Situation haben wahrscheinlich schon viel menstruierende Personen in der Schule, Uni oder am Arbeitsplatz erlebt. Sie verdeutlicht idealtypisch, wie die Menstruation in unsere Gesellschaft tabuisiert wird, und diese Tabus auch uns prägen und beeinflussen. In ihrem Buch „Periode ist politisch. Ein Manifest gegen das Menstruationstabu“ bricht die Autorin Franka Frei mit diesem Menstruationstabu , räumt mit den Mythen über die Monatsblutung auf und plädiert dafür, über die Periode offen zu sprechen und sie als etwas ganz Normales zu begreifen, das die Hälfte der Menschheit monatlich trifft, das nichts unreines, schmutziges oder etwas ist, das andere krank macht und Unheil bringt. Dabei begreift sie das Menstruationstabu als weltweites Phänomen, spricht mit verschiedenen Menstruationsaktivistinnen in anderen Ländern, z. B. Indien, Pakistan und Bangladesch, und zeigt auf, welche Auswirkungen der weltweite Konsum von Menstruationsprodukten, die nur einmal genutzt werden können, auf andere Länder hat, und wie Religionen, Philosophen, Wissenschaftler*innen und Politik*innen zur Verfestigung und Vertiefung des Menstruationstabus beigetragen haben und beitragen. Neben der Menstruation geht Franka Frei auch auf andere Aspekte ein, die den weiblichen Körper betreffen, wie Unkenntnisse über Zyklus, Lust und Sexualität sowie Vagina und Vulva. Die 19 Kapitel des Buches sind in jeweils noch in kürzere Abschnitte aufgeteilt und dadurch klar gegliedert. Der Schreibstil ist sehr umgangssprachlich, teilweise humorvoll und einfach gehalten, sodass das Lesen leicht fällt und man nicht über Fachbegriffe stolpert. Freilich birgt der Schreibstil auch die Gefahr zu großer Oberflächlichkeit. Die Autorin behandelt in dem Buch wichtige Themen, die Einfluss auf alle menstruierenden Menschen haben und geht selber als Tabubrecherin voran. Dabei verfällt sie nicht in eine eurozentrische Perspektive, sondern denkt das Menstruationstabu und die Menstruation auch intersektional und zeigt andere Perspektiven abseits der westlichen Kultur auf, ohne diese im Vergleich abzuwerten, auch wenn sie natürlich das Tabu an sich kritisiert. Durch den Schreibstil und den Humor macht sie das Buch für eine breite Masse von Leser*innen attraktiv, die keine schwerverständliche wissenschaftliche Abhandlung über das Thema lesen wollen. Das Buch ist wirklich interessant und aufschlussreich, die Thesen werden durch Studien oder persönliche Anekdoten untermauert. Jedoch führt die große Populärwissenschaftlichkeit dazu, dass viele Themen nur in Kürze angerissen werden und ein grober Überblick geliefert wird, wo die Autorin ein Thema tiefer und ausführlicher behandeln hätte müssen. Ferner habe ich starke Probleme mit den Quellenangaben. Es gehört zwar zu populärwissenschaftlichen Büchern dazu, dass meist auf Quellen verzichtet wird, jedoch war es sehr verwirrend, dass das eine Zitat oder die eine Studie zwar durch eine Fußnote gezeichnet sind, die nächsten dann aber schon wieder nicht mehr. Hier hätte ich mir eine einheitliche Kennzeichnung der Quellen gewünscht, für deren Fehlen auch Lektorat und Verlag verantwortlich sind. Für Menstruierende oder nicht-Menstruierende gibt das Buch einen sehr guten Überblick über die Problematiken, die mit dem Menstruationstabu und allgemein der mangelnden Kommunikation über den weiblichen Körper auftauchen; das Buch führt eindrucksvoll vor Augen, wie das Tabu patriarchale Strukturen weiter stützt. Es eignet sich daher besonders für Einsteiger*innen, die sich bis jetzt noch nicht so stark damit auseinandergesetzt haben. Kennt man sich jedoch schon etwas aus, bietet das Buch leider nicht allzu viel Neues, sondern nur vereinzelte Ergänzungen.

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ᴡᴏʀᴜᴍ ɢᴇʜᴛ’s? In diesem politisch-feministischen Manifest räumt Franka Frei mit allen Menstruationstabus auf: Sie stellt klar, dass Periode, Blut und eben das Frausein nichts schamhaftes, ekliges oder geheimes sei. Vielmehr ist die Menstruation eine faszinierende Körperfunktion, ohne die es keinen von uns geben könnte. Dennoch durchzieht der tabuisierte Umgang mit der Periode die Bereiche der Politik, Wirtschaft, Umwelt und Geschlechtergleichstellung. Franka Frei hat es sich zur Aufgabe gemacht, über diese Missstände aufzuklären und diesen entgegenzuwirken. ᴍᴇɪɴᴇ ᴍᴇɪɴᴜɴɢ: Wenn ich an meine erste Periode zurückdenke, habe ich keine schlechte Erinnerung. Sie kam als ich noch recht jung war und hat mich zu Hause überrascht. Mit wehender Unterhose bin ich zu meiner Mutter gerannt, um sie zu fragen, ob das denn jetzt die ominöse Periode sei. Nicht alle Erinnerungen sind so: Franka Frei berichtet von Erfahrungen verschiedener Frauen, die in unterschiedlichen Ländern und Kulturen aufgewachsen sind – und die meisten davon sind nahezu traumatisch. Diese Erlebnisberichte und Gesprächswiedergaben haben mir an dem Buch besonders gut gefallen. Unter dem Gesichtspunkt, dass dieses Buch ein Manifest (= öffentliche Erklärung von Zielen und Absichten, oftmals politischer Natur) und kein reines Sachbuch ist, ist die Behandlung des Themas unfassbar stark, mutig und gelungen! Mit zynisch-ironischem Ton macht Franka Frei ihrer Wut Raum. Diese Art des Schreibens ist sehr unterhaltsam und regt dazu an, „mitzuwüten“. Und so hat sich auch in mir eine Wut entwickelt, eine Wut auf die Politik, auf Konzerne und Menschen, die von der schambehafteten Periode Profit machen. Diese Wut ist berechtigt und angebracht. Dennoch gefiel mir nicht, dass dadurch scheinbar das große Ganze aus dem Blick gerät. Stellenweise war es notwendig, innerlich einen Schritt zurückzutreten, von der angesammelten Wut Abstand zu nehmen und schließlich das Gesamtproblem zu betrachten. Es wird öfter erwähnt, dass das Buch weder eine Bachelor- noch eine biologische Arbeit sei. Aus diesem Grund bin ich mit Vorsicht an die Inhalte des Buchs herangegangen, die dennoch biologische Aspekte besprochen haben. Es gibt Themen in dem Buch, die mit 1-2 wütenden Sätzen abgehandelt werden, es wird nahezu eine Wissensbombe gelegt und dann … ja was dann? Dann geht es zynisch und wütend weiter mit dem Periodentalk. Vielleicht bin ich ja die einzige, die von manchen „Aufdeckungen“ so geschockt war, weil sie mir neu waren. Beispielsweise die Erwähnung, dass beim Einnehmen der Pille eine künstliche Blutung verursacht wird, die absolut nichts mit der Menstruation zu tun haben soll. Hier wären weitere Ausführungen, Quellen, Erläuterungen angebracht gewesen. Ebenso bei dem häufigen „An-den-Pranger-stellen“ von religiösen und politischen Meinungsgebern der Vergangenheit. Denn nur weil die Autorin eine gewisse Vorstellung damit verbindet, muss diese nicht zwangsläufig die einzige Interpretation sein. Ihre Darstellung, dass beispielsweise Moses aus dem alten Testament (vorderer Teil der Bibel) „die Liebe zum Perioden-Shaming“ (S.23) habe, und dass sie Bibelzitate aus jeglichem Zusammenhang reißt, kann auch einseitig sein. Weitere mögliche Interpretationen hier zu erläutern, würde zu weit gehen, aber so viel soll gesagt sein: Mit dem Wort „unrein“ ist nicht „dreckig“, „verseucht“ gemeint und wusstest du, dass ein jüdischer Mann im AT auch als „unrein“ gegolten hat, wenn dieser einen Samenerguss hatte (Lev 15,16)? Hier könnte es beispielsweise um Körperflüssigkeiten und Blut im Allgemeinen sowie um das Bewusstsein für lebensspendende Mechanismen gehen und nicht um Perioden-Shaming. Ich möchte mit meiner Ausführung nicht sagen, dass das Thema unwichtig ist, dass in der Vergangenheit alles richtig gemacht wurde oder dass religiöse und politische Machthaber keinen negativen Einfluss auf das Bild der blutenden Frau gehabt haben. Vielmehr hätte ich mir einen differenzierteren Umgang gewünscht, bei dem tatsächlich versucht wird, zu verstehen, WOHER dieser „Ekel-Gedanke“ kommt. Das Buch scheint mir weniger für Menschen geschrieben zu sein, die sich tatsächlich überzeugen lassen wollen, sondern eben für diejenigen, die es eh schon wissen. Gesellschaftliche, kulturelle und religiöse Strukturen der Vergangenheit sind nicht einfach zu beurteilen, wenn man in einer aufgeklärten, entwickelten Weltanschauung zu Hause ist. Ich finde es dennoch gut, dass Franka Frei dazu aufruft, nicht über den Körper anderer zu urteilen oder zu entscheiden. Dieses Manifest ist wertvoll, sinnvoll und weiterzuempfehlen. Wie gehst du mit dem Thema Periode um? Sprichst du darüber? Hast du gute Erfahrungen gemacht? [Rezensionsexemplar/unbezahlte Werbung]

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Ein Sachbuch und dann auch noch über die Periode? Und das hier? Jap, jap und noch mal jap! Als ich Periode ist politisch im Bloggerportal sah, war klar, dass ich es lesen möchte. Denn die Periode ist etwas, das alle angeht – und leider wird sie viel zu sehr tabuisiert sowie stigmatisiert. Und das vollkommen ohne Grund. Die Periode ist etwas, das viele Menschen als ekelhaft, dreckig oder abstoßend empfinden, wodurch sie beinahe totgeschwiegen wird. Umso wichtiger erachte ich die Arbeit der Autorin Franka Frei, die mit viel Witz aber auch Ernst über die Reputation der Periode schreibt – und mir dabei einige Aspekte näherbrachte, die ich vorher nicht wusste. Periode ist politisch ist ein lesenswertes Sachbuch über ein unnötig stigmatisiertes Thema In meinem privaten Umfeld ist die Periode ein Thema, das offen besprochen werden kann. Meine Mutter hat mir vermittelt, dass es kein Grund zur Schande ist, nichts, wovor man sich ekeln oder wofür man sich schämen müsse. Im Gegenteil: Die Periode ist etwas, das Leben schenkt, ein Wunderwerk der Natur, das faszinierend ist und nicht abstoßend oder widerlich. Dass ein solch offener Umgang mit dem Thema nicht zur Norm gehört, wurde mir jedoch schon als Jugendliche durch eine Freundin bewusst. Doch in Periode ist politisch geht es nicht nur um den Umgang mit menstruierenden Menschen in Deutschland, sondern weltweit. Gerade der Umgang mit Periode in anderen Kulturen war sowohl erschreckend, empörend und zeitgleich auch inspirierend. Inspirierend deshalb, weil es weltweit erfindungsreiche Frauen gibt, die sich für Periodenaufklärung stark machen. Dieser Aspekt hat das Buch für mich überaus interessant gemacht. Empörend, weil es unnötig viele Vorurteile, Mythen und Geheimnisse um die Periode gibt, die sich hartnäckig halten. Erschreckend, weil menstruierende Menschen nur aufgrund ihrer Blutung Repressalien erleiden müssen, die ich mir nicht einmal vorstellen konnte. Denn auch, wenn Deutschland periodenbedingt nicht so aufgeklärt ist, wie es sich gibt, kann ich definitiv sagen, dass ich in diesem Bereich mehr als privilegiert bin – und damit meine ich nicht nur meinen Zugang zu Hygieneartikeln. Bei allem Ernst ist der Ton des Sachbuchs überaus locker und in einigen Passagen stellenweise auch lustig. Und das schließt sich meiner Meinung nach nicht aus. Besonders gefallen haben mir jedoch die Anekdoten, die Franka Frei von den Treffen mit anderen Aktivistinnen weltweit erzählt. Sie sind inspirierend und horizonterweiternd. Ich danke dem Randomhouse Bloggerportal und dem Heyne Hardcore Verlag herzlich für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplarsvon Periode ist politisch.

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Als Franka Frei als Bachelorabschlussarbeit das Thema der „Menstruation“ bearbeiten möchte, wird ihr davon abgeraten. So merkt sie, dass dieses Thema immer noch tabuisiert wird. Nach einem Facebook-Beitrag erfährt sie ganz viele Kritik aber auch lernt sie durch diesen Beitrag Aktivistinnen in Indien, Pakistan etc. kennen, die sie dann besucht. S ie findet sich auf einmal in einer Welt, die voller Mythen um die Menstruation, Periode, Tage, Erdbeerwoche und wie man sie auch noch betitelt möchte, ist. Die Hälfte der Menschheit menstruiert und doch ist es ein absolutes Tabuthema. Vor allem werden menstruierende Menschen als unrein angesehen. In einem Kapitel gibt sie aus den Weltreligionen Beispiele dafür: (im 3. Buch Mose steht, dass eine Frau nach der Periode erst wieder „rein“ sei, nachdem sie eine Woche lang mit niemandem in Kontakt war, sich einer entwürdigenden Waschung unterzogen wurde – die zwei Tauben nicht zu vergessen, die für ihre wiederhergestellte Reinheit geopfert werden müssen. Kein Scheiß). Der nicht-menstruierenden Hälfte der Menschheit ist es nicht klar, welchen hormonellen Belastungen oder Schmerzen eine Person in diesem Zyklus Monat für Monat ausgesetzt ist. Wie oft hat man den Satz „Die hat doch bestimmt ihre Tage“, gehört? Dabei ist es kein Unding zu bluten, es steht dafür, dass alles in Ordnung ist und man gesund sei, schreibt Frei weiter. Sie erzählt von ihren Begegnungen in Indien und Pakistan. 20 % der Mädchen* die ihre Blutung bekommen, gehen während ihrer Menstruation nicht in die Schule oder brechen ihre Bildung sogar komplett ab. Es ist nicht in Ordnung, dass ein Mädchen* während ihrer unreinen Zeit anderen Menschen begegnet. Die Hygieneprodukte sind so teuer, dass viele sich diese nicht leisten können. Sie schneiden Stoffe zurecht und diese werden wieder gewaschen. Da keiner dies sehen darf, werden die Stofffetzen heimlich getrocknet, zum Beispiel unter einer Bettmatratze. Die Stoffe trocknen nicht richtig und führen bei feuchter Benutzung zu Krankheiten. All dies sind Themen dieses meiner Meinung nach sehr wichtigen Buches. Uns wird auch vieles von den Medien vorgekaut, wie in vielen anderen Themen dieser Gesellschaft. Vom Menstruationstabu sind nicht nur Menschen in den unterentwickelten Ländern betroffen, sondern auch wir in den westlichen.Warum versucht mir eine Werbesendung für Binden oder Tampons klar zu machen, dass die Periodenflüssigkeit blau ist? Und was zum Teufel soll Flüssigkeit in diesem Kontext? Ich blute einmal im Monat und Blut ist nun mal rot. Ich danke Randomhouse für das Rezensionsexemplar.

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Ich blute. Regelmäßig. Alle 26-28 Tage (es variiert) verliere ich etwa eine halbe Tasse Menstruationsblut. Das ist das Natürlichste der Welt und trotzdem ist dieses Thema bei uns und in vielen anderen Ländern ein Tabuthema. Viele Menschen finden es anstößig, wenn man darüber redet, am besten wird einfach vergessen/verdrängt/versteckt, dass die Hälfte der Bevölkerung einen Zyklus mit Periode hat, haben wird oder gehabt hat. Irgendwo Blut zu sehen, das aus der Vagina kommt, ist sowieso von den Gesellschaften (glaubt ja nicht, dass das nur irgendwo weit weg so ist) zu dem Super-GAU (größter anzunehmender Unfall) schlechthin geworden - für die*jenige, der* es "passiert", und für die, die es sehen. Passiert setze ich in Anführungszeichen, da das Wort zum Vokabular einer Tabusprache gehört, die die Periode am liebsten aus der Welt schaffen möchte. Franka Frei schreibt in ihrem Buch gegen dieses Tabu an. Und das gelingt ihr auf sehr unterhaltsame Art und Weise. Ihr Schreibstil strotzt nur so vor lauter Ironie und ist in Sarkasmus getränkt. Was anfangs für mich etwas anstrengend war, fand ich mit der Zeit jedoch sehr passend, da ja wirklich nichts dabei sein sollte, über diese wunderbare Körperfunktion zu sprechen/schreiben, von der alles menschliche Leben abhängt, und die Autorin zieht damit viele Menschen ins Lächerliche, die sich dabei schwer tun, weil sie sich dafür schämen. Das Buch ist kein reines Sachbuch. Neben Fakten zum Zyklus, zu Hygieneprodukten, Verhütungsmitteln und Krankheiten etc. erzählt Frei von ihrer Reise nach Asien, wo sie sich mit mehreren jungen Frauen* getroffen hat, die sich, genau wie sie, dem Thema Menstruation und der Aufklärung darüber verschrieben haben, und zeigt auch, wie andere Länder mit dem Thema gesellschaftlich, wirtschaftlich und politisch umgehen. Aufgelockert hat das Ganze auch die "Verleihung" goldener Erdbeeren an Menschen, die besonders abstruses Zeugs über Frauen* und ihren Zyklus verbreitet haben. Vieles wusste ich schon und ich bin bereits jemand, der auch gerne mal im Freundeskreis das Thema anspricht, auch mit der Absicht, es zu etwas Normalem zu machen. Ich fand es aber trotzdem auch spannend, so zum Beispiel die Methoden von Firmen zu erfahren, wie sie ihre Menstruationsprodukte an die Frau* bringen. An einigen Stellen hält sich die Autorin sehr kurz und die spannenden Frauen* aus Pakistan, Indien und Nepal hätten auch noch mehr Aufmerksamkeit bekommen können. Fazit Alles in allem ist es ein lustiges Buch, das Fragen beantwortet, für die Sache motiviert und einen Schritt Richtung Enttabuisierung von Menstruation geht. Stilistisch für mich manchmal jedoch zu ironisch, aber leicht zu lesen und unterhaltsam.

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