Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Das Tal in der Mitte der Welt

Malachy Tallack

(33)
(18)
(2)
(2)
(0)
€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Ein ruhiges und unaufgeregtes Buch

Von: Lila

04.07.2021

Diese Roman spielt in Shetland, umgeben von der schönen, oft rauen Natur. Der Autor versteht es bestens, einen am nicht einfachen Leben seinen Protagonisten Sandy teilhaben zu lassen. Trotz des ruhigen Schreibstils wird es niemals langweilig, und das Buch behält bis zum Schluss einen immensen Spannungsbogen. Auch das Ende selbst hat mir sehr gut gefallen. Ein tolles Buch, das mir eine angenehme Ruhe beim Lesen beschert hat. Als Großbritannien-Fan ein Muss!

Lesen Sie weiter

Malachy Tallack, der selbst im Alter von zehn Jahren mit seiner Familie nach Shetland gezogen und in Shetland aufgewachsen ist, erzählt in Kapiteln, die Überschriften wie "Samstag, 31. Oktober" oder auch "Donnerstag, 11. Februar" tragen in einem Zeitraum von knapp zehn Monaten von diesem Tal in der Mitte der Welt auf Shetland. Am "Tal in der Mitte der Welt" gefallen mir die wechselnden Perspektiven, aus denen die Geschichte erzählt wird. So werden etwa Kapitel aus der Sicht von Sandy geschildert, ebenso wie aus der Sicht von David oder auch Mary - den Eltern von Sandys Ex-Freundin Emma - und zudem aus Sicht der auch im Tal lebenden Schriftstellerin Alice. David, der in diesem Tal groß geworden ist und der nach dem Tod von Maggie dessen am längsten in diesem Tal lebender Bewohner ist, spürt nun das Gewicht der Verantwortung, das diese mit sich bringt. Davids Frau Mary, die ihre beiden Töchter Kate und Emma erzogen hat und vor ihrer Pensionierung als Grundschullehrerin tätig gewesen ist, kümmert sich um den Haushalt und die Blumen im Garten. Dabei ist das Tal mit seiner südwestlichen Ausrichtung von widrigen Wetterbedingungen geplagt, die jeden Versuch Marys Blumen zu pflanzen erschweren und jede schöne Blüte in ihrem Garten zu einer kleinen, besondere Freude werden lassen. Alice ist nach dem Tod ihres Manns Jack, der lange mit seiner schweren Krebs Erkrankung gerungen hat, nach Shetland gezogen. Denn Alice und Jack haben nicht nur ihre Flitterwochen auf Shetland verbracht und sind dort immer wieder im Urlaub gewesen, sondern haben wiederholt davon gesprochen und geträumt eines Tages auf Shetland zu leben. Mit dem Tod von Jack ist für Alice alles, was zuvor so wichtig für sie gewesen ist, bedeutungslos geworden. Und nun arbeitet Alice zum ersten Mal an einem Buch, das sie für sich selbst und nicht für ihre Leser schreibt. Dabei mag ich die Metaebene, die das "Tal in der Mitte der Welt" dadurch erhält, dass Schrifstellerin Alice kurz vor der Fertigstellung eines Buchs steht, das den Titel das "Tal in der Mitte der Welt" trägt und von diesem besonderen Tal in Shetland handelt. Dieses Buch von Alice erzählt die Geschichte dieses Tals, indem es dessen historische Hintergründe erläutert, beschreibt aber auch detailliert Flora und Fauna dieses Tals sowie die dort praktizierte Landwirtschaft. An dieser Metaebene spricht mich sehr an, wenn Alice über ihr Buch reflektiert - etwa warum sie es geschrieben hat, wie sie beim Schreiben - insbesondere der Recherche der in diesem Tal lebenden Tiere - vorgegangen ist und wie sich ihr Buch von einem Buch über Shetland hin zu einem Buch über dieses abgeschiedene Tal entwickelt hat. Am "Tal in der Mitte der Welt" gefallen mir das langsame Erzähltempo und der ruhige Erzählfluss sehr. Es passiert nicht viel in diesem Tal. Die Leseprobe, die mit der Schlachtung von Lämmern beginnt, in der verzweifelten Suche nach Maggie fortgeführt wird und mit ihrem Tod endet, vermittelt da womöglich einen ein wenig falschen Eindruck. Wer nach einem ereignisreichen, dramatischen Roman sucht, ist beim "Tal in der Mitte der Welt" definitiv fehl am Platz. Für mich ist es jedoch die ungewöhnliche Art von Malachy Tallack zu erzählen, diesen Roman zu etwas Besonderem macht. Diese bietet mir fast so etwas wie eine Einkehr zu mir selbst und lässt mich bei der Lektüre vom "Tal in der Mitte der Welt" zur Ruhe kommen, wenn ich dabei abschalten und meinen hektischen Alltag hinter mir lassen kann. Etwa wenn Alice auf Shetland eine Freiheit erlebt, die ihr neu ist, indem sie losgelöst ist von allen Zwängen, derer sie sich zuvor nicht einmal mehr bewusst gewesen ist. Und indem Alice nicht mehr gefangen ist in den Zwängen, die früher ihren Alltag bestimmten, ist sie einfach nur noch, sie lebt und existiert. Da hat es eine fast schon meditative Wirkung, wie Alice am Bach, der alle anderen Geräusche verschluckt und überdeckt, Steine umdreht, als sie Insekten für die Recherche ihres Buchs sucht.

Lesen Sie weiter

Das Tal in der Mitte der Welt

Von: Hubert

02.07.2021

Ich liebe ruhige Romane, sie sind für mich ein Lesestoff zum verweilen und entschleunigen. Der Roman ist eine Geschichte, die das Leben in einem Dorf auf einer kleinen Insel in der schottischen Shetlands Inselgruppe erzählt. Das Dorf könnte überall sein und seine Bewohner sind oft wie es ich von meinem Dorf kenne, verschroben und lebensklug. Ich habe einige Zeit am stürmischen Atlantik gearbeitet und ich finde der Autor hat das Raue einsame Leben mit all seinen Höhen und Tiefen sehr gut beschrieben, so dass man Teil des Dorfes wird. Ich empfehle es weiter und meine Bibliothekarin hat es gekauft. Sie ist begeistert.

Lesen Sie weiter

Die Handlung des Buches erstreckt sich über einen Zeitraum von 9 Monaten und beschreibt die Bewohner eines isolierten aber auch geschützten Tals, welches sich wiederum auf der gleichermaßen isolierten Insel Shetland befindet. Die Protagonisten setzen sich aus verschiedenen Altersgruppen zusammen und der Leser erfährt Details über ihre Beziehungen untereinander, ihre individuelle Entwicklung sowie Motivation für dieses Leben. Der Mikrokosmos des Tals besteht einerseits aus den alteingesessenen Einheimischen, dem Ehepaar David und Mary sowie der alten Frau Maggie und den Zugezogenen andererseits: Sandy, der eine Beziehung zu Emma, einer Tochter von David und Mary, hat (die jedoch durch Emmas Wegzug von Shetland beendet wird), Terry, einem Alkoholiker, der seine Familie verlassen hat, Ryan und Jo, einem jungen Paar und Alice, einer Schriftstellerin. Motive für das Leben im Tal sind Opportunismus, ein Neustart oder auch Flucht vor einem Leben in dem man nicht mehr zurechtkommt. Das Inselleben birgt keine großen Ereignisse oder Abwechslungen und dementsprechend geschieht „wenig“ in dieser Geschichte. Dynamik und Spannung entstehen durch die zwischenmenschlichen Verbindungen untereinander sowie den Entwicklungen der Charaktere. Jedes Kapitel wechselt und wird aus der Perspektive einer anderen Figur erzählt wobei aufgezeigt wird, wie Erfahrungen im Leben auf das gegenwärtige Dasein nachwirken. Ein paar wenige überraschende und aus dem Üblichen herausfallende Momente im Plot fügen sich teilweise stimmig in den Erzählfluss ein. Die großen Themen der Erzählung sind: Heimat, Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft sowie die Frage nach der Identität. David, der im Mittelpunkt steht, hat sein ganzes Leben im Tal verbracht und ist tief verwurzelt mit seiner Heimat. Das Inselleben und die Landschaft haben ihn geprägt. Er steht für Kontinuität und versucht, die kleine Gemeinschaft zusammen und aufrechtzuerhalten, um zu vermeiden, dass das Tal ausstirbt. Gleichermaßen versucht er die Grundlagen der Schafhaltung, Kultur und des Lebensstils weiterzuvermitteln und bei den Herausforderungen des harten Insellebens zu unterstützen. Die Atmosphäre der Stille, des Friedens und der Achtsamkeit, die in der gesamten Erzählung durchgängig festzustellen ist, wird unter anderem durch die Beschreibung von Tätigkeiten vermittelt: ...„Mary ging nach unten in die Küche. Sie füllte den Kessel ...Sie stellte einen Topf auf den Herd, schüttete Haferflocken hinein und bedeckte sie mit Milch. Sie drehte die Platte auf kleine Flamme, stand dann da und horchte. Der blubbernde Kessel....“. Der Erzählton ist ernst und leise; der Erzählstil ist geprägt durch viele Dialoge sowie innere Monologe, die durch eine realistische Darstellung der Landschaft und Natur ergänzt werden. Insbesondere die Beschreibung der natürlichen und urwüchsigen Schönheit auf der Insel ist ungemein assoziativ und erzeugt eine dichte Atmosphäre, die Bilder im Kopf entstehen lassen, die noch lange nachwirken. Die sympathischen und sehr gut gezeichneten Charaktere dieser sehr berührenden Novelle von Tallack haben mich nicht losgelassen. Die Erzählung entwickelt schnell einen Lesesog, dem man sich nicht entziehen kann. Man blickt in die Beziehungen der Menschen und erfährt mehr über deren Lebensweise auf dieser abgelegenen Insel. Interessant waren auch die Details über die sehr außergewöhnliche, vielfältige Flora und Fauna sowie Einzelheiten, die sich auf die Haltung von Schafen bezogen haben. Ich bin schon gespannt darauf, die anderen Bücher des Autors zu lesen. Fazit: Ein absolut wundervolles und empfehlenswertes Buch, das bereits jetzt zu meinen persönlichen Lesehighlights gehört!

Lesen Sie weiter

Der Nabel der Welt

Von: Melea

24.06.2021

Dieses kleine abgelegene Dorf irgendwo in Shetland spiegelt die Welt. Ein sehr schöner Debütroman, der mir tolle Lesestunden bereitet hat. Die Landschaftsbeschreibungen habe ich geliebt, konnten sie mich doch direkt verorten und an allem lebhaft teilhaben lassen. Der ruhige beschreibende Erzählstil hat mich gut eingefangen, ich mochte das Buch nicht aus der Hand legen. Die verschiedenen Charaktere sind liebevoll ausgestaltet, man kann sich alle sehr gut vorstellen, ihre Handlungen und Worte erscheinen authentisch. In dem kleinen Ort und den wenigen Bewohnern ist alles da, was unsere Welt ausmacht. Es gibt die Alteingesessenen, die Neuankömmlinge, die Menschen auf dem Absprung u.a., jeder für sich mit einem Gefühlsspektrum. Das Zwischenmenschliche spielt hier eine große Rolle, vieles fand ich berührend. Letztlich führen die Menschen ein erfülltes Leben, die in sich ruhen und über die eigenen Belange hinausdenken und sehen können. Wohl dem, der zufrieden ist und anderen die Hand reichen kann. Ein schöner ruhiger Roman über das Leben.

Lesen Sie weiter

Als ich das Buch zugeklappt habe, hatte ich ein zufriedenes, entspanntes Gefühl. Ich war zur Ruhe gekommen. Ein verregnetes Wochenende zuhause und das Buch hat mir einen Zauber geschenkt. Malachy Tallack hat einen beruhigenden und dennoch keineswegs langweiligen Schreibstil in diesem Buch. Eine Wohltat. Als wäre ich dort gewesen und persönlich eingetaucht in das Tal in der Mitte der Welt. Die Menschen sind mir ans Herz gewachsen. Genau das, was ich mir gewünscht hatte. Wer beim Lesen gerne eintaucht in das Leben von anderen Menschen, hier in eine eher abgeschiedene ruhige Welt, der wird mit diesem Buch mit einem großartigen Werk belohnt.

Lesen Sie weiter

Eine kleine Shetlandinsel im Atlantik - nur wenige Menschen leben hier. Unter anderem David, der dort aufgewachsen ist, mit seiner Frau Mary. Sandy, der auf der Insel sesshaft werden möchte. Alice, die einen Zufluchtsort sucht, nachdem ihr Mann gestorben ist. Ihr Alltag wird geprägt von den Jahreszeiten, von der Natur, dem stürmischen Atlantik. Der schottische Autor Malachy Tallack ist in Shetland aufgewachsen. Er hat es geschafft, auf beeindruckende Weise ein Buch zu schreiben, das einerseits völlig leise und ruhig erscheint, und das doch so ausdrucksstark und voller Tiefgang ist. 2018 kam es auf die Shortlist des Highland Book Prize und wurde für den Royal Society of Literature Ondaatje Prize nominiert. Ein Roman über das Leben, über Heimat, die Liebe, auch über Kummer und Schmerz. Erinnert hat mich die Lektüre ein wenig an Elizabeth Strout. Auch ihre einzelnen Geschichten über Menschen sind zu einem Ganzen verwoben und ergeben ein stimmiges Bild. Wer ein Buch sucht zum Entschleunigen, eine ruhige Lektüre, die völlig unspektakulär wirkt und doch so viel beinhaltet, dem kann ich "Das Tal in der Mitte der Welt" wärmstens empfehlen. Der Roman ist im Luchterhand Verlag erschienen, wurde aus dem Englischen von Klaus Berr übersetzt und hat 384 Seiten.

Lesen Sie weiter

Malachy Tallacks Buch „Das Tal in der Mitte der Welt“ nimmt die Leserinnen und Leser mit in ein Tal auf einer der Shetland-Inseln. In den ersten Kapiteln entwickelt er die Figuren des Romans, sodass der Leser schnell in das Buch hineinfindet, sozusagen ins Tal mit seinen Bewohnern. Man verliert sich beim Lesen und empfindet alsbald eine Empathie für die Charaktere. Aufgrund der lockeren und unaufgeregten Erzählweise des Autors entwickeln sich schnell die Hauptmotive dieses unterhaltsamen Romans: Das Wechselspiel von Tradition und Veränderung, die unterschiedlichen Sichtweisen von Alteingesessenen und Zugewanderten. Die Tradition der Lebens- und Wirtschaftsweisen hält David, einer der letzten noch im Tal Geborenen, hoch: „Seine Hoffnung war nicht die Veränderung, sondern die Beständigkeit.“ Sein Schwiegersohn in spe, Sandy, war mit seiner Freundin Emma, Davids und Marys Tochter, vor wenigen Jahren in das Tal gezogen, um einem anderen Lebensentwurf als Kleinbauer und Schafzüchter zu folgen. Seine Pläne geraten ins Wanken, als Emma eines Tages wegzieht. Aufgefangen von David und Mary, versucht Sandy, sich neu zu justieren. Alice ist Schriftstellerin. Nach dem Tod ihres Mannes Jack ist sie in dieses Tal gezogen, an den Ort, an dem sie mit ihm damals ihre Flitterwochen verbracht hatte. Jetzt möchte sie nach ihrer Karriere als Krimiautorin ‚das Buch über das Tal‘ schreiben und stürzt sich in umfangreiche Recherchen zur Natur. Trotz einer gewissen Handlungsarmut war das Buch, nicht zuletzt wegen der unprätentiösen Sprache, für mich in jeder Hinsicht unterhaltsam. Die Handlung vollzieht sich in der Interaktion der Charaktere. Verhandelt werden unter anderen die Themen „Liebe und Verlassenwerden“, „Leben und Tod“, „Einengung und Freiheit“. Das Beeindruckende an diesem Buch ist die Bühne, die das kleine Tal den handelnden Personen und ihren persönlichen Schicksalen bietet. Der neue Roman von Malachy Tallack entführt einen in die raue Natur der Shetlands, vor deren Kulisse der Autor eine Geschichte erzählt, die man mit Fug und Recht auch als empfehlenswerte Urlaubslektüre bezeichnen darf.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.