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Rezensionen zu
Das Land der Anderen

Leïla Slimani

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€ 22,00 [D] inkl. MwSt. | € 22,70 [A] | CHF 30,50* (* empf. VK-Preis)

… ist der Titel des gross gefeirten Romans von Leïla Slimani. Auf knapp 400 Seiten wird eine Familiengeschichte geschildert, die auf der Biografie der Großeltern der Autorin basiert. Als Leserin habe ich mich während der Lektüre gefragt, wer nun die „Anderen“ sind, welche im Titel auftauchen. Man begleitet das frischverheiratete und ungewöhnliche Paar Amine und Mathilde. Er, ein ehemaliger Soldat und sie, eine lebenshungrige Französin, die der Krieg ausgedorrt hat, auf dem Weg in ihr neues Leben in Nordafrika, in Marokko. Mathilde, die sich als junge Frau unsterblich in Amine verliebt hat, stößt in diesem fremden Land schnell an ihre Grenzen, was Kultur, Gebräuche und den Umgang miteinander angeht. Auch das, meiner Meinung nach, schwere Los der Frauen wird in dem Buch umfassend thematisiert. Doch dazu später. Mathildes Mann Amine möchte das ihm überlassene Grundstück landwirtschaftlich nutzen und vertieft sich bald in Studien und Ausgaben, die der jungen Familie jedoch fehlen. Minutiös schildert Leïla Slimani das Leben des einfachen Dorfvolkes, die Sorgen und Nöte und das teilweise rückständige Denken der Bevölkerung. Über all dem schwebt dauerhaft eine politische Gewitterwolke, denn die Kluft zwischen den Einheimischen und den Franzosen, den Besatzern, war selten so groß und schon bald folgen erste blutige Aufstände, die auch vor der kleinen Familie von Mathilde und Amine nicht Halt machen … . Dieses Buch bietet dem Leser viel. Eine spannende Familiengeschichte, einen Exkurs in das kulturelle und gesellschaftliche Leben in Nordafrika, wobei mich besonders die Situation der Frauen schockiert hat (unmündig, Lustobjekt und den Launen und Gewalt der Männer unterworfen) sowie die ständig über einem schwebende Frage: sind die „Anderen“ die Marokkaner, die teilweise fremd im eigenen Land durch die neuen französischen Siedler werden oder sind es die Franzosen, die mit ihrer mode de vie so gar nicht in dieses Land passen und so die Bevölkerung spalten und ihr Land bebauen. Ein lesenswerter Roman!

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Guter Familienroman

Von: A.

07.06.2021

Im Roman "Das Land der Anderen" von Leila Slimani geht es um eine französisch-marokkanische Familie kurz vor der Unabhängigkeit Marokkos. Die Mutter Französin, der Vater Marokkaner, der im Zweiten Weltkrieg für Frankreich kämpfte, leben auf einer Farm nahe der Stadt Meknès zusammen mit ihrer Tochter und ihrem Sohn. Die Autorin erzählt von den zwiespaltigen Gefühlen von Mathilde, der Frau, die für Liebe und Abenteuer das Elsass verlassen hat und nach Marokko gegangen ist, von den Problemen der "gemischt-rassigen" Tochter und von der traditionellen Familie des Vaters Amine. Dabei gelingt es ihr gut, mir ein authentisches Bild des Landes und der Zeit zu vermitteln. An machen Stellen haben mir die Kapitel etwas wahllos aneinander gereiht erschienen, aber allem in allem war der rote Faden der Geschichte überall zu erkennen. Für Interessierte an konfliktreichen Familien und/oder der marokkanischen Geschichte vollstens zu empfehlen!

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Mit seinem mir bislang nur wenig geläufigen geschichtlichen Hintergrund hat mich dieser Roman in den Bann gezogen. Es geht um die Mischlingsehe, die die lebenshungrige Elsässerin Mathilde 1945 aus Liebe mit dem für die Befreiung Frankreichs kämpfenden marokkanischen, einen Kopf kleineren Offizier Amine eingeht. Beide ziehen in das karge marokkanische Hinterland, um eine eigene Landwirtschaft zu betreiben. Mathilde findet nicht das erhoffte Glück. Sie bleibt fremd in der patriarchalischen Gesellschaft mit den so gänzlich anderen, strengen Moralvorstellungen, in der auch ihre französischen Landsleute sie und ihre Tochter wegen ihrer Mischehe nicht anerkennen. Amine wiederum wird von seinen Landsleuten als Verräter an seinem Volk beäugt und kann mit den von Mathilde begangenen europäischen christlichenTraditionen nichts anfangen. Ihr gegenüber wandelt er sich zum Tyrannen und fordert ihren Gehorsam. Wie schon gesagt, ist der Zeitraum, in dem die Geschichte spielt – die Zeit der Unabhängigkeitsbestrebungen Marokkos von der Kolonialmacht Frankreich - sehr interessant und facettenreich dargestellt. Die Protagonisten stehen hier quasi zwischen den Fronten. Die Rolle der Frau in der traditionellen Ordnung wird gelungen beschrieben und löst bei europäischen Lesern geradezu Entsetzen aus, wenn ausgeführt wird, welcher brutalen Gewalt und Unterwerfung die Frauen ausgesetzt waren. Etwas mehr Handlung hätte ich mir gewünscht. Sehr lesenswert.

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Die Geschichte von Mathilde und Amine im fernen Marokko zeigt eine Welt auf, wie sie mich von Seite zu Seite intensiver erschüttert hat. Der Schreibstil Slimanis sorgt dafür, dass man das Werk nicht mehr aus den Händen legen möchte und die Gefühlswelt der ProtagonistInnen wird äußerst ausführlich beschrieben. Ich würde es wahrscheinlich nicht erneut lesen, da der Inhalt in meinen Augen sehr deprimierend ist, aber für dieses eine Mal bereue ich es nicht. Man muss sich nur darauf einlassen, dass das Leben und die Moral sehr verschieden zu unserer heutigen Zeit sind.

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