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Rezensionen zu
Jagdtrip

Jack Ketchum

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€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 9,99 [A] | CHF 15,00* (* empf. VK-Preis)

Name: Jagdtrip Autor/in: Jack Ketchum Originaltitel: Cover Verlag: Heyne Hardcore Seitenanzahl: 368 Erscheinungsdatum: 13.Juni.2016 Format: Taschenbuch Preis: 9,99€ Handlung: Lee hat den Krieg Überlebt, Körperlich unverletzt, aber Psychisch ist er ein komplett anderer Mensch geworden. In seinen Träumen wird er vom Krieg verfolgt, da die Erinnerungen an den Krieg ihn Quälen. Er Lebt zurückgezogen in einem Wald und meidet den Kontakt zu anderen Menschen. Ein paar Camper sind in diesen Wald, in Lee's Territorium eingebrochen. Er hört ihre Stimmen und beobachtet ihre Handlungen in ihrem Lager. Für Lee ist der Krieg zurück und Lee's Besucher müssen um ihr Leben kämpfen... Meinung: Dieses Buch hat mich von der ersten Seite an gepackt, denn die Geschichte um Lee den Ex-Soldaten ist sehr bewegend. In diesem Buch merkt man wie kaputt die Soldaten aus dem Krieg kommen. Und das ist ja auch in Wirklichkeit so, dass viele Soldaten mit einem Trauma aus dem Krieg kommen. Das finde ich sehr bewegend, da diese Menschen so gesehen alles Opfern, sie haben danach so gut wie kein richtiges Leben mehr und evtl. Angstzustände. Soldaten muss man deswegen riesigen Respekt hervorbringen und man sollte alles tun damit sie dieses Trauma verarbeiten können. Ich fand es sehr bewegend wie es zwischen Lee, seiner Frau und seinem Sohn vor ging. Dieses Buch hatte alles, Traurige als auch "Horror hafte" stellen, was ich sehr an diesem Buch mochte. Jagdtrip war mein erstes Buch von Jack Ketchum und ich weiß das es definitiv nicht das letzte war,ich werde mich jetzt mehr mit ihm und seinen Büchern beschäftigen. Der Schreibstil und die Erzähl weise sind einfach klasse und man "lebt" dieses Buch richtig und sowas liebe ich bei Büchern.

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Meine Meinung: Ich habe bisher noch nichts von Jack Ketchum gelesen, aber als Fan des Horrorgenres muss das natürlich geändert werden. Daher dachte ich mir, ich starte mit dem Buch, das neu in Deutschland erschienen ist. Geschrieben hat Ketchum das Buch eigentlich schon 1989 und somit vor „Evil“. Das Buch startet mit einem Vorwort von Jack Ketchum. Dort erzählt er, wie es zu dem Buch kam, warum er es geschrieben hat und wer ihm beim Schreiben geholfen hat. Der Schreibstil von Jack Ketchum ist sehr angenehm. Er erschafft eine düstere Atmosphäre und sorgt so für die richtige Stimmung. Erzählt wird die Geschichte zu Beginn mit zwei Erzählsträngen. Auf der einen Seite geht es um Lee, den Kriegsveteran. Er hat ein Trauma und lebt nach wie vor in Angst. Bei diesem Handlungsstrang gibt es auch zwei Zeiteben, zum einen die Gegenwart und zum anderen die Zeit während des Krieges. Der andere Erzählstrang ist der, um die Gruppe Camper, bestehend aus Kelsey, Michelle und Caroline. Wie man schon ahnen kann, laufen diese beiden Handlungsstränge zusammen und die Geschichte nimmt an Fahrt auf. Bis es dazu kommt, dauert es aber erst einmal und für mich leider zu lange. Die erste Hälfte des Buches hat sich sehr gezogen, da es viel um Lee und sein Trauma ging. Sobald die Charaktere dann aber auf einander treffen wird es spannend und es passiert das, was ich erwarte habe. Ab da konnte der Autor mich packen und in die Geschichte ziehen. Fazit: „Jagdtrip“ von Jack Ketchum konnte mich vor allem ab der Mitte des Buches überzeugen. Vorher plätschert die Geschichte nur vor sich hin, ohne mich wirklich mitreißen zu können. Die Idee, der Schreibstil und die Charaktere haben mir wirklich gut gefallen, sodass dies bestimmt nicht mein letzter Ketchum bleibt.

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Der Blick in die Äxte der Baumkronen lässt bereits auf etwas besonderes schließen. Besonders, da interessant? Besonders, da spannend? Besonders. da wirklich Hardcore? Ich war schon sehr neugierig, was sich hinter dem Titel Jagdtrip verbirgt. Erstaunt habe ich gelesen, dass das Buch 1987 von Dallas Mayr, Pseudonym: Jack Ketchum, geschrieben und verlegt wurde, aber es erst 2016 auf den deutschen Büchermarkt geschafft hat. Ob das wohl an dem Thema: Krieg insbesondere der Vietnamkrieg lag? Gespannt machte ich mich nun an die Story und stellte bereits nach wenigen Seiten fest, dass dieses Buch ganz anders war, als die Ketchums, die ich bislang gelesen hatte. Die Story hat zwei Handlungsstränge, die, wie sollte es auch anders sein, aufeinander treffen. Und das, auch, na ja, etwas unschöne Art und Weise. Nun ja, Ketchum eben! Im ersten Handlungsstrang erfährt der Leser von Lee, einem Kriegsveteran, den die Vergangenheit immer wieder einholt. Traumatisiert und vom Schrecken des Krieges gekennzeichnet lebt er, um sein Umfeld vor seinen Attacken zu schützen, zurückgezogen im Wald. Genau dort kommt auch der zweite Handlungsstrang ins Spiel. Ein paar Leute wollen eine schöne Zeit im Wald verbringen. Tja, und da trifft Lee auf sie. Ich muss gestehen, dass mir diese Story nicht wirklich gefallen hat. Zuviel Kriegswirren! Zuviel Trauma! Möglicherweise war das auch der Grund, weshalb das Buch so spät in Deutschland verlegt wurde. Vielleicht sind wir Deutschen einfach nicht mehr "Kriegstauglich". Mich hat es jedenfalls nicht gefesselt. Eher im Gegenteil! Die Kriegserlebnisse, die immer wieder beschrieben wurden, haben mir zuviel Raum eingenommen. Ich war sogar etwas enttäuscht, da ich bislang die Bücher von Jack Ketchum sehr gerne gelesen habe. Nach genauerem Betrachten des Covers fiel mir nun auch auf, dass es sich um keinen Hardcore Thriller, sondern einen Hardcore Roman handelt. Hm...ein weiteres Indiz. Die ersten 180 - 200 Seiten haben sich meines Erachtens sehr in die Länge gezogen, bis dann das Gewohnte langsam eingezogen ist. Ab dann wurde es auch wieder spannend und stellenweise auch brutal. Wie gewohnt eben! Abschließend kann ich sagen, dass ich von dem Buch enttäuscht bin und hoffe, dass Ketchum bald wieder zu seiner alten Form zurück findet.

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Eine interessante Konstellation: Ein erfolgreicher Schriftsteller möchte ein Wochenende mit seinen (2!) Frauen, einem Freund, seinem Agenten und einem Interviewer und Fotografen ein schönes Wochenende am See verbringen. Dabei trifft er auf einen traumatisierten Vietnamveteranen, der sich mittels Cannabisanbau seinen Lebensunterhalt verdient. Sowohl das Konstrukt, als auch die Charaktere sind nicht sehr überzeugend beschrieben. Mir fehlt Empathie und eine gewisse Überzeugung für die Personen. Der Ablauf des Geschehens und die ständigen Rückblenden sind nicht genau genug, um das Gemetzel stichhaltig zu erklären. Form und Ausdruck sind aus meiner Sicht beliebig, das Ende allerdings überraschend unlogisch. Immerhin bezieht das Buch aus den häufigen Wechsel der Blickrichtung und häufigen Wendungen der Handlung einen gewissen Reiz, bis zum Ende zu lesen. Meine Empfehlung zum Lesen weiterer Bücher des Autors ist es nicht, auch wenn dieser als der Godfather des Horrors in Werkschau und Klappentext bemüht wird.

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Rezension zu ,,Jagdtrip" von Jack Ketchum ,,Jagdtrip" ist mit 304 Seiten am 13. Juni 2016 im Heyne Hardcore Verlag erschienen. Inhalt: Lee ist lebend aus dem Krieg zurückgekehrt, doch er ist ein anderer Mensch geworden. Die Erinnerung verfolgt ihn in seinen Träumen. Er lebt zurückgezogen tief in einem Wald und meidet den Kontakt zu Menschen. Aber heute ist er nicht allein. Eine Gruppe Camper ist in seine zerbrechliche Welt eingedrungen. Er hört ihre Stimmen, beobachtet ihr Lager. Mit einem Mal ist der Krieg zurück. Und Lees Besucher müssen um ihr Leben kämpfen ... (Klappentext) Cover: Das schwarz-weiße Cover mit den Ästen finde ich passend zum Handlungsort und zugleich auch gut mit der roten Schrift. Charaktere: Die Geschichte hat zwei Handlungsstränge, die später aufeinandertreffen. Einmal handelt sie von Lee, einem Kriegsveteran, der im Vietnamkrieg diente. Er wird geplagt von schrecklichen und schmerzvollen Erinnerungen an die Zeit und lebt deswegen nur mit seinem Hund im Wald, damit er sein Umfeld nicht in Gefahr bringt. Sein Geld verdient er nebenbei mit Marihuana-Anbau. Der andere Handlungsstrang handelt von Kelsey, ein Schriftsteller, der sich mit ein paar Freunden Erholung und eine Auszeit im Wald erhofft. Außerdem lebt Kelsey in einer Art Polygamie, er hat eine Frau und eine Geliebte, die sich komischerweise beide gegenseitig dulden. Das fand ich seltsam, aber wie es dazu kommt wird noch erklärt. Lee hat mir besonders gefallen, nicht wegen seiner Taten, sondern da Ketchum ein desaströses Bild von Kriegs-Veteranen zeichnet. Die Erinnerungen an den Krieg werden schrecklich geschildert, vielmals auch sehr brutal. Für seine Recherche interviewte er Zeitzeugen und Veteranen, was Lee als Person authentischer erscheinen lässt. Meine Meinung: Erwartet habe ich von Jack Ketchum ein verstörendes und recht brutales Buch, da man dergleichen öfters von seinen Büchern hört. Bekommen hat man das als Leser nur teilweise... Sehr gut finde ich seinen Schreibstil, der ähnlich wie denen von Laymon, King und Co. ist. Flüssig, packend, stellenweise detailliert erzählt Ketchum das Geschehen. Bei vereinzelt schrecklichen Szenen nimmt er auch kein Blatt vor den Mund, sodass ich verstehen kann, wie manche ihn als brutalen Autor bezeichnen. ,,Hunde,, dachte er, sind der Inbegriff von Unschuld. Die Vietcong hatten gewusst, dass die Soldaten alle ganz verrückt nach ihnen waren, also nähten sie in die Pleiku Hunden Sprengstoffsäckchen in die Bäuche. Und wenn man sich hinunterbeugte, um sie zu tätscheln, betätigten sie den Zünder." S. 69 Das Thema Vietnam-Krieg ist natürlich düster und erschreckend, zugleich war es aber auch interessant davon zu lesen. Besonders am Anfang ist es die Thematik, die den Leser weiterlesen lässt. Vielmals geht es am Anfang auch um die Dreiecksbeziehung von Kelsey, was manchmal ein wenig dröge daherkam. Ab Seite 200, wo Lee und die Camper aufeinandertreffen, wird es richtig spannend, sodass man gar nicht aufhören möchte zu lesen. Auch hier sind die Schilderungen von den Fallen, die Lee baut, schrecklich. Diese Grausamkeit des Vietnamkriegs beider Seiten wird authentisch aufgezeigt. "[...] Schließlich war er gerade mitten in der Bewegung, und fühlte, wie er gegen irgendetwas trat, ein Stück Holz. Und dann riss es ihm plötzlich die Beine weg, und er hing mit dem Kopf nach unten und schwang weit fort von der Kiefer, die Jetzt nicht mehr geknickt war, sondern in einer aufrechten Position zurückschnellte. Und er dachte: eine Hasenfalle. Ich kann gar nicht glauben, dass ich auf diesen Scheiß reingefallen bin.." S.282 Fazit: Letztendlich hat mir Jagdtrip gut gefallen, besonderes die Thematik ist interessant und fesselnd. Bis Seite 200 ist es stellenweise geschrieben wie ein Drama, dann aber wird es umso mehr spannender. Überaus brutal war dies nicht, was ich aber auch gut finde. Als nächstes werde ich mir wohl mal ,,Evil" von Ketchum vornehmen. Habe aber doch ein wenig ,,Respekt" davor... ☆☆☆☆

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Im Kriegsgebiet

Von: NiWa

01.07.2016

Lee war in Vietnam und ist als Veteran zurückgekehrt. Körperlich zwar unversehrt, kann er den Krieg trotzdem nicht hinter sich lassen und zieht sich in den Wald zurück, wo er sein eigenes Vietnam weiterlebt. Eine Gruppe Camper möchte einige Tage im Wald zelten und ahnt nicht, dass sie dabei in Kriegsgebiet vordringt. Es war mein erstes Buch von Jack Ketchum sowie mein erstes Mal mit dem Heyne-Hardcore-Label, und ich bin mit einer gemischten Erwartungshaltung an das Buch herangegangen. Einerseits habe ich mit grauenhaften Szenen gerechnet, andrerseits wusste ich schon, dass Jack Ketchum für richtig böse Geschichten steht und diese gut erzählen kann. Vom Autor wurde ich jedenfalls nicht enttäuscht, auch wenn ich mir die Handlung brutaler vorgestellt hatte. Lee kann wie viele Männer seiner Generation einfach nicht dem Krieg entkommen. Er hatte zwar insofern Glück, dass er überhaupt lebt und körperlich unversehrt sein Dasein fristen kann, allerdings ist er eine Gefahr für sich und andere, weil er in seinem Geist immer wieder Vietnam durchlebt. Daher hat er sich in den Wald zurückgezogen, wo er sich seinen grauenhaften Erinnerungen ergeben kann. Man befindet sich mit Lee im Wald, geht mit ihm immer wieder in Rückblenden das Kriegsgeschehen durch, bis man die Gruppe Camper entdeckt und damit gleichzeitig den Feind erspäht. Dabei überträgt der Autor militärische Kriegstaktiken auf die Erlebnisse im Wald, was nicht nur bizarr sondern auch sehr interessant zu lesen war. Durch Lees Erinnerungen an Vietnam wird zusätzlich ein ernstes Thema in den Raum gestellt. Die Soldaten zogen damals nicht freiwillig in den Krieg, sind in Vietnam durch die Hölle gegangen und wurden nach dieser Zeit daheim als Geächtete empfangen, was ihren geschundenen Seelen sicher nicht gut getan hat. Die Camper-Gruppe ist ein bunt gemischter Haufen mit High-Society-Glamour, der durch eine besonders interessante Konstellation besticht, auf die ich hier nicht näher eingehen will, um niemanden das Lesevergnügen zu rauben. Manche Figuren dieser Gruppe sind mir etwas blass geraten, wobei man wahrscheinlich bei dieser Art Roman nicht bei allen Charakteren Tiefe erwarten darf. Trotzdem habe ich mir manchmal schwer getan, den unterschiedlichen Rollen die richtigen Namen zuzuordnen, was aber den Lesespaß für mich persönlich nicht gemindert hat. Ketchums Schreibstil und Erzählweise haben mir sehr gut gefallen. Nur eingangs war es aufgrund der unterschiedlichen Sichtweisen der Camper, die sich laufend abwechseln, schwierig, mich in der Geschichte zu orientieren. Das hat sich jedoch rasch gelegt und ist für mich im Hintergrund verschwunden. Spannend war es zwar nicht unbedingt - es ist relativ eindeutig, worauf die Geschichte hinausläuft - trotzdem war es richtig gut zu lesen und hat mir gefallen. Brutale Szenen wurden rasch abgehandelt und waren gar nicht so intensiv beschrieben, wie ich es eigentlich von der Bezeichnung „Hardcore“ erwartet hätte. Aber das ist natürlich Geschmacksache und vielleicht bin ich in diesem Punkt zu abgebrüht. Nichtsdestotrotz ist es ein guter Roman, der sich mit amerikanischer Kriegsgeschichte beschäftigt, einen interessanten Blick auf den Soldaten „danach“ gibt und gleichzeitig als ungustiöse Jagd im Wald ausgezeichnet zu lesen ist.

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Anfangs wird die Perspektive von Lee, dem Kriegsveteranen geschildert, seine Verlorenheit und Angst vor seinen grausamen Gedanken und Träumen. Außerdem erhält man im Laufe der Geschichte immer wieder Rückblendungen über seine Erfahrungen und Erlebnisse von Kriegszeiten, was leserlich sehr angenehm war und der Person eine gewisse Note verlieh. Nach und nach kommen weitere Charaktere ins Spiel, bei denen sich die Erzählperspektive abwechselt. Genug Individuen um den Überblick behalten zu können und eine gewisse Abwechslung ins Lesen zu bringen. Schade fand ich, dass erst ab ca. Seite 200 das erste spannende Geschehen stattfand. Ich muss zugeben, dass ich mich für die Dreiecksbeziehung und deren Werdegang mehr interessierte, als über das eigentliche Thema des Buches, und diese auch einen Großteil des Romans ausmacht. Erst zum Schluss hin, als die Jagd richtig beginnt, kam bei mir richtige Lesefreude auf.

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Da aus dem Klappentext relativ wenig hervorgeht, blieb natürlich eine größere Spanne für die eigene Fantasie und die Hoffnung, dass Jack Ketchum etwas Großes aus der Story machen wird. Hier habe ich wirklich mal wieder ein interessantes Vorwort gefunden und dieses auch gern gelesen. Man merkt als Leser gleich welchen Bezug der Autor zu diesem Buch hat und welch Arbeit hinter Recherche und dem Schreiben selbst gesteckt hat. Der erste auftretende Charakter ist natürlich Lee, der ehemalige Soldat, der mit einem Kriegstrauma aus dem Krieg kam. Wer sich mit diesem Thema schon einmal beschäftigt hat, weiß, dass dies keine Seltenheit ist. Meiner Meinung nach gibt es im Anschluss eines Kriegseinsatzes einige Möglichkeiten sich Hilfe zu suchen, um das Erlebte zu verarbeiten, allerdings gehe ich stark davon aus, dass eher wenige sich diese Hilfe zu Herzen nehmen. Gerade Männer wollen dies mit sich selbst ausmachen und geraten dann in einen Sog aus Angst und Wahnsinn. So auch Lee. Schnell wird klar, wie der Schrecken immer noch an ihm haftet, wie sein derzeitiges Leben verläuft und was passiert, wenn die Erinnerungen zurück kommen. Die Campertruppe um den Schriftsteller Kelsey, seiner Frau Caroline und seiner Geliebten Michelle hatte eine Auszeit in den Wäldern geplant. Wer konnte schon denken, dass da ein Mann lebt, der jeglichen menschlichen Kontakt falsch deutet. Ich habe bereits ein anderes Buch vom Autor gelesen und war schon damals begeistert von seinem Schreibstil, so auch hier. Ebenso der Aufbau konnte mich wieder vollkommen begeistern. Über das gesamte Buch begleiten uns kurze Kapitel, welche zum Schluss hin immer kürzer werden. Für mich ein Punkt, der Spannung produziert und somit hier genau richtig ist. Anfänglich etwas verwirrend war der häufige Wechsel der Erzählperspektiven. Mit dem Charakter Lee hatte ich weniger meine Probleme, aber die Campergruppe besteht aus 6 Leuten und der Wechsel zwischen diesen war schon etwas schwierig. Aber da ich gerne und auch relativ häufig Bücher lese, die diese häufigen Wechsel haben, bin ich sehr schnell damit zurechtgekommen. Ein weiterer Punkt ist, dass ich bei einem Buch aus diesem Genre einen Spannungsbogen erwarte. Dieser hätte hier gern größer sein können, aber man kann nicht abstreiten, dass sich das Buch in die richtige Richtung entwickelt. Mein Highlight ist, dass Jack Ketchum Lee’s Rückblenden in die Zeit seines Einsatzes im Vietnamkrieg unheimlich spannend, bewegend und schockierend dargestellt hat. Aus diesem Grund habe ich mich immer auf seine Perspektive gefreut. Ketchum hat mich angefixt mehr zu diesem Thema lesen zu wollen! ____________________________________________________________ Eigentlich wollte ich noch einen Bewertungspunkt abziehen, aber ich setze mich vor dem Verfassen einer Rezension nochmal intensiv mit dem Buch auseinander. Und da das Hauptaugenmerk hier auf die Persönlichkeit von Lee und seinem Empfinden gelegt wurde, kann ich für die fehlende Spannung und das eher unverständliche Ende, nicht zu kritisch sein. Denn der Charakter war sehr gut ausgearbeitet und dargestellt und ich denke, dass jeder Leser einen Eindruck von der Thematik Kriegstraumata bekommt. Zum Punkt fehlende Spannung möchte ich noch hinzufügen, dass mir hier wirklich der Punkt Hardcore gefehlt hat. Die blutigen Szenen waren zu kurz und zu blass dargestellt. Mein Fazit Ein Buch von dem ich mir ein wenig mehr erwartet hätte, welches mit dem Thema, der Idee und der Umsetzung dennoch den Lesernerv trifft und Eindruck hinterlässt. Alle Fans von Ketchum werden das Buch mögen. Für alle, die noch nichts von dem Autor gelesen haben, würde ich fast ein anderes Buch als „Jagdtrip“ empfehlen.

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