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Rezensionen zu
Die fabelhaften Schwestern der Familie Cooke

Karen Joy Fowler

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2,5 Sterne Klappentext Willkommen bei den Cookes, einer scheinbar völlig normalen Familie: Vater, Mutter, die pausenlos plappernde kleine Rosemary, ihr großer ­Bruder Lowell und ihre ungestüme Schwester Fern. In Kindertagen ist Fern Rosemarys engste Gefährtin, ihr Zerrspiegel, ihre zweite Hälfte. Doch als die beiden etwa sechs Jahre alt sind, verschwindet Fern plötzlich. Ein Ereignis, das alles verändert. Heute, als junge Frau, ist Rosemary still geworden und einsam, ihre Familie ist zerbrochen. Langsam enthüllt Rosemary nun das Rätsel um Fern, entfernt alle Masken und erzählt Ferns Geschichte. Denn erzählen war das Einzige, was diese nie konnte. Wie auch. Schließlich war sie eine kleine Schimpansin … Über die Autorin Karen Joy Fowler ist in Bloomington, Indiana, geboren und aufgewachsen. Seit sie mit dreißig Jahren beschloss, Schriftstellerin zu werden, hat sie zahlreiche Kurzgeschichten und Romane verfasst, darunter den Bestseller 'Der Jane Austen Club', verfilmt mit Emily Blunt und Hugh Dancy. Ihr jüngstes Werk, "Die fabelhaften Schwestern der Familie Cooke", wurde 2014 mit dem renommierten „PEN/Faulkner Award“ sowie dem "California Book Award" ausgezeichnet und stand auf der Shortlist des Man Booker Prize. Karen Joy Fowler lebt mit ihrem Mann in Santa Cruz, Kalifornien. Das Paar hat zwei erwachsene Kinder. Meine Meinung Story Als ich das Buch zum ersten Mal gesehen habe, hat mir das Cover sofort begeistert. Es ist etwas Besonderes und hebt sich von anderen Büchern sehr gut ab. Auch der Klappentext und die schon vorhandenen Rezensionen versprachen ein tolles Leseerlebnis. Doch ich hatte große Probleme in die Handlung hineinzufinden. Als Leser wird einem die Geschichte aus der Sicht von Rosmary, der Tochter der Familie Cook erzählt, die sehr unter dem plötzlichen verschwinden ihrer Schwester Fern leidet. Das Familienleben ist ziemlich kompliziert und chaotisch. Rosemary Vater ist Wissenschaftler und dem Alkohol nicht abgeneigt. Ihre Mutter ist depressiv und meistens nicht für sie da. Nur ihr größere Bruder Lowell gibt ihr noch ein wenig halt. Doch nach Ferns verschwinden, ändert sich auch sein Verhalten und er verlässt sein Zuhause. Das Buch bringt zwar gut die Gefühle von Rosmary und das innige Verhältnis das sie zu ihrer Schwester Fern hat, zu Geltung, aber ich finde es viel zu langatmig und teilweise schweift die Autorin ziemlich aus. Zudem gibt es einen Punkt, den ich euch nicht verraten werde, der die Geschichte auf einmal ganz anders darstellt und nichts ist so, wie man eigentlich dachte. Das mit dieser Überraschung, hat mir aber wirklich gut gefallen. Aber wenn ihr euch das Cover ganz genau mal anschaut, werdet ihr vielleicht schon etwas ahnen. Schreibstil Das Buch ist zwar in einem einfachen Schreibstil geschrieben, dennoch hat mich irgendetwas gestört und ich konnte es nicht so flüssig lesen, wie ich es sonst gewohnt bin. Man muss schon genau hinschauen und sich konzentrieren, sonst verliert man schnell den Anschluss. Die Autorin hat aber gut geschafft, den Leser für kurze Zeit hinters Licht zu führen und mit einer unerwarteten Wendung zu punkten. Charaktere Außer Roesmary blieben mir alle anderen Charaktere eher unscheinbar und fremd. Ich konnte mich leider nicht in sie hinein versetzen. Rosemary mochte ich aber sehr. Das quirlige Mädchen, dessen Mundwerk nie stillzustehen scheint und mit dem sie manchen Leuten mächtig auf die Nerven geht. Gerade ihre offene Art und das sie sagt was sie denkt, haben sie realistisch wirken lassen. Mein Fazit Eine nicht ganz normale Familiengeschichte, mit einer großen Überraschung. Leider konnte mich das Buch nicht so wirklich fesseln. Ich hatte von Anfang an Probleme in die Story hineinzukommen. Dennoch fand ich den Inhalt des Buches und was die Autorin damit sagen möchte, sehr interessant. Aber am besten ihr macht euch selber ein Bild. Ich vergebe 2,5 von 5 Sternen, weil mich das Buch nicht wirklich begeistern konnte.

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Wie gut, dass ich nicht gern Klappentexte lese und auch Covern nicht allzu viel Aufmerksamkeit im Detail schenke. So wurde ich nicht um die Überraschung und das Erstaunen nach dem ersten Viertel des Buches gebracht. So wusste ich nur, es geht um eine Familiengeschichte und konnte mich ganz auf ein ungewöhnliches Erzählerlebnis einlassen. Und genau das empfehle ich auch jedem, der dieses Buch lesen mag: Nach dieser Rezension einfach das Buch kaufen, den Schutzumschlag entfernen (sollte man sowieso immer) und loslesen, ohne vorher noch mal nach rechts und links geguckt zu haben. Rosemary ist als Kind eine unglaubliche Plappertasche, ihr Mund steht niemals still und sie kommt vom hundersten ins tausendste. Der Rat ihrer Eltern: “Wenn dir zwei Dinge einfallen, die du sagen willst, nimm die schönere, die beste Sache!” und “Fang in der Mitte an!” So beginnt die Ich-Erzählerin Rosemary auch in ihrer Erzählung in der Mitte, an dem Tag 1996 als ein Zwischenfall in der Mensa unerwartet dafür sorgt, dass sie an ihre Kindheit erinnert wird. Ihre Kindheit, in der ihre Schwester Fern im Alter von fünf Jahren von einem auf den anderen Tag verschwand. Auch der große Bruder verließ die Familie. Ein doppeltes Trauma, das Rosemary zu einer introvertierten, schweigsamen Frau hat werden lassen. Rosemary sieht sich gezwungen, über die Ereignisse von vielen Jahren nachzudenken und Stück für Stück kommen der jungen Studentin die Erinnerungen wieder. Der Tag an dem das Schweigen Einzug hielt. Als die Mutter die Zeit zunehmend im Bett verbrachte und der Vater, Wissenschaftler und Verhaltensforscher, sich verändert und sich ganz auf nüchterne Betrachtungsweisen zurück zieht. Als der große Bruder aus der Bahn geworfen wird und die fünfjährige Rosemary die Welt nicht mehr versteht. Natürlich möchte ich nicht zuviel vorwegnehmen und verraten, warum Fern ein so besonderes Kind war. Es traf mich wie ein großer Paukenschlag und alle Puzzleteilchen fielen an ihren Platz. Die Ungewissheit, in der man auf den ersten 90 Seiten des Buches gelassen wird, hat mich zugegebenermaßen anfangs zunehmend genervt. Doch Rosemary erklärt, warum sie des Rätsels Lösung um ihre Schwester Fern nicht eher enthüllt und versöhnt somit den Leser für die Durststrecke. Ab dem Augenblick entfaltet Karen Joy Fowlers Roman um eine sehr außergewöhnliche Familiengeschichte eine regelrechte Sogwirkung. Die ganze Bandbreite an Gefühlen wird angesprochen: Man schwankt zwischen Freude, Entsetzen, Erstaunen, Ekel, Wärme, Geborgenheit und Liebe. Beeindruckend ist auch die sehr gute Recherche und wissenschaftliche Detailgenauigkeit. Vieles aus meinem Studium (Psychologie im Nebenfach) habe ich wieder erkannt, Vieles geht darüber hinaus. Fowler erzählt mit vielen Zeitsprüngen, jedoch klar strukturiert. Ihre Sprache ist ausdrucksvoll und kraftvoll. Das Buch gibt einem viel zum Nachdenken auf, lässt philosophische Gedanken anklingen und rührt an Moral und Ethik. Es ist wirklich sehr schwer, dieses Buch zu rezensieren und ihm dabei gerecht zu werden. Ich hätte so unglaublich viel zu sagen und darf es nicht, ohne euch um den Knalleffekt zu bringen. Ob Karen Joy Fowler sich dessen bewusst war, als sie ihre Geschichte konzipierte? Wie soll man das Buch empfehlen, ohne verraten zu dürfen, worum es eigentlich geht? Ihr müsst mir also einfach vertrauen und euch auf eine ungewöhnliche Geschichte mit einem sehr realen Hintergrund einlassen. © Tintenelfe

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Willkommen bei den Cookes, einer scheinbar völlig normalen Familie: Vater, Mutter, die pausenlos plappernde kleine Rosemary, ihr großer Bruder Lowell und ihre ungestüme Schwester Fern. Fern ist Rosemarys engste Gefährtin, ihre zweite Hälfte. Doch plötzlich verschwindet Fern – ein Ereignis, das alles verändert. Jahre nach Ferns Verschwinden erzählt Rosemary nun deren Geschichte. Denn erzählen war das Einzige, was Fern nie konnte. Zuerst muss ich sagen, dass ich mich sehr auf das Buch gefreut habe, da ich schon ein paar Meinungen dazu gelesen hatte, welche ausschließlich positiv waren. Auch das Cover finde ich wunderschön und der Titel ist auch sehr einprägsam! Ich habe dann angefangen zu lesen und ich muss sagen, dass mir der Einstieg nicht leicht gefallen ist. Irgendwie hatte ich Probleme, richtig in der Geschichte zu versinken. Dies hat sich leider während des ganzen Buches nicht geändert. Manche Passagen fand ich zwar sehr interessant oder unterhaltsam, aber es kamen auch immer wieder Stellen, die mir nicht so gut gefallen haben. Die Handlung an sich finde ich unheimlich spannend und interessant. Ich mag Familiengeschichten und ich mag auch gerne so etwas Außergewöhnliches, wie es hier der Fall ist. Doch die Art und Weise, wie die Geschichte erzählt wurde, konnte mich nicht überzeugen. Den Wechsel zwischen Rückblenden und Gegenwart mochte ich jedoch gerne. Insgesamt denke ich, dass es sich hier um eine besondere Geschichte handelt, die wahrscheinlich vielen gefallen wird. Meinen Geschmack hat sie letztendlich nicht getroffen.

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Karen Joy Fowler legt mit Die fabelhaften Schwestern der Familie Cooke nicht nur einen lesenswerten Familienroman vor, sondern auch einen höchst ungewöhnlichen. Die Geschichte ist ein klein wenig wundersam, großartig erzählt und sehr berührend. So viel kann ich schon einmal verraten. "Jede Lebensgeschichte kennt drei Arten von Personen: diejenigen, die bei uns bleiben. Andere, die uns irgendwann verlassen. Und dann noch die, die uns gegen ihren Willen entrissen werden." Sehr viel mehr verraten, darf ich aber leider nicht und das ist auch das große Dilemma für mich als Rezensentin: im Mittelpunkt der Geschichte von Karen Joy Fowler steht nämlich ein Geheimnis. Es handelt sich um eine Enthüllung, die einen Großteil des Lesevergnügens ausmacht. Wenn ich über meine Begeisterung sprechen möchte, müsste ich gleichzeitig auch über diese Enthüllung sprechen. Und wie schade wäre es, allen anderen diesen Moment der Erkenntnis zu nehmen, der mich mit Schmackes getroffen hat, als ich das Buch gelesen habe. Natürlich kann man das Buch auch immer noch lesen, selbst wenn man von diesem Kniff im Vorfeld erfährt, doch ich möchte lieber nicht zu viel verraten. Deshalb kann ich euch auch nur einen Rat geben: um dieses Buch so zu erleben, wie es die Autorin beabsichtigt hat, sollte man es tunlichst vermeiden, Rezensionen, Klappentexte oder etwaige andere Informationen vorab zu lesen. Keine Besprechung zuvor ist mir so schwer gefallen, wie diese: manchmal gefallen mir Bücher nicht, manchmal lese ich sie zwar gerne, weiß aber später nicht wirklich etwas zu sagen. Doch dieses Buch hat mich begeistert, es hat mich tatsächlich umgehauen und doch kann ich über diese Begeisterung nur schwer sprechen, ohne zu viel zu verraten. Damit wären wir wieder am Ausgangspunkt des Dilemmas. Was könnte es darüber hinaus noch zu sagen geben? "In manchen Augenblicken vermischen sich die Erinnerung und belegbare Tatsachen zu einem undurchdringlichen Nebel, geradeso, als wäre das, was hätte geschehen sollen, wichtiger als das, was wirklich geschah. Doch dann lichtet sich der Nebel, und da sind wir: meine guten Eltern mit ihren guten Kindern, ihren dankbaren Kindern, die anrufen, einfach weil sie es schön finden. Die sich sogar in späteren Jahren abends nur mit Gutenachtkuss verabschieden und sich auf Weihnachten im Kreis der Familie freuen. In einer solchen Familie müsste man sich Liebe nicht erst verdienen, und sie ginge auch nicht verloren. Manchmal sehe ich uns so. Für einen kleinen Moment sehe ich uns so, wie wir hätten sein sollen. Intakt und heil und alle vereint. Ein wahrhaft gleißnerisches Bild." Karen Joy Fowlers ungewöhnlicher Roman erzählt die Geschichte der Familie Cooke. Im Original heißt das Buch übrigens We are all completeley beside ourselves, was so viel bedeutet, wie: Wir sind alle total verwirrt. Ein deutlich passenderer Titel, als der der deutschen Übersetzung, denn verwirrt ist Familie Cooke in jedem Falle. Der Vater arbeitet als Psychologe und hat sich auf die Erforschung des Tierverhaltens spezialisiert. Die Mutter ist emotional labil und verbringt ganze Tage in ihrem Zimmer im Bett. Fern, eine ihrer beiden Töchter, ist auf mysteriöse Art und Weise verschwunden. Rosemary, ihre andere Tochter, war ein lebhaftes und gesprächiges Kind, das seine Sprache fast gänzlich verloren hat, als seine Schwester verschwand. Der älteste Bruder Lowell hält es irgendwann nicht mehr zu Hause aus und läuft weg. Familie Cooke ist nicht nur verwirrt, sondern die Familie wird in ihre einzelnen Bestandteile zersprengt. Was vorher intakt gewesen ist, wird von einem Tag auf den anderen auseinander gerissen. Nichts passt mehr zusammen. Die ganze Geschichte dieser erstaunlichen Kindheit wird von Rosemary erzählt, die mittlerweile erwachsen ist, zur Universität geht und ein mehr oder weniger geordnetes Leben führt. Ein Leben, in dem aber zwei ganz wichtige Bestandteile fehlen: ihr Bruder Lowell, den sie nie wieder gesehen hat und ihre Schwester Fern, die einfach verschwunden ist. Rosemary erzählt ihre Geschichte, um herauszufinden, warum sie zurückgelassen wurde: warum hat Fern sie verlassen, als sie gerade fünf Jahre alt gewesen ist und warum hat Lowell sie im Stich gelassen, als sie noch ein Kind war? Bei Rosemarys Kindheitserzählung stößt man als Leser irgendwann auf das Geheimnis, auf die besagte Enthüllung, die dem Buch eine weitere und ganz andere Ebene gibt. Eine Ebene, die mich fasziniert und bewegt hat, von der ich in meiner Besprechung jedoch nichts erzählen kann. Dieser literarische Kniff macht die Lektüre zu einer ganz besonderen Lektüre, doch ich bin mir nicht sicher, ob sich die Autorin im Vorfeld klar gewesen ist, wie schwer es für Rezensenten ist, das Buch zu besprechen. Oder auch für Buchhändler, die das Buch empfehlen wollen. "Das muss nicht heißen, dass die Geschichte nicht stimmt, sondern nur, dass ich nicht mit absoluter Sicherheit sagen kann, ob ich mich wirklich daran erinnere oder nur daran, wie ich sie anderen am wirkungsvollsten schildere. Schuld daran ist die Sprache, denn sie tut der Erinnerung etwas an. Sie vereinfacht, sie konkretisiert, kodifiziert und mumifiziert das bloß Erinnerte. Eine oft erzählte Geschichte ist wie ein Foto in einem Familienalbum. Irgendwann ersetzt es den Moment, den es eigentlich nur festhalten wollte." Die fabelhaften Schwestern der Familie Cooke ist ein höchst lesenswerter und sehr ungewöhnlicher Roman: wenn man sich die Oberfläche anschaut, dann bekommt man das Gefühl, dass Karen Joy Fowler eine außergewöhnliche Familiengeschichte erzählt. Wenn man darunter blickt kann man sehen, dass sie auch von der Kraft der Erinnerung erzählt, von der Macht der Sprache, von kindlicher Eifersucht, der bedingungslosen Liebe und den Rechten von Tieren. Der Autorin gelingt es dabei das Tragische mit dem Heiteren auf schon fast magische Art und Weise zu verbinden. Sie erzählt kraftvoll, beeindruckend und sehr berührend. Ich habe das Buch morgens in die Hand genommen und konnte es erst wieder zur Seite legen, als ich die letzte Seite zugeklappt hatte: mit schwerem Herzen und tränenden Augen. Die fabelhaften Schwestern der Familie Cooke ist eine berührende und wunderbar schrecklich-tragische Lektüre. Das Schicksal von Fern, Rosemary und Lowell wird mich wohl noch viele Tage lang begleiten. Karen Joy Fowler: Die fabelhaften Schwestern der Familie Cooke. Roman. Übersetzt aus dem Amerikanischen von Markus Ingendaay. Mannhatten, München 2015. 352 Seiten, €17,99.

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Im wahrsten Sinne des Wortes auseinandergerissen ist diese Familie Cookie, der Tochter Rose ihre eigene und die Geschichte dieser Familie aus der Ich-Perspektive im Buch erzählt. Zynisch, nach außen hart, möglichst weit entfernt vom Wohnort ihrer Familie hat sich Rose ihren Studienort ausgesucht. Ihre ganz besondere Schwester Fern ist so ziemlich über Nacht aus der Familie verschwunden, als Rose noch ein kleines Mädchen war. Ihr Bruder Lowell hat immer schon versucht, Abstand zu halten und ist mittlerweile auch wie vom Erdboden verschwunden, von distanzierten, kurzen Lebenszeichen einmal abgesehen. Was Wunder auch in dieser Familie, in der der Vater, der wissenschaftliche Psychologe, eng dem Alkohol verbunden war und ist, die Eltern eine nicht immer klar einzuschätzende Beziehung zueinander haben und Mitglieder der Familie einfach so nicht mehr da sind. Und kein Wort wird mehr darüber verloren. Wie ein „Zuviel“ des Redens an sich nicht einfach ist in dieser Familie. Was Rose schon als Kind lernt, dass ihr unendlicher Redestrom kanalisiert werden soll, dass sie sich beschränken soll. „Natürlich wurde am Ende über gar nichts geredet, wie immer mieden wir heikle Themen. Meine Eltern legten großen Wert auf das Bild einer intakten Familie. Angesichts der Tatsache, dass mir zwei Geschwister fehlten, ein erstaunlicher Triumph von Verdrängung und Wunschdenken“. Soweit herrscht das Schweigen schon früh vor, dass aus dem munter plappernden Mädchen nun eine tief schweigsame junge Frau geworden ist, war das allerdings wohl nicht gedacht. Damals Dass Fern eine ganz besondere Schwester war, das zeigt sich schon an den nur wenigen Monaten, welche die beiden Schwestern her vom Alter auseinander sind. Aber das da ein lebendes Wesen einfach so aus dem gemeinsamen Leben eliminiert wird, das macht den Leser von Beginn an äußerst neugierig. Denn zum einen muss es mit dieser Schwester etwas Besonderes auf sich haben und zum anderen muss etwas dramatisches Geschehen sein. In Beidem enttäuscht die Lektüre nicht, auch wenn es eine ganze Weile dauern wird bis die Ereignisse von damals deutlicher in den Raum treten, die Wesensveränderung bei Rose erklärbarer wird, das Verschwinden und die Handlungen ihres Bruders Gründe finden. Nicht ganz so lange dauert es, bis das „Geheimnis“ um Fern gelichtet wird. Einerseits eine erstaunliche Konstellation, die sich aus der „Wahrheit über Fern“ ergibt, andererseits eine Erinnerung an tatsächliche reale Ereignisse und Versuche der damaligen Zeit, die aus heutiger Sicht ganz unbedarft vorgingen. Für Rose zu unbedarft. Denn Seite für Seite seziert sie die beteiligten Personen von innen her, lässt den Leser ihren eigenen Schmerz und ihre eigene Schuld spüren, das Zerbrechen aneinander spürbar in den Raum des Buches treten, bis am Ende doch noch zusammenkommt, was auf eine bestimmte Art und Weise einerseits eng verbunden war und andererseits nie zusammengehörte. In sehr bildreicher, lebendiger Sprache mit einem klaren Blick für die „Einzelteile“ der Persönlichkeiten wendet sich Fowler einem sehr besonderen Thema zu. Und auch wenn das Buch nicht unbedingt „das Herz des Lesers nimmt und nicht mehr zurückgibt“ und hier und da sich ein wenig in die Länge zieht, eine beeindruckende Darstellung und eine tiefe Sicht auf das Menschliche an sich und das was die Familie im Besonderen zusammenhalten sollte (und oft nicht tut) ist Fowler mit ihrem Roman durchaus gelungen.

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Inhalt: "Hattest du als Kind auch diesen Moment, in dem dir plötzlich klar wurde, dass deine Familie verrückt ist?« Es war einmal ein Haus mit einem Garten, in dem wohnten ein Apfelbaum, ein Bach und ein kleine Katze mit mondgelben Augen. Hier wachsen drei Kinder auf: Rosemary, ihre ungestüme Schwester Fern und ihr großer Bruder Lowell. Sie könnten eine ganz normale Familie sein. Wäre ihr Vater nicht Wissenschaftler, und wäre Fern nicht ein ganz besonderes kleines Mädchen, das Wachsmalstifte verspeist, den perfekten Rückwärtssalto beherrscht und lacht wie eine Säge. Jahre nach Ferns Verschwinden erzählt Rosemary nun deren Geschichte. Denn erzählen war das Einzige, was Fern nie konnte. »Die wundersame Reise ins Herz einer Familie. Am Ende bricht das Buch dem Leser nicht einfach das Herz – es nimmt sein Herz und gibt es nicht mehr zurück.« Dan Chaon »Mein Lieblingsbuch des Jahres.« Elizabeth George" Meine Meinung: Das Cover des Buches ist durchseine warmen Farben besonders ansprechend gestaltet. Man sieht den im Klappentext erwähnten Baum und eine Familie als Schatten dargestellt. Meiner Meinung nach eine sehr passende, ausschnitthafte Gestaltung. Auf den ersten knapp 50 Seiten lernt der Leser zunächst die Familie von Rosemary kennen, die nicht der "normalen" amerikanischen Familie entspricht. Immer wieder wird vom Verschwinden der beiden Geschwister gesprochen und dabei offen gelassen, ob Verschwinden gleichbedeutend mit Tod etc. ist. Kurze Nennungen ohne ins Detail zu gehen. Sehr genau wird jedoch das Verhältnis zu ihren Eltern und deren Eigenarten dargestellt. Es handelt sich dabei nicht nur wie erwartet um die Geschichte einer zerrütteten Familie, sondern um viel mehr. Das alles beschreibt die Autorin herrlich selbstironisch, aus der Sicht von Rosemary. Im weiteren Verlauf lernt der Leser schließlich Fern kennen, die verschwundene Schwester. Eine wunderbare, emotionale, tiefgehende und unheimlich spannende Geschichte über eine ganz besondere Verbindung wird fesselnd umschrieben. Mich hat das Buch unheimlich berührt und überrascht. Die doch so besondere und faszinierende Verbindung von Rosemary und Fern hätte ich anhand des Klappentextes und allein durch die ersten paar gelesenen Seiten niemals erwartet. Diese Besonderheit und zeitgleich überraschende Wendung kann man nicht wirklich in Worte fassen ohne den Inhalt des Buches zu verraten. Für mich war es ein sehr gelungenes, emotionales und etwas anderes Buch, dass mich seit langem mal wieder so richtig überraschen und fesseln konnte. Danke an den Manhatten Verlag!!! 5 von 5 Herzen <3 <3 <3 <3 <3

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Buchhandlung am Stadtplatz

Von: aus Grafenau

06.05.2015

Ein höchst interessanter, ungewöhnlicher und spannender Roman. bin sehr an der Fortsetzung interessiert.

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Buchhandlung Bücherwurm GmbH

Von: Zdenka Vanha aus Regensburg

06.05.2015

Außergewöhnlich! Die Beziehung zwischen Fen und Rosemary ist absolut faszinierend und ihre Geschichte sehr berührend. Ich freue mich auf das Buch.

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