Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Botschaften an mich selbst

Emilie Pine

(19)
(6)
(0)
(0)
(0)
€ 20,00 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

Durch eine Empfehlung stolperte ich über dieses kleine Büchlein, das trotz seiner geringen Seitenzahl eine immense Wirkung auf mich hatte. Emilie Pine ist eine großartige Schriftstellerin, die es versteht, ihre Leser*innen an die Seiten ihrer Essays zu binden. Darin schreibt sie unverblümt über das Leben als Frau – als Tochter, Schwester, Universitätsdozentin, Feministin ... – und schlägt dabei einen sehr persönlichen Weg ein. Um solch biographische Einblicke zu geben, braucht es einiges an Mut. Dieser hat sich in meinen Augen vollkommen ausgezahlt. Ich hatte das Gefühl, eine Mischung aus "Ich bin, ich bin, ich bin" von Maggie O'Farrell und "Unsichtbare Frauen" von Caroline Criado-Perez in den Händen zu halten. Jeder der Texte strahlte einerseits eine fast schon schmerzhafte Intimität aus und war gleichzeitig höchst intelligent und nachvollziehbar. Obwohl ich einige der Erfahrungen Pines nicht selbst gesammelt habe, konnte ich mich doch in vielen wiederfinden. Aber selbst jene, mit denen ich mich weniger identifizieren konnte, berührten mich sehr und hinterließen einen bleibenden Eindruck. Die Autorin hat meiner Meinung nach all das geschafft, was Glennon Doyle wahrscheinlich mit ihrem "Ungezähmt" erreichen wollte, nur liegen zwischen diesen beiden Büchern ganze Welten. Schon jetzt ist Botschaften an mich selbst ein Highlight für das Jahr 2021.

Lesen Sie weiter

Emilies Vater lebt mittlerweile in Griechenland, da ist es schön warm – viel besser als in Irland. Aber als er schwerkrank ins Krankenhaus eingeliefert wird, lernt Emilie viel über das desolate Gesundheitssystem auf Korfu. Und sie weiß auch, dass die angeschlagene Leber ihres Vaters kein Schicksal ist, sondern schlicht und einfach von seinem Alkoholismus kommt. Doch trotz seiner oft ablehnenden Haltung ihr gegenüber hilft sie ihm durch die schwere Zeit. So beginnt das erste Essay in dem Sammelband “Botschaften mich selbst” der irischen Autorin Emilie Pine. In mehreren kurzen Storys erzählt sie aus ihrem Leben und spricht dabei sehr persönliche und intime Themen an. Seien es die Monatsblutungen, der Wunsch nach einem Kind oder die wilden Jahre in London. Sie berichtet sehr authentisch und offen über ihre Familie, über sich selbst und ihre eigene Entwicklung. Und auch wenn es dabei um sehr Ernst zu nehmende Themen wie Einsamkeit und Alkoholismus, offenen oder selbst verinnerlichten Sexismus, Scheidung, Armut und die Rolle als alleinerziehende Mutter geht, verliert sie in ihren Essays nie ihren leichten, humorvoll-ironischen Unterton. Nicht umsonst ist Emilie Pine für “Botschaften an mich selbst” im englischen Original “Notes To Self” mit dem “Irish Book of the year”-Award ausgezeichnet worden. Ihre Botschaften haben es in sich.

Lesen Sie weiter

„Schreiben [ist] eine Art, die Welt zu begreifen. Eine Möglichkeit, Gedanken und Gefühle zu verarbeiten – und sich anzueignen. Eine Möglichkeit, aus Schmerz etwas von Wert zu erschaffen.“ (S. 43) Sich emotional gegenüber anderen Menschen, seien es Fremde oder die eigene Familie, zu öffnen, kann einiges an Überwindung kosten. Ganz besonders, wenn es so persönliche, intime Erlebnisse wie sexuellen und emotionalen Missbrauch, einen unerfüllten Kinderwunsch oder Tod und Trauer betrifft. Emilie Pine hat es mit ihrer Essaysammlung „Botschaften an mich selbst“ (OT: Notes to Self) geschafft, ihre Ängste und Niederlagen in Mut und Stärke zu verwandeln. Mit einer beeindruckenden Stärke, Empathie und sensibler Reflexion ihrer selbst, Vergangenheit wie Gegenwart, hat sie in sechs ergreifenden Essays einschneidende Ereignisse und Phasen ihres Lebens verarbeitet. Die Vulnerabilität, die Vorwürfe, die sie sich selbst macht, und ihre Courage haben mich zu Tränen gerührt und gleichermaßen verletzlich gemacht. Sie spricht Themen an, die so jeder Frau passieren können, dass sie selbst in manchen Augenblicken nicht so gehandelt hat, wie sie es hätte tun können und sollen, und ermutigt so zu selbstreflektiertem, bewussten und vor allem achtsamem Handeln. „Es sind die alltäglichen Momente, in denen sich die Beständigkeit der Liebe und ihre Tiefe am häufigsten zeigen.“ (S. 98) So erzählt sie von der Alkoholkrankheit ihres Vaters und wie sie und ihre Schwester mit der Situation umgehen, wie sehr sie sowohl unter ihrem Vater als auch der medizinischen Versorgung litten – und wie sie letztlich ihren Frieden finden konnten; über ihre Infertilität, ihren emotionalen Kampf, trotz Kinderlosigkeit doch eine starke, bemerkenswerte Frau zu sein und vor allem nicht an sich selbst zu zweifeln, sich nicht selbst dafür die Schuld zu geben. Denn gerade Weiblichkeit hat so viele Facetten, kann gerade für junge Mädchen mit Scham und Ängsten besetzt sein, zu anderen Zeitpunkten im Leben jedoch wieder an Wert gewinnen. Ihre Essays erzählen vom Leben mit all seinen Höhen und Tiefen, Triumphen und Niederlagen, doch die Prämisse ist immer dieselbe: Stehe für Dich ein und sei Du selbst, feiere Dich und Deinen Körper, denn Du bist einzigartig und stark. Lass Dich niemals unterkriegen und kämpfe für Deine Rechte, denn Du bist es wert! „Botschaften an mich selbst“ ist eines der wertvollsten und emotional berührendsten Bücher, die ich je lesen durfte, und ich werde die Worte noch lange in meinem Herzen behalten. Herzlichen Dank an den @btb_verlag und das @bloggerportal für das Rezensionsexemplar! [TW: sexueller/emotionaler Missbrauch, Infertilität, selbstverletzendes Verhalten, Genussmittelabusus]

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.