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Rezensionen zu
Die Buchbinderin von Oxford

Pip Williams

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€ 22,00 [D] inkl. MwSt. | € 22,70 [A] | CHF 30,50* (* empf. VK-Preis)

Handlung England 1914 Immer mehr Männer ziehen in den Krieg, Arbeitsplätze werden frei, die nach und nach von den Frauen eingenommen werden. Auch die Zwillingsschwestern Maude und Peggy müssen in der Buchbinderei der Oxford University Press härter arbeiten. Sie leben im Arbeiterviertel Jericho auf einem Hausboot, auf dem sich überall Bücher und Buchseiten finden. Den Peggy träumt davon, eines Tages an der Universität zu studieren. Allerdings sagt ihr die Gesellschaft etwas anderes, außerdem ist da noch Maude, ein besonderes und verletzliches Mädchen, für das sich Peggy nach dem Tod der Mutter verantwortlich fühlt. In Oxford kommen schließlich auch belgische Flüchtlinge an, die Schwestern finden neue Freunde und erhalten in jeder Situation Unterstützung. Und Peggy scheint ihrem Wunsch nach dem Studium ein ganzes Stückchen näher zu rücken. Meinung Mich hat bei dem Roman von Pip Williams vor allem die Inhaltsangabe überzeugt. Das vermischt mit einem guten Titel und sehr hübschen Cover hat einen richtig positiven ersten Eindruck hinterlassen und bei mir den Wunsch geweckt, das Buch zu lesen. Ich finde, dass eine durchweg interessante und starke Geschichte versprochen wird, auf die ich sehr gespannt war. Aus diesem Grund habe ich mich sehr über das Rezensionsexemplar gefreut, ein ganz herzliches Dankeschön geht an das Bloggerportal von PenguinRandomhouse! Anfangs hat es mir der Roman schwer gemacht. Ich bin nur sehr langsam in die Geschichte hineingekommen, sie ging recht schleppend voran und auch die Sprache hat nicht so ganz meinem Geschmack entsprochen. Sowohl die Ausgangssituation, als auch die Protagonisten sind nicht greifbar gewesen, ich konnte mir sie nicht vorstellen und mich hat die Story zu diesem Zeitpunkt leider nicht gereizt. Ich musste mich stark motivieren, dass ich weiterlese und nach vielleicht 100-150 Seiten waren alle Anfangsschwierigkeiten vergessen. Zu diesem Zeitpunkt ist bei mir ein schöner Lesefluss entstanden, ich bin flüssiger mit dem Lesen vorangekommen und habe mich an die Protagonisten gewöhnt. Auch die Sprache war viel leichter, sie zeichnete bessere Bilder und leitet auf interessante Weise durch die Geschichte. Ab und an merkt man, dass einige Tatsachen und Aussagen nicht ausgesprochen werden, was je nach der Situation ganz gut passt, öfters aber auch nervt, da man selbst die Protagonisten nicht so gut kennt, wie sie sich gegenseitig. Und als Leser steht man dann ein bisschen an der Seite und wünscht sich eine Auflösung dessen, was gerade nicht ausgesprochen wird. Ich finde, dass der Mittelteil des Romans richtig stark ausfällt. Da passt alles, ich bin mit den Protagonisten warm geworden und die ganze Geschichte gestaltete sich einfach als interessant und abwechslungsreich, sie konnte absolut überzeugen. Woran auch die Stimmung ihren Anteil hatte, sie hat die Szenen abgerundet und einen wunderbar bodenständigen Charakter verströmt. Ich mochte es sehr, Peggy auf ihren Wegen zu begleiten und dabei Fortschritte zu betrachten. Und dann gab es aber eine Entwicklung, die für mich in eine Richtung ging, die zwar vorhersehbar war und irgendwie auch richtig. Aber ab da war die Luft dann raus. Die Spannung dahin, mir gingen manche Figuren auf die Nerven und es entstanden auch ein paar Längen. Ich habe das letzte Viertel des Buches nicht mehr so gern gelesen, es war zwar sprachlich gut geschrieben, aber das Interesse war dahin. Ich hätte mir gewünscht, dass das Buch einen noch stärkeren historischen Hintergrund erhält. Grob wird dieser umrissen, aber nicht so richtig in die Tiefe gegangen. Die Protagonisten waren sich des Zustandes bewusst, aber es scheint ihr Leben nicht wirklich beeinflusst zu haben. Ich finde, in dieser Hinsicht ist noch viel Platz nach oben! Fazit Ich finde, dass Titel, Cover und die Inhaltsangabe perfekt aufeinander abgestimmt sind und bei mir so viel Eindruck hinterlassen haben, dass ich den Roman unbedingt lesen wollte. Und dann war der erste Start in die Geschichte eher ernüchternd. Ein sehr schleppender, schwerer und sprachlich hölzerner Start in den Roman war nicht das, was ich mir erhofft hatte. Trotzdem habe ich mich immer wieder dazu motiviert, weiterzulesen und schließlich wurde die Geschichte richtig gut. Hat genau meinen Geschmack getroffen, die Sprache war fein, die Protagonisten haben mir gefallen. Und darauf folgte dann leider ein sehr schwaches letztes Viertel, dass mich nicht mehr überzeugen konnte. Es gab ein paar Längen und für mich war der Reiz weg. Ich habe das Buch schließlich mit einem gemischten Gefühl beiseite gelegt, es hatte echt gute Abschnitte, aber halt leider auch solche, die mir gar nicht zugesagt haben...

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Peggy und ihre Zwillingsschwester Maude arbeiten in der Buchbinderei der Oxford University Press. Täglich läuft Peggy an den Universitätsgebäuden vorbei und würde dort zu gerne selbst Worte studieren. Während des Falzens liest sie immer die vor ihr liegenden Seiten und wird dafür oft gerügt. Falsch gefalzte Bögen bringt Peggy auf das Hausboot, wo schon deren Mutter ausgemusterte Bögen und Bücher gesammelt hat. Als der Krieg ausbricht und immer mehr Männer an der Front gebraucht werden, ergeben sich auch Veränderungen in der Buchbinderei. Dort arbeiten nun auch belgische Flüchtlinge, deren Stadt zerbombt wurde, wie Lotte, die sofort eine Verbindung zu Maude spürt. Und Peggy beginnt mehrmals in der Woche in einem Lazarett zu helfen, wo sie auch der wohlhabenden Studentin Gwen begegnet. In dem Roman wird eine wunderschöne Atmosphäre geschaffen. Die Geschichte ist ruhig und der Erzählstil unaufgeregt, aber die Ereignisse und sind nicht minder intensiv und lebendig. Zunächst folgen wir den Zwillingen bei ihrer Arbeit. Die Autorin beschreibt schrittweise und leicht verständlich die Herstellung eines Buches, indem wir Peggy beim Falten, Falzen und dem tänzelnden Zusammenstellen der Lagen beobachten können. Doch Peggy gibt sich damit nicht zufrieden und liest die vor ihr liegenden Seiten und die gesammelten Bücher und Lagen auf deren Hausboot. Die Herstellung von Büchern und Peggys Wissensdurst bilden ein inniges Flair rund um die Liebe zu Büchern. Im Gegensatz dazu steht die schmerzhafte Seite des Krieges. Durch Männer, die sich an die Front begeben, verletzte Soldaten und Kriegsflüchtlinge wird der 1. Weltkrieg auch für die Zwillinge greifbar. Pip Williams hat durch ihren eindringlichen und gefühlvollen Schreibstil eine angenehme, etwas düstere Geschichte geschaffen, in dem vor allem die Beziehungen und Gefühle der Figuren eine große Rolle einnehmen. >> Wenn wir die Bücher banden, waren sie alle gleich. [...] Sobald jemand den Buchrücken knickt, bekommt ein Band seinen ganz eigenen Charakter. Was den einen Leser beeindruckt oder interessiert, muss nicht auch alle anderen beschäftigen. Von daher wird jedes einmal gelesene Buch an einer ganz anderen Stelle auffallen [...] würde insofern eine leicht andere Geschichte erzählen. <<, S. 370 Fazit: "Die Buchbinderin von Oxford" ist ein wunderschöner und intensiver Roman über Buchliebe und Kriegsschäden. Vor allem die Herstellung von Büchern zur damaligen Zeit finde ich sehr interessant und auch Peggys Drang nach mehr. Die charakterorientierte Erzählung formt sich vor allem durch den gefühlvollen und eindringlichen Schreibstil der Autorin. Somit herrscht trotz negativer Folgen des 1. Weltkrieges (Flüchtlinge, verwundete Soldaten) auch eine angenehme Atmosphäre.

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Es ist wieder ein sehr ruhiger, aber dennoch unterhaltsamer und informativer Roman geworden, der vor allem durch die Figuren, das Setting und die Atmosphäre besticht. Peggy und Maude mochte ich von der ersten Seite an. Der Protagonistin hat die Autorin eine tiefe Liebe zur Literatur mitgegeben, die deutlich spürbar ist. Über Maudes Besonderheit erfahren wir nichts Konkretes; eigentlich nur, dass sie ausschließlich in Wörtern bzw. Redewendungen spricht, die sie schon einmal bei jemand anderem gehört hat. Peggy scheint jedenfalls zu glauben, dass man sie nicht für längere Zeit unbeaufsichtigt lassen darf. Daher habe ich zunächst das Gefühl, dass Maude allein nicht zurechtkommt, doch nach und nach wird klar, dass es eher Peggy ist, die sich nicht traut, ihre Schwester loszulassen und sich stattdessen lieber hinter der gefühlten Verantwortung für Maude versteckt. Ihre Beziehung ist stark und gleichzeitig kompliziert, was die Autorin sehr gut transportiert. Ich habe die beiden gern auf dem Weg in die Unabhängigkeit begleitet und zugesehen, wie sie beide neue Freund*innen gewinnen. Während das traditionelle Handwerk des Buchbindens sehr präzise beschrieben wird (ich hatte beim Lesen wirklich das Gefühl, ich würde Peggy und Maude beim Falzen über die Schulter schauen und musste erst einmal nachschauen, was Kollationieren bedeutet…), baut Pip Williams den ersten Weltkrieg sowie die damalige Frauenbewegung eher über Situationen mit ein, in denen sich ihre Figuren wiederfinden. Durch die privilegierte Studentin Gwen, mit der sich Peggy anfreundet, werden gesellschaftliche Unterschiede angesprochen. Über Peggys und Maudes mütterliche Freundin Tilda, die sich in London zur Kriegskrankenschwester ausbilden lässt, bekommen wir die bedrückende Stimmung in den Lazaretten mit. In ihren Briefen schildert sie ihre Eindrücke von der Front. Die Folgen des Krieges erfahren wir durch den verwundeten belgischen Soldaten Bastian und durch Lotte, einem Kriegsflüchtling, ebenfalls aus Belgien. Zwischen Peggy und Bastian entwickelt sich zwar eine zarte Liebesgeschichte, doch im Wesentlichen geht es um sie und Maude und damit um zwei Zwillingsschwestern, die nur noch einander haben. Dabei zeichnet Pip Williams so lebensechte Charaktere, dass ich fast vergesse, dass ihrer Fantasie entsprungen sind. Allerdings lässt sie ihre fiktionale Geschichte an realen Schauplätzen spielen. So gibt es die Oxford University Press, aber eben auch das Somerville College. Und es gelingt ihr unglaublich gut, die Atmosphäre der Buchbinderei, des Hausbootes oder Frauencolleges einzufangen.

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Nach dem beeindruckenden und bezaubernden Debütroman der Autorin Pip Williams, "Die Sammlerin der verlorenen Wörter", präsentiert sie nun wieder im Piper Verlag mit "Die Buchbinderin von Oxford" ihren lang erwarteten zweiten Roman. Obwohl "Die Buchbinderin" keine direkte Fortsetzung des Erstlingswerkes ist, tauchen dennoch Orte und Charaktere auf, und das "Frauenwörterbuch" findet ganz beiläufig Einzug – ein Detail, das mich besonders gefreut hat. Vielen Dank gilt an dieser Stelle @bloggerportal und @piperverlag für den emanzipatorischen und historischen Exkurs in das Buchgewerbe Oxfords. Im Jahr 1914 in England, während die Männer in den Krieg ziehen, tragen die Frauen die Lasten der Nation. Unter ihnen befinden sich die Zwillingsschwestern Peggy und Maude. Beide sind in der Buchbinderei der Oxford University Press im Arbeiterquartier Jericho angestellt. Sie leben auf einem Hausboot, das mit Büchern und Manuskripten gefüllt ist. Peggy hegt den heimlichen Traum, eines Tages selbst an der renommierten Universität zu studieren. Maude ist ein besonderes sensibles Mädchen, und nach dem Tod ihrer Mutter fühlt sich Peggy für ihre Schwester verantwortlich. Mit der Ankunft belgischer Flüchtlinge in Oxford und der Unterstützung neuer Freunde Lotte und Bastian rücken Peggys Träume jedoch überraschend in greifbare Nähe. Entschlossen entscheidet sie sich, ihre Zukunft in die Hand zu nehmen. Dieser weitere Bestseller von Pip Williams hat mich bereits schon mit dem treffenden Cover abgeholt. Ein Bücherstapel und ein gefaltetes Boot, nehmen Bezug auf den Inhalt und die zwei Schwestern. Williams Schreibstil zeichnet sich erneut durch eine ruhige Erzählweise aus, und die Handlung entwickelt sich sehr gemächlich. Wer einen historischen Roman mit reichlich Action und atemraubender Spannung erwartet, sollte von diesem Buch vielleicht Abstand nehmen. Das Buch ist in fünf Teile unterteilt, welche Peggys Entwicklung ihre Wünsche und Ambitionen begleiten und aus bestimmten Werken, die in er Oxford Press gebunden wurde, benannt wurden. Mir persönlich hat der detaillierte, entspannte und anspruchsvolle Schreibstil der Autorin sehr zugesagt. Er besticht durch Tiefe, genaue Beobachtungen und gründliche Recherche. Seite um Seite bin ich tiefer in die Oxforder Buch Welt eingetaucht. Aber auch gesellschaftliche Unterschiede (Gwen und Peggy), das Verhältnis der Schwestern und deren vermeintliche Abhängigkeiten und ganz allgemein die Emanzipation und Bildung der Frau stehen im Roman stark im Mittelpunkt. Die Charaktere werden auf authentische Weise dargestellt, und beim Lesen gewinnt man einen guten Einblick in ihre Gefühlswelt inklusive Ecken und Kante. Interessant sind dabei auch die kursiv gedruckten Briefe von der Suffragette und Krankenschwester Tilda an Peggy, in denen sie ihre Eindrücke von der Front teilt und auf beeindruckende Weise mit den Schrecken umgeht. Ebenso berührend sind die Beschreibungen des belgischen Offiziers Baastian, dem die Hälfte des Gesichts fehlt und der Peggys Herz gewinnt. Jedoch muss sie sich zwischen Liebe und Bildung entscheiden… Pip Williams hat also erneut einen zauberhaften Roman verfasst, der noch lange Zeit bei mir nachgehallt hat. #pipwilliams #diesammlerinderverlorenenwörter #diebuchbinderinvonoxford #frauenwörterbuch #bloggerportal #piperverlag #buchbinder #oxford #buchgewerbe #1.weltkrieg #jericho #oxforduniversity‘#frauenwahlrecht #frauenbildung #flüchtlinge #bestseller

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Peggy arbeitet, zusammen mit ihrer geistig zurück gebliebenen Zwillingsschwester, seit ihrer Jugend als Buchbinderin. Sie liebt an ihrem Beruf den Kontakt zu Büchern und kann, genau wie früher ihre Mutter, das ein oder andere Exemplar mit nach Hause nehmen, denn sie ist verrückt nach Büchern und deren Inhalt. Auch ihr Wunsch nach Bildung ist stark ausgeprägt, ihr sehnlichster Wunsch ist ein Studium in ihrer Heimatstadt Oxford. Sie lernt eine Studentin kennen, die ihr gut zuredet, aber sie fühlt sich für ihre Schwester verantwortlich. Die Bekanntschaft mit einem verwundeten Soldaten aus Belgien ist ein weiterer Erzählstrang. Und wir begegnen am Rande Esme, der Protagonistin des ersten Buches der Autorin. Das Buch verbindet vielfältige Themenbereiche wie Krieg und seine Auswirkungen, Kampf für das Frauenwahlrecht, die Rolle der Frau zu Beginn des 20. Jahrhunderts, Klassenunterschiede, Liebe unterschiedlicher Art, Trauer(-bewältigung) und ähnliches. Der Schreibstil passt bestens zur ruhigen Erzählweise, die uns am Leben von Peggy und ihren Freunden teilhaben lässt. Das hat mir gut gefallen; gerne empfehle ich das Buch Leser des Genre Literatur.

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Ab der Hälfte sehr interessant

Von: ivy.booksbaum

07.01.2024

Die erste Hälfte des Buches fand ich super trocken und zäh. Ich konnte mich einfach nicht in die Geschichte rein fühlen und wurde nicht mit den Charakteren warm. Auch einigen Dialogen konnte ich nicht richtig folgen. Aber als die erste Hälfte überwunden war wurde es immer interessanter. Die Charaktere gewannen für mich immer mehr an Tiefe und ich konnte sie immer besser verstehen. Die Story rund um Pegs Gefühlswelt, dem Krieg und dessen Auswirkungen wurden spannender, wenn teils auch sehr grausam. Es gibt sehr viele Rückschläge in dem Buch und freudige Ereignisse finden nur sporadisch statt, aber dadurch kam die schreckliche Kriegszeit sehr gut zur Geltung. Man braucht etwas Durchhaltevermögen, aber insgesamt würde ich das Buch durchaus empfehlen.

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Peggy Jones hat es nicht nicht leicht in ihrem jungen Leben. Ihre Zwillingsschwester Maude benötigt besondere Aufmerksamkeit, die Mutter starb, als die Mädchen siebzehn waren. Nun ist es an Peggy, sich und Maude ein erträgliches Leben zu ermöglichen. Die beiden leben auf einem kleinen Hausboot und arbeiten in der Buchbinderei der Oxford University Press. Während Maude die immer gleichen Handgriffe beim Falzen der Papierbögen entgegenkommen, strebt Peggy nach Höherem - ihr Traum wäre es, die Oxford University zu besuchen. Doch für Frauen, noch dazu aus der unteren Schicht, ist das ein fast hoffnungsloses Unterfangen - seien sie auch noch so intelligent. Doch dann bricht der erste Weltkrieg aus und das Weltbild aller verschiebt sich zwangsläufig durch die dramatischen Umstände. Während die bisher Männern vorbehaltenen Arbeiten in der Buchbinderei kaum noch ausgeführt werden können, weil die Männer zum großen Teil an der Front sind, treten die Frauen aus dem Schatten und sorgen dafür, dass das Leben weitergeht und die Fabriken und Unternehmen weiter existieren können. Doch dankt es ihnen jemand? Sieht jemand, dass die Frauen die Fußstapfen der Männer bravourös ausfüllen? Vor diesem Hintergrund versucht Peggy aus der Enge ihrer Welt auszubrechen und sich mit einem Studienplatz einen weiteren Horizont zu erschließen. Welchen Schwierigkeiten sie dabei begegnet, welche Hürden sie meistern muss, ob sie überhaupt Erfolge erzielen kann... davon erzählt dieses Buch auf eine ruhige, leise Art und Weise. Wie schon bei „Die Sammlerin der verlorenen Wörter“, dessen Handlung lose mit diesem Buch zusammenhängt (aber nicht so, dass die Bücher nicht unabhängig voneinander gelesen werden könnten), muss man sich auf den Schreibstil einlassen, der die Handlung nicht permanent vorantreibt, sondern eher ein Panorama des Lebens in Oxford in den Kriegsjahren entfaltet und den Alltag der Protagonisten darstellt. Die Diskrepanzen zwischen dem ärmlichen Stadtteil Jericho und den reichen Vierteln der elitären Universitätsstadt werden dabei deutlich spürbar. Die Beschreibungen sind ausführlich, mitunter wird das einigen Lesern zu „langsam“ vorkommen. Ich selbst hatte - insbesondere am Anfang - ein wenig Schwierigkeiten, die beschriebenen Arbeitsschritte in der Buchbinderei nachzuvollziehen. Es war vom 3. und 4. Falz die Rede, vom Kollationieren und dass sich das fast wie ein Tanz anfühlen kann... da war ich mit meiner Vorstellungskraft etwas am Ende. Ich habe das dann einfach hingenommen und mich den anderen Aspekten der Geschichte zugewandt. Die hat mich nach einer Weile doch in ihren Bann gezogen und meine Aufmerksamkeit gefesselt. Ich möchte das Buch trotzdem jedem ans Herz legen, der eine Schwäche für Bücher und ihre Herstellung hat, der das Lesen und insbesondere historische Geschichten liebt.

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Meine Meinung Peggy und Maud, Zwillingsschwester, leben gemeinsam nach dem Tod der Mutter auf ihrem Schiff, das eher an eine kleine Bibliothek als an ein zu Hause erinnert. Und die Schwestern arbeiten auch in der Buchbinderei nebeneinander. Maud ist zufrieden mit dem, was sie machen darf. Peggy hingegen wird getrieben von einer inneren Unruhe mehr zu können, als nur Bücher binden. Zwischendurch gelingt es ihr, Textstellen zu lesen oder sogar ruinierte Falzexemplare mitzunehmen. Während der Erste Weltkrieg auf dem europäischen Festland tobt, ergibt sich für Peggy eine Möglichkeit, die ehrwürdige Oxford-Universität zu betreten. Was letztendlich dazu führt, dass ihr Wunsch nach Wissen größer wird. Angetrieben von ihrer neuen Freundin stürzt sie sich in die Bücher und mischt sich unter die Neustudentinnen. Peggy greift nach den Sternen, aber ob sie sie erreicht, möchte ich nicht verraten. Zuerst sei gesagt, dass der erste Teil sich gezogen hat und dort das Buchbinden im Vordergrund steht. Ab dem zweiten Teil nahm es langsam an Spannung auf. Durch den Einzug der verletzten Belgier bot sich für die Frauen eine neue Aufgabe. Peggy fand eine Freundin, die ihren Traum unterstütz hat und ihr eine gewisse Leichtigkeit des Lebens vorgelebt hat. Als sie Bastian kennenlernt, tut sich für sie eine neue Welt auf. Die Frauen in dieser schweren Zeit haben enorm viel geleistet, aber nie ihren Mut verloren. Feminismus spielte dort auch schon eine Rolle. Der Schreibstil der Autorin ist eher etwas für Leserinnen, die sich gerne in den schwermütigen Bereich der historischen Romane bewegen. Die Langatmigkeit hat es am Anfang nicht leicht gemacht, Peggys Geschichte zu verfolgen. Fazit Pip Williams hat einiges an Buchmaterial zusammengetragen, um eine fiktive Geschichte zu schreiben. Der Schreibstil ist stellenweise sehr langatmig und man braucht ein wenig Durchhaltevermögen. Die Buchbinderei, der Krieg und das besondere Verhältnis der Schwestern sind sehr gut ausgearbeitet. Der Feminismus kam mir hier etwas zu kurz. Ich vergebe 4 🐥🐥🐥🐥

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