Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Das eiserne Herz des Charlie Berg

Sebastian Stuertz

(34)
(28)
(18)
(2)
(2)
€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Unbedingt auf die Ohren gehört das von Shenja Lacher genial gelesene, gekürzte (nu ja, immerhin 19 Stunden 18 Minuten lange) Debüt von Sebastian Stuertz mit dem seltsamen Titel „Das eiserne Herz des Charlie Berg“. Klasse Titel, generierte, bei mir zumindest, Aufmerksamkeit. Und diese so harmlos (siehe Cover) daherkommende Mp 3 hat es in sich. Dergestalt, dass ich genussvoll und vor allem laaaange daran zehrte. Sprachlich ein Hochgenuss, frau glaubt kaum, dass hier ein Erstlingswerk vorliegt und besonders auch das Preis/Leistungsverhältnis passt. Ist ja nicht gänzlich unwichtig in einer Zeit, in der überall die Schnäppchenjäger unterwegs sind. Mit diesen kann ich mich zwar wenig identifizieren, bin aber durchaus erfreut, wenn ein Roman, der mir so ausnehmend gut gefällt wie Charlie Bergs Eisernes Herz, lange vorhält. Dabei ist der Plot denkbar schlicht. Eigentlich erzählt hier nur ein junger Mensch kurz vorm Zivildienst, der ihn aus seinem Elternhaus und den damit verbundenen Pflichten befreien soll, seine Lebensgeschichte. Sebastian Stuertz umgibt seinen Protagonisten Charlie mit all seinen Freunden, Feinden, Verwandten und lässt ihn seine Erfahrungen, Erlebnisse und besondere Sicht, es ist eine ausgerochen (kein Tippsler, nur ein dämliches, aber unverzichtbares Wortspiel) olfaktorische, auf die Dinge schildern. Das ist charmant, erschreckend, beklemmend, überraschend und amüsant. Die Klaviatur der Emotionen wird hier im Beethoven Style durchgenommen. Drama, Baby und Witz, selbst wenn es ums jugendliche Onanieren, Mord, und Vögelphantasien geht. Konstruiert ist dieser Lebensbericht ebenfalls wunderbar. Mal ist Charlie in der Gegenwart, flutscht geschwind in die Vergangenheit oder malt sich seine Zukunft aus. Dabei ergänzen sich diese zeitlich verschiedenen Einschübe zu einem satten Ganzen und halten den Drive am Laufen. Bei allem Witz und herausgekitzelten unaufhaltsamen Lachern, geht dieser Roman sowohl ans titelgebende Herz, wie an die Nieren und in die Tiefe. Man lernt Charlies Bohemien-Familie kennen, die abwesende Künstler-Mutter, den verpeilten Musiker-Vater, die alles zusammenhaltende Oma, den Jäger Opa. Natürlich auch seinen sexbesessenen Kumpel „Dave Killer“. Ein Kommisarpaar, Kafka, nicht der echte, mischt mit und Charlies sexuelles Erwachen wird anhand seiner ersten, kleineren und großen Lieben berichtet. Charlie, könnte auch ein Bluthund sein. So wie er sich die Welt erschnüffelt. Ein großes Herz samt ausgezeichneter Nase hat er, auch wenn es nicht ganz heile ist. Es ist eine ausufernde, barocke Geschichte aus den 80ern, die der Autor hier der Welt geschenkt hat und ich bin froh, dass sie mir zu Ohren kam. Manche Geschichten bleiben haften, und diese hier geht nie wieder ab. Auch wenn ich immer noch nicht sicher bin, ob ich Zimt und Kiefernnadeln ins Rehgulasch kippen soll. Erinnert hat sie mich daran, wie schwierig es ist erwachsen zu werden, ob in den 80ern oder heute. Wer „Billy“, „Gretchen“ oder „Harold“ von Einzlkind gelesen und geliebt hat, kann mit Charlie Berg nichts falsch machen. Einfach überrollen lassen, umgarnt wird Mensch dann schon von selbst. Ein Hörhighlight 2020 und verdiente 28 Dodos aus Thursdaynexts Dodo- Award.

Lesen Sie weiter

Leider fand ich die Story ein bisschen langwierig aufgebaut. Es zieht sich grade am Anfang sehr, sodass mir der Einstieg schwer viel. Sprachlich zwischendurch durchaus witzig gestaltet. Im Prinzip handelt es sich um eine wirklich tiefsinnige Geschichte, das kommt leider nicht so richtig rüber. Für mein empfinden lag es vorallem an der "Superkraft" des Erschnüffelns der Figur.

Lesen Sie weiter

Meine Meinung Ein absolutes Highlight für mich! Ich kann gar nicht fassen, dass es sich hier um ein Erstlingswerk des Autors handelt. Schreibstil und die Beschreibungen der Protagonisten sind einfach nur phänomenal. 720 Seiten feinste Unterhaltung. Charlie Berg ist ein Charakter mit absolutem Erkennungswert. Seine Pannen beim Jagen mit dem Opa haben etwas Skurriles. Hat mich ein bisschen an „Achtsam Morden“ erinnert. Irgendwie war mir eine Zeit lang gar nicht bewusst, dass Charlie Berg ein krankes Herz hat. Er kommt stets so agil rüber. Ist immer für seine Familie da. Er freut sich sehr auf seinen Zivildienst im Leuchtturm. Träumt schon lange davon ein Buch zu schreiben. Verfügt über eine sehr feine Nase und stellt außergewöhnliche Düfte her. Leider hat er auch für fiese Gerüche ein Näschen. Aber vorher gibt es noch einiges zu regeln. Seine Mutter Rita hat sich von der Familie getrennt. Besucht die Familie sporadisch. Verliert ihren guten Ruf als Schauspielerin, da ihre Stücke immer anrüchiger werden. Sein Vater Dito ist Musiker und verbringt die meiste Zeit in seinem Keller. Kiffen und Alkohol trinken mag er auch gerne. Charlie kümmert sich um alles. Er will sich endlich von den ganzen familiären Verpflichtungen befreien. Sein eigenes Leben haben. Dennoch überlegt er oft, ob er seine kleine Schwester Fritzi allein lassen kann. Alleine mit ihren Büchern, die die Inselbegabte über alles liebt. Die Geschichte spiegelt die 90er wieder. Das erkennt man besonders daran, dass Charlie mit seiner großen Liebe Mayra aus Mexiko Videobriefe hin und her schickt. Er vermisst sie. Ist traurig dass Mayra den Ganoven Ramón heiraten will. Das erzählt sie ihm in ihrem letzten Video. Charlie ist schwer herzkrank. Dennoch arbeitet er auch noch in einer Werbeagentur. Er hat so reichlich gefüllte Tage, dass ich immer wieder sein schwaches Herz vergessen habe. Bei so einem Arbeitspensum haben doch auch Menschen mit einem gesunden Herzen Probleme. Diese wundervolle Geschichte erzählt von dem kleinen Charlie, der alles tut, um von seiner Mutter beachtet zu werden. Von dem jugendlichen Charlie, der seine ersten Erfahrungen mit der Liebe sammelt. Der derbe Sprachwitz dabei ist einfach nur köstlich. Der seine Oma und ihr berühmtes Hirschgulasch sehr geliebt hat. Das mit dem Hirschgulasch hat mir besonders gut gefallen. Immer bei einem besonderen Ereignis wurde ein großer Topf Hirschgulasch gekocht. Nach Omas Tod hat das Charlie übernommen. Die Geschichte wird aus der Sicht von Charlie erzählt. Abwechselnd in der Vergangenheit und Gegenwart. Fazit Diese komplexe Geschichte hat mich von der ersten Silbe an abholen können. Ich habe sie als Buch und Hörbuch genossen. Beides kann ich wärmstens empfehlen. Die Szenen im Wald haben mir besonders gut gefallen. Alles ist enthalten. Nicht zuviel, nicht zu wenig. Mein bisher größtes Highlight in diesem Jahr. Eine Story, wie ich sie so noch nie gelesen habe. Sie gar nicht richtig in Worte fassen kann. Der schwarze Humor hat mir oft ein Lächeln entlockt. Manche Geschehnisse haben mich traurig gestimmt. Von mir eine absolute Empfehlung! Danke Sebastian Stuertz. Ich habe jedes einzelne Wort genossen.

Lesen Sie weiter

90er Jahre - Charlie Berg ist ein außergewöhnlicher junger Mann. Er hat ein schwaches Herz und eine feine Nase. Er will von zuhause ausziehen, an die See, und einen Roman schreiben. Aber bevor er in Ruhe sein Buch schreiben kann, kommt ihm ein "familiärer" Kriminalfall und sein eigenes kurioses Leben dazwischen. Auf der Jagd wird nicht nur ein Hirsch getroffen, sonder auch sein Opa. Und dann taucht auch noch Mayra auf - seine langjährige Brieffreundin aus Mexico. Auf rund 700 Seiten bekommt man alles, was das Herz begehrt: ein bisschen Liebe, ein bisschen Krimi, viele schmutzige Gedanken, viele völlig abgedrehte Szenen. Keine Zeile ist zu viel. Es ist wie eine Sucht. Abhängigkeit erreicht hier ein vollkommen neues Level. Skurril, derb, pervers, kantig, laut und leise, herzerwärmend und erfrischend (außer wenn Opa pupst), spritzig wie Sekt, rasant. Lieblingsstellen im Buch? Das ganze Buch ist eine einzig große Lieblingsstelle (bis auf ein zwei Ausnahmen, die mir eindeutig zu ausufernd waren - aber das ist sicherlich Geschmackssache). Die im Buch genannten Musikstücke fügen sich wunderbar und gekonnt ins Geschehen ein, es hat mich alles noch einmal intensiver erleben lassen. Sehen, hören, riechen, fühlen, schmecken. Hirschgulasch. Eine Story für alle Sinne. Schmerz. Während Charlie uns Einblick verschafft in sein Leben und uns seine Wegbegleiter und Bekannten vorstellt, stellt sich mir die Frage, woher kommt Charlie, wann ist er dem Autor das erste Mal begegnet? Ich bewundere Menschen, die ihr Innerstes ohne mit der Wimper zu zucken nach außen kehren und die Menschheit damit schocken. Die tragische Person ist Charlie, die Komik dabei übernehmen hauptsächlich andere. Als alleinerziehender Sohn seiner autistischen Schwester wird ihm auch Einiges abverlangt. Seine Schwester Fritzi ist ein Highlight. Ein Bücherwurm durch und durch verbreitet sie zu allen möglichen Gelegenheiten passende Buchzitate.  Die Mutter vermittelt den Kindern kaum bis gar keine Liebe, sie lebt für das Theater. Der Vater zieht lieber einmal mehr am Joint. Mit einer verkorksten Mutter und einem kiffenden Vater ist Charlie's Lebensweg bereits im Vorfeld vorgezeichnet. Trotz aller Tragik musste ich oftmals schmunzeln, einige Male sogar laut auflachen. Die 90er Jahre - Wahn und Wirklichkeit. Manches Mal dachte ich, ich befände mich in einem 70er Jahre Drogenfilm. Sobald man Charlie's Gefühlswelt kennenlernt, wird es stiller, einsamer und trauriger. Ein Wechselbad der Gefühle, eine regelrechte Achterbahnfahrt. In der einen Sekunde einfach nur crazy und schockierend, in der nächsten Sekunde wird einem das Herz gebrochen. Neben all der Skurrilität, ist da auch ganz viel Traurigkeit, die überwunden werden muss. Ich liebe verrückte Geschichten und sonderbare Figuren. Als kleiner Fan von Jack Burns und Oskar Matzerath, war ich gespannt, ob sich auch Charlie Berg in mein Herz schleichen kann. Und er konnte es - und wie! Im Laufe der Zeit liest man einige Bücher und einige Geschichten verstecken sich gänzlich hinter Nebel. Doch diese sicher nicht. Sebastian Stuertz versteht sein Handwerk und versteht es meisterlich mit allen Sinnen die Erlebnisse seiner Figuren an die Leserschaft zu bringen. Jeder Satz und jedes gedankliche Gerüst eine Kunst für sich! Es wirkte nie konstruiert und mit Gewalt gewollt. Frei gedacht und frei geschrieben. Endlich mal wieder ein Buch, dass mich wirklich richtig begeistert und mitgerissen hat! Hinaus in den Wald, hinaus an die See, Backstage, ins Theater. Vorhang auf für ein großartiges Leseerlebnis! Ich bin dann mal Gulasch kochen.

Lesen Sie weiter

Schon das Cover haben mich überzeugt aber als ich dann zu lesen begann einfach nur Klasse. Von Anfang bis Ende gelungen. Sehr gutes Werk

Lesen Sie weiter

Charlie hat ein schwaches Herz, dafür aber einen umso stärkeren Geruchssinn. Er riecht, was andere gefrühstückt haben, wer gerade mit wem Sex hatte und wer sich vor Stunden in einem Waldstück aufhielt. Er träumt davon, Schriftsteller zu werden, alles, was ihm so wiederfährt, einfach mal aufzuschreiben. Er kann es kaum erwarten, endlich seine Zivildienststelle in einem Leuchtturm zu bekommen, wo er endlich genug Zeit und Ruhe hat, um ein Buch zu schreiben. Dann kommt ein Jagdausflug dazwischen, der Charlies Leben auf den Kopf stellt: Hirsch tot, Opa tot, Wilderer tot. Was wie ein Krimi beginnt, wird im Laufe des Buchs eher zu einem Mix aus Coming-of-Age- und Familienroman, einer Aneinanderreihung von skurrilen Ereignissen. Neben Charlie hat Sebastian Stuertz weitere vielfältige Charaktere geschaffen, die für mich das Buch so besonders machen: Da ist zum Beispiel seine Schwester Fritzi mit einer Inselbegabung: Ununterbrochen Bücher lesend, vergisst sie keinen Satz, den sie gelesen hat und spricht irgendwann nur noch in Buchzitaten. Oder David, Charlies bester Freund, der eindeutig sexsüchtig, aber gleichzeitig auch irgendwie liebenswürdig ist. Seine ständigen Neologismen haben mich öfter mal zum Lachen gebracht. Durch den sexbesessenen David und andere Teenager werden den Leser*innen (zum Glück nur wenige) grenzwertige Sex-/Masturbationsszenen präsentiert, auf die ich persönlich hätte verzichten können. Auch wird die Geschichte etwas durcheinander erzählt, es werden immer mal wieder Episoden eingefügt, die schon Jahre zurückliegen und dadurch war es für mich manchmal schwierig, richtig in die Geschichte einzutauchen und zu verstehen, wohin das alles führen soll. Weil aber jede Episode für sich unterhaltsam, amüsant, abenteuerlich oder einfach spannend ist, habe ich es trotzdem gerne gelesen. Unterm Strich eine absurde Geschichte, ein ungewöhnliches Buch.

Lesen Sie weiter

Bunter Genremix mit skurilen Figuren! Als ich „Das eiserne Herz des Charlie Berg“ zur Hand nahm, habe ich erstmal schlucken müssen. Im Mai habe ich einige dicke Bücher gelesen und dieses hier mit gut 700 Seiten steht denen in nichts nach. - Frühe 90er - Opa durch Jagdunfall umgekommen - Dauerkiffender Vater - Abwesende Mutter - Autistische Schwester mit Inselbegabung Charlie möchte eigentlich ausziehen und schreiben, muss aber die Familie organisieren und am Laufen halten. Spannende Handlung, originelle Protagonisten und die ganze Bandbreite menschlicher Emotionen kommen in diesem Buch zusammen. Ein Sammelsurium an Ideen! Schräg, furchtlos und liebenswert. Schwer zu beschreiben - einfach selbst eintauchen ist das Beste! Im wahrsten Sinne des Wortes ein Leseerlebnis!

Lesen Sie weiter

„Das einsame Herz des Charlie Berg“ ist ein über 700 Seiten dicker Roman. Charlie Berg lebt mit seinem Vater und seiner kleinen Schwester und ist der Organisator der Familie. Sein Vater ist wenig geeignet die Rolle einzunehmen. Charlies Wunsch ist es, seinen Roman zu schreiben und das Elternhaus zu verlassen. Der Roman beginnt mit einer Tragödie: Charlie ist mit seinem Großvater auf der Pirsch. Dabei kommen sein Großvater, ein Wilderer und der Hirsch um. Dies ist aber nur der „Auftakt“. Wir erleben viel von Charlies Heranwachsen, seiner ersten großen Liebe, davon, dass sein Geruchssinn außergewöhnlich ausgeprägt ist und wie es dazu kam. Sebastian Stuertz erschafft sehr einprägsame Charaktere, die sehr eigen, abstoßend, liebenswert sind. Er schreibt nicht durch die Blume, humorvoll und niemals langweilig. Was die Geschichte, meiner Meinung nach, speziell auszeichnet ist, dass sie durchgehend interessant ist. Ein dickes Buch mit spannenden teilweise skurrilen Charakteren: natürlich hat es mich an Irving erinnert, was noch ein Grund war, warum ich Charlies Geschichte sehr gerne gelesen habe. 🖤 >> absolute Leseempfehlung ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ Übrigens großes Lob: selten so ein beeindruckend schönes Cover gesehen, auch unter dem Umschlag. Ich bin hin und weg!

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.