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Rezensionen zu
Regen

Ferdinand von Schirach

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Wenn wir mal alleine unterwegs sind, uns durch die leeren Straßen im Eiltempo bewegen, um nicht von den schweren Wassertropfen getroffen zu werden, die ihren Weg zur Erde bahnen, kommen einem doch immer allerlei Gedanken. So ist es auch bei dem neuesten Theaterstück von Ferdinand von Schirach, dessen Figur plötzlich anfängt über Liebe, Schuld sowie die Welt zu philosophieren, während er im Regen sein Dasein vollführt. Das nichtmal 60 Seiten lange Einmann Stück greift eine große Bandbreite an Themen auf, die angerissen werden, jedoch nicht beendet werden, sodass die Erzählstruktur zwar chaotisch, aber auch interessant wirkt. Man könne es sich als ein rotes Wollknäuel vorstellen, welches auch vielen verschiedenen Schnüren besteht, jedoch immer in der selben Farbe. Der Protagonist in dem Falle sucht einen Anfang der Schnur aus, befolgt diese auch, bis er sie plötzlich fallen lässt. In dem Moment weiß die Figur jedoch nicht mehr, welche Schnur genau er hatte und greift, in der Hoffnung wieder auf die vorherige Schnur zu treffen, abermals in das Knäuel und zieht stattdessen einen anderen Anfang heraus, womit gleichzeitig auch das neue Thema beginnt. Mir persönlich gefällt diese Unvollendung der Themen, da es anregt, selber den Gedanken zu beenden. Es ist, als liefere das Stück eine Vorlage für den Leser bzw. Zuhörer, um danach aktiv am Geschehen teilzunehmen. So wird es nicht zu einem stumpfen Aufnehmen der Wörter und Sätze kommen, sondern führt zu einem Handeln. Dies ist vergleichbar mit der heutigen Gesellschaft, die ebenfalls immer weniger selber aktiv handelt. Stattdessen wird die Verantwortung lieber an andere Menschen abgegeben, dich so nicht bei "Regen". Ergänzt wird der zweite Teil des Buches mit einem Interview des Autors über seine bisherigen Werke sowie sein Leben. Es ist äußerst interessant einen Einblick in die Welt des Autors zu erhaschen, auch wenn er klare Grenzen aufstellt was sein Privatleben bezieht. Insgesamt ist es ein vielfältiges Stück, welches fast philosophisch erscheint.

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