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Rezensionen zu
Jagdtrip

Jack Ketchum

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"Jagdtrip" von Jack Ketchum ist ein atemberaubender Thriller, der den Leser in die dunklen Abgründe der menschlichen Natur entführt. Ketchum, bekannt für seine schonungslosen und intensiven Erzählweisen, bleibt auch in diesem Werk seinem Stil treu und präsentiert eine Geschichte, die sowohl verstörend als auch faszinierend ist. Der Roman zeichnet sich durch seine dichte Atmosphäre und die tiefgründige Charakterzeichnung aus. Ketchum gelingt es, die inneren Konflikte und psychologischen Nuancen seiner Figuren eindringlich darzustellen, was die Handlung nicht nur spannend, sondern auch emotional packend macht. Die Erzählung ist flüssig und zieht den Leser sofort in ihren Bann, während die gut durchdachten Wendungen für ständige Überraschung sorgen. Besonders beeindruckend ist Ketchums Fähigkeit, ein unbehagliches Gefühl der Vorahnung zu erzeugen, das sich durch das gesamte Buch zieht. Die Beschreibungen sind lebhaft und oft erschreckend realistisch, wodurch "Jagdtrip" zu einem intensiven Leseerlebnis wird. Trotz der Brutalität und der dunklen Themen, die das Buch behandelt, gelingt es Ketchum, eine tiefere Botschaft über die menschliche Natur und ihre Abgründe zu vermitteln. Insgesamt ist "Jagdtrip" ein hervorragend geschriebener Roman, der Fans von psychologischen Thrillern und Horrorliteratur begeistern wird. Ketchums Talent, erschütternde Geschichten mit tiefgründigen Charakteren zu verknüpfen, macht dieses Buch zu einem unvergesslichen Leseerlebnis. Ein Muss für alle, die sich auf eine verstörende, aber fesselnde literarische Reise begeben möchten.

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Lee ist lebend aus dem Krieg zurückgekehrt, doch er ist ein anderer Mensch geworden. Die Erinnerung verfolgt ihn in seinen Träumen. Er lebt zurückgezogen tief in einem Wald und meidet den Kontakt zu Menschen. Aber heute ist er nicht allein. Eine Gruppe Camper ist in seine zerbrechliche Welt eingedrungen. Er hört ihre Stimmen, beobachtet ihr Lager. Mit einem Mal ist der Krieg zurück. Und Lees Besucher müssen um ihr Leben kämpfen ... Der Hauptprotagonist ist ein Vietnam-Veteran namens Lee Moravian, der durch die grausamen KriegsGräuel einen psychischen Knacks weghat. Er fantasiert und fühlt sich ständig in HabAchtstellung, weil er glaubt noch im Krieg zu sein. Ich mag mir die ganzen furchtbaren Dingen gar nicht vorstellen, was so Filme wie Platoon so zeigen, auch wenn das ja immer übertrieben ist, ist auch noch genug Wahrheit drin. Man muss in Deutschland froh sein, das die Kriegszeiten schon lange zurückliegen und uns nur am Rande tangieren. Lee ist jedenfalls schnell in seinem eigenen Film und kennt dann weder Freund noch Feind. Da er sich dessen bewusst ist lebt er alleine im Wald, damit er niemanden in seinem Wahn verletzt. Leider haben eine Gruppe Camper ausgerechnet diesen Wald auserkoren für ein Abenteuer, was sie dann auch bekommen, nur anders als gedacht. Denn zu spät merken sie, das sie in einem Wald sind, in dem Lee SEINEN Wald sieht und die Camper sind Eindringlinge und damit nicht genug er glaubt tatsächlich es ist der Vietcong der da eingefallen ist um Lee doch noch zu holen. Es ist wieder ein typischer Jack Ketchum Thriller : schonungslos und blutig und von der Schreibweise wieder sehr eindringlich. Dadurch, das er sehr realistisch und so nah an der Wahrheit bleibt, sind seine Werke auch oft beängstigend. Lee erinnert am einen irgendwie verängstigten Einzelkämpfer, der im Glauben an die richtige Sache zu einem Rambo wird. Jagdtrip ist im Gegensatz zu seinen sonstigen Romann weniger reissereisch und auch nicht so blutig wie manche seiner Vorgänger, sondern regt auch zum Nachdenken an. Zwischen den Zeilen lernt man auch Lee näher kennen, und wenn man sich auf ihn und seine Vergangenheit einlässt ist er sehr sympathisch und man versteht sein Handeln nicht das man seine Taten dadurch rechtfertigt. Ich finde das Buch zeigt mir nur noch mehr wie unsinnig und falsch Krieg ist. Aber das ist ja wie gegen Windmühlen angehen😢. Ich finde es ist eine Leseempfehlung wert. Das Buch kann man hier kaufen: https://www.amazon.de/gp/aw/d/3453677064/ref=mp_s_a_1_1?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85Z%C3%95%C3%91&qid=1501956630&sr=8-1&pi=AC_SX236_SY340_FMwebp_QL65&keywords=jagdtrip&dpPl=1&dpID=61S%2BIn95QoL&ref=plSrch Oder direkt bei Heyne Hardcore & Heyne Encore Ihr findet diese Rezension auch wie immer auf unserem Blog: http://ourfavorbooks.blogspot.de/?m=1 Ich möchte mich bei RandomHouse für die Verfügung Stellung des Rezensionsexemplars zu danken.

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Lee Moravian ist Vietnam-Veteran. Durch den Krieg hat er ein Trauma, wird von quälenden Erinnerungen heimgesucht und ist sofort auf Abwehrstellung, wenn eine Auseinandersetzung droht. Aus diesem Grund zieht er es vor, alleine in einer Hütte im Wald zu leben, denn er weiß, was er anrichten kann, wenn es mit ihm durchgeht. Als eine Gruppe Camper in sein Revier eindringen, kann Lee nicht lange zurückhalten, was tief in ihm schlummert. Denn er sieht nicht die realen Menschen, die in "seinem" Wald sind, sondern Vietnamesen, die ihm nach dem Leben trachten. Lee beginnt, sich gegen die Eindringlinge zu wehren. . Jack Ketchums Romane gelten als blutig, brutal und schonungslos. Seine Kannibalen-Reihe wurde sogar als pornographisch bezeichnet, was ich nicht wirklich nachvollziehen kann, aber na gut. Nichtsdestotrotz sind Ketchums Romane tatsächlich beängstigend und wirken vor allem so brutal, weil sie sehr nahe an der Wirklichkeit sind. Manch einer von Ketchums Fans wird "Jagdtrip" daher eher als ruhig und nicht blutig (hart) genug ansehen. Doch hinter der einfachen Story verbirgt sich mehr als man denkt. Ketchum hat einen einsamen, verängstigten und dennoch kaltblütigen "Rambo" erschaffen, der an seiner Vergangenheit so sehr zu nagen hat, dass er die Realität fast vergisst. Auf gewisse Art und Weise einfühlsam erzählt Ketchum Lees Geschichte, wie er sich in einer Welt außerhalb des Vietnamkrieges fühlt und welche (Verfolgungs-) Ängste ihn plagen. Sicherlich ist "Jagdtrip" ein etwas anderer Ketchum, wie übrigens "Scar" auch, aber er funktioniert einwandfrei. Jack Ketchums Schreibstil ist knapp, aber präzise. Man ist mittendrin im Geschehen und das macht dieses Buch auch, zumindest war es bei mir so, zu einem echten Pageturner. Die Story ist simpel und im Prinzip auch vorhersehbar. Aber das macht gar nichts, denn die Atmosphäre und die Charakterzeichnungen zählen in diesem Fall. Auch wenn es nicht Jack Ketchums bestes Buch ist, so wird aber das schwierige Thema von Vietnam-Veteranen mit Kriegstrauma sehr gut und, wie oben schon erwähnt, auch sehr einfühlsam und glaubwürdig behandelt. Gerade weil Jack Ketchum mit diesem Roman beweist, dass er nicht nur blutige, brutale Horrorgeschichten schreiben kann, sondern auch einen Thriller mit Drama-Touch, macht mir diesen Roman sympathisch. Das Ende geht dann zwar sehr schnell, aber nicht unbedingt zu schnell und wirkt in seiner Konsequenz, die mich übrigens ein wenig an das Lebensende von Ernest Hemingway erinnerte, nach. Vielleicht handelt es sich bei dieser Anspielung auf Hemingway sogar um Absicht. ;) Der Plot zeigt auf jeden Fall, wie brutal und unsinnig Krieg ist und vor allem, was er später aus den Menschen macht, die sich gezwungenermaßen daran beteiligen mussten. Nicht nur die Soldaten selbst, sondern auch ihre Ehen zerbrechen an den Kriegen. Mir persönlich hat dieses Kriegsdrama wirklich gut gefallen und zeigt vor allem durch den stimmungsvollen Handlungsort (der Wald) eine nachhaltige Wirkung. Ketchum zeigt in etwa ähnlicher Weise Kritik am Vietnamkrieg wie Filme á la "Jacob's Ladder" oder "Geboren am 04. Juli". Jack Ketchums "Jagdtrip" konnte mich auf jeden Fall durch seine klare und wirkungsvolle Sprache und die tiefergehenden Charakterzeichnungen der Protagonisten überzeugen. . Fazit: Eindringlich in seiner Aussage, spannend geschrieben und erschütternd in der Konsequenz. © 2017 Wolfgang Brunner für Buchwelten

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Eine Gruppe von Campern möchte ein unvergessliches Wochenende in den Wäldern erleben und packt ihre Sachen zum Zelten. Jeder von ihnen hat eigene Absichten, eigene Lügen gesponnen, eigene Geheimnisse zu verheimlichen und eigene Intrigen zu bewahren oder diese noch auszuführen. Alle zusammen tun sie so als passt alles, aber wie lange schaffen sie es diese Kulisse aufrechtzuhalten ? Er hat es geschafft. Er war zurück aus dem Vietnam. Jetzt ist er in seinem Wald und achtet auf Recht und Ordnung. Immer wieder kommen die Bilder aus dem Vietcong zurück in seine Gedanken. Es waren nur bewegte Bilder bis SIE kommen. SIE wollen ihn bekämpfen wie diese kleinen Soldaten, die auf ihn versteckt im Boden warteten. Ein Knacken im Unterholz. Ein Schuss aus einer Waffe. Der Krieg hat ihn wieder... Jack Ketchum zeigt mit seinem Buch Jagdtrip eine weitere dunkle Seite des Vietnamkriegs. Nicht nur die Zivilisten des Vietnam haben gelitten, sondern auch die amerikanischen Soldaten. Sie sind als nervliches Wrack aus dem grausamen Krieg zurückgekehrt und konnten aufgrund der sozialen Verachtung und Ausgrenzung nicht mehr zurück in die Gesellschaft, weswegen sich auch der Protagonist in dem Buch in diesen Wald zurückgezogen hat. Die anderen Personen wurden auch gut charakterisiert (wobei ich mir eine etwas längere Beschreibung gewünscht hätte). Man muss Ketchum zugestehen, dass er es schafft eine spannende und gute Story mit Gesellschaftskritik zu verbinden schafft, die sich gewaschen hat. Für das Buch hat er ziemlich gut und sorgfältig recherchiert. Somit war das Buch mit knapp 35 Seiten ein kurzes, aber schönes Vergnügen a lá Ketchum, wie man es schon gewohnt ist von ihm. Ich gebe dem Buch insgesamt 4 von 5 Sternen.

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Name: Jagdtrip Autor/in: Jack Ketchum Originaltitel: Cover Verlag: Heyne Hardcore Seitenanzahl: 368 Erscheinungsdatum: 13.Juni.2016 Format: Taschenbuch Preis: 9,99€ Handlung: Lee hat den Krieg Überlebt, Körperlich unverletzt, aber Psychisch ist er ein komplett anderer Mensch geworden. In seinen Träumen wird er vom Krieg verfolgt, da die Erinnerungen an den Krieg ihn Quälen. Er Lebt zurückgezogen in einem Wald und meidet den Kontakt zu anderen Menschen. Ein paar Camper sind in diesen Wald, in Lee's Territorium eingebrochen. Er hört ihre Stimmen und beobachtet ihre Handlungen in ihrem Lager. Für Lee ist der Krieg zurück und Lee's Besucher müssen um ihr Leben kämpfen... Meinung: Dieses Buch hat mich von der ersten Seite an gepackt, denn die Geschichte um Lee den Ex-Soldaten ist sehr bewegend. In diesem Buch merkt man wie kaputt die Soldaten aus dem Krieg kommen. Und das ist ja auch in Wirklichkeit so, dass viele Soldaten mit einem Trauma aus dem Krieg kommen. Das finde ich sehr bewegend, da diese Menschen so gesehen alles Opfern, sie haben danach so gut wie kein richtiges Leben mehr und evtl. Angstzustände. Soldaten muss man deswegen riesigen Respekt hervorbringen und man sollte alles tun damit sie dieses Trauma verarbeiten können. Ich fand es sehr bewegend wie es zwischen Lee, seiner Frau und seinem Sohn vor ging. Dieses Buch hatte alles, Traurige als auch "Horror hafte" stellen, was ich sehr an diesem Buch mochte. Jagdtrip war mein erstes Buch von Jack Ketchum und ich weiß das es definitiv nicht das letzte war,ich werde mich jetzt mehr mit ihm und seinen Büchern beschäftigen. Der Schreibstil und die Erzähl weise sind einfach klasse und man "lebt" dieses Buch richtig und sowas liebe ich bei Büchern.

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Rezension zu ,,Jagdtrip" von Jack Ketchum ,,Jagdtrip" ist mit 304 Seiten am 13. Juni 2016 im Heyne Hardcore Verlag erschienen. Inhalt: Lee ist lebend aus dem Krieg zurückgekehrt, doch er ist ein anderer Mensch geworden. Die Erinnerung verfolgt ihn in seinen Träumen. Er lebt zurückgezogen tief in einem Wald und meidet den Kontakt zu Menschen. Aber heute ist er nicht allein. Eine Gruppe Camper ist in seine zerbrechliche Welt eingedrungen. Er hört ihre Stimmen, beobachtet ihr Lager. Mit einem Mal ist der Krieg zurück. Und Lees Besucher müssen um ihr Leben kämpfen ... (Klappentext) Cover: Das schwarz-weiße Cover mit den Ästen finde ich passend zum Handlungsort und zugleich auch gut mit der roten Schrift. Charaktere: Die Geschichte hat zwei Handlungsstränge, die später aufeinandertreffen. Einmal handelt sie von Lee, einem Kriegsveteran, der im Vietnamkrieg diente. Er wird geplagt von schrecklichen und schmerzvollen Erinnerungen an die Zeit und lebt deswegen nur mit seinem Hund im Wald, damit er sein Umfeld nicht in Gefahr bringt. Sein Geld verdient er nebenbei mit Marihuana-Anbau. Der andere Handlungsstrang handelt von Kelsey, ein Schriftsteller, der sich mit ein paar Freunden Erholung und eine Auszeit im Wald erhofft. Außerdem lebt Kelsey in einer Art Polygamie, er hat eine Frau und eine Geliebte, die sich komischerweise beide gegenseitig dulden. Das fand ich seltsam, aber wie es dazu kommt wird noch erklärt. Lee hat mir besonders gefallen, nicht wegen seiner Taten, sondern da Ketchum ein desaströses Bild von Kriegs-Veteranen zeichnet. Die Erinnerungen an den Krieg werden schrecklich geschildert, vielmals auch sehr brutal. Für seine Recherche interviewte er Zeitzeugen und Veteranen, was Lee als Person authentischer erscheinen lässt. Meine Meinung: Erwartet habe ich von Jack Ketchum ein verstörendes und recht brutales Buch, da man dergleichen öfters von seinen Büchern hört. Bekommen hat man das als Leser nur teilweise... Sehr gut finde ich seinen Schreibstil, der ähnlich wie denen von Laymon, King und Co. ist. Flüssig, packend, stellenweise detailliert erzählt Ketchum das Geschehen. Bei vereinzelt schrecklichen Szenen nimmt er auch kein Blatt vor den Mund, sodass ich verstehen kann, wie manche ihn als brutalen Autor bezeichnen. ,,Hunde,, dachte er, sind der Inbegriff von Unschuld. Die Vietcong hatten gewusst, dass die Soldaten alle ganz verrückt nach ihnen waren, also nähten sie in die Pleiku Hunden Sprengstoffsäckchen in die Bäuche. Und wenn man sich hinunterbeugte, um sie zu tätscheln, betätigten sie den Zünder." S. 69 Das Thema Vietnam-Krieg ist natürlich düster und erschreckend, zugleich war es aber auch interessant davon zu lesen. Besonders am Anfang ist es die Thematik, die den Leser weiterlesen lässt. Vielmals geht es am Anfang auch um die Dreiecksbeziehung von Kelsey, was manchmal ein wenig dröge daherkam. Ab Seite 200, wo Lee und die Camper aufeinandertreffen, wird es richtig spannend, sodass man gar nicht aufhören möchte zu lesen. Auch hier sind die Schilderungen von den Fallen, die Lee baut, schrecklich. Diese Grausamkeit des Vietnamkriegs beider Seiten wird authentisch aufgezeigt. "[...] Schließlich war er gerade mitten in der Bewegung, und fühlte, wie er gegen irgendetwas trat, ein Stück Holz. Und dann riss es ihm plötzlich die Beine weg, und er hing mit dem Kopf nach unten und schwang weit fort von der Kiefer, die Jetzt nicht mehr geknickt war, sondern in einer aufrechten Position zurückschnellte. Und er dachte: eine Hasenfalle. Ich kann gar nicht glauben, dass ich auf diesen Scheiß reingefallen bin.." S.282 Fazit: Letztendlich hat mir Jagdtrip gut gefallen, besonderes die Thematik ist interessant und fesselnd. Bis Seite 200 ist es stellenweise geschrieben wie ein Drama, dann aber wird es umso mehr spannender. Überaus brutal war dies nicht, was ich aber auch gut finde. Als nächstes werde ich mir wohl mal ,,Evil" von Ketchum vornehmen. Habe aber doch ein wenig ,,Respekt" davor... ☆☆☆☆

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Im Kriegsgebiet

Von: NiWa

01.07.2016

Lee war in Vietnam und ist als Veteran zurückgekehrt. Körperlich zwar unversehrt, kann er den Krieg trotzdem nicht hinter sich lassen und zieht sich in den Wald zurück, wo er sein eigenes Vietnam weiterlebt. Eine Gruppe Camper möchte einige Tage im Wald zelten und ahnt nicht, dass sie dabei in Kriegsgebiet vordringt. Es war mein erstes Buch von Jack Ketchum sowie mein erstes Mal mit dem Heyne-Hardcore-Label, und ich bin mit einer gemischten Erwartungshaltung an das Buch herangegangen. Einerseits habe ich mit grauenhaften Szenen gerechnet, andrerseits wusste ich schon, dass Jack Ketchum für richtig böse Geschichten steht und diese gut erzählen kann. Vom Autor wurde ich jedenfalls nicht enttäuscht, auch wenn ich mir die Handlung brutaler vorgestellt hatte. Lee kann wie viele Männer seiner Generation einfach nicht dem Krieg entkommen. Er hatte zwar insofern Glück, dass er überhaupt lebt und körperlich unversehrt sein Dasein fristen kann, allerdings ist er eine Gefahr für sich und andere, weil er in seinem Geist immer wieder Vietnam durchlebt. Daher hat er sich in den Wald zurückgezogen, wo er sich seinen grauenhaften Erinnerungen ergeben kann. Man befindet sich mit Lee im Wald, geht mit ihm immer wieder in Rückblenden das Kriegsgeschehen durch, bis man die Gruppe Camper entdeckt und damit gleichzeitig den Feind erspäht. Dabei überträgt der Autor militärische Kriegstaktiken auf die Erlebnisse im Wald, was nicht nur bizarr sondern auch sehr interessant zu lesen war. Durch Lees Erinnerungen an Vietnam wird zusätzlich ein ernstes Thema in den Raum gestellt. Die Soldaten zogen damals nicht freiwillig in den Krieg, sind in Vietnam durch die Hölle gegangen und wurden nach dieser Zeit daheim als Geächtete empfangen, was ihren geschundenen Seelen sicher nicht gut getan hat. Die Camper-Gruppe ist ein bunt gemischter Haufen mit High-Society-Glamour, der durch eine besonders interessante Konstellation besticht, auf die ich hier nicht näher eingehen will, um niemanden das Lesevergnügen zu rauben. Manche Figuren dieser Gruppe sind mir etwas blass geraten, wobei man wahrscheinlich bei dieser Art Roman nicht bei allen Charakteren Tiefe erwarten darf. Trotzdem habe ich mir manchmal schwer getan, den unterschiedlichen Rollen die richtigen Namen zuzuordnen, was aber den Lesespaß für mich persönlich nicht gemindert hat. Ketchums Schreibstil und Erzählweise haben mir sehr gut gefallen. Nur eingangs war es aufgrund der unterschiedlichen Sichtweisen der Camper, die sich laufend abwechseln, schwierig, mich in der Geschichte zu orientieren. Das hat sich jedoch rasch gelegt und ist für mich im Hintergrund verschwunden. Spannend war es zwar nicht unbedingt - es ist relativ eindeutig, worauf die Geschichte hinausläuft - trotzdem war es richtig gut zu lesen und hat mir gefallen. Brutale Szenen wurden rasch abgehandelt und waren gar nicht so intensiv beschrieben, wie ich es eigentlich von der Bezeichnung „Hardcore“ erwartet hätte. Aber das ist natürlich Geschmacksache und vielleicht bin ich in diesem Punkt zu abgebrüht. Nichtsdestotrotz ist es ein guter Roman, der sich mit amerikanischer Kriegsgeschichte beschäftigt, einen interessanten Blick auf den Soldaten „danach“ gibt und gleichzeitig als ungustiöse Jagd im Wald ausgezeichnet zu lesen ist.

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Da aus dem Klappentext relativ wenig hervorgeht, blieb natürlich eine größere Spanne für die eigene Fantasie und die Hoffnung, dass Jack Ketchum etwas Großes aus der Story machen wird. Hier habe ich wirklich mal wieder ein interessantes Vorwort gefunden und dieses auch gern gelesen. Man merkt als Leser gleich welchen Bezug der Autor zu diesem Buch hat und welch Arbeit hinter Recherche und dem Schreiben selbst gesteckt hat. Der erste auftretende Charakter ist natürlich Lee, der ehemalige Soldat, der mit einem Kriegstrauma aus dem Krieg kam. Wer sich mit diesem Thema schon einmal beschäftigt hat, weiß, dass dies keine Seltenheit ist. Meiner Meinung nach gibt es im Anschluss eines Kriegseinsatzes einige Möglichkeiten sich Hilfe zu suchen, um das Erlebte zu verarbeiten, allerdings gehe ich stark davon aus, dass eher wenige sich diese Hilfe zu Herzen nehmen. Gerade Männer wollen dies mit sich selbst ausmachen und geraten dann in einen Sog aus Angst und Wahnsinn. So auch Lee. Schnell wird klar, wie der Schrecken immer noch an ihm haftet, wie sein derzeitiges Leben verläuft und was passiert, wenn die Erinnerungen zurück kommen. Die Campertruppe um den Schriftsteller Kelsey, seiner Frau Caroline und seiner Geliebten Michelle hatte eine Auszeit in den Wäldern geplant. Wer konnte schon denken, dass da ein Mann lebt, der jeglichen menschlichen Kontakt falsch deutet. Ich habe bereits ein anderes Buch vom Autor gelesen und war schon damals begeistert von seinem Schreibstil, so auch hier. Ebenso der Aufbau konnte mich wieder vollkommen begeistern. Über das gesamte Buch begleiten uns kurze Kapitel, welche zum Schluss hin immer kürzer werden. Für mich ein Punkt, der Spannung produziert und somit hier genau richtig ist. Anfänglich etwas verwirrend war der häufige Wechsel der Erzählperspektiven. Mit dem Charakter Lee hatte ich weniger meine Probleme, aber die Campergruppe besteht aus 6 Leuten und der Wechsel zwischen diesen war schon etwas schwierig. Aber da ich gerne und auch relativ häufig Bücher lese, die diese häufigen Wechsel haben, bin ich sehr schnell damit zurechtgekommen. Ein weiterer Punkt ist, dass ich bei einem Buch aus diesem Genre einen Spannungsbogen erwarte. Dieser hätte hier gern größer sein können, aber man kann nicht abstreiten, dass sich das Buch in die richtige Richtung entwickelt. Mein Highlight ist, dass Jack Ketchum Lee’s Rückblenden in die Zeit seines Einsatzes im Vietnamkrieg unheimlich spannend, bewegend und schockierend dargestellt hat. Aus diesem Grund habe ich mich immer auf seine Perspektive gefreut. Ketchum hat mich angefixt mehr zu diesem Thema lesen zu wollen! ____________________________________________________________ Eigentlich wollte ich noch einen Bewertungspunkt abziehen, aber ich setze mich vor dem Verfassen einer Rezension nochmal intensiv mit dem Buch auseinander. Und da das Hauptaugenmerk hier auf die Persönlichkeit von Lee und seinem Empfinden gelegt wurde, kann ich für die fehlende Spannung und das eher unverständliche Ende, nicht zu kritisch sein. Denn der Charakter war sehr gut ausgearbeitet und dargestellt und ich denke, dass jeder Leser einen Eindruck von der Thematik Kriegstraumata bekommt. Zum Punkt fehlende Spannung möchte ich noch hinzufügen, dass mir hier wirklich der Punkt Hardcore gefehlt hat. Die blutigen Szenen waren zu kurz und zu blass dargestellt. Mein Fazit Ein Buch von dem ich mir ein wenig mehr erwartet hätte, welches mit dem Thema, der Idee und der Umsetzung dennoch den Lesernerv trifft und Eindruck hinterlässt. Alle Fans von Ketchum werden das Buch mögen. Für alle, die noch nichts von dem Autor gelesen haben, würde ich fast ein anderes Buch als „Jagdtrip“ empfehlen.

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