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Rezensionen zu
Kairos

Jenny Erpenbeck

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So verschieden wie Ost und West...

Von: Rezensions_Exemplar

27.08.2021

...sind die beiden Hauptcharaktere dieses Romans. Katharina und Hans trennen einige Jahre - Hans geht auf die 60 zu und Katharina ist gerade einmal neunzehn, als sich beide kennen lernen. Durch Zufall in einem Bus in Ostberlin. Im Laufe des Buches kommen sich beide immer näher, lernen sich immer mehr kennen. Sie haben die gleichen Interessen, hören die selbe Musik und besuchen gerne die selben Orte. Mit einem nicht unwesentlichen Hindernis: Hans ist verheiratet und hat einen Sohn. Und auch Katharina merkt, dass es weitere Männer auf der Welt gibt. Die Zweisamkeit kann nicht ewig währen - oder doch? Anfangs habe ich mich wirklich sehr schwer getan mit Erpenbecks Schreibstil. Ich habe die Anführungszeichen der wörtlichen Rede sehr vermisst und musste manche Schachtelsätze mehrmals lesen, um den roten Faden nicht zu verlieren. Etwa ab der Mitte des Buches kam ich so richtig in der Geschichte an und auch das lesen fiel mir von da an leicht und es wurde richtig flüssig. Die Kapitel sind relativ kurz mit vielen Absätzen, die dem Schreibstil das anstregende nehmen. Zu Beginn des Buches habe ich mit beiden Charakteren sympathisiert und konnte beide Seiten auch verstehen und wie es zur Liebschaft kam. Aber je weiter der Roman voran schritt, desto öfter wollte ich vor allem Hans schütteln und fragen, was er sich eigentlich denkt bei seinen Handlungen. Von da an bin ich mit ihm nicht mehr so richtig klar gekommen - und auch Katharinas Verhalten habe ich mehr und mehr in Frage gestellt. Das Ende kam dann etwas überraschend - auch, wenn man sich denken kann, dass es so kommen musste in einem Roman, dessen Schauplatz die damalige DDR ist. Die Darstellung von Ostberlin war sehr lebhaft und ich hatte tatsächlich oft das Gefühl, mit Hans und Katharina durch die Stadt zu schlendern und in den Restaurants und Cafés zu verweilen. Und auch die Maueröffnung sowie andere historische Verknüpfungen wurden prägnant und schlüssig in die Erzählung eingebaut. Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten und ich gebe eine klare Leseempfehlung.

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Habe lange kein so derartig faszinierendes Buch gelesen. Die Geschichte von Katharina und Hans, angesiedelt von 1986 bis 1990 in der DDR, erzählt ihre Liebesgeschichte, Kennenlernen, Abgründen des Glücks, Wahrheit, Lüge, Hass, Gewalt, Obsession und Hoffnung. Die geschichtlichen Hintergründe zur DDR sind sehr gut recherchiert und detailliert am Beispiel der beteiligten Personen erzählt. Kann diese Buch nur zum Lesen empfehlen, da es mich emotional bewegt und zum Nachdenken angeregt hat.

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Ein ungleiches Paar

Von: gerhard

26.08.2021

Jenny Erpenbeck hat ihren Roman „Kairos“ in kraftvollen und erzählerischen Worten geschrieben. Sie erzählt von der Liebe zwischen Katharina und Hans, einem nicht nur vom Alter her, ungleichem Paar, das sich Ender der 80er Jahre in Ostberlin kennengelernt hat. Die Beziehung lebt von Höhen und Tiefen, dazu kommt noch die schwierige Zeit der Wende. Der Roman hat mir sehr gut gefallen, obwohl ich mich an den Schreibstil der Autorin erst gewöhnen musste.

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Was für ein Buch! Was für eine Geschichte! Was für ein Netz aus Wandel in Privatheit und Gesellschaft! Als die beiden Protagonisten sich begegnen und verlieben, ist er 50 und verheiratet und sie 19 und bereit, alles hin- und anzunehmen, was er imstande ist, zu geben. Die beiden verbindet eine leidenschaftliche Liebe, deren verschiedene Perspektiven mit jeder Zeile neu in großer Ehrlichkeit offenbaren. Der Rahmen: Ostberlin in den 80er Jahren... ein Land im Umbruch... und zwei Menschen darin, die wiederum aus sehr verschiedenen Augen auf den gesellschaftlichen Wandel blicken. Irgendwann der Bruch - im Großen wie im Kleinen und plötzlich, ... so unerbittlich, wie es zuvor allenfalls durchschien..., die neu eröffnete Frage nach Ehrlichkeit, Vertrauen, Hingabe und Offenheit. Ein Buch vom Berühren und Anfassen, vom Losreißen und Loslassen, vom Wachsen und Erwachsen einer Liebe, die sich langsam in Abhängigkeit, Anhänglichkeit, Verständigung, Verständis und Verachten wandelt und... in Milde wieder geht.

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Ist es wirklich Liebe?

Von: Melanie

25.08.2021

Juli 1986, Ostberlin. Scheinbar zufällig begegnen sich die 19-jährige Katharina und der 53-jährige, verheiratete Hans. Es entwickelt sich zwischen den beiden eine Beziehung, die mehr und mehr einer Abhängigkeit gleicht, anfangs glücklich und später mit vielen Hochs und Tiefs. Leider konnte mich die Geschichte um Katharina und Hans nicht mitreißen und war mir nicht intelligent genug, teilweise einfach zu vorhersehbar und regelrecht langweilig. Katharina war mir viel zu naiv, zu sehr in der rosaroten Welt gefangen und total von Hans „Launen“ abhängig. Hans war mir teilweise zu herrisch, in der Beziehung sehr von sich überzeugt, sehr narzisstisch. Zudem fand ich seine Wankelmütigkeit sehr störend. Allerdings muss ich sagen, dass die Passagen, die sich um Hans Vergangenheit, Politik, Kunst oder Geschichte drehten sehr intelligent geschrieben waren und mir sehr gut gefallen haben.

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Ein spannendes Buch

Von: Christian Schwochert

24.08.2021

Bei Jenny Erpenbecks "Kairos" handelt es sich um ein spannendes Buch, dass vor dem Hintergrund der untergehenden DDR und des Umbruchs nach 1989 spielt und mich gerade deswegen interessiert hat. Als Autor des Buches "Außen grün-innen rot: Der unheimliche Aufstieg der Grünen" habe auch ich mich vor Kurzem eingehend mit dem Thema und den politischen Umwläzungen sowie ihren Folgen befasst. Von daher war es sehr spannend mal einen Roman zu lesen, der in dieser Zeit spielt.

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Buchtitel und Cover passen haargenau auf den neuesten Roman von Jenny Erpenbeck. Kairos ist der griechische Gott des richtigen Augenblicks. Als genau solch einen Augenblick empfinden die 19jährige Katharina und der 34 Jahre ältere, verheiratete Schriftsteller Hans den Moment, in dem sie sich im Jahr 1986 zufällig auf einer Straße Ostberlins kennenlernen. Sie werden zum Liebespaar und können nicht ohne den anderen sein. Hans mag an Katharina deren kindliche Unschuld und gibt sich mit ihr masochistischen Sexpraktiken hin, Katharina fasziniert das Wissen des ihr an so viel Lebenserfahrung reicheren Hans und ist diesem fast hörig. Doch kann eine solche Beziehung gut gehen angesichts Hans Eifersucht auf jüngere Männer und seinem Hang, die Geliebte dafür zu bestrafen sowie Katharinas Kinderwunsch und ihrer zunehmenden Ungeduld, dass Hans seine Ehefrau verlassen möge? Jedenfalls fängt das anfängliche Glück an zu bröckeln und Hans zeigt seine wahre Fratze. Der Pappkarton vom Cover ist einer von zwei Kartons mit gesammelten Erinnerungsstücken aus der Beziehung, die Katharina später zugespielt werden und die für sie Anlass zur Rückschau sind. Doch nicht nur die ungewöhnliche Liebesgeschichte hat mich in ihren Bann gezogen, sondern auch das geschichtliche Umfeld, in dem sie angesiedelt ist. Es sind wenige Jahre rund um die Wendezeit in der DDR. Im persönlichen Umfeld von Hans und Katharina gehören die meisten Personen zur seinerzeitigen geistigen Elite, so dass Vieles zur Wende aus deren Perspektive zu lesen ist. Das Buch setzt hohe Ansprüche beim Lesen. In formeller Hinsicht fällt auf, dass wörtliche Reden nicht als solche kenntlich gemacht sind und Schachtelsätze nicht ungewöhnlich sind. Inhaltlich kommen viele Passagen hinzu, die die griechische Mythologie, literarische Werke bedeutender deutscher Dramatiker oder wichtige Musikstücke betreffen. Aber es lohnt sich wirklich, dieses Buch zu lesen.

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Schöner Beginn wird zur Zumutung

Von: Verena-Seraphina

22.08.2021

Der Roman fängt sehr schön an, die Autorin macht uns mit Hans und Katharina bekannt, mit ihren Lebensumständen, mit ihren Gefühlen. Die Beschreibungen sind detailliert, den Gefühlen wird viel Raum gegeben und der/die Leser/in kann zunehmend in diese Welt eintauchen. Die Handlung geht dann über in Ohnmacht- und Machtspiele, die zunehmend demütigend, verachtend und herabsetzend werden. Auch diese Szenen sind detailliert beschrieben. Doch hier fehlt meines Erachtens im Klappentext der Hinweis auf das Genre, das mit dem Thema Dreiecksbeziehung und dem Ort Ost-Berlin nichts zu tun haben. Hier wurde ich komplett überrascht und in das Szenario der Verachtung und Macht-Ohnmacht-Spiele hineingezogen. Für mich entstanden dadurch riesengroße Kluften zwischen Erwartung nach Klappentext und Thema des Romans. Auf diese Weise möchte ich meinen Geist nicht beschäftigen und habe die Lektüre nach etwas mehr als 60% abgebrochen.

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