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Rezension zu
Das Tal in der Mitte der Welt

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Im Sog der Landschaft: Malachy Tallack „Das Tal in der Mitte der Welt“

Von: Uli H.
16.06.2021

Malachy Tallacks Buch „Das Tal in der Mitte der Welt“ nimmt die Leserinnen und Leser mit in ein Tal auf einer der Shetland-Inseln. In den ersten Kapiteln entwickelt er die Figuren des Romans, sodass der Leser schnell in das Buch hineinfindet, sozusagen ins Tal mit seinen Bewohnern. Man verliert sich beim Lesen und empfindet alsbald eine Empathie für die Charaktere. Aufgrund der lockeren und unaufgeregten Erzählweise des Autors entwickeln sich schnell die Hauptmotive dieses unterhaltsamen Romans: Das Wechselspiel von Tradition und Veränderung, die unterschiedlichen Sichtweisen von Alteingesessenen und Zugewanderten. Die Tradition der Lebens- und Wirtschaftsweisen hält David, einer der letzten noch im Tal Geborenen, hoch: „Seine Hoffnung war nicht die Veränderung, sondern die Beständigkeit.“ Sein Schwiegersohn in spe, Sandy, war mit seiner Freundin Emma, Davids und Marys Tochter, vor wenigen Jahren in das Tal gezogen, um einem anderen Lebensentwurf als Kleinbauer und Schafzüchter zu folgen. Seine Pläne geraten ins Wanken, als Emma eines Tages wegzieht. Aufgefangen von David und Mary, versucht Sandy, sich neu zu justieren. Alice ist Schriftstellerin. Nach dem Tod ihres Mannes Jack ist sie in dieses Tal gezogen, an den Ort, an dem sie mit ihm damals ihre Flitterwochen verbracht hatte. Jetzt möchte sie nach ihrer Karriere als Krimiautorin ‚das Buch über das Tal‘ schreiben und stürzt sich in umfangreiche Recherchen zur Natur. Trotz einer gewissen Handlungsarmut war das Buch, nicht zuletzt wegen der unprätentiösen Sprache, für mich in jeder Hinsicht unterhaltsam. Die Handlung vollzieht sich in der Interaktion der Charaktere. Verhandelt werden unter anderen die Themen „Liebe und Verlassenwerden“, „Leben und Tod“, „Einengung und Freiheit“. Das Beeindruckende an diesem Buch ist die Bühne, die das kleine Tal den handelnden Personen und ihren persönlichen Schicksalen bietet. Der neue Roman von Malachy Tallack entführt einen in die raue Natur der Shetlands, vor deren Kulisse der Autor eine Geschichte erzählt, die man mit Fug und Recht auch als empfehlenswerte Urlaubslektüre bezeichnen darf.

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