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Rezensionen zu
Kairos

Jenny Erpenbeck

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Gott des rechten Augenblicks

Von: Erdmännchen

18.09.2021

„Kairos“ der neue Roman von, der vielfach ausgezeichneten, Jenny Erpenbeck handelt von einer Liebesgeschichte vor dem Untergang der DDR. Doch kann eine Liebe zwischen Generationen funktionieren? Ende der 80er Jahre begegnen sich die 19jährige Katharina und der 53jährige Hans. Der Autor Hans steht Mitten im Leben, hat Frau und Kind. Die junge Katharina hingegen kommt langsam in der Erwachsenenwelt an. Sie schaut zu Hans auf, bewundert und begöttert ihn. Die wenige Zeit die sie zusammen haben, genießen und nutzen sie in vollen Zügen. Doch dann verguckt sich Katharina in einen jüngeren Mann und verbringt die Nacht mit ihm. Hans lässt Katharina immer mehr die „Schuld“ bei sich selber suchen, sie rechtfertigt sich für alles und jeden - vor sich selbst und vor Hans. Die zunächst von Glück durchzogene Liebe, wendet sich zu Macht und Gewalt. Die poetische Sprache der Autorin Jenny Erpenbeck ist geprägt durch Doppelbödigkeit. So gibt es sowohl die Liebesgeschichte als auch den Blick auf die politischen Ereignisse der DDR. Beim Lesen zwischen den Zeilen stößt der Leder immer wieder auf Parallelen zwischen dem privaten und den politischen Niedergang. „Kairos“ der griechische Gott des rechten Augenblicks. Doch was ist der rechte Augenblick? was ist das Ziel bei der Suche nach der Wahrheit? Kann eine solche Wahrheit jemals erreicht werden? Das Cover des Buches ist schlicht gehalten mit dem Motiv eines Pappkartons, welcher als Metapher für Aufräumen und das Verstecken der Wahrheit betrachtet werden kann. Genauso schlicht und einfach, aber trotzdem sehr anspruchsvoll, sind die Sprache und der Schreibstil Erpenbecks. Sie verwendet keinerlei wörtliche Rede, schreibt die Sätze schmucklos hintereinander und verschachtelt sie zunehmend. Bereits wenige Tage nach der Buchveröffentlichung war es auf der Spiegel-Bestsellerliste zu finden. Doch entscheiden Sie selbst, ob es auch für ihren Geschmack dort einen Platz verdient hat! Mein Fazit: Ich persönlich finde das Buch sehr langatmig und durch den schmucklosen Schreibstil schwierig zu lesen. Es ist schwere Kost, die nicht einfach so hintereinander weg gelesen werden kann, sondern sie erfordert Konzentration. Es ist eine Erzählung vor den Abgründen des Glücks - ein Weg zweier Liebenden im Grenzgebiet zwischen Wahrheit und Lüge, von Obsession und Gewalt, von Hass und Hoffnung. Die Szenen der Macht und Gewalt nehmen im Laufe der Erzählung zu und sind am Ende Mittelpunkt der Handlung. Die politischen Ereignisse und der Untergang der DDR treten dabei immer mehr in den Hintergrund.

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Echt anstrengend zu lesen

Von: Leselehrer

12.09.2021

Ich habe schon einiges von der Autorin gelesen und hatte mich auch auf den neuen Roman gefreut, er lässt mich nach der Lektüre allerdings sehr enttäuscht zurück. Kurz gesagt geht es um eine toxische Beziehung zwischen einem älteren verheirateten Mann, Hans, und einer jungen Frau, Katharina. Im Laufe der Erzählung werden die Facetten dieser Beziehung immer klischeehafter und die Höhen und Tiefen dieser Verbindung treten zutage. Phasenweise war der Roman wirklich gut zu lesen und es blitzten Ansätze einer gelungenen Erzählung heraus, oft ist die Handlung jedoch sehr langweilig, langatmig und wenig unterhaltsam. Man merkt durchgehend, dass das Buch an ein intellektuelles Publikum gerichtet ist und zwanghaft versucht, die Entwicklung des Protagonisten und die Gründe für die Probleme der Beziehung möglichst kompliziert darzulegen. Sprachlich war ich äußerst enttäuscht. Lange Schachtelsätze, teilweise bis zur Unverständlichkeit auf die Spitze getriebene Verkomplizierung von Ausdrücken und ein stellenweise nur schwer zu lesender, geschweige denn zu verstehender, Schreibstil machen die Lektüre nicht gerade zu einem Lesegenuss. Ich musste mich mehrmals zum Weiterlesen “zwingen” und kann verstehen, dass der ein oder andere Leser das Buch nach einigen Seiten frustriert zur Seite legt. Insgesamt ein Buch, durch das man sich durchkämpfen muss, und welches für mich deutlich zu langatmig und zu gewöhnungsbedürftig ist. Von mir gibt es dafür keine Leseempfehlung.

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Ach du liebe Güte ...

Von: Daniela

05.09.2021

In Kurzform: von einer Intellektuellen, über Intellektuelle, für Intellektuelle. Es geht hier um eine "toxische" Beziehung zwischen einer jungen, unbedarften Frau und einem älteren Mann, der nun wirklich jedes Klischee einer solchen Verbindung erfüllt. Die ganze Geschichte ist im Kern nichts Neues, daher langweilig, zudem schwierig zu lesen (nicht mal dirkete Rede?!). Am echtesten wirken noch die Schilderungen der politischen Verhältnisse. Die Liebesgeschichte bleibt eine Quälerei, sowohl für die Hauptfiguren als auch für den Leser.

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Aufmerksam wurde ich auf das Buch aufgrund des Titels: Kairos - der Gott des glücklichen Augenblicks, wie ich herausfand. Und für Katharina und Hans hat wohl jener Gott seine Finger im Spiel, als sie sich Ende der 80er zufällig begegnen und ein Liebespaar werden. Katharina ist da 19 und Hans bereits über 50. Leider hatte ich mir fasziniert vom Titel den Klappentext nicht durchgelesen, sonst hätte ich mich sicherlich nicht für das Buch entschieden. Eine Liebesgeschichte zwischen einem intellektuellen Mittfünfziger und einem jungen Mädchen mag ich eigentlich nicht lesen. Da mir das Buch jedoch sprachlich sehr gefiel und ich einen Roman, der in der Zeit kurz vor der Wende spielt, interessant fand, wollte ich dem Roman dann doch eine Chance geben. Vermutlich würden am Beispiel des reifen Hans und der blutjunge Katharina ja die verschiedenen Generationen der DDR dargestellt. Und ich vermute, der Teil der Geschichte ist auch wirklich gut, aber die Darstellung der Liebesgeschichte und der Machtspiele des älteren Liebhabers, die mich an „50 Shades of Gray“ erinnert haben, haben mich - auch literarisch verpackt und gut geschrieben - so wenig interessiert, dass ich die Lektüre nach etwa der Hälfte des Buchs aufgegeben habe.

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Ist es wirklich Liebe?

Von: Melanie

25.08.2021

Juli 1986, Ostberlin. Scheinbar zufällig begegnen sich die 19-jährige Katharina und der 53-jährige, verheiratete Hans. Es entwickelt sich zwischen den beiden eine Beziehung, die mehr und mehr einer Abhängigkeit gleicht, anfangs glücklich und später mit vielen Hochs und Tiefs. Leider konnte mich die Geschichte um Katharina und Hans nicht mitreißen und war mir nicht intelligent genug, teilweise einfach zu vorhersehbar und regelrecht langweilig. Katharina war mir viel zu naiv, zu sehr in der rosaroten Welt gefangen und total von Hans „Launen“ abhängig. Hans war mir teilweise zu herrisch, in der Beziehung sehr von sich überzeugt, sehr narzisstisch. Zudem fand ich seine Wankelmütigkeit sehr störend. Allerdings muss ich sagen, dass die Passagen, die sich um Hans Vergangenheit, Politik, Kunst oder Geschichte drehten sehr intelligent geschrieben waren und mir sehr gut gefallen haben.

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