Von:
Melanie E.
aus Leopoldshöhe
07.09.2017
"Die Kinder" war mein erster Thriller des Autors Wulf Dorn. Ich hatte zuvor mehrfach einiges positives über ihn gehört, was meine Neugier schüren konnte, als ich in der Verlagsvorschau des Heyne Verlages ein neues Buch entdeckte. Nun ist es gelesen und meine Meinung etwas zweigeteilt, da ich die Story an sich sehr stimmig fand, aber mir die Handlung insgesamt eher in die Genre Horror gepasst hätte. Ich habe mich mitunter sehr gegruselt, denn die Begebenheiten, die sich bis zum Ende hinziehen vermitteln ein leichtes Angstgefühl, stimmen nachdenklich, aber das ungute Gefühl bleibt komplett erhalten. Auf der psychologischen Ebene ist "Die Kinder" definitiv herausragend.
Protagonistin Laura wirkt komplett durchgedreht und dies ändert sich auch bis zum Ende des Buches nicht. Einen echten Zugang zu ihr zu finden, fiel mir schwer. In Verbindung mit Handlung und beschriebenen Personen ist dieses Durcheinander in Lauras Kopf nachvollziehbar, wenn man den Sinn erkannt hat. Zuvor scheint alles nur aus Wahnvorstellungen oder einer Psychose hervorgerufen durch eine Schwangerschaft zu bestehen. Interessant sind hierbei die verschiedenen Einblicke in das Leben anderer Kinder aus Kambodscha oder auch der USA, die hinterher einen Sinn ergeben, wenn sich die Story auflöst. Der Titel des Buches "Die Kinder" ist sehr gut gewählt und komplett passend.
Meine Rezension ist heute eher schlicht und knapp, da es schwer fällt wenig auf die Handlung einzugehen und nicht vorwegzunehmen, was "Die Kinder" beinhaltet. Der Klappentext sagt einiges aus, aber letztendlich ist es viel schlimmer, als ich erwartet hätte. Für mich war das Buch Horror und wenig Thriller, aber dennoch sehr gelungen. Das Lesen geschah fast schon von alleine, da die Spannung von Anfang bis Ende sehr hoch ist. Der Epilog hingegen war schwach und hätte auch weggelassen werden können, denn dadurch wirkte die Story unglaubwürdig. Klar war die Handlung komplett Fiktion, aber durch den Epilog wirkte es auf mich noch mehr wie "An den Haaren herbeigezogen".
Gerne eine Leseempfehlung für ein insgesamt gelungenes Buch, welches hier und da dafür sorgt, dass sich die Härchen vor Gruseln aufstellen und sich ein sehr unangenehmes Gefühl breitmacht. Das Haus am See, wie der Titel meiner Rezension lautet, wird hier als Aufhänger genutzt. Was harmonisch wirkt und für Ruhe sorgen soll, bringt Tod und Angst, aber ich greife vor. Lest das Buch und lasst euch überraschen.