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Rezensionen zu
Das Land der Anderen

Leïla Slimani

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€ 22,00 [D] inkl. MwSt. | € 22,70 [A] | CHF 30,50* (* empf. VK-Preis)

„War sie zu so einer Frau geworden? Einer von denen, die die anderen drängten, vernünftig zu sein, zu verzichten, die die Achtbarkeit über das Glück stellten?“ (S. 337) Wenn Lëila Slimani ein neues Buch herausbringt, werde ich sofort hellhörig, denn „Dann schlaf auch du“ hat mich vor ein paar Jahren richtig umgehauen. In ihrem neuesten Buch „Das Land der Anderen“ geht es um eine Familiengeschichte mit sehr unterschiedlichen Charakteren. Mathilde, eine junge Elsässerin, verliebt sich zur Zeit des 2. Weltkriegs in Amine, einen marokkanischen Offizier. Die beiden heiraten und lassen sich nun in Marokko nieder. So also der grobe Rahmen der Geschichte. Es war ein wenig seltsam, denn ich wurde mit keiner der Personen richtig warm. Immer, wenn sie mir ein Stück weit näher kamen, passierte etwas, was sie wieder von mir entfernte… Ging es nur mir so? Oder habt ihr das genauso empfunden? Trotzdem habe ich die Geschichte sehr gern gelesen. Das Leben in der Fremde, die Rolle der Frau, Freiheitssehnsucht, unkonventionelles Leben… sehr viele Themen werden hier angesprochen und haben mich zum Nachdenken gebracht! Slimanis Schreibstil war wie gewohnt absolut nach meinem Geschmack. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Und gleichzeitig habe ich über die so oft unterschätzte, aber extrem wichtige Leistung der Übersetzer:innen nachgedacht #ameliethoma ! Denn letztlich ist so ein Buch ein ganzes Stück weit auch „ihr Werk“…!!!

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Ich habe bisher noch nichts von der Autorin Leïla Slimani gelesen, aber schon einiges von ihr gehört. Daher war ich umso gespannter auf „Das Land der Anderen“ und ich wurde nicht enttäuscht. Der Roman basiert auf der Biografie ihrer Großeltern und beschreibt das Leben in Marokko zu einer Zeit, in dem das Land unabhängig von der französischen Kolonialmacht werden wollte. In dieser wichtigen geschichtlichen Spanne erzählt Slimani die Geschichte von Mathilde und Amine. Mathilde stammt ursprünglich aus dem Elsass und ist der Liebe wegen mit Amine in sein Heimatland Marokko gegangen. Dort durchlebt sie unterschiedliche Phasen. Zunächst sind da die Neugier und Freude wegen all dem Unbekannten, die jedoch schon bald abgelöst wird, durch den harten und bitteren Alltag. Als Europäerin hat sie im fremden Land zwar mehr Vorzüge als die einheimischen Frauen, muss sich aber dennoch in gewisser Weise der vorherrschenden Mentalität beugen. Ein innerer und äußerer Streit von Mathilde mit sich selbst und ihrer Umwelt wird dargestellt, der mit zusätzlichen Informationen zu Marokkaner*innen und der politischen Situation ausgeschmückt wird. Slimani erzählt in einem ruhigen Ton. Es gibt wenige Stellen, die dramatisiert sind. Viele Situationen, die andere Autor*innen möglicherweise hervorgehoben und besonders ausgeleuchtet hätten, verschwimmen mit dem normalen, alltäglichen Leben. Doch gerade dieser ruhige, dahinfließende Erzählstil fesselte mich. Die Figuren in der Geschichte erleben keine außergewöhnlichen Dinge, sondern sind Personen des Alltags, die überall vorkommen könnten. Schwierigkeiten und Probleme sind auch in bei ihnen vorhanden, doch sie werden nicht zu Sensationen und besonderen Höhepunkten der Handlung ausgeschlachtet, sondern realitätsgetreu geschildert. Slimani möchte keine Sensationsgeschichte schreiben, um größtmögliche Spannung zu erzeugen, sondern einen kleinen Ausschnitt der Gesellschaft in Marokko der damaligen Zeit darstellen. Leïla Slimani schreibt über und für die Menschen – das macht den Charme des Buches letztlich aus.

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Angelegt als Auftakt einer Trilogie ist der neue Roman von Prix Goncourt – Preisträgerin Leïla Slimani nun auf deutsch erschienen und einmal mehr ist man sofort begeistert und kann das Buch nicht mehr beiseite legen. In Frankreich nach dem Erscheinen 2020 für mehrere Wochen auf Platz 1 der Bestsellerlisten, erzählt „Das Land der Anderen“ von einer Welt im Umbruch, einer unkonventionellen Liebe, vom Leben in der Fremde… Bereits die beiden Bestseller „All das zu verlieren“ und „Dann schlaf auch Du“ haben mich sehr begeistert und in den Bann gezogen. Und auch „Das Land der Anderen“ fesselt sofort, nicht so sehr aufgrund der Geschichte ihrer Grosseltern, vielmehr erfährt man viel über das Erstarken der Unabhängigkeitsbewegungen in Marokko und Algerien ab 1953 gegenüber deren Kolonialmächte und die damaligen Lebensumstände und natürlich fragt man sich, aus welcher Warte wohl der Titel zu verstehen ist – wer sind die „Anderen“. Spannend wird das Leben einer christlich erzogenen Französisin in einem muslimisch geprägten Land erzählt, ohne, dass sie sich grossartig unterordnen muss, dennoch liegt alle Macht bei den Männern. Aber sowohl ihr Mann, als auch sie, gehören nicht dazu – weder zu den französischen Kolonialherren, noch zu den einheimischen Marokkanern. Dieses Dilemma ist allgegenwärtig und macht das Leben immer gefährlicher, diese aufgeheizte Stimmung wird immer spürbarer. „Das Land der Anderen“ erzählt die Geschichte der Grosseltern Leïla Slimanis, aber es ist viel mehr, es geht um die Unterdrückung von Frauen, um die Suche nach Wurzeln, um die Frage nach der Herkunft und um den Wunsch, irgendwo dazugehören zu wollen. Slimani erzählt die Handlung erstaunlich unemotional und ohne Wertung, die Bewertung muss – wenn überhaupt – dann schon durch den Leser erfolgen. Mir hat das sehr gut gefallen, ich bin sehr auf die weiteren Bände gespannt.

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Das Aufeinanderprallen zweier Welten

Von: Andrea

06.07.2021

Dies Buch muss man definitiv gelesen haben! Die Lebensgeschichte einer Französin verheiratet mit einem Marokkaner nach dem zweiten Weltkrieg lässt den Leser das "andere" Land und das "andere" Leben beinahe hautnahe miterleben. Einiges wird verständlicher, anderes kaum zu ertragen. Leila Slimani nimmt uns mit auf ein weiterhin hochaktuelle Reise. Es ist ein Abenteuer der besonderen Art.

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Mathilde, eine junge Frau aus dem Elsaß, verliebt sich Ende des Zweiten Weltkriegs in den dunkelhäutigen und einen Kopf kleineren Amine Belhaj, einen marokkanischen Offizier im Dienst der französischen Armee. Die beiden heiraten und lassen sich in der Nähe von Meknès nieder, am Fuß des Atlas-Gebirges, auf einem abgelegenen Hof, den Amine von seinem Vater geerbt hat. Das Paar bekommt zwei Kinder. Während er versucht, auf dem steinigen Boden Landwirtschaft zu betreiben, zieht Mathilde die beiden Kinder groß. Voller Freiheitsdrang und Neugier hat sie den Aufbruch in ein neues, unbekanntes Leben gewagt, erkennt aber bald die Grenzen ihres neuen Lebens: Die großen kulturellen Unterschiede, die Ungleichheit der Geschlechter, Rassismus und die Erkenntnis, dass eine Ehe zwischen Arabern und einer Franzosen nicht gerne gesehen wird. Aber ganz besonders eben die patriarchalischen Traditionen der Einheimischen und das Unverständnis des eigenen Ehemannes. Mathilde gibt aber nicht auf und kämpft um Anerkennung und ihr Leben im Land der Anderen. Das Buch ist gut und flüssig geschrieben; ich habe mich schnell in die Geschichte eingelesen und stellenweise fiel es mir schwer, das Buch zur Seite zu legen. Eine Empfehlung auf jeden Fall für all jene, die gerne eine gute Story mit Alltagsbezug suchen, denn das ist sie auf jeden Fall - leider - auch heute noch

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Emotionsrollercoaster

Von: Bahar Tozar

05.07.2021

Es ist wirklich schwer, dieses Werk in Worte zu fassen. Von den Träumen einer vom Krieg gezeichneten jungen Frau, der schieren Transparenz ihrer Sehnsüchte bis hin zu den Erschütterungen und inneren Kämpfen in einer ihr fremden Kultur, ist dieser Roman eine Achterbahn der Gefühle. Es ist Kopfkino pur. Ich habe dieses Buch regelrecht verschlungen. Hier prallen viele Welten und Generationen zusammen. Viele soziale Themen finden Ansprache und keine Perspektive der Charaktere kommt kurz. Aber um nichts vorwegzunehmen, wie auch Salman Rushdie schrieb: An exceptional, powerful novel from this justly celebrated writer."

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In ihrem neuen Roman „Das Land der Anderen“ erzählt die französisch-marokkanische Autorin Leila Slimani die Geschichte von Mathilde, einer jungen Elsässerin, die sich am Ende des zweiten Weltkrieges in einen marokkanischen Offizier verliebt und sich mit ihm nach ihrer Heirat in der Nähe von Meknès auf einem abgelegenen Hof niederlässt. Doch Vorfreude und Neugierde gegenüber dem neuen Land weichen schnell Ernüchterung. Eindrucksvoll schildert Leila Slimani, wie es Mathilde in diesem für sie unbekannten Land ergeht: Rassismus seitens der französischen Kolonialgesellschaft, die Konfrontation mit einer fremden Kultur und deren patriarchalischen Traditionen, Unverständnis und Grobheit ihres eigenen Mannes, das harte Leben auf dem Hof, … Es ist beeindruckend, wie es Leila Slimani in einer so nüchternen Schreibweise gelingt, die politischen und gesellschaftlichen Umstände im Marokko der Nachkriegszeit in ihre Erzählung über eine Liebe zwischen zwei Kulturen einzubinden. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass die Protagonistin nicht permanent im Mittelpunkt steht – durch eine streckenweise multiperspektivisch angelegte Erzählung entsteht ein fesselndes Portrait über ein zerrüttetes Land. Absolute Leseempfehlung!

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Auftakt einer Familiensaga

Von: JB

04.07.2021

In Leïla Slimanis Roman “Das Land der Anderen” wird eine französisch-marokkanische Familiengeschichte erzählt. Mathilde aus dem Elsass verliebt sich in den marrokanischen Soldaten Armine und zieht nach Ende des Zweiten Weltkriegs zu ihm. Sie heiraten, bekommen zwei Kinder und leben auf dem Land. Mathilde muss sich an das traditionelle Familienleben einfügen und mit dem Konflikt zurechtkommen, in Marrokko immer eine Fremde zu sein. Mir fehlt in der Erzählweise allerdings die Empathie mit den Figuren. So richtig sympathisch ist keine davon. Und oft werden Ereignisse nicht besonders tief erzählt; es bleibt eher an der Oberfläche. Die Geschichte an sich ist durchaus interessant, da die Lebensweise so sehr abweicht von der Realität die wir heute in Deutschland haben. Leïla Slimani hat mit diesem Buch ja den Auftakt zu einer Familientriologie angekündigt. Ich würde die nächsten Teile trotzdem gerne lesen, um zu erfahren wie es mit der Familie weitergeht.

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