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Rezension zu
Die Buchbinderin von Oxford

Historisches Oxford

Von: Buch_Zeit
02.02.2024

Nach dem beeindruckenden und bezaubernden Debütroman der Autorin Pip Williams, "Die Sammlerin der verlorenen Wörter", präsentiert sie nun wieder im Piper Verlag mit "Die Buchbinderin von Oxford" ihren lang erwarteten zweiten Roman. Obwohl "Die Buchbinderin" keine direkte Fortsetzung des Erstlingswerkes ist, tauchen dennoch Orte und Charaktere auf, und das "Frauenwörterbuch" findet ganz beiläufig Einzug – ein Detail, das mich besonders gefreut hat. Vielen Dank gilt an dieser Stelle @bloggerportal und @piperverlag für den emanzipatorischen und historischen Exkurs in das Buchgewerbe Oxfords. Im Jahr 1914 in England, während die Männer in den Krieg ziehen, tragen die Frauen die Lasten der Nation. Unter ihnen befinden sich die Zwillingsschwestern Peggy und Maude. Beide sind in der Buchbinderei der Oxford University Press im Arbeiterquartier Jericho angestellt. Sie leben auf einem Hausboot, das mit Büchern und Manuskripten gefüllt ist. Peggy hegt den heimlichen Traum, eines Tages selbst an der renommierten Universität zu studieren. Maude ist ein besonderes sensibles Mädchen, und nach dem Tod ihrer Mutter fühlt sich Peggy für ihre Schwester verantwortlich. Mit der Ankunft belgischer Flüchtlinge in Oxford und der Unterstützung neuer Freunde Lotte und Bastian rücken Peggys Träume jedoch überraschend in greifbare Nähe. Entschlossen entscheidet sie sich, ihre Zukunft in die Hand zu nehmen. Dieser weitere Bestseller von Pip Williams hat mich bereits schon mit dem treffenden Cover abgeholt. Ein Bücherstapel und ein gefaltetes Boot, nehmen Bezug auf den Inhalt und die zwei Schwestern. Williams Schreibstil zeichnet sich erneut durch eine ruhige Erzählweise aus, und die Handlung entwickelt sich sehr gemächlich. Wer einen historischen Roman mit reichlich Action und atemraubender Spannung erwartet, sollte von diesem Buch vielleicht Abstand nehmen. Das Buch ist in fünf Teile unterteilt, welche Peggys Entwicklung ihre Wünsche und Ambitionen begleiten und aus bestimmten Werken, die in er Oxford Press gebunden wurde, benannt wurden. Mir persönlich hat der detaillierte, entspannte und anspruchsvolle Schreibstil der Autorin sehr zugesagt. Er besticht durch Tiefe, genaue Beobachtungen und gründliche Recherche. Seite um Seite bin ich tiefer in die Oxforder Buch Welt eingetaucht. Aber auch gesellschaftliche Unterschiede (Gwen und Peggy), das Verhältnis der Schwestern und deren vermeintliche Abhängigkeiten und ganz allgemein die Emanzipation und Bildung der Frau stehen im Roman stark im Mittelpunkt. Die Charaktere werden auf authentische Weise dargestellt, und beim Lesen gewinnt man einen guten Einblick in ihre Gefühlswelt inklusive Ecken und Kante. Interessant sind dabei auch die kursiv gedruckten Briefe von der Suffragette und Krankenschwester Tilda an Peggy, in denen sie ihre Eindrücke von der Front teilt und auf beeindruckende Weise mit den Schrecken umgeht. Ebenso berührend sind die Beschreibungen des belgischen Offiziers Baastian, dem die Hälfte des Gesichts fehlt und der Peggys Herz gewinnt. Jedoch muss sie sich zwischen Liebe und Bildung entscheiden… Pip Williams hat also erneut einen zauberhaften Roman verfasst, der noch lange Zeit bei mir nachgehallt hat. #pipwilliams #diesammlerinderverlorenenwörter #diebuchbinderinvonoxford #frauenwörterbuch #bloggerportal #piperverlag #buchbinder #oxford #buchgewerbe #1.weltkrieg #jericho #oxforduniversity‘#frauenwahlrecht #frauenbildung #flüchtlinge #bestseller

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