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Rezensionen zu
Das Gewicht der Worte

Pascal Mercier

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Der Roman spielt in einem Metier, in dem es um Bücher, im engeren Sinne um Worte, Sätze und Sprachen, geht. Das ist nicht neu für Mercier. Im Gegenteil, er bleibt sich treu. Die Geschichte von Simon Leyland setzt sich aus 1000 Puzzleteilen zusammen. Sie erschließt sich ...

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Pascal Mercier, der Name ist spätestens seit "Nachtzug aus Lissabon" vielen ein Begriff. Die Studenten der Freien Universität Berlin kannten ihn vielleicht schon vorher als Professor für Philosophie, andere erinnern sich eventuell an seine Ehrung mit dem Marie-Luise-Kaschnitz Preis. Mit Simon Leyland hat er einen neuen Protagonisten konstruiert, der in vielen Hinsichten etwas ganz besonderes ist. Als Jugendlicher steht er bei seinem, aus fernen Länder wieder eingereisten, Onkel vor einer Karte und fasst den Entschluss, alle Sprachen rund um das Mittelmeer zu lernen. Simon beginnt mit dem Sammeln der Sprachen und als Erwachsener gibt es kein Zögern, bei der Frage, welchen Beruf er wählt. Als Übersetzer sammelt er nicht nur die Sprachen, sondern auch die Geschichten. Er erlebt viel, eine wundervolle Beziehung mit seiner Frau, zwei außergewöhnliche Kinder und viele gute Freunde. Bis er die Worte verliert. Für quälende Minuten kann er nicht mehr verständlich sprechen, er, der Mann der Worte. Die Diagnose lässt seine Welt vollkommen zusammenbrechen. Trotzdem bekommt er aber die Möglichkeit, sein Leben noch einmal völlig neu einzurichten. Der Leser startet nicht am Beginn von Simons Leben oder seiner Reise der Sprachen. Man darf bei der seiner zweiten Geburt beginnen, in London, im Haus seines verstorbenen Onkels. Nur langsam teilt Simon seine Geschichte, so wie es auch ein neuer Bekannter tun würde. Die Diagnose, die auch schon auf dem Cover angekündigt wird, spielt dabei überraschenderweise keine so große Rolle. Er hätte sehr viel mehr Dramatik damit bekommen können, aber Simon ist ein ruhiger, schüchterner Mensch. Es hätte nicht gepasst. In vielen Aspekten wirkt er kindlich, trotzdem muss er erst lernen, mit seiner Vergangenheit abzuschließen. Der Leser begleitet den Mann sowohl auf einer Reise in die Vergangenheit, als auch auf eine Reise in die Zukunft. Sehr emotional, in Teilen völlig abgekoppelt von der reellen Zeit und oft so fesselnd, das man alles um sich herum vergisst. Einziges Kontra, 570 Seiten sind sehr lang. Simon braucht diese Zeit, sein Leben braucht jede Seite des Buches. Trotzdem gibt es leider Passagen, in denen ich mir etwas weniger Informationen gewünscht hätte. Aber es bleibt dabei, das Buch bekommt eine klare Leseempfehlung von mir. Gut erzählt, mit einem außergewöhnlichen Protagonisten und einer fesselnden Geschichte.

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A.Schiebelbein

Von: Angelika

11.08.2021

Simon Leyland ist ein Übersetzer, Sprachfanatiker und Verleger, der im England das Haus eines gerade verstorbenen Freundes geerbt hat. Er selbst lebt jetzt seit vielen Jahren im italienischen Großstadt Triest. Das Leben hatte ihm schöne und auch katastrophale Zeiten hingegeben, Zeiten, in denen er Rückschläge hinnehmen musste. Um das Erbe in England anzutreten. Die Geschichte von Simon Leyland setzt sich aus 1000 Puzzleteilen zusammen. Sie erschließt sich auf vielfachen Wegen. Vieles erfährt der Leser über innere Monologe des Protagonisten, über seine Reflektionen des Gegenwärtigen und in der Vergangenheit Geschehenen. Bewegungsvolle Handlungsstränge sind nie den Arbeitsbereich dieses Schriftstellers gewesen. Doch die Methoden, die er anwendet, um dem Leser die Gedanken der Hauptfigur nahezubringen, sind sehr unterschiedlich. Das können mal Dialoge sein, in denen eine Figur einer anderen etwas erzählt, oder es sind Briefe, die geschrieben worden sind und nun wieder hervorgeholt wurden. Man wird immer wieder überrascht, was Simon in seinem Leben passiert ist und wie er damit umgeht. Man taucht ab in eine Welt, die einfach nur fasziniert. Das Gewicht der Worte Fazit Für mich ergab sich die Spannung daraus, was noch geschehen würde. Mich interessierte Simon Leyland, aber auch der Umgang von den anderen Charaktere im Roman, mit Freunden, Bekannten und Verwandten. Mir gefiel der Roman sehr, aber eins ist klarzustellen, es ist keine leichte Geschichte. Dafür geht es viel zu sehr um das Leben und die Menschen an sich.

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>>Schreiben macht keine neuen Menschen. Aber es schafft Klarheit und Verstehen. Oder doch den Anschein. Und wenn man mit seinen Worten Glück hat, ist es wie ein Aufwachen zu sich selbst, und es entsteht eine neue Zeit: die Gegenwart der Poesie.<< (Pedro Vasco de Almeida Prado aus „Die Zeit der Poesie“ Lissabon 1903) „Das Gewicht der Worte“ von Pascal Mercier ist ein Buch, für das ich wahrscheinlich niemals die richtigen Worte finden werde, denn es ist einfach ein ganz besonderes Buch. Es vereint die Kraft von Worten, die Sprache und das Leben miteinander auf einfach literarisch ganz großartige Art und Weise, wie ich finde. Es ist besonders und einfach ein ganz einzigartiges Gefühl in diesem Buch zu lesen, den Zeilen zu folgen und das Gewicht der Worte nahezu spüren zu können... Pascal Mercier lässt den Leser hier mit leisen Tönen durch die Geschichte rund um Leyland streifen und bewegt sich literarisch wirklich fernab von gewöhnlicher Unterhaltungsliteratur, vielmehr bietet er dem Leser hier ein literarisches Innehalten, Wortkraft und den Zauber der Worte. >>Sprachen sind Ausdruck von Lebensmelodien, man ist, wenn man die Sprache wechselt, anders im Leben und der Welt. Die Gestimmtheit, könnte man sagen, ist von Sprache zu Sprache eine andere. ...<< Der literarische Aspekt des Buches hat mir unglaublich gut gefallen und innerhalb der Geschichte gibt es neben Leyland ein paar Nebencharaktere, die mir sehr ans Herz gewachsen sind. Die Briefe, die Leyland hier verfasst gingen mir sehr ans Herz und wären nicht ab der zweiten Hälfte des Buches viele viele Längen gewesen, dann wäre es ein außerordentliches Highlight gewesen. So bleibt es dennoch ein besonderes Buch für mich mit dem Fokus auf dem „Gewicht der Worte“.

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