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Rezensionen zu
Jagdtrip

Jack Ketchum

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Das düstere Cover von Jagdtrip hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Es passt perfekt zum Titel und wirkt einerseits wild und andererseits klar durchdacht. Auch der Klappentext hat mich sofort neugierig gemacht. Wirklich begeistert bin ich von diesem Buch jedoch nicht. Ich hatte eine spannende, blutige Geschichte erwartet, da es ja bei Heyne Hardcore erschienen ist. Die Spannung kam jedoch erst in den letzten 60 Seiten und von Hardcore war hier nichts zu spüren. Die Geschichte ist in zwei Stränge geteilt: Die Camper und Lee. Die Geschichte um die Camper fand ich noch sehr interessant, denn sie hatte noch etwas Leben. Die Geschichte um Lee fand ich etwas sehr trist und sie drehte sich fast nur um seine Erfahrung aus Vietnam, die die Geschichte nicht wirklich vorwärts gebracht hat. Sie hat einen immer wieder zurückgeworfen. Es war vielleicht interessant, etwas über Vietnam zu erfahren, aber das war mir einfach zu viel. Die Geschichte um die Camper war auch teilweise sehr abschweifend, aber hatte mehr einen roten Faden als die andere. Das Ende habe ich nicht verstanden und hat mich noch mehr enttäuscht, als die eigentliche Geschichte selbst. Sprachlich bin ich etwas zwiegespalten. Einerseits fand ich den Stil gut, er war düster und perfekt zu diesem Thriller. Andererseits hatte ich meine Probleme mit dem Buch. Teilweise war es sehr schwierig durchzublicken, um wen es gerade in der Geschichte ging. Es wurde ab und an ein Name genannt und dann fast die ganze Zeit nur Er oder Sie. Die Charaktere waren an sich sehr unterschiedlich. Einige etwas tiefgehender, andere etwas oberflächlicher. Aber trotzdem waren diese sehr vielschichtig und haben die Geschichte belebt. Mit Lee bin ich nicht warm geworden und auch mit Kelsey nicht. Mit den beiden Frauen schon eher. Das einzige, das mich ein wenig verwirrt hatte, war, dass Michelle als Abkürzung Mich, worüber ich öfters gestolpert war. Alles in allem ein ganz guter Thriller, dem ein wenig mehr Spannung und Übersicht fehlte.

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Seit seiner Zeit in Vietnam ist Lee nicht mehr derselbe. Seine Frau Alma empfindet zunehmend Angst um sich und ihren gemeinsamen fünfjährigen Sohn Lee Jr., weil Lee unter Verfolgungswahn leidet und immer wieder zu plötzlichen Gewaltausbrüchen neigt. Um sich und seine Familie nicht weiter zu gefährden, zieht er sich mit seinem Hund in den Wald zurück, schützt die dort angelegten Marihuana-Pflanzen mit tödlichen Fallen, wie er sie in Vietnam gesehen hat. Seine Ruhe wird durch einen Trupp Camper gestört, dem der erfolgreiche Schriftsteller Kelsey ebenso angehört wie seine Frau Caroline, seine Geliebte Michelle, sein Agent Alan Walker, sein Freund und weit weniger erfolgreiche Schriftsteller-Kollege Charles Ross und der Fotograf Walter Graham. Mit Zelten, Verpflegung und Gewehren bewaffnet, gehen sie auf die Jagd und werden selbst zu Gejagten, als sie zufällig auf Lees Rauschmittelfeld stoßen. „Während Lee die Männer beobachtete – durch das Gestrüpp, durch Eschen, die ihm die Sicht nahmen, und durch das Flimmern der Hitze -, verharrte sein Hund mit aufgerichtetem Nackenfell in wachsamer Lauerstellung. Das Sonnenlicht, das durch die Bäume drang, zeichnete Tarnflecken auf ihre Gestalten. Sie waren und sie waren nicht … Cops, Zivilisten, Soldaten, Vietcong. Aber wer immer sie waren, sie hatten ihn aufgespürt. Einer von ihnen schoss Fotos. Ein anderer riss einen Zweig ab. Am Ende des Zweiges wuchsen Blätter und Blütenkapseln. Sein Zweig. Seine Blätter. Seine Blütenkapseln. Und damit mischte sich in seine Angst nun auch Ärger.“ (S. 151f.) In seinem Vorwort („Was hast du während des Krieges getan, Daddy?“) zu dem ursprünglich 1987 unter dem Titel „Cover“ veröffentlichten Roman „Jagdtrip“, den der Heyne Verlag in seinem Heyne-Hardcore-Programm nun als deutsche Erstveröffentlichung herausgebracht hat, beschreibt Jack Ketchum ausführlich, wie schwierig es für ihn als Autor, der nicht am Vietnam-Krieg teilgenommen hat, gewesen ist, Erfahrungen von Veteranen glaubwürdig zu schildern, weshalb er viele Bücher zum Thema gelesen, vor allem aber viele Gespräche mit ungewöhnlich erzählfreudigen Veteranen geführt hat. Dadurch ist Ketchum mit „Jagdtrip“ mehr als nur ein konventioneller Horrorroman gelungen, in dem Camper von degenerierten kannibalistischen Waldbewohnern zerstückelt werden, sondern auch eine überraschend tiefgründige Auseinandersetzung mit den Traumata, die viele Soldaten nach ihrer Rückkehr aus Vietnam mit nach Hause brachten. Vor allem bei Lee hat der Krieg deutliche Spuren hinterlassen, wie seine Erinnerungen an erschütternde Begebenheiten deutlich machen, aber auch sein Kamerad McCann, der den Krieg besser verdaut zu haben scheint und den irgendwann das schlechte Gewissen packt, schildert seine Erlebnisse ebenso wie Kelsey, der seine Erfahrungen auch in seinem Roman „Zweifacher Veteran“ verarbeitet hat. Besonders einfühlsam ist die wenn auch nur kurz angerissene Beziehung zwischen Lee und seiner Frau beschrieben, die Liebe, aber auch die Angst, die beide miteinander verbindet. Auf der anderen Seite fasziniert die außergewöhnliche Beziehung, die Kelsey zu seiner Frau und seiner Geliebten unterhält. Ketchum, der bereits so kompromisslose Werke wie „Evil“, „Blutrot“ und „Beutejagd“ abgeliefert hat, lässt sich in „Jadgtrip“ viel Zeit mit der Einführung seiner Figuren, ihren oft traumatischen Erinnerungen und ihren Problemen, und selbst der Jagdausflug beginnt als das Abenteuer, als das es geplant gewesen ist, bevor der Zusammenstoß mit Lee die tragischen Ereignisse erst richtig ins Rollen bringt. Für Horror-Fans, die auch mit Ketchums Werk vertraut sind, mag „Jagdtrip“ vielleicht eine Enttäuschung sein, weil der Roman nicht die billigen Klischees und Mechanismen bedient, die das Genre oft so vorhersehbar machen, aber als psychologisch tiefsinniges Drama überzeugt dieses Frühwerk auf ganzer Linie.

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Jack Ketchum Jagdtrip (Heyne Hardcore) Lee ist lebend aus dem Krieg zurückgekehrt, doch er ist ein anderer Mensch geworden. Die Erinnerung verfolgt ihn in seinen Träumen. Er lebt zurückgezogen tief in einem Wald und meidet den Kontakt zu Menschen. Aber heute ist er nicht allein. Eine Gruppe Camper ist in seine zerbrechliche Welt eingedrungen. Er hört ihre Stimmen, beobachtet ihr Lager. Mit einem Mal ist der Krieg zurück. Und Lees Besucher müssen um ihr Leben kämpfen... Jack Ketchum ist das Pseudonym des ehemaligen Schauspielers, Lehrers, Literaturagenten und Holzverkäufers Dallas Mayr. Seine Horrorromane zählen in den USA unter Kennern neben den Werken von Stephen King oder Clive Barker zu den absoluten Meisterwerken des Genres und wurden mehrfach ausgezeichnet. © Heyne Hardcore, Jack Ketchum & Douglas E. Winter Meinung zur Veröffentlichung: Jack Ketchum ist aus der gegenwärtigen Thriller- und Horror-Literaturszene nicht mehr wegzudenken. Aufsehenerregende literarische Werke wie „Evil“, „Wahnsinn“, Blutrot“ oder seine Kannibalen-Trilogie festigten seinen Ruf als Meister der harten Erzählung, die jedoch nie plakativ des Schocks wegen funktionierte, sondern immer einen mehrdeutigen und tiefergehenden Ansatz zeigte, und so den Spagat zwischen hartem Pulp und Literatur zu meistern. Jack Ketchum ist ein Kunstwort, welches sich erstens auf den im Jahr 1686 gestorbenen Henker Jack Ketch bezieht, und der Autor sich so als Scharfrichter seiner Figuren sehen kann, man kann den Namen aber auch, spricht man ihn laut aus, als „Jack, Catch‘ em“ lesen, was so viel bedeutet wie „Jack, fang‘ sie“. Es ist erfreulich, dass sich das literarische Werk des Autors dank Heyne Hardcore endlich weiter zu schließen scheint. Denn mit dem vorliegenden Jagdtrip veröffentlichen sie den vor knapp dreißig Jahren entstandenen Roman Cover, der das dritte Buch Jack Ketchums darstellte. Die Geschichte handelt von dem traumatisierten und psychisch sehr instabilen Vietnamveteran Lee, der die Gesellschaft meidet und sich in die Wälder zurückgezogen hat. Doch der Kontakt zu einer Gruppe Camper wirft ihn emotional in seine Vergangenheit zurück, so dass er mit der ihm einzig möglichen Handlungsweise reagiert, die er beherrscht. Jagdtrip (Originaltitel: Cover, 1987) erscheint in einer Übersetzung von Urban Hofstetter als Taschenbuch und eBook bei Heyne Hardcore (368 Seiten, €9,99). Im Anhang befindet sich ein umfangreiches Werkverzeichnis des Autors. Jack Ketchum zeigt, auch wenn sein Frühwerk literarisch stellenweise noch wegen des eher abrupten, auf Effizienz ausgelegten Schreibstils etwas holprig wirkt, dass er zu Recht zu den ganz Großen der Szene gezählt werden kann. Auch wenn Jagdtrip hinter seinen teils wirklich großartigen späteren Romanen stilistisch etwas zurückstecken muss, zeigt es schon deutlich die Fähigkeit des Autors, seine Figuren mit Leben zu füllen und eine anfangs plakativ erscheinende Geschichte mit einer ansprechenden Mehrdeutigkeit zu versehen. Fans des Autors sollten deshalb auf jeden Fall einen Blick riskieren! Christian Funke

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Lee ist lebend aus dem Krieg zurückgekehrt, doch er ist ein anderer Mensch geworden. Die Erinnerung verfolgt ihn in seinen Träumen. Er lebt zurückgezogen tief in einem Wald und meidet den Kontakt zu Menschen. Aber heute ist er nicht allein. Eine Gruppe Camper ist in seine zerbrechliche Welt eingedrungen. Er hört ihre Stimmen, beobachtet ihr Lager. Mit einem Mal ist der Krieg zurück. Und Lees Besucher müssen um ihr Leben kämpfen ... Das Buch beginnt recht ruhig, nimmt dann aber schnell an Fahrt auf. Immer wieder bekommt der Leser durch Rückblicke und (Tag-)Träume mit, was Lee im Krieg erlebt hat. Somit kann er diesen Protagonist einerseits authentisch finden, andererseits auch gleichzeitig durch seine Art und Weise abstoßend. Der Roman ist in mehrere Teile eingeteilt. Von Teil zu Teil nimmt die Story mehr an Fahrt auf um dann kurz vor Schluss auf eine Zielgerade zuzulaufen, die man vielleicht anfangs vermutet hatte, aber zwischendurch sofort wieder aus dem Kopf verjagt hat - mehr möchte ich dazu nicht sagen ;-) Für einen Horrorthriller - als solchen würde ich dieses Buch bezeichenen - haben die Charaktere eine wikrlich erstaunliche Tiefe, was vor allem daran liegt, dass man nicht nur Lee und seine Geschichte, sondern auch die seiner "Opfer" kennen lernt. Diese haben alle etwas auf dem Kerbholz und können mehr order weniger gut miteinander, was allein so schon für Auseinandersetzungen beim Campen sorgt. Als dann der erste der Camper verschwindet und sie eine spezielle Entdeckung machen, ist ihnen klar, dass es jemand auf sie abgesehen hat... Der Schreibstil ist wirklich sehr angenehm und flott zu lesen. Dadurch nimmt die Story auch nochmals an Fahrt auf und man kommt als Leser schnell durch die Geschichte, kann mit den Protagonisten mit(er)leben. Dennoch hat mir irgendwie das gewisse Etwas gefehlt. Die Story war zwar spannend, der Stil angenehm und die Charaktere entsprechend vielseitig gestaltet - doch für 10 Punkte alias 5 Sterne hat mir das Besondere gefehlt. Fazit: Spannender und fesselnder Horrorthriller, bei dem ein Exsoldat Jagd auf Camper macht, die in sein Territorium eingedrungen sind.

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