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Rezensionen zu
Jenseits des Abgrunds

Francesc Miralles, Ángeles Doñate

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Ich habe bisher noch nichts von Francesc Miralles gelesen, doch schon einiges über ihn gehört. Er hat sich mit spirituellen Sachbüchern einen Namen gemacht. Dass dieser Roman - wie der Titel bereits andeutet - der Versuch ist, Spiritualität und Erzählinhalte zu vereinen, hat mich dazu bewogen ihn zu lesen. Inhalt: In dem Roman gibt es eine Rahmenhandlung, innerhalb derer sich einzelne kleine Geschichten ereignen. Der Protagonist ist Toni, ein Journalist, der nach dem Tod seines Bruders dessen letzten Wunsch erfüllen will. Dafür muss er in eine abgelegene Bergregion reisen, um dort die Asche des Toten zu verstreuen. Zufällig begegnet er auf dem Berge einem weisen alten Japaner, der ihm viel über den Sinn des Lebens berichten kann. Mein Eindruck: Zunächst war ich skeptisch, da ich Toni sehr unsympatisch fand. Das war allerdings auch gezielt von den Autoren so gelenkt worden, da Toni selbst seine schlechten Eigenschaften zu Beginn der Handlung reflektiert. Er arbeitet zu viel, er vernachlässigt seine Familie, bis seine Frau ihn verlässt und ist nun durch den Tod seines Bruders erstmals in der Lage alle seine Fehler zu erkennen. Er ist wütend und verletzt darüber, dass dieser ihn so früh verlassen hat und er nun alleine mit seinen Problemen ist. Kosei-San, der besagte Japaner, wirkte zunächst etwas klischeehaft. Ein alter, weiser Japaner, der nur Tee trinkt und schlaue Sprüche klopft. Doch wenn man den Autor, Francesc Miralles, kennt, dann wird klar, dass diese Figur keinem Zufall entsprungen ist. Miralles hat nämlich Bücher über das Ikigai geschrieben, die Japanische Lebensweise, die angeblich zu Glück führt und ein langes Leben garantiert. Und diese Lebensweise verkörpert Kosei-San, über den man selbst auch einige Geheimnisse erfährt. Er erzählt Toni von all den Menschen, die sich am Abgrund seiner Hütte das Leben nehmen wollten und deren Gründen. Schnell merkt Toni, dass diese Geschichten ihn selbst stark verändern. Fazit: Ich möchte nicht zu viel verraten, daher beende ich an dieser Stelle die inhaltlichen Informationen. Der Roman ist in einem eher einfachen Stil gehalten, hält jedoch viel Bildsprache und Metaphern parat. Ich persönlich habe ihn nicht in einem Rutsch, sondern in vielen kleinen Etappen gelesen, um die Passagen auf mich wirken zu lassen. Die Stärke dieses Romanes ist, dass er jeden einzelnen Leser*In abholt und ihn/sie indirekt über den Sinn des Lebens reflektieren lässt. Durch die kleinen abgeschlossenen Einzelgeschichten ergibt sich ein Puzzle. Am Ende darf der Leser jedoch selbst entscheiden, ob sie oder er sein Leben verändern möchte, anders als es in Sachbüchern der Fall ist, wo gewisse Ziele oder Mantren vorgegeben werden.

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Der Sinn des Lebens

Von: Christine S.

19.06.2021

Ich bin begeistert von diesem Buch - man kann nicht aufhören zu lesen. Die Zeremonie des Teetrinkens verlangsamt die Handlung, und man wartet geduldig wie es weitergeht. Die Suche der Urne ist eigentlich zweitrangig. Sie führt durch die Handlungen, Erlebnisse, Erfahrungen. Man hinterfragt seinen eigenen Lebensstil und wünscht sich eine Veränderung. Was ist wichtig in diesem Leben? Das Ende ist sehr berührend und man freut sich mit der Tochter. Sehr empfehlenswert.

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Dies Buch hat mich von Anfang an überrascht. Aufgrund des schönen Covers habe ich erstmal mit einem ganz anderen Handlungsort gerechnet, der aber sowieso schnell zur Nebensache wird, sobald man anfängt den Geschichten auch mit dem Herzen zu lauschen. Dieses ,Lauschen' auf die wichtigen Dinge im Leben macht einem dieses wunderbar leise Buch sehr einfach. Lesen, den Geschichten / den Menschen zuhören und erkennen, was zählt.

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Lesenswert!!!

Von: MTM

15.05.2021

Ich finde das Buch sehr interessant, und finde das es auch nachdenklich macht (positiv). Vorallem wenn man selbst nicht so sicher ist, was der sinn des Lebens sein soll. Es ist meiner Meinung nach für jedermann was! Zudem finde ich das Cover super schön :)

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Eine Geschichte nach einer wahren Begebenheit. So ist es im wirklichen Leben. Erzählt wird von zwei so unterschiedlichen Brüdern. Toni ist ein erfolgreicher, aber unglücklicher Unternehmer. Er hat sich seiner Familie entfremdet. Nun ist er auf dem Weg, den letzten Wunsch seines Bruders Jonathan zu erfüllen: Seine Asche an einem von ihm bestimmten Ort in den Rocky Mountains zu versteuen. Jonathan ist durch einen tragischen Autounfall aus dem Leben gerissen worden. Die Indizien sprechen für Selbstmord. Auf der Fahrt hat Toni viel Zeit über sein Leben und seine Beziehung zu seiner Familie und besonders zu seinem Bruder nachzudenken. Es entsteht ein „gedankliches“ Gespräch zwischen den Brüdern. Toni bereut zutiefst, dass er die letzten Jahre so wenig Zeit für Jonathan hatte. Er hatte ihn nicht verstanden, hat wenig Zeit mit ihm verbracht. Auf dem Weg in die Berge, zum Bestattungsort, trifft Toni Kosei-san, einen alten, weisen Japaner. Beim Teetrinken erzählt dieser, dass er als Wächter des Abgrunds sich zur Aufgabe gemacht hat, Selbstmorde an einer berüchtigten Klippe zu verhindern. Der Leser wird in Erzählungen und Berichten über und von verschiedenen Personen mit Gründen für Selbstmord, versuchtem Selbstmord und Gründen für ein Weiterleben in schweren Zeiten konfrontiert. Ein Buch mit Tiefgang. Die ganze Geschichte wird sehr abwechslungsreich erzählt: Rückblicke, ein altes Tagebuch, Erzählungen in Form von wörtlicher Rede. Ein Buch, für das du Muse und Zeit brauchst, und wenn du über den Sinn des Lebens nachdenken willst.

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Das Wichtige steht zwischen den Zeilen

Von: Testleserin

07.05.2021

Ich bräuchte länger, um das Buch zu lesen. Nicht, weil es nichts zu sagen hat, eher das Gegenteil. Die Menschen an der Klippe mit ihren eigenen Geschichten. Wie hole ich sie ab, damit sie mir folgen, und nicht den Schritt in den Abgrund gehen. Und was passiert, wenn man im Abgrund lebt? Feinsinnige, tiefe Aussagen, die zwischen den Zeilen stehen, runden das Buch ab. Lesen, darauf einlassen und die Wirkung beobachten. An sich und anderen. Ein Buch mit Tiefgang und Nachdenkpotential!

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Jenseits des Abgrunds

Von: Norman

06.05.2021

Ein inspirierendes Buch, das in einer ruhigen und unaufgeregten Sprache geschrieben ist. Es geht um die Schicksale von Menschen, die mit Sucht, Verlust, Betrug, Liebeskummer, etc. in ihrem Leben konfrontiert werden und damit nicht zurecht kommen. Bis zu dem Moment, in dem ihnen jemand in ihrer schwärzesten Stunde die Hand reicht, ihnen und ihrer Geschichte WIRKLICH zuhört und ihnen eine neue Sichtweise und eine andere Perspektive eröffnet. Es handelt vom Sinn des Lebens, darum wer man wirklich ist und um die kleinen Dinge im Leben, die doch ganz groß sind. Wenn ich einen Kritikpunkt anbringen würde, dann wäre es die leicht konstruierte Aneinanderreihung der Geschehnisse. Insgesamt allerdings ein Buch, das uns wieder daran erinnert, was das Leben ausmacht und eine Idee vermittelt, wie wir es leben könnten.

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Eine Einladung zum Leben

Von: Marinheira

04.05.2021

Toni steckt in einer tiefen Lebenskrise. Er ist auf dem Weg, die Asche seines toten Bruders zu verstreuen und macht sich Vorwürfe, den Kontakt zu ihm abgebrochen zu haben. Am Tiefpunkt seiner Trauer und Selbstzweifel erfährt er in einer Raststätte von dem alten Japaner Kosei-San, der als Einsiedler in einem Nationalpark lebt. Dort wacht er über einen Abgrund, an den viele Menschen herantreten, um ihrem Leben ein Ende zu setzen. Fasziniert von dieser Geschichte macht Toni sich auf die Suche. Überraschend positiv und versöhnlich erzählen die beiden Autoren von Menschen am Abgrund. Sie stehen aus ganz unterschiedlichen Gründen an der Felsenklippe; sind verzweifelt, traurig, sinn- und perspektivlos, sie möchten anderen nicht zur Last werden und manchmal haben sie sogar die Hoffnung, dass der Sprung der Beginn von etwas Besserem sein könnte. Jeder Mensch dort hat eine einzigartige Geschichte, die nicht bewertet oder verurteilt, sondern erzählt wird. Der Wert jedes Lebens und sei es noch so verwickelt in Schuld und Verzweiflung steht im Mittelpunkt dieser philosophischen Geschichte, die immer wieder aufzeigt, dass Neuanfänge möglich sind. Die Geschichten der Protagonist*innen reihen sich in die der Menschen am Abgrund ein. Auch sie haben ihre Kreuze zu tragen, standen vor Trümmern und Abgründen, die sie letztlich zu diesem besonderen Ort führten. Sie sind Menschen unter Menschen. Niemand ist besser oder schlechter als der andere. Kosei-San ist Buddhist und leitet seine Haltung und Hilfe aus dieser Tradition ab. Es geht aber nicht um religiöse Aufgaben oder Pflichten, sondern um tiefe menschliche Grundvollzüge, die aus allen großen religiösen Traditionen abgeleitet werden können. Sowohl er als auch Toni sind sympathisch und ich habe mich die ganze Zeit wohl bei ihnen gefühlt, sodass mir die Vorstellung nicht schwerfiel, dass sie mit den Menschen am Abgrund gut ins Gespräch kommen können. Der Schreibstil hat mich von Beginn an gefesselt. Der Roman liest sich leicht und ich habe ihn an zwei Abenden verschlungen. Die Sprache ist sehr klar, aber nicht nüchtern. Nichts wird kompliziert oder umständlich beschrieben, aber gleichzeitig wird den Emotionen ausreichend Raum gelassen. Der Schreibstil transportiert eine unglaubliche Ruhe und Gelassenheit angesichts menschlicher Abgründe. Für mich drückt dieses Buch in Form und Inhalt die Natur des menschlichen Lebens aus. Es ist voller Schicksale, geprägt von guten und schlechten Zeiten. Alles ist untrennbar in unser aller Leben miteinander verflochten. Der Roman ist weit entfernt von einem Sachbuch oder einem Lebensratgeber. Er eröffnet die Möglichkeit, das Leben der Romanfiguren aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten und neue Impulse oder Reflexionen für das eigene Leben mitzunehmen. Es werden keine klugen Ratschläge, keine tiefgreifenden Lebensweisheiten oder religiöse Heilsversprechen missionarisch verbreitet. Bei diesem Buch sind die Leser*innen aufgefordert, sich selbst mit ihren Fragen auseinanderzusetzen. JENSEITS DES ABGRUNDS ist ein ehrlicher und erfrischend unaufgeregter Roman über das menschliche Leben in all seinen Facetten. Geschichten und Schicksale von Menschen, die sich aufgegeben haben, werden wertfrei und mit einer ruhigen Gelassenheit erzählt und verdeutlichen ohne erhobenen Zeigefinger, dass wir durchs Zuhören und durch Dialoge viel verändern können. Ich empfehle das Buch allen, die philosophische Geschichten mögen, einen positiven Blick aufs Leben richten und sich jenseits vorgegebener Meinungen mit sich selbst auseinandersetzen möchten.

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