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Rezensionen zu
Regen

Ferdinand von Schirach

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Ich hatte mich auf die Neuerscheinung »Regen« von Ferdinand von Schirach gefreut. Was mir direkt aufgefallen ist: Diese schmale Büchlein umfasst 107 Seiten – davon machen 57 Seiten den eigentlichen Text Schirachs aus. Auf den restlichen Seiten befindet sich ein Interview, welches in gekürzter Form im September 2022 in der Süddeutschen Zeitung erschienen ist. In dem Text geht es um einen Mann, der sich vom Regen durchnässt in eine Bar setzt und einen Monolog führt. Der Mann wurde gegen seinen Willen in einem Strafprozess zum Schöffen berufen. Er berichtet von seinem ersten Verhandlungstag, doch der Fall erscheint fast nebensächlich. Schnell wird deutlich, dass der Mann in seiner eigenen Trauer gefangen ist und sich für den Tod eines geliebten Menschen die Schuld gibt. Wie man es aus Schirachs anderen Werken schon kennt, spielen existenzielle Fragen eine große Rolle. So werden in gewohnt klugen und nüchternen Sätzen über schwere Themen wie Schuld, Vergebung, Verlust und Scheitern sinniert. Dabei sitzt jedes Wort, jeder Satz präzise. Das Leitmotiv dieses Textes wird für fleißige Schirach-Lesende vermutlich nicht neu sein. Das anschließende Interview spiegelt einige Thesen des Textes wider und gibt viele persönliche Einblicke in Schirachs Leben. Auch wenn ich »Regen« grundsätzlich gerne gelesen habe, hinterlässt es bei mir einen bitteren Beigeschmack. Der kurze Text war schnell gelesen und das in etwa gleichlange Interview wirkte auf mich leider wie ein Seitenfüller. Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar umsonst bekommen. Es kostet 20 €. Ist es das wert? Ganz ehrlich: Nein, ich finde das zu überteuert. Ihr seid Schirach-Fan und möchtet sein neues Werk in eurer Sammlung haben - fair enough. Ansonsten investiert diese 20 € lieber anders.

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Regen Er sei befangen. Aus diesem Grund soll er als Schöffe abgelehnt werden. Dabei hat er nur eine Frage gestellt: Welche Strafe würden Sie sich selbst geben? "Regen" unterscheidet sich erheblich von seinen Vorgängern. In diesem dünnen Büchlein erzählt Ferdinand von Schirach nicht von Fällen. Er pointiert auch nicht die Geschehnisse unserer Zeit oder Episoden seines Daseins. "Regen" ist der Monolog eines Schriftstellers, der als Schöffe im Fall eines Femizids infrage gestellt wird. Dabei gerät er ins Plaudern. Er erzählt von Papageienfischen und wie absurd das ist, was Menschen Urlaub nennen. Er redet davon, dass er mal einen Drucker angeschrien hat. Er gibt die Geburt der Venus wieder. Keine schöne Geschichte übrigens. Und er kommt immer wieder auf einen regengrünen Morgen in Athen zurück. Es ist mir zu kurz. Zu unzusammenhängend und zu wenig Information über die Frau, die sein Schicksal bedeutet. Teilweise klingt es humoristisch, wie und was die Figur erzählt und erzählt. Gleichzeitig habe ich von Schirachs geliebte melancholische Note vermisst, die nur am Ende einmal kurz aufleuchtet. Anzumerken ist, dass das Ein-Mann-Theaterstück lediglich 57 Seiten umfasst, wobei der Rest des Buches mit einem Interview gefüllt ist. Zu einem Preis von 20€ leider zu knapp. "Regen" wirkt nicht. Kann's vermutlich gar nicht. Es ist zu knapp. Alles in allem bleibt der Wunsch nach mehr Ferdinand von Schirach. Ferdinand von Schirach, Regen, Luchterhand, 2023.

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Ein neuer Schirach! Und dann auch noch ein besonderer, denn "Regen" ist eine Erzählung, die Ferdinand von Schirach in Form eines Monologs an Theatern im deutschsprachigen Raum aufführen wird. Die Geschichte handelt von einem Schriftsteller, der bei Regen in eine Bar kommt. Er erzählt (wem genau, das weiß man nicht) davon, wie er als Schöffe einberufen wurde. Insbesondere ein Fall beschäftigt ihn: Ein Mann hat seine Frau umgebracht. Ausgehend von diesem Verfahren, beginnt der Erzähler nachzudenken und aus seinem eigenem Leben zu berichten. Er teilt seine Gedanken zu unterschiedlichen Themen und bewegt sich dabei zwischen Philosophie, Gesellschaftskritik und der Last der eigenen Erlebnisse, die immer wieder zum Vorschein kommt und seinen Blick auf die Welt schwarz färbt. Dieser Text ist, das merkt man spätestens dann, wenn man das angehängte Interview liest, autobiographisch geprägt. Schirach verarbeitet Momente aus seinem Leben und bringt eigene Ansichten zum Ausdruck. Das Interview rundet "Regen", den Haupttext, also ab. Wenn man ganz ehrlich ist, dann muss man sagen, dass sich die Erzählung zwar leicht lesen lässt und dass sich in ihr immer wieder kluge Gedanken finden lassen, dass sie aber keinen Nachhall erzeugt. Ich glaube, dass dieser Text auf der Bühne funktionieren wird, wenn ihn Ferdinand von Schirach vortragen/spielen wird. In seiner zweidimensionalen, bühnen- und sprecherlosen Form war er zwar eine nette Lektüre, aber nicht unbedingt mehr als das. Im Übrigen, und das ist eine Kritik, die sich an den Verlag wendet, ist die gebundene Ausgabe (20€!) für eine Erzählung von ca. 50 Seiten (mit sehr großer Schrift) meiner Meinung nach unangebracht.  All das tut aber meiner Vorfreude auf die Inszenierung keinen Abbruch und ich hoffe, dass ich eine Karte für das Stück bekomme werde.

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Bei Ferdinand von Schirach kann ich mich immer nur wiederholen. Er schreibt mit einer Eleganz, die Worte wohl gewählt, keines zu viel. Auch mit seiner neuen Lektüre „Regen“ konnte er mich wieder begeistern. Die Erzählung erstreckt sich lediglich über knapp 60 Seiten und beinhaltet doch so viel. Sie ist in Form eines Einmannstückes geschrieben. Und Ferdinand von Schirach wird damit auf Tournee gehen. Er selbst spricht dann den Theatermonolog auf der Bühne. „Regen - Eine Liebeserklärung“ Ein Mann kommt vom Regen durchnässt in eine Bar und beginnt zu erzählen - erzählt von seiner Rolle als Schöffe. Er wurde für dieses Amt ausgewählt, muss es antreten, aber es widerstrebt ihm. Er spricht über seine Gedanken, über banale Dinge, aber auch Tiefgehendes. „Das Schreiben selbst kann rauschhaft sein, aber es ist im Rausch nicht möglich zu schreiben.“ Ein Satz aus dem zweiten Teil der Lektüre, der aus einem Interview besteht, das bereits 2022 im Magazin der „Süddeutschen Zeitung“ erschienen ist. Im Interview gibt sich Ferdinand von Schirach charmant, aber auch distanziert, wie man es von ihm kennt. Als großer Fan des Schriftstellers hat mich auch sein neues Werk wieder überzeugen können. Allerdings finde ich es mit einem Preis von 20 Euro doch etwas überteuert. „Regen“ ist bei Luchterhand erschienen und hat 112 Seiten.

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Die Unmöglichkeit der Mündigkeit des Menschen

Von: MG aus München

28.08.2023

Eine Liebeserklärung, an wen, an was? An den Schöffen, der vom Gericht abgelehnt wird, weil er dem Täter eine Frage stellt, die nicht in die vorgesehenen Abläufe passt. Der Täter sollte die Frage beantworten, welche Strafe er sich für seine Tat, seine Frau umgebracht zu haben, gebe. Von vorgegeben Abläufen nicht abweichen, erwartete Wahrheiten deklarieren, Urteile fällen, die für den ganz eindeutig scheinenden Fall zu fällen sind, Halt im Wissen zu haben, ist erwünscht - als autonomes Verhalten verstanden. Eine Liebeserklärung an den, der sich nicht von vorgegebenen „Abläufen“ vereinnahmen lässt und eigenes Denken, Verantwortung für sein Tun einfordert. Dieser Text verkündet damit nichts Neues. Dennoch spiegelt er unsere Lebenslüge. Wir wollen etwas sein, selbst denkend, autonom, eigenverantwortlich, was wir nicht sind. Insofern die x-te Anmahnung. Was folgt daraus?

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Ferdinand von Schirach, bekannt für seine Justizgeschichten und autobiografischen Erzählungen, kehrt mit „Regen. Eine Liebeserklärung“ zu den existenziellen Lebensthemen zurück, die seine Werke prägen: Schuld, Vergebung, Reue und Strafe und die Ambivalenz dieser Themen. Im Mittelpunkt der Erzählung steht ein Mann, der in einer Bar einen introspektiven Monolog über diese Themen hält, angestoßen durch ein Tötungsdelikt, der er als Schöffe erlebte. Der tiefgründige Monolog des Namenlosen Erzählers reflektiert nicht nur das Unvermögen, sich selbst zu vergeben, sondern auch die innere Qual eines Schriftstellers, der seit 17 Jahren nicht mehr schreibt. Schirachs Protagonist ist ein gebrochener Mann, dessen einziges Buch durch einen Druckfehler entstellt wurde, und der sich schuldig fühlt am plötzlichen Tod seiner Geliebten. Verbunden wird der tiefgehende emotionaler Kontext mit der Kritik an der modernen Gesellschaft durch einen überzogenen Blick auf den „durchschnittlichen Menschen“. Zudem versucht Schirach, in dieser kurzen Erzählung viele Themen zu berühren. Von der Erwähnung literarischer Größen wie Hemingway und Goethe bis hin zu Reflexionen über das Schreiben selbst. Dies wird durch ein folgendes Interview in der Süddeutschen Zeitung verstärkt. In dem wir vieles über Schirach, seine Motive und dem Mann hinter den Büchern erfährt. Dabei kommt auch besonders gut der herrlich trockene und sarkastische ton Schirachs heraus. Fazit: „Regen. Eine Liebeserklärung“ ist ein inspirierender und persönlicher Theatermonolog, der mit Schirachs gewohnter introspektiver Schreibweise beeindruckt und leider viel zu kurz war.

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Das knapp 112-Seiten starke Buch beinhaltet eine für den Autor bekanntermaßen typische, in allen Facetten unterhaltsame Kurzgeschichte, genauer handelt es sich um einen Monolog eines Schriftstellers, der Gedanken nachhängt, an dem die Lesenden teilhaben dürfen. “Seit 17 Jahren bin ich ein durch und durch lächerlicher Schriftsteller, der nicht mehr schreibt. Ich gehe trotzdem jeden Morgen rüber ins Schreibzimmer.” (S.28) Inwieweit Herr von Schirach dabei sich aus selbstironische Weise portraitiert, wage ich nur zu mutmaßen. Die Gedankengängen des Protagonisten wecken jedenfalls meine Neugierde, nähren mich mit interessanten Fakten und animieren mich gleichzeitig, diese zu hinterfragen. Während ich an dieser Stelle noch ewig hätte weiterlesen können, endet die Erzählung nach der ersten Hälfte des Buches und wird von einem Interview zwischen dem Autor und Journalisten Sven Michaelsen abgelöst. Ein Umstand, der an dieser Stelle etwas aufstoßen mag, ist der, dass das Interview vorab bereits in verkürzter Form in der Süddeutschen Zeitung veröffentlicht wurde. Gemessen an „Nachmittage“, welches mich vollends begeistern konnte, finde ich dieses Buch anhand der geringen Seitenzahl und des gebotenen Inhalts, mit einem Preis von 20€ , daher auch für zu stolz bemessen.

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Es gibt daher auch nicht sonderlich viel, was ich euch von der Erzählung schildern kann. Hauptsächlich geht es um einen Autoren, der lange nichts geschrieben hat & gerade in einer Bar sitzt & mit uns redet. Ich glaube, ich wurde noch nie so persönlich von einem Buch angesprochen wie von diesem. Es fühlt sich so an, als würdet der liebe von Schirach uns direkt gegenübersitzen & aus seinem Leben erzählen. Eigentlich auch ein bisschen typisch für einen von Schirach, oder? Wie ihr seht, ich kann tatsächlich nicht viel mehr dazu sagen. Alles in allem hat mir die Erzählung wieder sehr gut gefallen. Was mir etwas sauer aufgestoßen ist, ist tatsächlich der Preis des Bandes - 20 Euro für knappe 100 Seiten. 🫣 Hinter der Erzählung ist nämlich noch ein Interview mit dem Autoren abgedruckt, was auch wirklich sehr unterhaltsam & interessant war. Hätte ich das Buch allerdings nicht gestellt bekommen, hätte ich es mir für den Preis nie gekauft - so sehr ich die anderen Werke des Autoren auch mochte. Wer als von-Schirach-Fan davon aber absehen kann, wird auch hier wieder seine Freude haben. Für mich passt es zudem perfekt in den Herbst!,Es gibt daher auch nicht sonderlich viel, was ich euch von der Erzählung schildern kann. Hauptsächlich geht es um einen Autoren, der lange nichts geschrieben hat & gerade in einer Bar sitzt & mit uns redet. Ich glaube, ich wurde noch nie so persönlich von einem Buch angesprochen wie von diesem. Es fühlt sich so an, als würdet der liebe von Schirach uns direkt gegenübersitzen & aus seinem Leben erzählen. Eigentlich auch ein bisschen typisch für einen von Schirach, oder? Wie ihr seht, ich kann tatsächlich nicht viel mehr dazu sagen. Alles in allem hat mir die Erzählung wieder sehr gut gefallen. Was mir etwas sauer aufgestoßen ist, ist tatsächlich der Preis des Bandes - 20 Euro für knappe 100 Seiten. 🫣 Hinter der Erzählung ist nämlich noch ein Interview mit dem Autoren abgedruckt, was auch wirklich sehr unterhaltsam & interessant war. Hätte ich das Buch allerdings nicht gestellt bekommen, hätte ich es mir für den Preis nie gekauft - so sehr ich die anderen Werke des Autoren auch mochte. Wer als von-Schirach-Fan davon aber absehen kann, wird auch hier wieder seine Freude haben. Für mich passt es zudem perfekt in den Herbst!🍂💛

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