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Rezensionen zu
Königsmörder

Robert Harris

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Im England des Jahres 1660 wird König Karl I. enthauptet. Die Königsmörder, , die das Urteil zur Hinrichtung des Königs unterzeichnet haben, sind auf der Flucht. Zu diesen Flüchtigen gehören auch die Oberste Whalley und Goffe, die rechtzeitig nach Amerika fliehen können. Doch die fanatischen Häscher bleiben ihnen dicht auf den Fersen. . Robert Harris gehört zu jenen Autoren, deren Bücher ich, sofern es mir möglich ist, sofort nach Erscheinen lesen möchte. Sein Schreibstil und die überwiegend ruhige Erzählweise faszinieren mich bei jedem seiner Romane. Beim vorliegenden "Königsmörder" schafft der Autor es erneut, mich von der ersten bis zur letzten Seite zu überzeugen. Auch wenn es an einigen Stellen sehr historisch zugeht, was dem ein oder anderen durchaus zu langatmig sein könnte, verströmt die Geschichte zweier Männer, die als Königsmörder gejagt werden, eine unglaublich dichte Atmosphäre. Jedes Mal, wenn man das Buch in die Hand nimmt, fühlt man sich mittendrin in der Geschichte. Wie gesagt, man muss sich an manchen Stellen ein wenig durchbeißen, wenn es zu sehr ins Historische geht, aber letztendlich gehört es zur Geschichte und vor allem zum Verständnis jener Zeit. Harris erweckt die Vergangenheit nämlich sehr detailliert und bildhaft und erklärt politische Zusammenhänge so, dass man sie auch versteht. "Königsmörder" ist ein typischer Harris, der durch seinen angenehmen Erzählstil überzeugen kann. Man fühlt sich wohl in der Handlung und möchte die beiden Protagonisten nicht mehr verlassen. Selbst wenn man sich für die historische Geschichte an sich nicht interessiert, so vermag der Autor alleine wegen dem Handlungsstrang der beiden Protagonisten zu faszinieren, denn man sieht diese Szenen der Flucht wie einen Film vor seinem inneren Auge. Vor allem das (erfundene?) Ende ist ihm außerordentlich gut und emotional gelungen. Robert Harris hat mich auch mit "Königsmörder" erneut in seinen Bann gezogen wie all seine Romane. Vor allem seine letzten Werke haben es mir (ähnlich wie bei John Grisham und Stephen King) angetan, obwohl viele gerade die Bücher der letzten Jahre von den genannten Autoren nicht mögen. Ich jedenfalls bin von diesen Spätwerken und eben auch dem vorliegenden Roman begeistert und freue mich schon jetzt auf ein weiteres Abenteuer von Robert Harris. . Fazit: Spannender und sehr gut geschrieben historischer Roman, wie man es von Harris gewohnt ist. ©2022 Wolfgang Brunner für Buchwelten

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1660. Der englische Bürgerkrieg zwischen den Anhängern des absolutistischen König Charles I. und den „Roundheads“ um den frömmelnden Puritaner Oliver Cromwell ist Geschichte. Nach der Enthauptung seines Vaters 1649 sitzt mittlerweile „The Merry Monarch“ Charles II. auf dem Thron, der 1660 den „Act of Oblivion“ (so der Originaltitel des Romans) erlässt, und damit all jene begnadigt, die gegen den König gekämpft haben. Alle, mit Ausnahme der Unterzeichner des Urteils, aufgrund dessen Charles I. geköpft wurde. Diese werden gnadenlos verfolgt, gefangen genommen und mit äußerster Brutalität hingerichtet. Doch zwei „Königsmörder“ aus den Reihen Cromwells können sich diesem Schicksal entziehen, Edward Whalley, ein Cousin Cromwells und sein Schwiegersohn William Goffe, beide keine jungen Männer, verlassen ihre Heimat, gehen an Bord eines Schiffes, verlassen ihre Heimat, fliehen nach Amerika und finden in einer puritanischen Kolonie in Neuengland Unterschlupf. Ihnen auf den Fersen ist Richard Nayler, Sekretär des Geheimen Rats, übrigens die einzige fiktive Person dieses Romans, ein verbohrter, verbitterter und traumatisierter Mann, der geschworen hat, den Königsmord zu rächen. Die Jagd beginnt. Robert Harris, der ehemalige politische Journalist, hat für diesen Roman gründlich recherchiert, man sehe sich nur die ausführliche Literaturliste im Anhang an. Dabei richtet er seinen Fokus aber nicht ausschließlich auf die Verfolgung der beiden Flüchtigen, sondern vermittelt durch Whalleys Aufzeichnungen auch einen überzeugenden Einblick in Leben und Denkweise dieser Epoche. Royalisten und Puritaner, auf der einen Seite das Festhalten an gottgegebenen Machtstrukturen, auf der anderen Seite die religiös geprägten Überzeugungen, die in Anklängen das revolutionäre Potenzial ahnen lassen, die ihnen innewohnt. Beide Gruppen überzeugt davon, dass nur ihr Leben und Handeln gottgefällig ist und seine Berechtigung hat. Königsmörder ist zwar ein historischer Roman, aber er spielt in einer komplett anderen Liga als das, was man üblicherweise von diesem Genre kennt. Über weite Strecken ähnelt er zwar einem Sachbuch, was aber dennoch nicht zu Lasten des Lesevergnügens geht. Allerdings sollte man weniger an amourösen Verwicklungen als an historischen Fakten, insbesondere an denen, die Großbritannien nicht nur in der Vergangenheit sondern auch in der Brexit-Gegenwart betreffen, interessiert sein. All denen kann ich diesen beeindruckenden Roman wärmstens empfehlen.

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Darum geht es: König Karl I brachte sein Versuch die Kirchen gleichzuschalten sowie das Parlament auszuschalten den Tod ein. Die Menschen allerdings wollten nämlich sowohl das Parlament als auch ihre unterschiedlichen Visionen von christlichen Glauben behalten und beantworteten das Bestreben von Karl I mit einem Bürgerkrieg, der nicht nur den vorübergehenden Verlust der Monarchie einbrachte, sondern auch Karl I den Verlust seines Kopfes. Aber wie heißt es so schön: der König ist tot, lang lebe der König. Von 1649 bis 1660 übte sich England in Republik, aber ließ dann mit König Karl II die Monarchie wiederauferstehen und wieder wurde ein Stuart zum König gesalbt. Karl II kann den Tod seines Vaters nicht ganz stillschweigend hinnehmen und erlässt zwar ein Generalpardon, aber will zumindest die Unterzeichner des Todesurteils von Karl I zur Rechenschaft ziehen. Diese 59 sogenannten Königsmörder werden damit zu Gejagten. Viele von ihnen sind selbst schon verstorben aber Richard Nayler hat es sich zur Aufgabe gemacht jeden einzelnen der Königsmörder aufzuspüren. Ganz besonders hat er es auf Oberst Edward Whalley und seinen Schwiegersohn Oberst Wiliam Goffe abgesehen, denn Nayler hat mit ihnen noch eine alte Rechnung zu begleichen ... Fazit: Robert Harris, Meister der Erzählkunst, hat es mal wieder scheinbar mühelos geschafft mich in seine Geschichte zu saugen und mich viele Lesestunden in fremden Welten und fernen Zeiten verbringen zu lassen. Okay, ich muss vorneweg zugeben, dass ich die Romane von Robert Harris nicht ganz objektiv beurteilen kann, da ich ein riesengroßer Fan seiner Bücher bin und Harris könnte mir wahrscheinlich sogar seinen Einkaufszettel vorlegen, ich würde den Inhalt begeistert inhalieren ;) Trotzdem kann ich ohne Zweifel sagen das "Königsmörder" ein großartiger historischer Roman ist. Zum Lesen inspiriert hat mich zum großen Teil meine Liebe zur Outlander-Serie von Diana Gabbaldon, denn diese Serie lebt auch von dem geschichtlichen Hintergrund um Charles Edward Louis Philip Casimir Stuart, manchmal auch Bonnie Prince Charlie genannt, dem Urenkel von Karl I. Mich hat schon lange brennend interessiert, was denn vor dem Versuch von Charles Edward Louis Philip Casimir Stuart zu König Karl III oder auch King Charles III zu werden, in England und Schottland so los war und was dazu führte, dass Bonnie Prince Charlie kein rechtmäßiger Thronerbe war. "Königsmörder" hat mir so einiges davon erklärt und das auf eine unterhaltsame Weise, die sogar etwas von einen Kriminalroman hatte. Die Figuren sind allesamt so dargestellt, dass ich sie wirklich gut ins 17. Jahrhundert verorten konnte, aber trotzdem so nah an unserer Vorstellung von Persönlichkeit, dass sie nicht fremd waren. Richard Naylers Jagd auf Whalley und Goffe um der Gerechtigkeit genüge zu tun war alleine schon sehr spannend zu lesen, aber der Aspekt, dass Nayler auch einen persönlichen Rachefeldzug gegen die Beiden führt, machte die Sache noch spannender. Gefesselt haben mich hier ganz besonders die Beschreibungen des Lebens in den britischen Kolonien in Amerika des 17. Jahrhunderts. Sie waren total interessant und mancherorts gar nicht so weit weg vom Leben im 21. Jahrhundert. ;) Natürlich musste ich während der Lektüre immer wieder die historischen Fakten nachlesen und auch mit diesem Buch hat mich Harris nicht enttäuscht, er ist nicht nur ein Meister der Erzählkunst, sondern auch ein Meister der Recherche. Sämtliche Fakten habe ich auch so, wie er sie beschreibt, in Geschichtsbüchern gefunden. Harris hält sich an die Fakten und gibt den Menschen aus vergangenen Zeiten ein Gesicht und eine Stimme. Natürlich sind diese Gesichter oder diese Stimmen eine Interpretation der Fakten, aber auch der besten Faktenrecherche muss Leben eingehaucht werden damit daraus ein guter Roman entsteht. Ich bin auf jeden Fall richtig froh "Königsmörder" gelesen zu haben und habe nun einen ganz anderen Draht zum Untergang der Stuarts, obwohl die in "Königsmörder" gar keine große Rolle spielen ... aber ich habe die Zeit, den Zeitgeist, mehr erfasst.

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Die Geschichte spielt im Jahr 1660, zur Zeit der Restauration der Monarchie. Die Königsmörder, die das Todesurteil gegen Karl I. unterzeichnet hatten, sind auf der Flucht, nachdem sie des Hochverrats für schuldig befunden wurden. General Edward Whalley und Colonel William Goffe fliehen nach Amerika. Goffe ist der Schwiegersohn von Whalley und mit dessen Tochter verheiratet. Richard Nayler ist Sekretär des Königsmordkomitees des Geheimen Rates, ein Mann, dessen Frau nach seiner Verhaftung in den vorzeitigen Wehen starb. Nayler, verwitwet und kinderlos, nimmt Goffe seine in England zurückgelassene Frau und seine Kinder übel. Mit Karl II. auf dem Thron werden die für den Tod seines Vaters verantwortlichen Männer gejagt, und Nayler macht sich auf den Weg nach Amerika, um den Aufenthaltsort von Whalley und Goffe herauszufinden. Dieses Buch umfasst viele Jahrzehnte. Es zeigt, wie viele Menschen auf beiden Seiten des englischen Bürgerkriegs ihren Glauben verloren und für ihre Loyalität bezahlten. Royalisten, die von dem Karl II. unbeeindruckt waren, und Puritaner, die Oliver Cromwells Ernennung seines Sohnes zu seinem Nachfolger in Frage stellten. Dies ist die Geschichte einer Menschenjagd, die sich über ganz Europa und Amerika erstreckte und jahrzehntelang andauerte. Karl II. suchte Vergeltung und wollte all jene zur Strecke bringen, die das Todesurteil seines Vaters unterschrieben hatten. Nayler ist ein guter Charakter, ein Mann, der wenig zu verlieren hat und ein persönliches Interesse an der Jagd hat. Dennoch war dies für mich keine Fünf-Sterne-Lektüre. Ich war zwar interessiert, hatte aber das Gefühl, dass etwas fehlte. Vielleicht war es schwierig, die Spannung aufrechtzuerhalten, wenn sich die Geschichte so lange hinzog. Dennoch ist es ein interessanter Abschnitt der Geschichte und eine gute Lektüre.

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Das Autorenphänomen Robert Harris Auch bei „Königsmörder“ beweist der britische Autor und Journalist Robert Harris wieder einmal ein Gespür für die Geschichten hinter der Geschichte. Sein erzählerisches Talent formt nicht nur einen Roman, sondern agiert vielmehr als historische These: So hätte es gewesen sein können! Er schafft es uns lebendige, fühlende Menschen der Vergangenheit vor Augen zu projizieren. Und das, obwohl er uns in diesem Roman schon auf den ersten Seiten zu Verbündeten seiner Fiktion macht, in dem er uns offen erklärt, welche der vielen Figuren seiner Phantasie entstammt. Aber er flechtet diese Hauptperson so in die Geschichte ein, dass sie – selbst für den kenntnisreichen, historisch-bewanderten Leser – nicht mehr wegzudenken ist. Die historische Fiktion wird so perfekt! Schon nach wenigen Seiten, ja nach wenigen Zeilen, des Beginns der Geschichte, fängt alles an, vor unserem inneren Auge zu leben. Königsmörder! Edward Whalley und William Goffe sind auf der Flucht. Sie gehörten einst zu den Männern, die das Todesurteil des englischen Königs Charles I unterzeichneten. Nach der kurzen und radikalen Zeit des Lordprotektors Oliver Cromwells, kommt Charles II an die Macht – der Sohn des einstigen Königs. Er verzeiht allen per Gesetz, außer den Männern, die damals die Hinrichtung seines Vaters im wahrsten Sinne des Wortes besiegelten – die Siegel und Unterschrift unter das Urteil zur Enthauptung des Königs setzten. Diesen Männern droht nun selbst die Todesstrafe. Aber eine Form der Todesstrafe, die in ihrer Brutalität fast nicht zu übertreffen ist. Eine Jagd beginnt! Von einer Seite der Welt auf die andere! Eine Jagd von England nach Neuengland – in die jungen Kolonien. Mehr als eine Verfolgung Robert Harris erzählt mehr als nur eine spannende historische Verfolgungsjagd des 17. Jahrhunderts. Es geht um Glauben an etwas, an Personen oder Religion, um das Fehlschlagen einer Demokratie, die durch Radikale zerstört wird. Es geht aber auch um Wut und Rache zwischen einzelnen Personen und ganzen Gesellschaftsteilen – um die Zerrissenheit eines Landes. Oder etwas, was ein Land sein soll und doch so verschieden ist. Wir erhalten eine spannende Geschichte und tiefe Einblicke in ein gespaltenes und nicht endgültig befriedetes Land. Oft haben wir nicht das Gefühl die Zerrissenheit Englands im 17. Jhrh. zu hören - nein, das erinnert sehr an die Gegenwart – sei es in England oder den USA. Selbst die Mächtigen vermögen nicht das Land – die Herzen der Bevölkerung – zu regieren. Die Gräben sind zu tief. Und eine zufriedenstellende Lösung für die ganze Bevölkerung ist nicht in Sicht. Denn auf der anderen Seite der Königsmörder steht Richard Nayler, der neben dem Auftrag des Königs noch seinen ganz persönlichen Antrieb - seine ganz persönlichen Motive - hat, die einstiegen Verschwörer und protestantischen Fanatiker zu suchen, zu finden und ihnen möglichst den Tod zu bringen. Robert Harris überzeugt! Ich bin der festen Überzeugung, dass Robert Harris in der Retrospektive auf die Literatur unserer Zeit als einer der wichtigsten Autoren eingehen wird, denn niemand beherrscht es so gut und geschickt, mit der Aufarbeitung historischer Stoffe, die aktuellen Themen unsere Zeit, zu kommentieren. Kein Thema in Harris Romanen ist zufällig zum Zeitpunkt der Veröffentlichung gewählt. Harris weist uns über historische Achsen auf Strukturen hin – gibt andere Perspektiven als die gewohnten. Das macht diese Romane genial, einzigartig und auch schon wieder zeitlos. Nur sehr wenigen Autoren gelingt dies in dem weit überreizten und überfrachteten Genre der historischen Romane. Zumeist bleiben die meisten intellektuell auf Kitsch und Tiefstand und zeigen sich als schlecht recherchiert. Harris Romane sind da - wie auch in diesem Werk wieder bewiesen wird - von einem anderen Stern, Over-the-top! Auch diese Geschichte ist wieder akribisch recherchiert - so akribisch als wäre es ein Sachbuch zum Thema. Was auch wieder der Quellenteil zum Ende des Buches beweist! Robert Harris hat wieder einmal sein Niveau gehalten - uns ein großes und wichtiges Werk beschehrt.

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