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Rezensionen zu
Nachmittage

Ferdinand von Schirach

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Ein Buch mit Tiefgang

Von: Mrs.julias.bookshelves

19.02.2023

‘Nachmittage‘ war mein zweites Buch von Ferdinand von Schirach. In 26 Erzählungen schreibt der Autor über Verluste und Erlebnisse aus seinem Leben. Auch in diesem Band schreibt der Autor mit einer klaren Nüchternheit, teilweise sachlich und dennoch poetischen Art. Das Buch ist durchaus keine leichte Kost und ist definitiv nichts für jedermann. Das Buch regt zum nachdenken an und gibt dem Leser eine ganz andere Sicht auf gewohnte Sichtweisen. Das Buch hallt definitiv noch lange nach.

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Was für ein großartiger Erzähler!! Ich bin wieder einmal begeistert von der Wortwahl, der Leichtigkeit, aber auch der Klugheit, die in den Geschichten des Ferdinand von Schirach stecken. Klugheit: für mich eine Mischung aus Intelligenz, Bildung und Weisheit... Die unterschiedlich langen Geschichten spielen in verschiedenen Städten der Welt, schildern persönliche Begebenheiten und Gedanken des Autors, Geschichten anderer Menschen oder einfach nur interessante Fakten und Gegenüberstellungen. Vielen Geschichten ist eine melancholische Grundstimmung gemein - und die Trauer um eine wunderbare geliebte Frau... Für mich kein Buch, um es in einem Rutsch zu lesen, da jede Geschichte Raum zum Nachklingen beanspruchte. Im Nachhinein werde ich sicherlich noch öfters überlegen, mit wem ich denn erst letztens über dieses Thema gesprochen habe...?! In diesem vertraulichen Plauderton ist das Buch gehalten. Und wieder schätze ich sehr die Wertfreiheit des Autors, die Menschen und ihre "Taten" werden nicht beurteilt, sondern dargestellt. Denn nur selten im Leben gibt es das Gute und das Böse, bzw. steht es uns zu, dies zu bewerten. Ich danke herzlich dem Autor Ferdinand von Schirach für das Teilen seiner Gedanken und die überaus bereichernden Lesestunden!! Dieses Buch kann ich wärmstens empfehlen!!

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📘 „Es gibt Geschichten, die man nur in einer Hotelbar nachts einem Fremden erzählen kann. […] Später gehen alle nach Hause, die Welt beginnt erneut mit all ihrer Aufgeregtheit, und man sieht sich nie wieder. […] Es sind leise Erzählungen von verregneten Nachmittagen und von schwarzen Nächten. […] Und am Ende sind sie das Einzige, was uns wirklich gehört.“ So steht es auf dem Umschlag des 2022 erschienenen Erzählbands von Ferdinand von Schirach, der in 26 kurzen und längeren Episoden von Erfolg und Schmerz, Filmen und Büchern, flüchtigen Begegnungen und Treffen, die noch lange nachhallen, schreibt. ⭐️⭐️⭐️⭐️💫 Was mir sehr gefallen hat und was man aus jeder Geschichte herausliest: von Schirachs Liebe zur Literatur, zu den großen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Und zu Uhren. Immer wieder Uhren. „Mit einer Armbanduhr“ hat mich der Autor vor über 11 Jahren zum Fan gemacht und diese Geschichte werde ich niemals vergessen. Die Erzählungen handeln auch von vorschnellem Urteilen und transportieren mit ihren Zeilen eine Moral zum Leser. 👍 „Nachmittage“ hat es auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste geschafft. Ich habe auch kritische Stimmen zu dem Werk gelesen. Dort ist von Banalität die Rede. Und davon, dass die Figuren alle wohlhabend, mit Talent und gutem Aussehen gesegnet seien. Das stimmt. Es sind Geschichten! In denen ich es genieße, für eine Minute oder fünfzehn in ein fremdes Leben einzutauchen, das anders ist, als mein eigenes. ✍️ Ferdinand von Schirach (*1964) ist Erfolgsautor und Jurist. Mit seinen Bestsellern ist er seit 2009 - auch international - sehr erfolgreich. Daneben schreibt er auch Theaterstücke und Drehbücher. 🏠 Das gebundene Buch ist 2022 im Luchterhand Verlag erschienen. 💡 Die 175 Seiten enthalten 26 Kurzgeschichten, die einmal um die ganze Welt führen.

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Vielleicht sollte man aus der Vielzahl der Geschichten in Ferdinand von Schirachs neuem Erzählband eine ganz besondere zur genaueren Betrachtung herausnehmen, wobei dies die Qualität der anderen nicht abwerten soll, um potentiellen Leserinnen und Lesern die Lektüre dieses Buches ans Herz zu legen. Mindestens ein Grund für die besondere Beachtung jener "Nachmittage" bildet ein Treffen in Neapel, im real existierenden Caffè Gambrinus. Ob es sich bei dem 94jährigen Lorenzo ebenfalls um eine reale Existenz handelt, spielt eine untergeordnete Rolle. Jedenfalls soll er, wie man sich erzählt, ein Freigeist gewesen sein. Mit einem solchen sollte man ebenfalls ausgestattet sein, um das ganze Ausmaß von "Vierundzwanzig" erfassen zu können. Schließlich sei es erstaunlich, wie er sagte, was Philosophen "schon 500 Jahre vor Christus durch bloßes Nachdenken" herausgefunden haben, und was die Kirche ohne jedes Erbarmen später bekämpfen sollte. Eine Welt, die ohne jeden Gott und das Gegenteil existiert: "Wir sterben, zerfallen, die Atome ordnen sich neu, nur das sei der ewige Kreislauf." Lorenzo kennt viele Passagen des "wichtigsten Gedichts der Menschheit" auswendig. Lukrez' (Titus Lucretius Carus) "De rerum natura" (Über die Natur der Dinge) entstand im 1. Jahrhundert v. Chr. und eine Abschrift des sechsbändigen Lehrgedichts wurde glücklicherweise im 15. Jahrhundert in einem deutschen Kloster gefunden. Er wird nicht müde, den guten Weg zu beschreiben, auf dem die Menschheit sich befand, bis zum Beginn jener "sehr dunklen Zeit", als man den Menschen das Denken abgewöhnte. Dafür bekamen sie "Schuld, Sünde und Hölle". Nicht alle in diesem Buch versammelten Texte sind von derlei Gewicht und doch ziehen sie in ihrer Bedeutung einen, fast mathematisch präzisen, Strich unter die Summanden einer Addition von Lebenserfahrungen. Die Summe ergibt sich dann wie von selbst. Das können vier Tage in Paris sein, eine besondere Wohnung, das Treffen mit einer befreundeten Psychiaterin, Wittgensteins Zeitbegriff, ein geschichtsträchtiges Haus in Venetien, die Wichtigkeit von Interviews in Japan oder die Vorstellung eines "vollkommen sinnlosen Satzes" des schwedischen Schriftstellers Lars Gustafsson, welcher unter Umständen doch ganz gut zu verstehen ist. "Nachmittage" ist (auch) eine Art erweitertes Tagebuch. Persönliche Notizen schildern Begebenheiten, die das Leben und seine Überraschungen ständig erweitern, in Vielfalt verzweigen und in unwiederbringliche Momentaufnahmen zerlegen, die, wenn sie nicht sofort notiert werden, viel zu schnell schnell wieder verschwinden. Erbauliche Lektüre, nicht nur für Nachmittage.

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Meisterhaft erzählt

Von: Buchbesprechung

21.01.2023

REZENSION – Jeder Versuch, die seit fast 15 Jahren veröffentlichten Werke des deutschen Bestseller-Autors und Juristen Ferdinand von Schirach (58) einem bestimmten Genre zuzuordnen, muss scheitern. Ob Erzählungen, Romane, Essays, Theaterstücke, philosophische Gespräche oder ganz persönliche Ansichten und Einsichten – mit fast jedem neuen Band dieses Autors wird man aufs Neue überrascht. Dies gilt auch für Schirachs aktuelles Buch „Nachmittage“, im August 2022 beim Luchterhand Verlag erschienen. Dieser schmale Band, den man zum Titel passend, an zwei ruhigen Nachmittagen genießen sollte, gleicht mit seinen kurzen, nur selten längeren Erzählungen, Erinnerungen und Gedanken einem Querschnitt aus allem. Wir lesen von Kriminalfällen des einstigen Strafverteidigers, von Begegnungen mit fremden und vertrauten Menschen sowie persönliche Erinnerungen und Eindrücke aus Lesereisen – oft alles in nur einer Erzählung. Es sind „Geschichten über die Dinge, die unser Leben verändern, über Zufälle, falsche Entscheidungen und die Flüchtigkeit des Glücks“, verspricht der Verlag. Nicht nur die Vielfalt der Handlungsabläufe, auch die Vielfalt der Themen „von der Einsamkeit der Menschen, von der Kunst, der Literatur, dem Film und immer auch von der Liebe“ zeugt von Intellekt und Lebenserfahrung des Schriftstellers und macht auch diesen Band wieder zu einem literarischen Leckerbissen hohen Niveaus. Wo andere Autoren Romane schreiben, reichen Ferdinand von Schirach nur wenige Sätze. Seine Erzählungen gehen nicht in die Breite, sondern tauchen in die Tiefe und treffen punktgenau die psychische Befindlichkeit seiner Figuren, von denen man nie weiß, ob sie real oder fiktiv sind. In einer seiner 26 Erzählungen wird der Autor in Marrakesch im Garten des Hotels von einem Deutschen angesprochen. Schirach hatte dem des Mordes Angeklagten einst zum Freispruch verholfen. Der homosexuelle Fabrikant war erpresst worden, der alkoholisierte Erpresser auf dem Anwesen des Fabrikanten in den Tod gestürzt, also ein Unfall. Doch nach Jahren stellt sich Schirach beim Wiedersehen nun die Frage, ob der Freispruch gerechtfertigt und der nun in Marokko lebende Geschäftsmann nicht doch ein Mörder war. Bei einer anderen Begegnung mit einer alkoholisierten Witwe erfährt Schirach während seines Urlaubs in Venetien von einem besonders tragischen Unglücksfall: Franziska hatte einst ihren Ehemann, einen erfolgreichen und geschätzten Tierarzt, für den von der Polizei gesuchten Exhibitionisten gehalten. Bei einer Auseinandersetzung zwischen beiden während einer Autofahrt, bei der sie deshalb die Scheidung verlangte, kam es zum Unfall. Der Mann wurde tödlich verletzt, Franziska überlebte. „Vier Tage nach Alexanders Beerdigung … wurde, ganz in der Nähe der Tierarztpraxis, der Exhibitionist festgenommen.“ Doch nicht nur über das Schicksal anderer Menschen, auch über sich selbst verrät der Autor manches, der sich als „Literatur-Star wider Willen“ jedem Rummel um seine Person gern entzieht: „Ich rauche weiter auf dem Balkon in dem Hotel in Zürich. Es schneit immer noch, ...“ Er sinniert über sein Leben: Das berufliche Scheitern und die Haltlosigkeit seines Vaters bis zu dessen Tod veranlassen den an Literatur begeisterten Internatsschüler, entgegen seiner Absicht nun doch nicht Autor zu werden, sondern Jura zu studieren: „Ein bürgerliches Leben würde Halt geben, ich wäre sicher, glaubte ich. Erst viel später, erst nach einem halben Leben, begann ich wieder zu schreiben“, hält der bald 60-Jährige Rückblick auf sein Leben, dessen zweite Hälfte er erst 2009 als 45-Jähriger mit der Veröffentlichung seines Erzählbandes „Verbrechen“ begann. Wer sich in Schirachs neues Buch „Nachmittage“ vertieft, wird leicht die Zeit vergessen. „Jede Komposition besteht zwar aus strengen Zeitangaben, aber wenn du spielst gibt es keine Zeit“, sagt die Komponistin in einer Erzählung. „Es gibt dann nur noch die Musik, .... Alles andere ist belanglos, es findet nichts sonst statt.“ Wie die Komponistin aus Angst vor dem Burnout hat auch Ferdinand von Schirach vor 15 Jahren seinen Beruf als Strafverteidiger aufgegeben, um für sich selbst und das Schreiben Zeit zu haben: „Der Wind geht durch die leichten Vorhänge, eine geisterhafte Bewegung vor dem fahlen Weiß des Morgens. Ich zünde eine Zigarette an und bleibe sitzen.“

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Rezi✨ Nachmittage 📚☕️

Von: Mylittlecrazybookworld

28.12.2022

Rezi✨ Nachmittage 📚☕️ Mein erstes von von Schirach und ich muss sagen, es hat mir wirklich gut gefallen ☺️ Schirach erzählt in seinem Buch meist von irgendeinem Nachmittag, (insgesamt 26 Kurzgeschichten auf 176 Seiten)! Das besondere an diesen Nachmittagen ist, dass es zu scheinbar zufälligen Treffen, mit Bekannten oder vollkommen Fremden kommt! Diese erzählen teilweise die absurdesten Geschichten oder es geht um philosophische Anekdoten! 📚 Was wir nicht erfahren ist, ob sich einige Geschichten wirklich so zugetragen haben oder ob es einfach Anlehnungen aus seinem Leben sind oder diese einfach der Kreativität des Schriftstellers entsprungen ist🙈 Schirachs Schreibstil ist fesselnd und angenehm zu lesen, sodass ich ihm jede einzelne Geschichte abgekauft hätte !☺️ Einige Geschichten fand ich extrem spannend und zack endenden sie einfach und er ließ mich mit meinen offenen Fragen einfach stehen, dabei hätte ich mir gewünscht mehr von diesen Geschichte bzw. Schicksalen zu erfahren 😅 Einige Erzählungen konnten mich nicht abholen, Da es mir zu philosophisch wurde, was auch voll in Ordnung ist ☺️ Für mich ist dieses Buch eine absolute Empfehlung, da er mich mit seinem Schreibstil und seinen Erzählungen absolut abgeholt hat und mir meine Nachmittage dadurch versüßen konnte 👍📚

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Mit „Nachmittage“ hat Ferdinand von Schirach ein weiteres Sammelsurium an Anekdoten, Beobachtungen, autobiographischen Erlebnissen und Notizen vorgelegt. In 26 relativ kurzen Kapiteln werden die unterschiedlichsten Themen aufgegriffen und wir begleiten den Autor nach Taipeh, Tokio, Marrakesch, Bassano del Grappa, Zürich, Wien, Berlin, Pamplona, Hamburg, Oslo, Paris, Neapel und Duisburg. Erneut beweist Ferdinand von Schirach in einem gewohnt elegant-nüchternen Erzählstil seine Kunst des Beobachtens und ist einfach ein begnadeter Geschichtenerzähler, der seinen Leser*innen ausreichend Spielraum für eigene Interpretationen und Assoziationen bietet. Kurz, treffend und ganz ohne literarische Ausschweifungen bringt er seine (teils sehr privaten) Erzählungen genau auf den Punkt und philosophiert über das Leben, Kulturelles und natürlich die Liebe. Seine Beobachtungen von Menschen, die Momentaufnahmen und Ereignisse beschränken sich stets auf das Wesentliche und ich bin immer wieder beeindruckt, mit welch besonnener Leichtigkeit er auch ernste Themen und das Know-how aus seiner Zeit als Strafverteidiger gekonnt in seine Geschichten einfließen lässt. Eine kurzweilige Lektüre, die sich am besten bei einer guten Tasse Kaffee lesen lässt! ☕📖

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Es ist schon lange her, dass ich zum ersten Mal ein Buch von Ferdinand von Schirach gelesen habe. Als „Strafe“ mir vor die Büchernase gekommen ist, war ich fast noch ein Kind und von Schirachs Kriminalgeschichten haben mich gleichermaßen fasziniert wie erschüttert. Heute, einige Jahre und etliche True Crime Podcast Folgen später bin ich robuster. „Nachmittage“ ist nun die neueste Geschichtensammlung des Autors und ich finde sie genauso großartig wie die davor, vielleicht sogar noch ein bisschen besser. Hier wird nämlich in sehr kurzen bis etwas längeren Episoden von Begegnungen und Begebenheiten berichtet. In ihrem Stil altbewährte Kriminalgeschichten mischen sich mit Weisheiten, Philosophischem und Nachdenklichem. Ich habe jede einzelne dieser Geschichten gerne gelesen und die Kombination aus unterschiedlichsten Themen, die sich doch irgendwie zusammenfügen und ergänzen, hat mir unwahrscheinlich gut gefallen. Man sagt ja „in der Kürze liegt die Würze“. Das ist der einzige Kritikpunkt, den ich finden kann. Ich hätte gerne viel länger mit diesem Buch verbracht, als einige wenige Nachmittage.

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