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Rezensionen zu
Firekeeper's Daughter

Angeline Boulley

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€ 20,00 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

Die 18-jährige Daunis Fontaine hat schon immer das Gefühl, nirgendwo wirklich dazuzugehören. Sie ist halb weiß, halb Native American und jongliert permanent zwischen ihrem Dasein als Tochter einer Weißen aus "gutem Haus" und einem Vater, der Teil der Ojibwe-Gemeinschaft ist. Ihr Ausweg scheint das College zu sein, an dem sie Medizin studieren möchte. Doch dann erleidet ihre Großmutter einen Herzinfarkt und sie wird zu Hause gebraucht. Ihre Pläne legt sie erst mal auf Eis - und als sie mit Jamie, einem neuen Eishockey-Spieler der Mannschaft ihres Bruders gerade wieder so etwas wie Normalität erlebt, wird sie Zeugin eines Mordes, der ihr ganzes Leben erneut auf den Kopf stellt. "Firekeeper's Daughter" von Angeline Boulley, übersetzt von Claudia Max, hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Bereits letztes Jahr, als der Spannungsroman im Buchclub von Reese Witherspoon gelesen wurde, bin ich extrem neugierig ob des tollen Covers (das zum Glück auch in der deutschen Ausgabe beibehalten wurde!) und der vielen positiven Resonanzen geworden. Nach dem Lesen kann ich sagen: All die lobenden Stimmen sind berechtigt, dieser Roman ist ein Schatz von einem Buch! Angeline Boulley ist selbst registriertes Mitglied des Sault Ste. Marie Tribes der Chippewa Indians und saß jahrelang an "Firekeeper's Daughter". Die Idee zum Buch kam ihr schon als Jugendliche und ich bin sehr froh, dass sie sie nie verworfen sondern zu diesem Thriller voller Repräsentation und Spannung verarbeitet hat. Die Autorin gibt den Lesenden einen Einblick in die Kultur der Ojibwe-Gemeinschaft und schafft mit Daunis eine Identifikationsfigur, die sie selbst früher immer wieder in ihren Lektüren vergeblich gesucht hat. Neben den Bräuchen und Lebensweisen der indigenen Menschen ihrer Community ruft sie auch immer wieder in Erinnerung, welche Gewalt und Willkür indigene Personen in Amerika erlebt haben und nach wie vor erleben - besonders weiblich gelesene Indigene. Deshalb ist das Buch auch an vielen Stellen nicht leicht zu lesen, der Umgang mit den Traumata und Gewalterfahrungen habe ich aber immer als sehr respektvoll und angemessen empfunden. Zu einem besonderen Leseerlebnis macht den Roman auch der Schreibstil: Angeline Boulley lässt immer wieder Worte der Ojibwe einfließen. Auch abgesehen davon lässt sich aus "Firekeeper's Daughter" so viel mitnehmen - ich kann meine Begeisterung kaum in Worte fassen. Ein Thriller so spannend, dass ich ihn innerhalb von 24 Stunden verschlungen habe und so berührend, dass mich seine Protagonist*innen lange nicht loslassen werden - große Empfehlung!

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Neben dem wunderschönen Cover hat mich vor allem das Thema rund um Native Americans und ihre Kultur sehr angesprochen. Da ich in diesem Bereich ziemlich "ungebildet" bin und mich leider gar nicht auskenne, war ich sehr gespannt auf die Umsetzung. Und sie hat mich nicht enttäuscht! Das Buch startet etwas gemächlich mit der Vorstellung der Charaktere, der Einführung in die für viele eher weniger bekannte Welt der Tribes und dem damit verbundenen Rassismus. Jedes angesprochene Thema wurde sehr authentisch und verständlich rübergebracht, so habe ich einiges gelernt und konnte mich deshalb auch gut mit dem langsameren Start zurecht finden, fand ihn sogar notwendig. Da ich mich selbst ja nicht mit der Kultur der Native Americans auskenne, kann ich den Wahrheitsgehalt nicht beurteilen, allerdings hat es sich für mich sehr gut recherchiert angehört. Sobald man sich an die Umgebung gewöhnen konnte startete dann auch die Spannung, denn wir begleiten Daunis bei der Aufklärung mehrerer Todesfälle unter Anleitung des FBI. Auch wenn ich es nicht unbedingt als Thriller einstufen würde, war es sehr mitreißend und fließend zu lesen, ich konnte das Buch ohne Probleme innerhalb von zwei Tagen lesen, weil es mir so gut gefallen hat. Die Kombination zwischen hervorragend ausgestalteten Charakteren, der interessanten Gemeinschaft und dem Ermittlungsfall ist ungewohnt, aber wirklich gut gelungen. Definitiv eine Empfehlung!

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Highlight

Von: rikeslibrary

20.04.2022

Firekeepers Daughter ist seit langem endlich mal wieder ein Jugendbuch, das mich völlig überzeugen konnte. Es erzählt die Geschichte von Daunis, die halb weiß, halb Native American ist und immer zwischen den beiden Welten steht. Eigentlich ist ihr Plan Medizin zu studieren, doch als ihre Großmutter in ein Pflegeheim kommt beschließt sie vorerst in ihrer Heimatstadt zu bleiben, um sich um ihre Familie zu kümmern. Durch ihren Bruder Levi lernt sie in der Eishalle den neu zugezogenen Jamie kennen und kommt ihm als seine Betreuerin immer näher, obwohl sie sich geschworen hat die Eishockey-Welt immer strickt von ihrer Alltags-Welt zu trennen. Als sie jedoch Zeugin eines Mordes wird, rekrutiert sie das FBI als Informantin und Daunis muss plötzlich gegen ihre Freunde und Bekannten ermitteln. Das Cover des Buches ist einfach wunderschön und stimmig und ich bin unheimlich froh, dass es aus dem Original übernommen wurde. Inhaltlich beginnt die Geschichte erstmal eher langsam, nach und nach wird Daunis Beziehung zu den beiden sehr unterschiedlichen Teilen ihrer Familie aufgezeigt, ihre Freundschaften und ihre Leidenschaften für Eishockey und Wissenschaft thematisiert und insbesondere auch die Kultur der Ojibwe eingeführt. Zu Anfang ist es mir ein wenig schwer gefallen, mich in die vielen unbekannten Begriffe auf Anishinaabemowin, der Sprache der Ojibwe, einzufinden, am Ende des Buches befindet sich jedoch ein sehr umfangreiches Glossar, sodass die Wörter jederzeit nachgeschlagen werden können. Ich fand es besonders schön, dass die Autorin selbst registriertes Ojibwe-Tribe-Mitglied ist und auf Sugar Island und in Sault Ste. Marie aufgewachsen ist. Dies ermöglicht tiefgehende Beschreibungen der Kultur, der Bräuche und der Beziehungen zwischen den Menschen im Tribe, die ansonsten nicht möglich gewesen wären. Nachdem ich mich in die vielen mir unbekannten Begriffe eingearbeitet hatte entwickelte das Buch einen richtigen Sog auf mich. Nachdem einige einschneidenden Ereignisse passieren, nimmt das Buch schlagartig an Spannung auf und konnte mich bis zum Ende fesseln. Während das Cover für mich eher eine leichte Story assoziiert, thematisiert Firekeepers Daughter zahlreiche schwerwiegende Themen, bei denen eine Triggerwarnung sinnvoll gewesen wäre. Inhaltlich würde ich das Buch eher jungen Erwachsenen empfehlen, da enthaltenen Themen teilweise sehr heftig sind, fand die Aufarbeitung aber sehr gelungen. Auch wird im Buch an vielen Stellen die Misshandlung von indigenen Kindern in Internaten, das Machtungleichgewicht zwischen weißen und Native Americans und Drogenmissbrauch in den Reservaten behandelt und durch eine kleine Chronik der Geschichte der Native Americans am Ende des Romans ergänzt. Daunis selbst hat mich mit ihrer Zielstrebigkeit aber auch mit ihrem Umgang mit Ängsten und Hindernissen überzeugen können, war mir aber an mancher Stelle etwas zu emotionslos. Die Art und Weise, wie ihr Tribe und ihre Bräuche jedoch als Stütze in schweren Lebenssituationen aufgezeigt wurden fand ich sehr gelungen. Firekeepers Daughter ist ein unheimlich starkes Debüt über Familie, Kultur und Freundschaft, das mit Spannung, tollen Charakteren und einem guten Erzähltempo überzeugen kann und aus dem man viel über die Kultur der Ojibwe mitnehmen kann, sodass ich es nur jedem ans Herz legen kann! 5 Sterne!

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Daunis ist die Tochter einer weißen Mutter und einem Native American Vater. Aufgewachsen ist sie in einer Community in der sie für die meisten entweder zu weiß oder zu indigen war. Als ihr Onkel stirbt und ihre Großmutter ins Krankenhaus kommt, muss sie sich plötzlich um ihre Mutter kümmern. Da ist Jamie, der gutaussehende neue Spieler des Eishockeyteams, eine willkommene Abwechslung. Doch als Daunis einen Mord miterlebt und vom FBI rekrutiert wird, wird ihre Welt auf den Kopf gestellt und plötzlich ist nichts mehr so, wie es zuvor war. Ich kann eigentlich wenig über „Firekeeper’s Daughter“ sagen, was kein Loblied ist. Dieses Buch ist einfach genial und zeigt dabei verschiedene Aspekte des Lebens von Native Americans. Dabei wird sowohl auf Kultur und Mythologie eingegangen als auch auf die Probleme, vor denen diese Menschen heute stehen. Daunis ist eine interessante und glaubhafte Protagonistin. Ihr liegen andere Menschen sehr am Herzen und sie steckt viel Zeit und Liebe in ihre Familie und Community. Und das, obwohl viele Mitglieder ihres Tribes sie eher als Weiße ansehen. Daunis versucht für sich selbst immer wieder eine Balance zwischen Wissenschaft und traditionellen Lehren zu finden. Ebenso, wie sie über das gesamte Buch hinweg eine Balance zwischen dem was auf dem Papier das Richtige ist und dem was tatsächlich gut ist versucht zu finden. Mit beidem tut sie sich schwer, was öfter dazu führt, dass sie ihre Meinung ändert. Normalerweise stört mich so etwas, aber bei Daunis war dies so überzeugend beschrieben, dass ich ihre Gedanken jedes Mal gut nachvollziehen konnte. Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an gefangen genommen. Ich bin so gern eingetaucht in diese mir völlig unbekannte Welt. Besonders interessant dabei war, dass die Autorin immer wieder Worte aus der Anishinaabe-Sprache verwendet. Anfangs war dies noch etwas kompliziert zu verstehen, aber mit der Übersetzungshilfe am Ende des Buches war es kein Problem mehr. Zudem wurden die meisten Begriffe auch aus dem Kontext deutlich. Ein kleiner Kritikpunkt war für mich nur, dass gewisse Handlungsstränge gegen Ende hin einfach fallen gelassen wurden. Dies waren zwar alles eher unwichtige Nebenstränge, aber dennoch war ich doch zwischenzeitlich etwas verwirrt, wie einzelne Dinge wirklich erklärt werden sollten. Insgesamt war dies dennoch ein brillantes Buch, welches mich auch emotional sehr mitgenommen hat. Die Schicksale, welche hier beschrieben und auch im Nachwort nochmal von der Autorin beleuchtet werden, ereignen sich tagtäglich, was das ganze Buch um so vieles machtvoller macht. Fazit: „Firekeeper’s Daughter“ ist ein Buch, welches mich auf ganzer Linie überzeugen konnte. Die Geschichte gibt Einblicke in das Leben von Native Americans und ist dabei gleichzeitig ein spannender Krimi mit einer überzeugenden Protagonistin.

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Grandios geschrieben!

Von: busdriver

15.04.2022

Mit Blick auf das Cover erkennt man noch nicht wirklich, was sich dahinter für eine Geschichte verbirgt. Es ist ein großartiger Thriller über die 18-jährige Daunis Fontaine, einer Native American. Als sie Zeugin eines schrecklichen Mordes wird, wird sie vom FBI rekrutiert, um undercover zu ermitteln. Klingt erstmal merkwürdig, ergibt aber im Laufe des Buches Sinn. Daunis fühlt sich irgendwie nirgends zugehörig, halb weiß, halb Native American. Aber sie ist auch eine Jugendlichen, mit all den Problemen, Träumen und Alltagssorgen wie jeder andere Teenager. Die Autorin, registriertes Mitglied des Sault Ste. Marie Tribes der Chippewa Indians, ist eine Autorin, die über ihre Ojibwe-Gemeinschaft auf Michigans Oberer Halbinsel schreibt. Daher ist dieses Buch auch so authentisch, informativ und mitreißend. Sie schreibt in einer modernen Art, lässt Wörter der Ojibwe-Sprache mit einfließen und erzählt mit einer Intensität, dass man direkt ins Geschehen eintauchen kann. Ich habe schon einige Romane über indigene Vöker gelesen, deshalb war ich auf dieses Buch so gespannt. Es vermittelt so viele Eindrücke und Emotionen, hat wunderbare Charaktere und ist spannend. Sehr gelungen! Auch wenn das Buchcover auf den ersten Blick eher an einen Fantasyroman erinnert, ist es doch ein Thriller. Auf den zweiten Blick erkennt man so viele Details, wunderschön gestaltet!

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Einfach nur Wow

Von: Doris E.

13.04.2022

Das Thema der "American Natives" hat mich sehr gefesselt. Es war absolut spannend und hat mich von Anfang bis Ende gefesselt. Die Protagonisten waren mir sympathisch. Ich wurde emotional vollumfänglich berührt. Eine klare Kaufempfehlung von mir.

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Verlagsanstalt Tyrolia GmbH

Von: Testleserin Marah (13 Jahre) aus Innsbruck

12.04.2022

Daunis Fontaine (18) gehört halb zu den Weißen und halb zu den Native Americans. Deshalb hat sie es sehr schwierig, weil sie nie richtig dazu gehört. Daunis hat große Pläne und möchte am College Medizin studieren, doch um ihrer Mutter zu helfen, mit dem Tod von Uncle David und dem Schlaganfall von GrandMary fertig zu werden, bleibt sie in Sault Sainte Marie. Dann taucht plötzlich Jamie Johnson auf, der neue Spieler im Eishockeyteam. Sie wird seine Betreuerin und zeigt ihm alles. Doch dann wird jemand ermordet und das FBI rekrutiert sie als Informantin. Daunis soll dann auch noch eine Beziehung zu Jamie spielen, ist sich aber nicht sicher was sie wirklich für ihn empfindet. Durch die Ermittlungen erfährt sie einiges das ihr Leben auf den Kopf stellt. Anfangs war das Buch etwas verwirrend, wegen der vielen Fremdwörter in der Sprache der Native Americans, aber mit dem Glossar ganz hinten kommt man gut mit. Es hat mir gut gefallen, weil es sehr spannend war und bis zum Schluss nicht klar war wer der Drogenkurier ist. Man versteht auch alles und muss nicht immer ein paar Seiten zurück blättern, wenn man sich etwas nicht gemerkt hat. Das finde ich sehr angenehm. Außerdem erfährt man viel über die Native Americans, ihre Kultur und ihre Feste.

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Vielen lieben Dank an den cbj-Verlag und das Penguin Random House-Bloggerportal für das Rezensionsexemplar! Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider. Aufmachung: Das Cover ist wunderschön! Man sieht zwei Gesichtshälften, die die Flügel eines Schmetterlings vor der aufgehenden Sonne bilden, außerdem abstrahiert jeweils ein Vogel- und Bärenkopf auf jeder Seite und am unteren Bildrand ein Feuer. Das Cover spiegelt so Motive des Inhalts und den Spirit Namen der Protagonistin wider. Ich finde es schön, dass dieses prägnante Cover aus dem Original übernommen wurde, ebenso der Titel „Firekeeper’s Daughter“, der auf den Familiennamen Firekeeper der Hauptfigur wie auf ihren Vornamen Daunis, der übersetzt „Tochter“ bedeutet, anspielt. Meine Meinung: Der Einstieg ins Buch hat meinen positiven Ersteindruck ausgelöst durch das Cover erst einmal gedämpft, ich habe nämlich relativ schlecht ins Buch gefunden. Das liegt vor allem daran, dass man im Prinzip gar nicht in Daunis‘ Leben eingeführt wird, man wird einfach ins Geschehen geworfen und muss sich erst einmal selbst zurechtfinden. Komplizierter wird das Ganze durch die in den Text eingegliederten Ausdrücke in Anishinaabemowin, der Ojibwe-Sprache, die uns deutschen Lesern natürlich sehr fremd sind. Das Verstehen ist kein Problem, da sich hinten im Buch ein Glossar befindet; selbst wenn sich die verschiedenen Wörter also nicht aus dem Kontext ergeben, was auch oft genug der Fall ist, kann man eben schnell nachschlagen und ist wieder etwas schlauer. Hinzu kommt, dass sich die meisten Ausdrücke und Redewendungen doppeln, sodass man irgendwann weiß, dass bspw. „miigwech“ „Dank“, „kwe“ „Frau“ oder „mashkodewashk“/ „mashkwadewashk“ „Salbei“ bedeutet. Da darin jedoch, wie gesagt, nicht eingeführt wird, sondern man einfach akzeptieren muss, dass diese Begriffe nicht erklärt werden, ist der Einstieg zunächst kompliziert und gewöhnungsbedürftig. Hinzu kommt, dass es sehr lange dauert, bis der Mord passiert, von dem im Klappentext die Rede ist, der Daunis in die Ermittlungen einführt. Die Autorin lässt sich also viel Zeit damit, die Geschichte zunächst einmal überhaupt in Fahrt zu bringen. Bis dahin ist das Geschehen sehr langatmig, um nicht zu sagen langweilig. Man muss sich fast schon dazu überreden, weiterzulesen. Irgendwann kommt es jedoch zu dem Punkt, an dem sich die Ereignisse überschlagen, die Ermittlungen spannend werden, und man selbst auch eigene Theorien aufstellt. Ab dann wird das Buch spannend und man kann es nur schwer weglegen. Vieles ist dabei schon früh absehbar, die Geschichte insgesamt ist sehr vorhersehbar. Das hat mich jedoch gar nicht mal so wirklich gestört; auch wenn ich mir in vielen Teilen schon denken konnte, wo das Buch mich hinführen würde, hatte ich trotzdem viel Spaß beim Lesen und Rätseln. Ich wollte natürlich wissen, ob ich Recht hatte! Dabei hat es „Firekeeper’s Daughter“ aber auch oft genug geschafft, mich zu überraschen oder mit Plottwists aufzuwarten, mit denen ich nun doch gar nicht gerechnet hätte. Die Ermittlung ist so strukturiert, dass stets etwas Neues passiert, ohne dass die Geschichte etwa zu überladen oder unrealistisch wirkt; die Handlung folgt einem natürlichen Fluss und ist in sich schlüssig und rund. Das Ende hat mir an diesem Buch sogar mit am besten gefallen, da es zwar einerseits relativ offen ist, vor allem was Daunis betrifft, auf der anderen Seite werden die relevanten Fragen alle zufriedenstellend geklärt und man kann als Leser das Buch mit einem guten Gefühl zuschlagen. Der zweite Aspekt, der mich von „Firekeeper’s Daughter“ so überzeugen konnte, ist, dass man praktisch nebenbei unheimlich viel über die Natives, vor allem über die Kultur und Mentalität der Ojibwe lernt, und zwar nicht nur über die Sprache durch die, wie oben bereits angesprochen, in den Text integrierten Wörter in Anishinaabemowin. Vor allem lernt man Vieles über Festtage, die Bräuche der Menschen im Todesfall einer geliebten Person, den Glauben an Schöpfer oder die Lehren der Sieben Großväter. Aber auch die Geschichte der Natives wird angesprochen, wobei in der Handlung mehr auf das Generationentrauma eingegangen wird und der Anhang einen über das geschichtliche Hintergrundwissen aufklärt. Das ist super interessant und macht das Buch an den Stellen spannend, in denen die Ermittlungen gerade zum Stillstand kommen. Inhaltlich hat die Autorin das Buch hier super aufgeteilt. Auch Daunis, die Protagonistin, trägt ihren Teil dazu bei, dass man beim Lesen von „Firekeeper’s Daughter“ viel Spaß hat. Ähnlich wie der Leser wird sie, als sie Zeugin des Mordes wird, quasi ins kalte Wasser geworfen und muss mit den Ermittlungen des FBI klarkommen. Sie muss lernen, dass Vieles, was sie zu wissen glaubte, nicht so ist wie es scheint. Dabei befindet sie sich stets in einem Zwiespalt und muss sich entscheiden, ob sie ihre Gemeinschaft unterstützen möchte, oder dem FBI bei seinen Ermittlungen hilft. Nicht nur Daunis stellt sich im Zuge dessen die Frage, inwieweit das eine dem anderen dienen kann oder ob es sich dabei um zwei Gegensätze handelt, die sich gegenseitig ausschließen. Dieser Zwiespalt zieht sich im Übrigen durch Daunis‘ ganze Figur: als Tochter einer weißen Frau und eines Ojibwe ist sie Teil zweier Welten, die zu verbinden ihr nicht leichtfallen. Als Leser begleitet man sie auf diesem Weg und beobachtet, wie sie damit klarkommen muss und an diesen Konflikten wächst. Sie ist bereits zu Beginn eine starke Protagonistin, aber sie schafft es, im Laufe der Handlung noch mehr zu reifen und an Selbstbewusstsein zu gewinnen, auch wenn sie auf dem Weg falsche Entscheidungen trifft und viel einstecken muss. Fazit: Grandioser Jugendthriller über eine junge, starke Protagonisitin, die versucht, ihrer Gemeinschaft zu helfen, indem sie als V-Person für das FBI ermittelt, und das dem Leser ganz nebenbei wunderbar Vieles über Natives und die Kultur der Ojibwe näherbringt. Einige Wendungen sind vorhersehbar, aber trotzdem konnte „Firekeeper’s Daughter“ mich nahezu durchgehend fesseln und vereinzelt sogar überraschen. Einzig mit dem Einstieg lässt die Autorin sich sehr viel Zeit, daher gibts einen halben Punkt Abzug. 4,5/5 Lesehasen.

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