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Rezensionen zu
GIER - Wie weit würdest du gehen?

Marc Elsberg

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Was für ein Buch! Nie hätte ich gedacht, dass mir jemand Wirtschaftstheorien auf interessante und verständliche Art erklären kann! Mich interessiert ja so ziemlich alles – bis auf Wirtschaft! Doch Elsberg schafft es, mich in meiner Unwissenheit abzuholen und mir eine neue Welt zu eröffnen. Das Buch wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Jan und Fitzroy, die Mörder, die Polizei und dann gibt es noch Jeanne, die Assistentin eines mehrfachen Milliardärs. Aus ihrer Sicht erfährt man, dass nicht alle auf dem Gipfel das Interesse haben, die Staaten und die Welt zu retten. Alleine dieser Aspekt hat mich schon sehr bewegt. Natürlich weiß man es, aber es bildlich vor Augen zu haben, die Superreichen mit einer Hotelsuite, die größer ist als die Wohnung eines Normalverdieners. Und daneben Leute, die sich nicht mal ein Brötchen leisten können. Neben Jan lernen wir am Rande noch andere Figuren kennen, die am Existenzminimum oder darunter leben. Auf der Suche nach der Formel von Thompson lernen wir verschiedene Theorien kennen, aus denen Menschen z.B. Entscheidungen treffen und die somit die Wirtschaft beeinflussen. Aber lasst Euch davon bitte nicht abschrecken! Jan steht da auf der Seite des naiven Lesers und sorgt schon dafür, dass es nicht zu abgehoben und intellektuell wird. Manchmal hat er mich mit seiner Ungeduld zwar auch etwas genervt, aber er war absolut authentisch. Und ich finde den Einblick, den ich bekommen habe, wirklich hochinteressant! Vieles wird auch graphisch verständlich aufgearbeitet. Es ist dadurch natürlich schon etwas anspruchsvoller, aber wirklich verständlich geschrieben. Ich mochte seine anderen drei Bücher auch sehr und Blackout und Helix waren jeweils unter meinen Jahreshighlight, aber ich finde, bei GIER merkt man, dass Elsberg schriftstellerisch gereift ist. Was mir auch gut gefallen hat, dass es viele starke Frauen in dem Buch gibt. Die Charaktere selbst werden nicht so tiefgreifend geschildert, was mich nicht gestört hat, da der Schwerpunkt auf der Verfolgungsjagd und den Wirtschaftstheorien lag. Die Geschichte spielt sich innerhalb von zwei Tagen ab, dadurch ist es kompakt und die Spannung hoch. Fazit: Ein unglaublich spannender Thriller, bei dem man als Laie Wirtschafttheorien verständlich erklärt bekommt.

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Meinung: ein typischer Elsberg, mit einem durchaus ernstem Hintergrund. Elsberg beschäftigt sich in „GIER“ mit dem Kapitalismus, globalen Problemen, Globalisierung und der daraus entstehenden Umverteilung von Arm zu Reich. Er schickt die beiden Hauptfiguren Fitzroy Peel und Jan Wutte auf eine Schnitzeljagd quer durch ein Berlin, das gerade von Demonstrationen in Atem gehalten wird. Mir fiel es gerade im Vergleich zu Blackout deutlich schwerer, in den Handlungsfluss einzutauchen. Elsberg beschreibt relativ früh im Buch komplexe Theorien der Weltwirtschaft, ohne das für den Leser ersichtlich ist, das diese Theorien später in der Handlung noch benötigt werden. Der Autor schafft es aber immer wieder den Leser abzuholen und wieder an die Handlung zu binden. Mit ganz gewöhnlichen bodenständigen Personen aus normalen Bevölkerungsschichten baut er immer wieder Identifizerungscharakter ein, die dem Leser aufzeigen, um was es gerade geht. Beispielsweise eine ältere Dame, die Oma, welche sehr bodenständig aufzeigt, das die Kapitalisten eigentlich falsch liegen. Alles in allem ist „GIER - Wie weit würdest du gehen?“ ein solider, spannender Krimi, welcher für gute Unterhaltung mit einem durchaus lehrreichen und nachdenklich machenden Kern besteht. Im direkten Vergleich viel mir „Blackout“ vom gleichen Autor deutlich leichter, das mag aber auch an meinem beruflichen Background liegen, da „Blackout“ deutlich IT-Lastiger ist.

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Wenn Fiction zur Realität wird macht Marc Elsberg ein Bestseller daraus. So war es zumindest immer mit seinen Romanen wie zum Beispiel "Blackout", "Zero" oder "Helix". Auch hier hat der Autor wieder ein brandaktuelles Thema in einem rasanten Science-Thriller über Wachstum und Katerstrophe, Gier und Kooperation, Verlierer und Gewinner geschrieben. Zwar geht die Geschichte etwas in eine andere Richtung als ich das erwartet hätte aber dennoch konnte mich der Thriller überzeugen. Das Cover ist in seiner Gestaltung recht aufgeregt mit dem aufgewühlten, schäumenden Meer im Hintergrund, das durch die weißen Gischteinsprengsel sehr dynamisch wirkt. Die roten Lettern des Titels stechen deutlich ins Auge und mit dem beladenen Containerschiff, welches das "I" bildet, ist sind die groben Grundthemen "Konsum", "Wirtschaft" und "Nachhaltigkeit" angerissen. Da sich die Handlung hier aber eher auf das Setting Berlin beschränkt und Mathematik und Wirtschaftstheorien in den Vordergrund treten, hätte ich mir aber doch ein etwas anderes Motiv gewünscht. Sehr passend sind jedoch die sieben Unterteilungen in Großkapitel, welche mit Symbolen und Zitaten verziert sind, welche an Stammbäume oder Baumdiagramme erinnern sowie die Zeichnungen und Diagramme, welche das Verständnis der dargestellten Theorien deutlich verbessern. Die Gestaltung wird dann durch das Lesebändchen in der passenden Farbe zum Titel noch abgerundet. Insgesamt also eine stimmige Gestaltung, die sich aber noch ein bisschen mehr auf das Thema hätte konzentrieren können. Da Marc Elsberg in typischer Weise die personale Erzählperspektive von Absatz zu Absatz zwischen den Protagonisten wechseln lässt, ist von Beginn an klar, dass Jan Wutte Recht hat und hinter dem Mord an Thompson und Cantor etwas Größeres steckt. Wer genau der Auftraggeber des Mordkommandos ist und was dessen Motive sind bleibt jedoch lange unklar und so widmen wir uns mit den Protagonisten der rätselhaften Jagd nach der Wahrheit. Dabei erschafft Elsberg diesmal kein globales Weltuntergangsszenario und zieht seine Handlungsstränge nicht über die ganze Welt sondern beschränkt sich auf den Schauort Berlin. Dabei liest sich die Handlung um das Gerüst wie ein typischer Agenten-Actionfilm. Endlose Verfolgungsjagden, bewaffnete Agenten, brenzlige Straßenschießereien, geheimnisvolle Notizen, plötzliche Entführungen und eine große Verschwörung - auch wenn all diese Elemente weder besonders neu noch wirklich außergewöhnlich sind, bringen sie viel Tempo in die Geschichte und bilden einen Gegenpart zum eher theoretischen, verkopften Herz der Geschichte. An manchen Stellen übertreibt Elsberg vielleicht ein wenig wenn Jan und Fitzroy aus Hotelfenstern auf Dächer klettern, bei einer Gruppe Hausbesetzern Unterschlupf suchen, gegen Profikiller kämpfen und sich selbst in Hochsicherheitsgebiete einschleusen und es scheint als wäre der Autor aus Angst, viele Leser durch die vielen Theorien nicht abzuholen, über das Ziel hinausgeschossen. Ein weiterer interessanter Aspekt mit dem der Autor die Geschichte auskleidet und ihr eine besondere Atmosphäre verleiht ist das düstere, chaotische, apokalyptisch anmutende Setting einer Stadt im Ausnahmezustand. Mit seinem Bild um eine politische Konferenz und Demonstrationen zu einer aufkeimenden neuen Wirtschafts- und Finanzkrise bildet er meiner Meinung nach die aktuellen Denkmuster der Gesellschaft gut ab und bleibt mit der Beschreibung einer Situation ähnlich derer in 2008 nahe genug an der Realität um uns die Gefahr deutlich zu machen. Obwohl durch das Setting, die Demonstranten und auch durch die negative Darstellung der Investmentbanker und Staatschefs immer wieder klare politische Kritik mitschwingt, bleiben die Themen Nachhaltigkeit, Wirtschaft und Politik dennoch mehr im Hintergrund als erwartet. Im Zentrum der Geschichte liegt natürlich die neuartige Rechenart, die Cantor und Thompson auf dem Gipfel als Lösung präsentieren wollten und deren grobe Züge sich Fitzroy und Jan durch Notizen, Karteikarten und viel Hilfe erarbeiten. Durch die Erklärung der komplexen Mathematik mit einer Metapher und konkreten Beispielen, sind die Theorien durchaus laienkompatibel vermittelt, man sollte dennoch eine grundlegende Affinität zu Zahlen mitbringen, damit man nicht von den Zahlenspielen und Grundlagentheorien gelangweilt wird. Die gründlichen Recherchen und das viele Engagement das der Entwicklung der "Bauernfabel" und der erklärenden Zeichnungen zugrunde liegt, kann ich einfach nur bewundern und mir wurde sowohl die Brisanz als auch die Rechnung hinter der Formel verständlich erklärt. Besonders spannend daran finde ich, dass die Theorie auf den wissenschaftlichen Arbeiten des London Mathematical Laboratory aufbauen und deshalb sowohl mathematisch fundiert als auch hochaktuell ist. Wer jetzt aber glaubt, dass mit dieser neuen Denkart alle Probleme unserer Gesellschaft gelöst werden können, ist auf der falschen Fährte. Vielmehr gibt die Geschichte den mathematischen Beweis für das, was den meisten Menschen ohnehin schon längst klar ist: Durch Kooperation und Teilen kann mehr Wachstum und somit mehr Wohlstand für alle erreicht werden als durch Wettbewerb. Das gibt einen Anreiz, ein wenig umzudenken und die Hoffnung, dass sich etwas ändern kann, wenn genügend Menschen verstehen, dass es so nicht weitergehen kann und auch nicht muss. Was mich jedoch immer wieder aufs Neue an Elsbergs Thrillern stört sind zum Einen seine recht oberflächlich charakterisierten Protagonisten und zum anderen sein abgehackter Stil. Natürlich ist mir klar, dass man auf 448 Seiten und etlichen Perspektivenwechsel keine hochkomplexen, mehrdimensionalen Charakter-Kunstwerke erwarten kann. Dass man aber leider nur sehr wenig über Jan, Fitzroy, Maja und Jeanne erfährt, macht es mir schwerer, ihre Gefahr wirklich nachzuempfinden. Dennoch denke ich, dass der Autor mit einem unterbezahlten Krankenpfleger, einem britischen Profispieler aus gutem Hause, einer schönen, ehrgeizigen Karrierefrau, einer engagierten, starrköpfigen Polizistin, einem ganzen Set aus Profikillern, einigen kommunistischen Demonstranten und einer liebenswürdigen, bodenständigen Omi mal wieder einen spannenden Protagonisten-Mix geschaffen hat, der den Leser abwechslungsreich durch die Geschichte führt. Mit seinen kurzen Sätzen und teilweise seltsamen Formulierungen zu Beginn wollte der Autor wohl für Tempo sorgen, brachte bei mir aber leider eher ein Stirnrunzeln hervor. Gegen Ende nach einem spannenden Showdown, einer mitreißenden Rede und mit einem offenen Ausblick bleibt somit ein recht gemischter Eindruck übrig, der insgesamt aber doch auf einen spannenden, gelungenen Thriller verweist. Fazit: Ein rasanter Science-Thriller über Wachstum und Katastrophe, Gier und Kooperation, Verlierer und Gewinner. Zwar mit anderen thematischen Schwerpunkten und Handlungsrahmen aber dennoch intelligent, mitreißend, brisant und relevant!

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INHALT Eine schlimme Wirtschaftskrise hält die Welt in Atem und sorgt dafür, dass die Menschen immer wütender werden. Arbeitslosigkeit, Sparpakete, Angst. Ein Gipfel in Berlin soll Abhilfe schaffen. Menschen aus allen Ländern reisen an, man will die Weltkrise endlich beenden. Darunter auch Nobelpreisträger Herbert Thompson. Er will eine Rede halten. Eine Rede, die alle Angst der Menschen besiegen könnte. Denn er will eine Lösung haben für die Krise, gegen die sonst jeder machtlos zu sein scheint. Doch zu dieser Rede kommt es nicht, denn der Nobelpreisträger wird Opfer eines brutalen Unfalls. Einige Menschen aber werden Zeuge, dass es kein Unfall war. Und einer davon ist so unschuldig wie ein Lamm. Dennoch wird er plötzlich in einen kriminellen Strudel gezogen, aus dem es kaum mehr ein Entrinnen gibt. MEINUNG Vorneweg: Die Meinungen zu diesem Buch sind so gespalten wie ich es selten erlebt habe. Ich habe absichtlich keine Bewertungen angesehen oder Rezensionen gelesen, denn ich weiß, dass diese Art von Romanen nicht jedem gefällt. Ich bin eher der Leser, der sofort zu diesen Romanen greift. Marc Elsberg, Dan Brown – es sind immer Bücher, die mich begeistern konnten, die ich zu meinen Highlights zähle. Nicht so aber hier. Der Einstieg in das Buch war spannend und absolut gelungen. Rasant, sofort mitten drin im Geschehen. Was dann aber passiert ist, kann ich mir nicht so recht erklären. Ich will dieses Werk des Autors, den ich so schätze, nicht heruntermachen, aber ich muss leider sagen, dass ich selten ein so verwirrendes Buch gelesen habe. Es ist fast so, dass ich weite Teile dieses Romans einfach nicht verstanden habe. Es gab einige komplexe Modelle, die durchaus verständlich und gut erklärt waren, daran lag es nicht. Viel mehr konnte ich der Geschichte an sich nicht mehr folgen, habe irgendwann abgeschaltet. Ich habe nicht verstanden, warum wer etwas macht, konnte Handlungsstränge nicht nachvollziehen. Und noch etwas hat mich massiv gestört: Die Figuren wurden mir einfach nicht warm. Ich fand sie farblos, langweilig. Konnte nicht mitfiebern, dabei war das bei Elsberg sonst immer ein Punkt, den ich bewundert habe. Bei Blackout waren mir die Charaktere damals alle so präsent, nicht zuletzt gehört das Buch auch deswegen zu meinen absoluten Lieblingsbüchern. Das war leider im Fall von diesem neuen Roman sehr enttäuschend. Das Ende … was soll ich dazu sagen. Es war absolut unbefriedigend, ähnlich verwirrend wie der Rest. Es kann daran liegen, dass ich das Buch irgendwann einfach nur noch durchgelesen haben wollte und dass ich schon vorher ein Stück weit abgeschaltet habe. FAZIT Leider kein Buch, das ich empfehlen würde. Bin ich sonst ein glühender Marc Elsberg Fan, hat mich Gier sehr enttäuscht. Ich hatte nur wenige Momente, in denen ich wirklich von einem gelungenen Roman sprechen würde – überwiegend war es verwirrend, verwinkelt und etwas verloren in einer eigentlich guten Idee. 2 VON 5 BUCHHERZEN ♥♥ DANKE AN DEN VERLAG FÜR DAS REZENSIONSEXEMPLAR!

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Kurze Zusammenfassung: In Berlin findet gerade ein Wirtschaftsgipfel statt. Politiker und Investoren wollen zusammen Lösungen für weltweite Unruhen und Wirtschaftskrisen finden. Auf diesem Gipfel soll der Nobelpreisträger Herbert Thompson sprechen. Thompson hat, seiner Ansicht nach, die Lösung der Wirtschaftskrisen und der ungerechten Verteilung des Wohlstands gefunden. Doch Thompson kommt nie auf dem Gipfel an. Auf dem Weg dorthin verunglückt sein Auto und Thompson und sein Mitfahrer Will Cantor versterben. Jan Wutte, Krankenpfleger, wurde zufällig Zeuge des Unfalls und versucht als Ersthelfer Leben zu retten, doch er wird dabei gestört. Scheinbar hat jemand Interesse daran, dass niemand den Unfall überlebt. Wutte kann noch ein paar letzte Worte mit einem Insassen wechseln, dann wird das Auto in Brand gesetzt und einige Angreifer versuchen auch Wutte auszuschalten. Jan Wutte ist zwar vollkommen verstört von den Erlebnissen, will aber doch die Menschen finden, deren Namen ihm der sterbende Mitfahrer des Fahrzeugs zugeflüstert hat. Überraschenderweise gelingt Jan dies sogar recht schnell, nach kurzer Zeit nimmt er schon Kontakt zu Fitzroy Peel auf. Peel ist ein guter Freund des mit verunglückten Will Cantor, doch Peel erkennt den Ernst der Lage erst, als auch er angegriffen wird. Peel und Wutte müssen untertauchen und die Hintergründe des Mordes an Herbert Thompson aufklären um zu überleben ….. Fazit: Dies ist Marc Elsbergs viertes Buch und auch hier ist es wieder ein Politik- und/oder Wissenschaftsthriller. Dieses mal dreht sich die Geschichte um die Hintergründe unseres Wirtschaftssystems, wer davon profitiert und wer großes Interesse daran hat, das alles so bleibt wie es ist. Für mich persönlich waren die Theorien und Erklärungen nichts Neues, aber für jemanden, der sich noch nie mit den relevanten Zusammenhängen auseinander gesetzt hat, sind viele Informationen mit Sicherheit hochspannend. Marc Elsberg hat sehr gut erklärt auf welchen Grundlagen Wohlstandsverteilung und Gewinnoptimierung erfolgt und dabei auch nie, den für ihn üblichen, kritischen Pfad verlassen. Elsberg hinterfragt in seinem Thriller permanent die bestehenden Systeme und zeigt Wege auf, die einen optimaleren Zustand für wesentlich mehr Menschen bringen könnten. Diese, ich nenne sie einfach Gesellschaftskritik, ist verpackt in einen rasanten und spannenden Thriller, bei dem der Leser einer Wissensbildung unterzogen wird, ohne zu bemerken, dass er gerade sehr viel lernt. Die Figuren fand ich passen und ausreichend ausgearbeitet. Wenn ich allerdings „Gier“ mit „Black Out“ vergleiche, muss ich doch bemerken, dass in „Gier“ die Figuren flacher und einfacher wirken. Trotzdem, zum Transport des Themas hat es gereicht. Es gab eine Figur, die mich etwas gestört hat und das war die „Omi“. Sie hat einige Kapitel der Geschichte begleitet und immer wieder Fragen gestellt, die die Geschichte vorantrieben. Sie hatte für mich etwas wie die Stimme aus dem Off, die Stichpunkte gibt wenn es hängt und durch sie wurde der didaktische Aufbau der Geschichte etwas zu plakativ. In „Gier“ hatte Marc Elsberg wieder den Finger mitten in eine gesellschaftliche Wunde gelegt und nicht locker gelassen, bis Möglichkeiten zum Umdenken aufgezeigt und vermittelt wurden. Ich mag die Bücher von ihm und mag auch seine Art Missstände zu erklären.

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Ein hochangesehener Experte will seine neue Erkenntnis einem ausgewählten Publikum vortragen, um damit die Fundamente des Denkens zu erschüttern und die Welt nachhaltig zu verändern. Doch bevor es dazu kommt, fällt er einem Anschlag zum Opfer. Der Held des Buches erhält gerade noch einige kryptische Hinweise, ehe er fliehen muss. Gemeinsam mit einem fachkundigen Begleiter begibt er sich auf eine Schnitzeljagd, um das Rätsel um besagte Theorie zu lösen. Dabei werden sie von brutalen Söldnern verfolgt, denen die Helden mit viel Glück und List immer wieder entwischen. Der Plot von Marc Elsberg neuem Thriller "Gier" klingt verblüffend nach Dan Browns "Origin". Im Unterschied zu Brown ist die Begleitung des Helden keine atemberaubend attraktive Frau, und die Verfolgungsjagden muten nicht wie eine touristische Sightseeingtour unter Zeitdruck an. Die drei bisherigen Romane des Autors, "Blackout", "Zero" und "Helix" zeichnen sich durch die visionäre Wahl einer aktuellen Technologie, in dem das Potential, die Gesellschaft nachhaltig zu verändern, schlummert. Kombiniert mit penibler Recherche und einer spannenden Rahmenhandlung erinnern sie in ihrer naturwissenschaftlichen Ausrichtung eher an Frank Schätzing als an Dan Brown. Diesmal beschäftigt sich Elsberg eingehend mit der globalisierten Marktwirtschaft und makroökonomischen Modellen zu deren Beschreibung. Der Titel verrät auch die beträchtliche menschliche Komponente, die neben der Mathematik berücksichtigt werden muss. Trotz der starken gesellschaftlichen Relevanz könnte man dem Roman also einen thematischne Stilbruch zu den drei Vorgängern attestieren. Der Autor skizziert die Verstrickungen von Politik und Hochfinanz, von weitreichenden Entscheidungen, die in kleinen Kreisen in elitären Salons getroffen werden. Dabei entwirft er ein mögliches Szenario eines globalen Kollapses, der gezielt von einzelnen Akteuren ausgelöst wird, von dem einige wenige enorm profitieren und der ganze Staaten in den Ruin treibt. Gleichzeitig sucht Elsberg interdisziplinär in Gebieten wie Wahrscheinlichkeitsrechnung, Spieltheorie, Finanzmathematik, Psychologie und Soziologie nach Lösungen für die anschaulich dargestellten Schwächen des Systems. Der Themenkomplex ist alles andere als trivial und selbst für Experten nicht immer leicht verständlich. Die globale Real- und Finanzwirtschaft ist ein Spinnennetz mit einer unüberschaubaren Anzahl an Knoten und Verbindungen. Für den Autor besteht die Herausforderung nun darin, dieses Thema (oder zumindest einen Ausschnitt) für den Rezipienten verständlich zu erklären und damit eine spannende Geschichte zu erzählen, die seine Leser dauerhaft an das Buch fesselt. Elsberg stellt sich dieser Aufgabe, indem er die Rollen zwischen seinen beiden Hauptfiguren klar verteilt: Der 18jährige Jan Wutte ist als Laie konzipiert, der die Fragen des Lesers antizpieren und an den richtigen Stellen Einwände vorbringen soll. Fitzroy Peel ist ein hochintelligenter Analyst mit Berufserfahrung als Investmentbanker, der didaktisch durchdachte, mit zahlreichen Zeichnungen illustrierte Erklärungen liefern soll. Für die erforderliche Spannung sind dazu im kleinen eine Gruppe von Söldnern, von den die beiden verfolgt werden und im großen eine bevorstehende globale Wirtschaftskrise zuständig. Die Rezeptur scheint erfolgversprechend, allein bei der Dosierung der Zutaten und der Würzung scheint sich Elsberg verschätzt zu haben. Jan agiert so hoffnungslos naiv, dass sich der Autor des unverzeihlichen Vergehens der Leserunterschätzung schuldig macht. Die Verfolgungsjagden durch das nächtliche Berlin scheinen ziellos und immer dann einzusetzen, wenn der Autor die angenommene Aufmerksamkeitsspanne als abgelaufen erachtet. Außerdem wird das Bild von Milliardären, die sich als gottähnliche Feldherren des Kapitals erachten, die Armeen von Börsenhändlern in die Schlacht führen und für die Hungersnöte nur Kollateralschäden sind, nur am Rande angedeutet. Um als furchterregende Bedrohung zu erscheinen, bleibt es jedoch zu farblos, zu abstrakt. Marc Elsberg ist merklich von dem tiefen Bedürfnis getrieben, dem Leser volkswirtschaftliche Zusammenhänge zu vermitteln, um den konventionellen Ansätzen einen neuen, radikal anderen gegenüberzustellen. Dabei ist er sich des theoretischen Charakters der Materie, die mit vielen Analogien dargestellt werden muss, bewusst. So nutzt er ein Gleichnis, um die Möglichkeiten der Verteilung von Vermögen zu illustrieren, das er konsequent den ganzen Roman über bemüht. Um sicherzustellen, dass die Leser dieses auch wirklich verinnerlichen, nutzt er eine Menge an Illustrationen, wie man es in diesem Genre eigentlich nicht erwartet. In einem eindringlichen Dialog bringt er auch den Titel "Gier" unter: " 'Die Bauernfabel zeigt: Aus Gier sollte man zusammenlegen und teilen!', rief Fitz. " (S. 325) " ' Wer langfristig mehr erreichen will, darf nicht versuchen, andere übers Ohr zu hauen oder ihnen möglichst viel wegzunehmen! Wer richtig gierig ist, muss den anderen etwas geben! Solidarität, Altruismus oder Wohlfahrt sind keine romantischen Ideen. Ganz unsentimentale, rationale Mathematik beweist: Langfristig sind sie der bessere Deal für alle! ' " (S. 325) Auf der anderen Seite können die zu Papier gebrachten Sätze oft nicht mit den galoppierenden Gedanken Schritt halten. Wenn auch kurze, abgehackte Sätze eingesetzt werden, um atemlose Action zu verdeutlichen, besteht an vielen Stellen im Roman für dieses Stilmittel keine Notwendigkeit. So etwa wirken Metaphern unfertig, als hätte größere sprachliche Sorgfalt zu viel der wertvollen Erzählzeit verbraucht. Der oft umgangssprachliche Ton der Erzählinstanz ist unangebracht, etwa, wenn Figuren anhand äußerlicher Merkmale ("Ambosskinn", "Messermann", "Hulk") benannt werden "Sie sah sich die Sequenz noch einmal an. Wutte hatte auf jeden Fall eingesteckt. Sein Gesicht wollte Maja gerade nicht sein." (S. 158) "Der Vorschlaghammer in Jans Kopf schickte einen Zwillingsbruder in seinen Magen." (S. 341) "Fitz hatte einen Hunni auf Omis Couchtisch gelegt. 'Kaufen Sie sich einen neuen.' " (S. 223) Wenn ein umgangssprachlicher Begriff (wie hier der "Hunni") zum Verständnis erst gegoogelt werden muss, ist das dem Lesefluss nicht dienlich. Letztendlich schadet die saloppe Ausdrucksweise auch dem Anliegen selbst: Die mangelnde Präzision der Sprache verleitet (fälschlicherweise) dazu, auf mangelnde Präzision der Gedanken zu schließen. Anders ausgedrückt: Ein hochwertiges Produkt erwartet man nicht in einer billigen Verpackung. Dazu wirken die Figuren stereotyp, wie mit der Erzählschablone gestanzt und haben augenscheinlich nur die ihnen zugewiesenen Rollen zu erfüllen. Jan hat als Schnittstelle für den Leser übertrieben neugierig zu sein. Fitzroy Peel bewegt sich gewandt wie ein Fisch in der stürmischen See der Hochfinanz und zeigt Anzeichen des Klischess des charmanten Gauners. Ihre Verfolger sind gut ausgebildete, präzise agierende Vollstrecker, im Prinzip aber gesichtslose Fußsoldaten, die lediglich die Helden in Bewegung halten sollen. Schließlich verkörpert die Großmutter einer Aktivistin - verkürzend "Omi" genannt - jene charmante, bodenständige Bauernschläue, die jedes akademische Gedankengebäude mühelos zum Einsturz bringt. Während des Lesens glaubt man beinahe, die Verantwortlichen des Verlages zu hören, wie sie den Autor dazu drängen, nach seinen drei Bestsellern ein weiteres Mal gesellschaftlichen Sprengstoff in ein Buch zu verpacken. Entsprechend rastlos (und zuweilen auch ratlos) mit einer provisorischen Handlung und klischeehaften Figuren ausgestattet wirkt der Roman. Hätte Elsberg doch dem Druck standgehalten und sich an dem eingangs genannten Frank Schätzing orientiert, sich ausreichend Zeit genommen, um dann seine Leser mit einem wasserdichten und atemberaubend spannenden Opus zu paralysieren ... Persönliches Fazit Marc Elsbergs neuer Roman ist durchzogen vom tiefen Idealismus für eine Veränderung im globalen Wirtschaftssystem. Unter dieser ambitionierten Absicht (und vermutlich auch unter den Zeitvorgaben des Verlages) leidet die Handlung. Insbesondere die Erzählsprache wirkt, als würde sie den rasenden Gedanken hilflos hinterherstolpern. Es gelingt kaum, die komplexe Thematik zu einer ähnlich fesselnden Geschichte zu verarbeiten wie jene der Vorgängerbände.

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In seinem neuesten Thriller geht es um mathematische Berechnungen, die den Vorteil von der gleichmäßigen Verteilung von Ressourcen auf den Wohlstand aller Bürger zeigen sollen. Das hört sich jetzt ziemlich kompliziert an, wird aber im Buch anhand von Zeichnungen auch für Laien verständlich erklärt. Wie gewohnt geht es in Marc Elsbergs Büchern um viele verschiedene Charaktere. Hauptsächlich dreht sich die Geschichte um den jungen Pfleger Jan Wutte, der den Autounfall des Nobelpreisträgers Herbert Thompsons und seines Assistenten beobachtet und damit in die ganze Sache verwickelt wird. Die Handlung springt ziemlich schnell und auch innerhalb eines Kapitels zwischen verschiedenen Charakteren hin und her, was zwar das Tempo der Geschichte ordentlich steigert, aber es schwer gemacht hat, mit den Charakteren mitzufühlen und in ihre Gedankenwelt einzutauchen. Der Leser bekommt aber einen guten Überblick über das Geschehen. Die Geschichte ist von Anfang an spannend und bietet neben viel Mathematik auch jede Menge Action. Der Autor lässt den Protagonisten und auch dem Leser kaum eine Verschnaufpause. Es geht mit ziemlich schnellen Tempo durch die Handlung. Die Grundidee hat mir gut gefallen und war interessant. Alles habe ich trotz der einfachen Erklärungen sicher nicht verstanden, ich konnte aber auch so der Handlung gut folgen. Mich konnte Marc Elsberg wieder fesseln und gut unterhalten. Am liebsten wollte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. An Blackout und Zero kommt dieses Buch aber trotz allem nicht ganz heran. Wer aber gerne viel Action mit Verfolgungsjagden hat, wird daran auf jeden Fall Gefallen finden. Fazit: Spannender, fesselnder und sehr actionlastiger Thriller!

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In Berlin findet ein großer Wirtschaftsgipfel statt, während die Welt auf eine Finanzkatastrophe zusteuert, die das Jahr 2008 problemlos übertreffen könnte. Der Nobelpreisträger Thompson ist auf dem Weg zu seiner mit Spannung erwarteten Rede zum dem Gipfel, als sein Wagen verunglückt, mit ihm stirbt Will Cantor, der gemeinsam mit ihm gearbeitet hat. Jan Wutte ist zufällig Zeuge bei dem Unfall und will helfen, als Unbekannte das Auto mit den Verletzten in Brand stecken. Wutte muss fliehen, er wird von der Polizei des Mordes verdächtigt und gleichzeitig ist er der einzige, der die Wahrheit herausfinden kann. Denn kurz vor seinem Tod gab ihm der Verletzte Anhaltspunkte, die Begriffe Piel, Golden Bar und Chantale oder etwas Ähnliches meint er verstanden zu haben. Jan versucht auf eigene Faust, den Fall zu klären – ein Kampf gegen die Polizei, die Zeit und seine Verfolger. Der letzte Roman von Marc Elsberg war „Helix“, meiner Meinung nach ein Meisterwerk als Wissenschaftsthriller, in dem der Autor neueste Erkenntnisse der Genforschung mit einem spannenden Thriller verband. Ähnliches hatte ich von „Gier“ erwartet, wurde jedoch enttäuscht. Wieder hat sich Elsberg einem sehr spannenden Thema zugewandt, dieses Mal dem Kapitalismus und der Unzufriedenheit vieler Menschen mit der immer größer werdenden Schere zwischen Arm und Reich. Leider schafft Elsberg es dieses Mal jedoch nicht, seine Figuren so aufzubauen, dass sie die Story vorantreiben, vielmehr dümpeln sie in seinem Plot vor sich hin und wirken oftmals verloren. Egal ob Jan Wutte, der fälschlicherweise des Mordes verdächtigt wird oder die Polizistin Maja, die ihn jagt, den Charakteren fehlen durchweg die Details, um sie glaubwürdig zu machen. Sie sind wie Schemen, zu denen man keinerlei Beziehung aufbaut. Darunter leidet die ganze Story, deren Idee zwar sehr spannend ist, die aber einfach nicht so richtig in Fahrt kommen will. Den wirtschaftstheoretischen Aspekt des Buchs fand ich sehr unterhaltsam, als Thriller konnte es mich jedoch einfach nicht richtig mitreißen. Marc Elsberg schafft es immer wieder, in seinen Romanen den Zeitgeist aufzugreifen und über Themen zu schreiben, die die Menschen bewegen. „Gier“ fand ich jedoch nicht so gelungen, da die Figuren zu flach sind und einfach kein richtiges Tempo in der Story aufkommt. Ich habe von dem Autor schon viel bessere Romane gelesen.

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