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Rezensionen zu
Bevor die Nacht geht

Patrycja Spychalski

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Inhalt: Als Kim und Jacob sich an einem ganz normalen Samstagmorgen in der Berliner S-Bahn treffen, ist es Liebe auf den ersten Blick! Eigentlich wollte Kim nur einkaufen, doch als Jacob ihr erzählt, dass er Berlin nicht leiden kann, überredet sie ihn, mit ihr zu kommen – quer durch die Stadt, an all ihre Lieblingsorte. Jacob soll sich in Berlin verlieben … und vielleicht auch in sie. Doch für Jacob ist es der letzte Tag, bevor er am nächsten Morgen für ein Jahr weggeht. Obwohl es hoffnungslos ist, folgt er diesem Mädchen, das sich so unerwartet in sein Herz gemogelt hat, durch Straßen, Parks und Cafés … Einen Tag und eine Nacht haben sie – und jede Sekunde mit Kim pulsiert vor Leben, wie Berlin selbst. Meinung: Ich muss sagen, dieses Buch hat mich absolut überzeugt! Zunächst einmal zum Cover, ich muss sagen, das Cover gefällt mir, richtig überzeugen tut es mich allerdings nicht. Was mir an dem Cover nicht gefällt ist die Tatsache, dass darauf die Beiden Protagonisten Kim und Jakob auf dem Cover abgebildet sind. Ich persönlich mag es lieber, wenn keine Personen zu erkennen sind und ich mir von ihnen selber ein Bild machen kann. Was mir an dem Buch, bzw. speziell am Design des Buches gut gefallen hat, ist die Gestaltung der Kapitel. Bei jedem Kapitel gibt es ein tolles Bild von der Silhouette Berlins. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir ebenfalls sehr gut, die Story lässt sich gut und flüssig lesen. Die Idee der Geschichte finde ich super, ein Mädchen trifft zufällig auf einen Jungen, innerhalb eines Tages verlieben sie sich ineinander und dann müssen sie sich wieder trennen, weil er nach Brasilien fliegt – für ein ganzes Jahr! Ich finde die Idee schön, es ist nicht ganz so typisch wie das was man eben schon kennt. Es ist mal etwas anderes, was ich sehr erfrischend finde. In der Umsetzung zu dieser Idee hat die Autorin meiner Meinung nach gute Arbeit geleistet. Die Protagonisten waren sehr gut ausgearbeitet, waren so verschieden und haben doch so gut zueinander gepasst. Die kleine Reise durch Berlin, die die beiden miteinander in nicht mal ganz 24 Stunden erleben, finde ich klasse. Ich, die nicht in Berlin war, schafft es sich ein Bild dieser Stadt zu machen, das Buch kann also genauso gut als Reiseführer genutzt werden. Abschließend kann ich sagen, ich bin wirklich froh dieses Buch gelesen zu haben. Die Geschichte, der Schreibstil und die Ausarbeitung der Protagonisten und der Reisen waren super durchdacht. Ich kann das Buch wirklich weiter empfehlen! Das einzige, was mir persönlich nicht gefällt ist das offene Ende, was aber daran liegt das ich das generell nicht mag - es ist einfach Geschmackssache!

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Warum wollte ich das Buch lesen? Ich habe bisher noch kein Buch von Frau Spychalski gelesen, wollte es aber schon sehr sehr lange, da die meisten Rezensionen zu den älteren Büchern meistens positiv waren. „Bevor die Nacht geht“ klang sehr interessant und auch das Cover ist natürlich ein ausschlaggebender Grund. Die Geschichte ist eigentlich fast schon tragikomisch, denn Kim spricht Jacob einen Tag bevor er Berlin verlässt in der U-Bahn an. Und er verreist nicht mal kurz um die Ecke oder fährt in Urlaub. Nein, es geht für ein Jahr nach Brasilien. Jacob geht, weil er Berlin nicht mag und dieser Stadt einfach nichts schönes abgewinnen kann. Kim nutzt ihre Chance und zeigt Jacob ihr Berlin – und wie schön diese Stadt doch sein kann.... Patrycja Spychalskis Schreibstil ist sehr angenehm und der Zielgruppe angepasst. Und in diesem Fall, trotz Verliebtheit und der außergewöhnlichen Situation in die Sprache sehr klar und nicht nicht verkitscht oder süßholzlastig. Ganz im Gegenteil sind sich Kim und Jacob ihrer Situation sehr bewusst und das merkt man auch in ihren Gedanken. Wobei ein bisschen träumen ja auch erlaubt ist. Das Buch ist in nicht allzu lange Kapitel unterteilt und spielt an einem Tag und in einer Nacht. Es beginnt morgens um 08.45 Uhr und endet den nächsten Morgen um 06:29 Uhr. Die Erzählperspektive wechselt konsequent zwischen Kim und Jacob. Kim und Jacob sind ganz verschiedene Charaktere mit total verschiedenen sozialen Hintergründen. Kommt Jacob aus einer total behüteten Familie, die in einem Nobelviertel Berlins wohnt, während Kim alleine mit ihrem Vater in einem sozialen Brennpunkt lebt. Doch Kim möchte um nichts in der Welt tauschen. Trotz all der Unterschiede harmonieren die beiden perfekt miteinander und andere Charaktere, kommen wirklich nur am Rande vor oder in Erzählungen einer der beiden. Kims Intention am beginn des Buches ist Jacob einfach zu zeigen wie liebens- und lebenswert Berlin ist. Und das ist an einem Tag und in einer Nacht sehr anstrengend, denn zu sehen gibt es viel. Diejenigen, die die Strecke gerne nachvollziehen wollen, können am Ende des Buches eine Karte finden, in der alle Orte nummeriert verzeichnet sind, die Kim und Jacob gemeinsam besuchen. Ein Buch, dass von einer tragikomischen Begegnung erzählt, aus der mehr als eine Freundschaft wird. Und genauso ein Buch, dass meine Lust darauf weckt einmal Berlin kennenzulernen. Alles in allem ein wirklich unterhaltsames Buch, dass ich natürlich eingefleischten Fans von Frau Spychalski ans Herz legen möchte, aber auch einfach allen Lesern, die ein unterhaltsames und zugleich berührendes Buch suchen.

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Es ist viertel vor neun morgens in der Berliner Ringbahn. Kim muss für ihren Vater etwas besorgen und beobachtet wie immer die anderen Fahrgäste in der Bahn. Dabei fällt ihr Jakob auf, einer der wenigen, der nicht wie ein Zombie in sein Smartphone starrt, sondern die Stadt durch die Fenster gedankenverloren betrachtet. Sie weiß, dass sie es bereuen würde, wenn sie ihn nicht ansprechen würde, und so tippt sie ihn an und die beiden Jugendlichen kommen ins Gespräch. Als Kim einige Haltestellen später aussteigen muss, entscheidet sich Jakob auf ihr Bitten dafür, mit auszusteigen und sich von Kim ihr Berlin zeigen zu lassen. Denn obwohl er dort aufgewachsen ist, findet er die Stadt alles andere als toll, ganz im Gegenteil zu Kim. Da er schon am nächsten Morgen für ein Jahr nach Brasilien fliegt, bleibt den beiden nur wenig Zeit - genauer gesagt ein Tag und eine Nacht, keine 24 Stunden - um Berlin gemeinsam zu erkunden. "Meine Freundin Mia sagt immer, ich soll aufpassen, weil ich auf die anderen geistesgestört wirken könnte. 'Wenn du dich mit allen unterhalten willst, musst du aufs Dorf ziehen. Da wollen alle gerne quatschen. Hier in der Stadt wollen die Menschen anonym bleiben.'" - Seite 9 Ich begegne den Protagonisten das erste Mal in der S-Bahn, kurz, bevor die beiden miteinander sprechen. Das erste Kapitel ist aus Kims Sicht geschrieben, danach geht es immer abwechselnd weiter. Das mochte ich sehr, denn so konnte ich viel über die beiden herausfinden. Ansonsten fand ich den Schreibstil aber nicht sehr besonders. Die Autorin hat viele Begriffe aus der "Jugendsprache" benutzt, wahrscheinlich, um authentischer zu wirken, aber das mochte ich nicht so sehr. Vielleicht auch deshalb, weil ich selbst selten so Begriffe wie "Assi" in den Mund nehme. "Was mich stört, und zwar so richtig, sind diese ganzen Menschen, die in der S-Bahn sitzen und nichts Besseres zu tun wissen, als auf ihre blöden Smartphones zu starren. Wie gebannt kleben ihre Augen an dem Telefon, die Finger fahren hektisch über das Display und von überall klingelt und summt, klackt und piept es, als hinge der Weltfrieden davon ab." - Seite 5 Kim ist ein Mädchen mit vielen Facetten. Sie wirkt sehr offen, geht immer auf die Menschen zu, ist abenteuerlustig und sieht die Welt so viel anders als die meisten Menschen um sie herum. Sie lässt sich nicht so einfach in Schubladen stecken. Doch sie hat auch andere Seiten. Als sie acht Jahre alt war, hat ihre Mutter sie und ihren Vater verlassen. Während Kim den Anschein macht, als würde sie die meiste Zeit gut damit umgehen können, hat es ihren Vater völlig aus der Bahn geworfen. Obwohl Kim und ich nicht viele Gemeinsamkeiten haben, war sie mir sofort sympathisch und mit ihrer offenen Art konnte sie mich oft zum Schmunzeln bringen. Jakob ist eher ruhig und, wie er sagt, ein typisches "Sandwich-Kind". Sein älterer und sein jüngerer Bruder kennen ihren Platz in der Welt und sind mit sich im Reinen. Er hingegen grübelt viel und fühlt sich oft nicht wohl in seiner Haut. Mit ihm konnte ich mich mehr identifizieren als mit Kim und das machte ihn für mich sehr sympathisch. "Sie schubst mich von der Seite, damit ich das Gleichgewicht verliere, ich kann es aber noch mit meinen Armen ausbalancieren. Am liebsten würde ich sie jetzt greifen, mit meinen Armen umschlingen und sie nicht mehr loslassen, aber dazu müsste ich erst mal den Workshop 'Sei spontan und impulsiv!' besuchen, und das wird vor morgen nicht mehr zu schaffen sein." - Seite 155 Die Handlung ist zeitlich gesehen beschränkt auf nicht einmal 24 Stunden, die die beiden gemeinsam verbringen können. Das mochte ich sehr, denn bei jedem Kapitel stand die Uhrzeit dabei, sodass ich genau wusste, wie viel Zeit den beiden noch bleibt, bis Jakob gehen muss. Ich selbst war erst einmal in Berlin (und das ist schon fünf Jahre her) und ich hatte nicht wirklich vor Augen, wo genau die beiden sind. Aber die Karte, die hinten im Buch ist, zeigt alle Plätze noch einmal genau und das reichte mir aus. Für Leute, die sich gut in Berlin auskennen, ist das Buch bestimmt auch spannend, denn sie können sich die passenden Bilder direkt in den Kopf holen beim Lesen. Das Kim dem stillen Jakob ihr Berlin zeigt, damit er sieht, dass die Stadt doch nicht so schrecklich ist, fand ich sehr toll und ich muss sagen, sie ist auch eine sehr gute Stadtführerin. Durch die kurzen Kapitel und die zeitliche Begrenzung der Geschichte konnte ich nur so durch das Buch fliegen und hatte es innerhalb kürzester Zeit beendet.

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Wunderschön

Von: Ramona

14.04.2015

Dies war mein erstes Buch der Autorin, aber es wird nicht mein letztes sein. Sicherlich ist das ein versierter Standartsatz in einigen Rezensionen, aber ich meine das tatsächlich ernst. Patrycja Spychalski hat mich tief beeindruckt und bewegt. Die Geschichte ist unglaublich schön und für mich als Berliner war auch der Berlinbezug sehr reizvoll. Die Orte, die man in Gedanken abgehen kann, standen mir deutlich vor Augen und ich konnte mich wunderbar in die kleine Reise der Protagonisten hineindenken. Das ist auch für Leser denkbar, die sich hier nicht auskennen, aber so ist es vielleicht noch einen Zacken intensiver. Das war nämlich das ganze Buch: intensiv. Wie kann man jemanden in einer Nacht überzeugen, dass die eigene Stadt auch schöne Seiten hat? Das kann Kim euch erklären. Und sie kann es gut. Für meine Begriffe war diese wunderschöne Nacht viel zu schnell vorbei. Denn ich habe mich rettungslos verliebt. Das Cover drückt genau das aus, was der Roman auch erzählt und so ist dieses Buch ein gelungenes Gesamtpaket. Danke, für diese wundervolle Geschichte, durch die ich förmlich geflogen bin, weil sie mich so gefesselt hat. Danke!

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Ist es möglich, sich innerhalb von einem Tag zu verlieben? Hätte mir jemand gestern noch diese Frage gestellt, hätte ich wohl mit einem dicken, fetten Nein! geantwortet. Denn wie sollte man innerhalb so kurzer Zeit einen anderen gut genug kennenlernen? Nachdem ich jetzt jedoch Patrycja Spychalskis Roman Bevor die Nacht geht gelesen habe, hat sich meine Sicht auf die Dinge verändert. Die Zeit ist ihren eigenen Gesetzen unterworfen und genauso verhält es sich mit der Wahrnehmung dieser. Obwohl sich die Ereignisse in Bevor die Nacht geht alle an einem Tag abspielen, kam es mir beim Lesen so vor, als hätte ich eine halbe Weltreise an der Seite von Kim und Jacob verbracht. Wie die Autorin es selbst im Buch umschreibt: „Ich verstehe, was du mit Paralleluniversum meinst. Ich habe auch völlig die Orientierung verloren. Heute früh kommt mir schon so lange her vor, als wäre es gar nicht heute gewesen, und auf der anderen Seite rast die Zeit wie verrückt. Dass wir zusammen Esel gefüttert haben, war das wirklich heute oder doch schon vor zwei Wochen?“ (Spychalski, Bevor die Nacht geht, S. 205) Die Liebesgeschichte der beiden hat mich unheimlich berührt und wird noch lange in mir nachklingen. Die beiden Hauptpersonen sind zwei grundverschiedene Typen: sie quirlig, offen, ein wenig ‚verrückt‘, immer am Puls des Lebens – ein Mädchen, dass das Herz auf der Zunge trägt und oft genug handelt, bevor sie über ihr Tun nachdenkt. Er in sich gekehrt, bodenständig, zurückhaltend, eine absolute Leseratte – ein Junge, der über alles nachdenkt und gern in die Melancholie seiner eigenen Gedankenwelt abdriftet. Sie scheinen auf den ersten Blick nichts gemein zu haben, doch letztlich ergänzen sie sich perfekt, denn der eine bietet dem anderen genau das, was diesem im Leben fehlt. Hier hat der Topf definitiv seinen Deckel gefunden und das spürt der Leser auf jeder Seite. Trotz ihrer knapp bemessenen Zeit miteinander haben sich die Gefühle der beiden natürlich und langsam entwickelt. Das macht ihre Beziehung unglaublich realistisch und einfach wunderschön. Doch Spychalskis Roman bietet mehr als eine authentische Liebesgeschichte. Auch die Liebe zu Berlin und seinen Bewohnern quillt hier aus jeder Seite. Die Autorin führt uns an Orte, die nicht unbedingt im Reiseführer stehen und auf den ersten Blick nichts Außergewöhnliches an sich zu haben scheinen. Doch ihre Worte locken das Besondere aus Dingen, die viele als alltäglich bezeichnen würden. Durch die vielen Kulturen und unterschiedlichen Lebensstandard, die in einer Großstadt aufeinandertreffen, wirkt sie wie eine kleine Version der Welt. Urig trifft hier auf modern. Das Heimische auf das Fremdartige. Spychalski hat es definitiv geschafft, mich als Stadtkind dazu zu bringen, mein Zuhause mit neuen Augen zu betrachten. Das Aufregende im Rhythmus der Straßen zu suchen. Genauso wie es Kim für Jacob vorgesehen hat, dessen Abneigung seiner Umgebung gegenüber ich genauso gut nachvollziehen kann wie Kims Begeisterung für die Stadt. Generell konnte ich mich sehr gut in beide Charaktere hineinversetzen. Als Kim z.B. eine Gruppe von älteren Frauen sieht, die zusammen Nordic-Walking machen, meinte sie, dass sie später ebenfalls zu einer solchen Gruppe gehören und auch noch im Alter voller Energie durch das Leben gehen will. Damit spricht sie mir direkt aus dem Herzen. Ich meine, wer möchte keine dieser toughen Großmütter sein? :D Aber auch Jacobs Zweifel darüber, wer er ist und wo er steht oder irgendwann im Leben stehen möchte kann ich absolut nachvollziehen. Seinen Drang, die Welt zu erkunden und dabei sich selbst zu finden. Die Charakterportraitierung ist der Autorin wirklich gelungen. Ich gebe jedoch zu, dass es auch ein paar kleine Mankos in der Geschichte für mich gab. Zum einen hab ich den beiden Protagonisten ihr Alter nicht immer abgekauft. Oft kamen sie mir eher wie 14- und nicht wie zwei Volljährige vor. Das lag zum einen an der sehr jugendlich gehaltenen Sprache, oft aber auch an so mancher gedankenloser Handlung. Ab hier evtl. ein paar Spoiler, Vorsicht! Ich hab mir echt das Buch gegen die Stirn geschlagen, als Kim auf der einen Party einfach so aus einem fremden (!!) Glas trinkt, das irgendwo rumsteht. Es gibt blöde Aktionen und es gibt BLÖDE Aktionen. Ne, Mädel, einfach ne. Zum anderen fand ich ein paar Aussagen von Kim extrem nervig. Jacob ist besorgt wegen ihrer Verletzung, fragt, ob sie vielleicht Fieber hat und sie reißt den Witz „Ich bekomme gleich Fieber von deiner ganzen Fragerei“ (S. 135) etc. Ja, haha ... nicht. Das ist lächerlich kindisch. Das mag jetzt hier in der Rezension nicht ganz so tragisch rüberkommen, aber beim Lesen fand ich diesen Abschnitt total störend. Hinzu lässt sie Jacob einmal absichtlich schmoren und auf sich warten, um ... ja, warum eigentlich? Um sich interessanter zu machen? In dieser Zeit trifft sie auf einen anderen Typen, den sie interessant findet und Jacob scheint vergessen. Doch halt, dann fällt ihr der arme Tropf wieder ein und schon gibt es nur noch ihn in ihren Gedanken. Zh. Und am Ende vom Buch behauptet sie, dass es „echt offensichtlich“ (S. 192) wäre, dass Jacob ein Fan von Nick Cave ist und Jacob kommt es nicht in den Sinn zu fragen, warum. Ich hingegen habe mich das sehr wohl gefragt. Warum zur Hölle ist das offensichtlich? Woran soll man das erkennen? Hä? Spoiler-Ende. Das waren aber wirklich die einzigen Dinge, die mich gestört haben und das auch nur kurzfristig. So ist und bleibt Bevor die Nacht geht ein wundervolles Buch, das ich jedem ans Herz legen möchte, der das Besondere an Berlin, der Liebe und schicksalshaften Begegnungen sehen möchte. Oh, und dank der Autorin weiß ich nun auch, wofür es keine Bezeichnung zu geben scheint, so z.B. das ... Ding (jap, Kim, ich wüsste auch nicht, wie ich es anders nennen sollte) zwischen Nase und Mund. Wirklich erstaunlich, dass ich mir da vorher nie Gedanken drüber gemacht habe. *g*

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Jacob und Kim fahren mit der S-Bahn durch Berlin. Und obwohl die Beiden das Gleiche tun, tun sie es doch auf unterschiedliche Art und Weise. Kim liebt Berlin, Jacob findet Berlin schrecklich. Er schaut aus dem Fenster um sich von Berlin zu verabschieden weil er morgen für 1 Jahr nach Brasilien gehen wird. Gerade die Tatsache, daß Jacob aus dem Fenster schaut und nicht – wie fast alle anderen Mitreisenden – auf sein Smartphone, macht ihn für Kim interessant, außerdem sieht er auch optisch gar nicht so schlecht aus. Sie fasst sich ein Herz und spricht ihn an. Als sie erfährt wie schrecklich Jacob Berlin findet, treffen sie ein Übereinkommen. Jacob muss mit Kim die S-Bahn verlassen, dafür zeigt sie ihm „ihr Berlin“. Sie haben 24 Stunden Zeit bis sein Flieger nach Brasilien abhebt. Fazit: Das Buch ist als Jugendbuch deklariert mit einer Altersangabe ab 14 Jahren. Dass man sich auch in Jugendbüchern als Erwachsener richtig wohl fühlen kann, habe ich in diesem Jahr schon öfter feststellen dürfen. Auch in Patrycja Spychalskis „Bevor die Nacht geht“ wurde ich sehr gut unterhalten. Kim und Jacob könnten unterschiedlicher nicht sein. Kim kommt aus einfachen Verhältnissen und lebt mit ihrem Vater in Berlin-Wedding. Jacob kommt aus wohlhabendem und sehr behütetem Elternhaus, das in Berlin-Dahlem steht. Kim ist aufgeschlossen, fast schon vorlaut und neigt in einigen Situationen zu überschießenden Reaktionen ohne auf die Konsequenzen zu achten. Jacob ist zurückhaltend, schüchtern und sehr vorsichtig. Das Buch wird aus der Sicht beider Protagonisten in der Ich-Form erzählt. In jedem Kapitel wird die Perspektive gewechselt, was das Buch sehr abwechslungsreich macht. Auf diese Art und Weise bekommt man immer wieder die Gedanken von Kim und Jacob mit. Die Beiden ziehen 24 Stunden durch Berlin und Kim zeigt Jacob die Stadt, wie er sie noch nie gesehen hat. In diesen 24 Stunden kommen sie sich aber auch menschlich näher. Was daraus wird und ob Jacob tatsächlich den Flieger nach Brasilien nimmt, das verrate ich jedoch nicht. Ich liebe die Farbe Blau und deswegen hat mich das Cover sofort angesprochen. Die Story um Kim und Jacob ist nicht rasend spannend aber es macht Spass die Beiden auf ihrer Tour zu begleiten. Da ich Berlin nicht kenne konnte ich mir kein Bild davon machen wo sie gerade sein könnten – aber das Buch weckt definitiv die Lust darauf sich Berlin anzuschauen. Aber nicht mit einer normalen Stadtkarte sondern mit der Karte die sich im Buch befindet und alle Plätze zeigt die Kim und Jacob ansteuern. Da Patrycja Spychalski in Berlin lebt, gibt es diese Plätze tatsächlich. Wir sehen uns in Berlin !

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Zugegeben, ich mag durchaus (wieder) Jugendbücher - vorausgesetzt sie haben genug Tiefe, Story und/oder sind einfach nur schön geschrieben. Was fürs Herz sozusagen und/oder mit genug Humor, um mit den Protagonisten mitzufiebern oder der Geschichte in den Bann gezogen zu werden. „Bevor die Nacht geht“ hat mich deshalb aus zwei Gründen angesprochen: Das Buch spielt in Berlin, meiner alten Wahlheimat und: schon der Klappentext erinnert an „Before Sunrise“ - einen wunderschönen Liebesfilm. Da ist Kim. Sie hat das letzte Jahr Schule vor sich, ist quirlig, extrovertiert und mag ihre Heimatstadt Berlin, so wie sie tags und nachts pulsiert. Und da ist Jacob. Er hat gerade das Abitur in der Tasche, ist mittleres und schüchternes Kind einer spießigen Großfamilie und will nur eins: raus aus der Tristesse Berlins, rein ins bunte Leben Brasiliens. So verschieden die beiden auch sind, sie verbindet auch so viel. Schon bei ihrer ersten Begegnung im stinkigen Waggon der S-Bahn an einem sonnigen Vormittag irgendwo zwischen Friedrichshain und Kreuzberg. Beide nehmen ihre Umwelt wahr, und schauen nicht - wie alle anderen gelangweilten Fahrgäste - auf ihr Smartphone, um die nächste Nachricht zu beantworten oder Tetris zu spielen. Vor allem nehmen sie einander wahr und spüren schon sehr früh, was es heißt miteinander verbunden zu sein, ohne sich wirklich zu kennen. Und so kommt, was kommen muss. Erste zaghafte Annäherungsversuche, Gespräche, Smalltalk… und der Entschluss, an einer Station gemeinsam auszusteigen. Der Besuch in einem Möbelhaus ist nur der Anfang einer gemeinsamen Erkundung durch die Stadt und des Gegenübers. Jacob mag die Stadt nicht besonders, hat die Nase voll von der Lautstärke des Großstadtlebens und will deshalb am nächsten Morgen in den Flieger nach Brasilien steigen. Weg von der Familie, weg aus dem grauen Alltagstrott. Für Kim gerade Herausforderung genug, ihn in den nächsten Stunden davon zu überzeugen, dass Berlin toll ist, schöne Ecken hat und jedes Mal aufs Neue besondere Momente zu bieten hat. Doch alles, was ihr bleibt, sind knapp 24 Stunden Zeit: Um ihm Berlin von der Sonnenseite zu zeigen und davon zu überzeugen, dass die Hauptstadt mehr zu bieten hat, als spießige Kleingärtnersiedlungen in Dahlem - Jacobs Zuhause. Und so startet er, der Spaziergang durch die buntesten Ecken der Stadt und der Wettlauf gegen die Zeit des Abschieds… die immer knapper wird, wobei die Gefühle füreinander immer stärker werden. Kann man sich wirklich innerhalb von 24 Stunden in jemanden verlieben? Sich einer scheinbar fremden Person so früh anvertrauen, dass man das Gefühl hat, sich nicht erst ein paar Stunden zu kennen? Und was passiert, wenn man sich nach dieser Zeit von diesem so lieb gewonnen Herzensmenschen trennen muss, weil der Alltag einen eingeholt hat und die Verpflichtungen nach Eltern, geplantem Flug und Leben rufen? Patrycja Spychalski gelingt es mit ihrem Jugendbuch zwei Charaktere zu zeichnen, wie sie verschiedener und gleichzeitig ähnlicher nicht sein könnten. Buntes Wedding trifft auf weißpoliertes Dahlem. Neugierig, lebensfroh und quirlig auf besonnen, nachdenkend, manchmal zu erwachsen. Blond auf dunkelhaarig, Mädchenperspektive auf Jungenperspektive. Und beide irgendwie Außenseiter auf ihre Weise, gebeutelt von ihren jeweils ganz persönlichen Familienschicksalen. Es beginnt eine Reise quer durch die eher östlichen Stadtteile der Hauptstadt, die die Abenteuerlust weckt. Bei Kim, bei Jakob und beim Leser. Die Autorin entführt zu Originalschauplätzen, die motiviert, die Stadt (erneut) zu erkunden, mit anderen Augen wahrzunehmen - mit Sehenswürdigkeiten und Tipps, die garantiert in keinem Reiseführer stehen und auch nicht alle bekannt sind. Denn es geht um das wahre Berlin, die Vielfalt, die Liebe zum Detail, die Entschleunigung… und nicht die künstlichen Gebäude, die jeder Tourist mit der Buslinie 100 abfahren kann und danach meint, die Stadt im geschäftigen Trubel kennengelernt zu haben. Doch je mehr man sich auf jede neue Erkundung der beiden freut, desto wehmütiger wird man… denn eines steht fest: Die Zeit wird damit vergehen und je mehr die beiden (sich) sehen und kennenlernen, desto weniger Stunden, Minuten, Sekunden bleiben ihnen bis zum Abschied. Das Buch ist eine ergreifende Liebesgeschichte zweier junger Menschen, die füreinander bestimmt sind… und eine Hommage an die illustre Bundeshauptstadt. Die Geschichte fordert auf, Dinge mit anderen Augen zu sehen, mal inne zu halten, mal die Umgebung wahrzunehmen, scheinbar Verlorenes wiederzufinden… und wertzuschätzen, dass es manchmal egal ist, wo man ist, wenn es doch nur an der Seite eines geliebten Menschen ist. Ein sehr gelungener Berlin-Roman, der bis zur letzten Seite ein Pageturner bleibt, obwohl der Abschied immer schwerer fällt. Von den Protagonisten und damit auch vom Buch selbst.

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TITEL Das Buch "Bevor die Nacht geht" hat mich vom Titel her nur mittelmäßig angesprochen. Ich als Leser mochte die "besondere" Wortkonstellation, mit der der Titel darhergeht. Es ist nicht unbedingt ein Titel, der viel vom Inhalt des Buches verrät. Aber wenn man das Buch gelesen hat, kann man den Zusammenhang klar erkennen. COVER Das Cover des Buches gefällt mir auf den ersten Blick super. Ich mochte die Aufmachung sofort - das Bild von Berlin am unteren Rand, die gezeichneten Sterne auf dem blauen Hintergrund und der Mond, auf dem der Titel in sehr passender Schrift steht. Die zwei Personen, die rechts auf dem Mond sitzen, passen mir jedoch überhaupt gar nicht. Ich habe mir Kim und Jacob ganz anders vorgestellt. Diese Vorstellung wurde von diesem Bild in gewissen Maßen mehr oder weniger zerstört. Die Personen hätten wirklich nicht sein müssen, sonst wäre das Cover wirklich superschön. INHALTSANGABE/THEMA Die Inhaltsangabe ist meiner Meinung nach sehr gut. Thema und Verlauf der Geschichte werden auf einen Punkt gebracht. Der Leser weiß, worauf er sich einlässt. Die Formulierung am Ende gefällt mir ebenfalls sehr gut. Das Thema an sich ist eigentlich simpel: Eine einfache Teenager-Liebe. Doch die Idee, die die dahinter steht, ist neu und das ist besonders. Und besondere Dinge sind gut. IDEE Die Idee ist meiner Meinung nach wirklich gut! "Bevor die Nacht geht" ist keine Geschichte, wie sie jeder erzählen kann. Auf den ersten Blick wirkt sie einfach und supersimpel. Doch auf den zweiten Blick wird einem klar, dass dieser Gedanke zu Unrecht gefasst wurde. Die Idee hinter dem Buch ist, dass es nur einen Tag und eine Nacht lang spielt. Wie gesagt gefällt mir diese Idee unheimlich gut, zumal die Autorin es versteht, diese noch nicht einmal 24 Stunden in ein 288-Seiten-Buch zu stecken. Ein gewisser Pepp hat mir dennoch gefehlt. Ich hätte ein bisschen mehr Intensität erwartet. UMSETZUNG Die Umsetzung der Idee gefällt mir super! Ich mochte es total, wie die Beschreibungen der Umgebungen gemacht waren. Auch wenn sie manchmal auf den Leser einprasseln wie Regentropfen, schien es mir immer so zu sein, dass die Autorin einen nur darüber informieren will. Und das tut sie mit einer Leichtigkeit und Fröhlichkeit, wie eigentlich nur Kim sie haben könnte. Das Buch wird abwechselnd aus Kims und Jacobs Sicht erzählt. Und auch, wenn am Anfang des Kapitels immer klar wird, wann und wo es spielt und wer es erzählt, konnte ich am Sprechstil der beiden bereits gut unterscheiden, wer da gerade spricht. Das Buch beginnt mit einem Kapitel aus Kims Sicht und endet auch so. SCHREIBSTIL Der Schreibstil von Patrycja Spychalski hat mir von Anfang an recht gut gefallen. Ich mochte ihn sofort. Obwohl er anfangs nichts Besonderes zu sein scheint, hatte ich doch immer das Gefühl, mehr und mehr in die Geschichte rein zu kommen und mit Jacob und Kim unterwegs zu sein. Der Schreibstil ist locker-leicht-fröhlich und nur selten gepaart mit traurigen Momenten. Doch auch diese kann die Sprache der Autorin sehr gut beschreiben. Ich hätte es nie gedacht, doch die Autorin hat mich mit ihrem Schreibstil total für sich gewinnen können und ich schließe es nicht aus, weitere Bücher, die aus ihrer Feder entstammen, zu lesen. CHARAKTERE Die Personen waren zwar gut, konnten mich aber nicht wirklich packen. Sie waren wirklich gut ausgearbeitet und ich konnte mir Kim wie auch Jacob gut vorstellen. Aber mit Kim wurde ich nicht wirklich warm. Sie war mir nicht direkt unsympathisch, aber fast die ganze Zeit über zu aufgedreht und zu verrückt. Jacob war eher der nachdenkliche Typ und sagte mir daher etwas mehr zu. GESAMTEINDRUCK Das Buch "Bevor die Nacht" geht hatte ich komplett falsch eingeschätzt. Anfangs dachte ich, es wäre nichts weiter als ein durchschnittliches Jugendbuch, das man einmal liest und dann zurück ins Regal stellt. Doch so war es nicht. Ganz im Gegenteil. Ich mochte es von Anfang an, besonders Schreisbtil und die Umsetzung der Idee haben es mir angetan. Ich mochte das Buch sehr gerne, da es etwas an sich hat, was andere Bücher nicht haben. Die Autorin erzählt locker-fröhlich, was den Leser eigentlich immer positiv stimmt. Kim schafft es, einen mit ihrer guten Laune anzustecken. _______________________________________________________________________________ Ich bedanke mich an dieser Stelle noch einmal an den cbt-Verlag, welcher mir das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat! FAZIT | Ein überraschend gutes Buch, dessen Idee sehr gut umgesetzt und mit einem besonderen Schreibstil hinterlegt wurde.

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