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Robert Harris

Königsmörder

Roman

Hardcover
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England, 1660. König Karl II. erlässt mit einer Akte der Verzeihung ein Generalpardon. Ausgenommen sind die Königsmörder, jene Hochverräter, die das Urteil zur Enthauptung seines Vaters Karl I. unterzeichnet haben. Dazu gehören auch die Oberste Whalley und Goffe, die im Bürgerkrieg auf der Seite Oliver Cromwells kämpften. Sie können rechtzeitig in die neuen Kolonien in Amerika fliehen. Die Flüchtlinge treffen dort auf eine Gesellschaft, die durch einen puritanischen Fanatismus geprägt ist und sich gerade vom Mutterland jenseits des Atlantiks abspaltet. Hier könnten sich die beiden unter Gleichgesinnten in Sicherheit wiegen, wären ihnen nicht ebenso fanatische Häscher auf den Fersen.

»Das neue Buch des britischen Bestsellerautors Robert Harris ist ein Krimi, ein Thriller - und ein Blick in die Geschichte Englands. … Ein Vergnügen, bei dem sich etwas lernen lässt.«

Stefan Schmitz, Stern (10. November 2022)

Aus dem Englischen von Wolfgang Müller
Originaltitel: Act of Oblivion
Originalverlag: Hutchinson Heinemann
Hardcover mit Schutzumschlag, 544 Seiten, 13,5 x 21,5 cm
ISBN: 978-3-453-27371-9
Erschienen am  02. November 2022
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Rezensionen

Mitreißende Geschichtsstunde

Von: Annychristin

19.02.2023

Es ist ein Roman nach einer wahren Begebenheit, der Suche nach den Mördern von König Karl I., die sein Todesurteil unterzeichnet hatten. Besonders der Verfolgung von Edward Whalley und William Goffe widmet sich dieses Buch. Diese beiden versuchten jahrelang durch eine Flucht nach Neuengland und dem Unterschlupf bei der Glaubensgemeinschaft der Puritaner, den hartnäckigen Verfolgern und dem eigenen grausamen Todesurteil zu entgehen. Der Autor hat sich sehr genau an die Ereignisse, Zeitangaben und Orte gehalten und im Anhang viele Quellen aufgeführt, die dem interessierten Leser weitere Recherchen ermöglichen. Anfänglich war es nicht einfach, in den Roman hineinzufinden, da ich mich erst einmal mit den historischen Gegebenheiten und Personen vertraut machen musste. Dabei haben mir die Dramatis Personae, die Aufzählung der Personen des Dramas, am Anfang und die Karte im Einband sehr geholfen. Dort konnte ich immer mal wieder nachschlagen. Den Schreibstil fand ich bereits von Beginn an mitreißend und auch wenn ich die Stelle als über vergangene Schlachten geschrieben wurde etwas zäher fand, so konnte mich das Buch mit den vielen Ortswechseln und spannenden Passagen emotional mitnehmen und total fesseln. Die Flüchtigen und ihre Familien hatten mein ganzes Mitgefühl und speziell der verbissene und unnachgiebige „Jäger“ Richard Naylor meinen ganzen Groll. Den Protagonisten fühlte ich mich durchweg sehr nah. Politik und Glaube sind kein einfaches Thema, wenn jeder von seinem Recht überzeugt ist und keiner nachgeben möchte. Wahrscheinlich ist König Karl I. und später den meisten „Königsmördern“ der Gang in Tod, mit dem Glauben im Recht zu sein, leichter gefallen. Für mich sind Parallelen zur Gegenwart offensichtlich, auch wenn es in unseren Breiten keine Todesstrafe mehr gibt. Trotzdem wird es wahrscheinlich immer Menschen geben, die ihr Ideale über das Leben anderer stellen. Mich hat das Buch total begeistert und ich freue mich, diesen Autor neu für mich entdeckt zu haben.

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"Königsmörder" von Robert Harris

Von: Fraggle

10.02.2023

Fazit: Robert Harris gilt für mich als Meister der sogenannten „Alternative History“. Allerdings können seine Bücher für gewöhnlich auch dann überzeugen, wenn sie sich an historische Fakten halten. So erkläre ich heute noch jedem, der nicht danach gefragt hat, für wie gelungen ich in dem Zusammenhang Harris‘ Roman „Intrige“ halte. Und auch in seinem neuen Buch „Königsmörder“ spielt der britische Autor seine altbekannten Stärken wieder aus. Die Handlung des Romans setzt in England im Jahr 1660 ein. Die für die Geschichte relevanten historischen Ereignisse liegen jedoch noch etwas länger zurück: Karl I. aus dem Hause Stuart regierte England von 1625 bis 1649. Seine Herrschaft war geprägt von Streitigkeiten mit dem Parlament, die sich daraus ergaben, dass das Parlament gerne in irgendeiner Form mitregiert hätte, da es ansonsten nun ja auch bestenfalls überflüssig gewesen wäre, es von Karl I. aber im Wesentlichen nur dann zusammengerufen wurde, wenn dieser mal wieder Geld und für dieses Geld die Zustimmung des Parlaments brauchte. Abseits davon schien Karl I. eine eher absolutistische Form der Monarchie, basierend auf „Gottesgnadentum“, zu bevorzugen, für die so etwas wie Parlamente allenfalls lästig ist. Die Streitigkeiten und Spannungen führten letztlich zum Bürgerkrieg, in dem die New Model Army – nicht die mit „51st State“ -, deren Oberbefehlshaber Oliver Cromwell später ab 1650 war, den Sieg davontrug. Infolgedessen wurde Karl I. 1649 hingerichtet. Das Parlament erklärte England zur Republik, regiert unter Oliver Cromwell. So richtig gut funktionierte aber auch das nicht. Nach mehreren Parlamentsauflösungen – unter anderem gewaltsam durch Cromwell selbst – und erfolglosen Versuchen, eine Verfassung für die neue Republik auszuarbeiten, regierte Cromwell das Land ab 1653 als sogenannter Lordprotektor. Heute würde man seine Herrschaft wohl als Militärdiktatur bezeichnen. Die Zeit der Republik war jedoch eine vergleichsweise kurze. Nach Cromwells Tod im September 1658 übernahm sein Sohn Richard das Amt, erwies sich nur als mäßig talentiert, gab dieses Amt schon im April 1659 auf und ging ins Exil. Das folgende Machtvakuum wurde dadurch aufgelöst, dass das Parlament von einst wieder zusammentrat und beschloss, den ebenfalls im Exil lebenden Sohn von Karl I. als Karl II. auf den Thron zu heben und zur Staatsform der Monarchie zurückzukehren. An diesem Punkt setzt nun die Handlung des Romans ein: Zur Wiederherstellung der Monarchie gehörte auch, die Männer, die für die Verurteilung und Hinrichtung Karls I. verantwortlich waren, zur Verantwortung zu ziehen. Edward „Ned“ Whalley, Cousin von Oliver Cromwell, und sein Schwiegersohn William Goffe gehörten zu den 59 Unterzeichnern des Todesurteils gegen den ehemaligen Monarchen, müssen um ihr Leben fürchten und verlassen deshalb ihre Familien und setzen sich nach Neuengland ab. In ihrer englischen Heimat wiederum ist eine Kommission unter Richard Naylor damit beauftragt, alle noch lebenden Königsmörder ausfindig zu machen, und ihrer gerechten Strafe zuzuführen. Oder was man im England des 17. Jahrhunderts eben so unter gerechter Strafe versteht. Meistens eher unappetitliche Dinge. Es folgt eine Art Katz-und-Maus-Spiel zwischen den beiden ehemaligen Revolutionären und dem von persönlichen Rachegelüsten getriebenen Richard Naylor, das Whalley und Goffe zwingt, sich in immer weiter entfernte Siedlungen in den englischen Kolonien abzusetzen, jahrelang in irgendwelchen Höhlen oder Kellerräumen auszuharren und möglichst niemandem ihre wahre Identität preiszugeben. Nun mag das bis hierhin, insbesondere was meinen geschichtlichen Exkurs zu Beginn angeht, etwas trocken klingen, ist es aber nicht. Viel mehr halte ich diesen Exkurs für ziemlich hilfreich. Zwar ist es ohne Probleme möglich, der Handlung auch ohne Kenntnis dieser geschichtlichen Begebenheiten zu folgen, es macht aber vieles einfacher, wenn man die Zusammenhänge kennt. Harris selbst schildert diese Zusammenhänge leider erst vergleichsweise spät in seinem Buch. Das ergibt vor dem Hintergrund der Handlung Sinn, ist für die, die nicht sonderlich firm in englischer Geschichte sind, aber trotzdem schade. Gleichzeitig ist das aber auch fast das Einzige, was sich an Harris Roman bemängeln lässt. Grundlage dafür, dass „Königsmörder“ mich so überzeugt hat, ist vermutlich in erster Linie Harris‘ ausgesprochen atmosphärische Erzählweise. Egal, ob man sich an Bord eines Schiffes auf der Überfahrt befindet, im gegen Mitte des 17. Jahrhunderts von so manchen Schicksalsschlägen geplagten London oder in den unendlichen Weiten der sogenannten Neuen Welt – man ist immer irgendwie mittendrin, statt nur dabei. Ohne das jetzt genauer beschreiben zu können. Zu diesem Eindruck trägt sicherlich auch seine überzeugende Figurenzeichnung bei. Man nimmt Harris seine Interpretationen der historischen Figuren Whalley und Goffe einfach ab. Und gleiches gilt für die Entwicklung der beiden Charaktere, die oft genug für Spannungen sorgt, welche unter anderem darin begründet liegt, dass Goffe, der Jüngere, ein fundamentalreligiöser, fast schon fanatischer Puritaner ist, der sein komplettes Leben auf Gott ausrichtet, und hoffnungsfroh auf das Jahr 1666 wartet, für das er die Ankunft des Messias prophezeit – stattdessen kam in London erst die Pest und dann der Große Brand -, während sein Schwiegervater selbstverständlich als Mensch seiner Zeit ebenfalls religiös ist, mit seiner größeren Lebenserfahrung aber mehr Dinge hinterfragt und sich Gedanken darüber macht, ob man seinerzeit mit Bürgerkrieg und Monarchenhinrichtung nicht vielleicht doch einen Fehler gemacht hat. Den beiden steht mit Richard Naylor – meines Wissens die einzige fiktive Figur des Romans – ein Antagonist gegenüber, der zwar auch überzeugen kann, dessen Hintergrundgeschichte und Handlungsmotivation aber dann doch ein wenig zu klischeehaft geraten ist. Er erinnert insgesamt unangenehm an eine weniger gut gelungene Version von Victor Hugos Javert. Das tut dem guten Gesamteindruck des Figurenensembles aber keinen Abbruch. Und im Grunde erstreckt sich der positive Gesamteindruck auch auf die Geschichte selbst. Die jahrelange Flucht der beiden Revolutionäre, die Entfernung und Entfremdung von ihrer Familie, die Einsamkeit, das Gefühl des Eingesperrtseins – alles das schildert Harris spannend, atmosphärisch und auch in emotionaler Hinsicht sehr überzeugend. Wenn man aber zum Einstieg des Romans kritisiert, dass der Autor seiner Leserschaft nennenswerte Informationen vorenthält bzw. diese erst spät preisgibt, muss man auch die Entwicklung der Geschichte gegen Ende des Romans kritisieren. Diese verliert im Laufe der Zeit nämlich deutlich an Dynamik, was sich gezwungenermaßen aus den historischen Tatsachen ergibt. Denn irgendwann ließ dann auch in der englischen Heimat das Interesse daran nach, nach Jahren noch irgendwie zwanghaft ein paar ehemaliger Verräter habhaft werden zu wollen. Dadurch funktioniert das Katz-und-Maus-Spiel, das den Roman bis zu diesem Punkt über weite Strecken getragen hat, nur noch bedingt und Harris wendet sich demnach folgerichtig zeitweise von seinen Protagonisten ab und der Schilderung geschichtlicher Ereignisse wie der Pestepidemie in London 1665/66 bzw. dem Großen Brand von London 166 zu. Der Roman zerfasert ob der gezwungenermaßen geänderten Ausrichtung ein wenig und die Handlung plätschert eher so aus. Insgesamt bleibt jedoch ein mehr als überzeugendes Leseerlebnis für alle geschichtsinteressierten Menschen oder die, die es werden wollen. Wer mal wieder Lust hat, sich über mehr als 500 Seiten in einem Abenteuerroman zu verlieren, dem sei „Königsmörder“ wärmstens ans Herz gelegt.

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Vita

Robert Harris wurde 1957 in Nottingham geboren und studierte in Cambridge. Seine Romane »Vaterland«, »Enigma«, »Aurora«, »Pompeji«, »Imperium«, »Ghost«, »Titan«, »Angst«, »Intrige«, »Dictator«, »Konklave«, »München«, »Der zweite Schlaf«, »Vergeltung« und zuletzt »Königsmörder« wurden allesamt internationale Bestseller. Seine Zusammenarbeit mit Roman Polański bei der Verfilmung von »Ghost« (»Der Ghostwriter«) brachte ihm den französischen »César« und den »Europäischen Filmpreis« für das beste Drehbuch ein. Die Verfilmung von »Intrige« – wiederum unter der Regie Polańskis – erhielt auf den Filmfestspielen in Venedig 2019 den großen Preis der Jury, den Silbernen Löwen. Robert Harris lebt mit seiner Familie in Berkshire.

Zum Autor

Pressestimmen

»Erstaunlich, wie er das immer wieder hinkriegt. ... mal reingeschaut ... und einfach weitergelesen, weil der Spannungsbogen stimmt, die Fiktionalisierungen überzeugen ...«

Peter Körte, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (06. November 2022)

»In Königsmörder begleitet Robert Harris die Flucht zweier Männer, die das Todesurteil für König Charles I. unterschrieben haben – und legt sein bestes Buch seit Langem vor.«

Erich Kocina, Die Presse am Sonntag (06. November 2022)

»Tiefer als je zuvor taucht Dauerbestsellerautor Harris in die englische Geschichte ein.«

Wieland Freund, Welt am Sonntag (06. November 2022)

»"Das Erfinden läßt die Wahrheit hervortreten", hat Daniel Kehlmann unlängst formuliert ... Robert Harris ist das in seinem neuen Roman wieder einmal gelungen.«

»Beim Meistererzähler wird Geschichte zum Thriller …«

Hörzu (18. November 2022)

»Wie keinem Zweiten gelingt es dem Briten Harris, Geschichte in rasend spannende Geschichten zu verwandeln ...«

Grazia (03. November 2022)

»So spannend kann Historie sein! Robert Harris schafft es mit diesem Buch, Geschichte und Geschichten elegant zu verknüpfen.«

Österreich (19. November 2022)

»... dann liest man sich hinein in all die Ränkelspiele im (Neu-) England des 17. Jahrhundert und mag gar nicht wieder aufhören.«

Focus (12. November 2022)

»Es ist Harris‘ Schreibkunst zu verdanken, dass das nie langweilig wird.«

»Sein bester Roman seit ›Vaterland‹.«

The Times (09. September 2022)

»Ein wichtiges Buch gerade für unsere jetzige Zeit.«

The Guardian (09. September 2022)

»Ein meisterhafter Geschichtenerzähler«

The Observer (09. September 2022)

»Die Romane von Robert Harris sind allesamt Pageturner, und ‚Königsmörder‘ setzt noch eins drauf.«

The Sydney Morning Herald (09. September 2022)

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