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Rezensionen zu
Die vergessene Heimat

Deana Zinßmeister

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€ 10,00 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

1961, kurz vor dem Mauerbau zwischen Ost- und Westdeutschland beschließen Ernst und Leni, ein junges Paar, das in der DDR lebt, in den Westen zu fliehen. Besonders Leni fällt es schwer, sich von ihren Verwandten zu trennen, die sie vielleicht nie wiedersehen wird, wenn die Mauer steht. Allein die Fluchtvorbereitungen sind nervenzerreißend spannend erzählt. Als LeserIn taucht man tief in die Gedankenwelt der beiden Protagonisten ein und fiebert mit, hofft, dass sie nicht erwischt werden und auch, dass sie es rechtzeitig nach „Drüben“ schaffen. Zumal die Gruppe immer größer wird, plötzlich wollen neun Leute, darunter kleine Kinder, mitfliehen. Wie soll das bloß unbemerkt gelingen? Wo doch die Grenzsoldaten jederzeit von der Schusswaffe Gebrauch machen werden? Ernst und Leni klügeln einen nahezu perfekten Plan aus, doch an eines hat niemand gedacht... Parallel zu der sehr spannenden Fluchtgeschichte erzählt Britta, die Kochbuchautorin von der Erkrankung ihres Vaters, eben jener Ernst, der damals mit seiner Frau Leni aus der DDR floh. Im Gegensatz zu ihren beiden Geschwistern will Britta lange nicht wahrhaben, dass ihr Vater an Demenz erkrankt ist. Und auch die Ärzte finden anfangs andere Erklärungen für seinen sich ständig verschlechternden Zustand. Aber was ist diese Krankheit überhaupt, was macht sie mit einem Menschen und auch mit den Angehörigen? Wie geht die Familie damit um, wenn das einstige Oberhaupt der Familie mehr und mehr Erinnerungen verliert und immer hilfloser wird? Brittas Vater lebt fast nur noch in der Vergangenheit, der Zeit der Flucht, er fühlt sich von der Stasi verfolgt, die tatsächlich auch die Menschen, denen die Flucht gelang im Westen weiter bedrohte. Die Besonderheit dieses Romans ist, dass diese Geschichte auf Tatsachen beruht. Deana Zinßmeister erzählt hier ihre ganz persönliche Familiengeschichte mit aller Offenheit und Dramatik. Ein berührend großartiges und wichtiges Buch, nicht nur für Betroffene von Demenzerkrankten, sondern für alle, die sich für die Zeit- und Familiengeschichte interessieren.

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In ihrem Roman „Die vergessene Heimat“ erzählt die Autorin Deana Zinßmeister ihre Familiengeschichte. Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen (gut erkennbar durch die Jahreszahlen). Ich habe mich in den verschiedenen Erzählsträngen problemlos eingefunden. Die Demenzerkrankung des Vaters Ernst überschattet das Leben der Britta Hofmeister und ihrer Familie. Erst durch die Erkrankung des Vaters Ernst erfahren die Kinder Details über die Flucht der Eltern aus der DDR. Die Autorin erzählt sowohl die Vergangenheit als auch die Gegenwart realitätsnah, emotional und fesselnd. Die Schreibweise ist flüssig und warmherzig, so dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Es werden bewegende Zeiten beschrieben. Als Leser erlebt man die Flucht, aber auch die Erkrankung des Vaters anschaulich und sehr nahe. Die Autorin beschreibt die Charaktere authentisch und lebendig. Dem Leser werden die verschiedenen Emotionen  nahe gebracht: Die Überlegungen, die Ängste aber auch die Zuversicht (Glückskinder) der Charaktere. Ganz besonders freute ich mich auf das interessante Nachwort der Autorin, das mich sehr berührt hat. „Die vergessene Heimat“ ist ein hervorragend recherchierter und wunderbar geschriebener Roman, der sich mit wichtigen Themen (Flucht, Demenz, Patientenverfügung) auseinander setzt. Ich hatte  interessante und lesenswerte Lesestunden mit dem Roman verbracht und empfehle es absolut weiter! Wir (das Team der Gemeindebücherei Obernzell) bedanken uns ganz herzlich bei Deana Zinßmeister und den Goldmannverlag für die Bereitstellung des Buches!

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Schon lange habe ich mich auf dieses Buch gefreut, da es eine sehr persönliche und außergewöhnliche Geschichte ist. Die Autorin „Deana Zinßmeister“ erzählt hier nämlich die Geschichte ihrer Eltern, Leni und Ernst, die in der Nacht vom 24. auf den 25. August 1961 mit sieben anderen Personen aus ihrer Familie, von Ost- nach Westberlin geflohen sind. Ernst war damals 27 Jahre alt, Leni 3 Jahre jünger und obwohl sie noch nicht verheiratet waren, gaben sie sich überall als Mann und Frau aus, weil man in der DDR keinem Pärchen eine Wohnung vermietet hätte, wenn man nicht verheiratet ist. Sie wohnten zusammen in der Calvinstraße im Ortsteil Falkensee, im Sperrgebiet gegenüber von Spandau und obwohl schon der Stacheldraht gezogen war, planten sie trotzdem ihre Flucht. Ernst ist in Berlin geboren und aufgewachsen, doch er hat schon immer im Westen gearbeitet, aber dies war ja nun nicht mehr möglich. Und da die DDR ein Unrechtsstaat war, der die Menschen unterdrückt hat, wo nicht mehr erlaubt war, die eigene Meinung auszusprechen, wo den Menschen ihre Lebensgefühle und Würde genommen wurde, dort wollten Ernst und Leni nicht mehr leben und ihre geplanten Kinder sollten auf jeden Fall mal ein besseres Leben im Westen haben. Im zweiten Handlungsstrang im Jahr 2013, habe ich dann erfahren, wie schlimm es für die gesamte Familie war, als der Vater, der im nächsten Jahr 80 Jahre alt würde, an Demenz erkrankte. Die Autorin hat das dann alles so authentisch und gefühlvoll beschrieben, sodass ich während des Lesens total mit ihr und ihrer Familie mitgelitten habe. Ich stelle es mir ganz schrecklich vor, wenn sich der eigene Vater plötzlich so verändert und man hilflos alles miterleben muss. Erst durch diese Krankheit dann, haben die eigenen Kinder von dem schwierigen Leben ihrer Eltern erfahren. Und dass die Autorin „Deana Zinßmeister“ ihre ganz persönliche Geschichte dann hier in diesem Buch, natürlich mit Einverständnis ihrer Mutter und Geschwister, niedergeschrieben hat, dafür bewundere ich sie sehr. Es war für mich ein sehr lesenswertes Buch und nun weiß ich auch, was Bückware ist, wobei ich herzhaft schmunzeln musste. Ich möchte dieses Buch unbedingt weiterempfehlen und mich bei dem Goldman-Verlag recht herzlich für das Rezensionsexemplar bedanken!

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Berührende Familiengeschichte voller Spannung!

Von: Elke Ulrich-Kiefer aus Völklingen

23.09.2020

Die vergessene Heimat Von Deana Zinsmeister, ist ein Roman der ihre wahre Familiengeschichte zum Vorbild hat. Voller Liebe und sehr einfühlsam, erzählt Deana Zinsmeister, von der Demenz Erkrankung ihres Vaters und durch diese Krankheit hervorgerufene Erinnerungen: Von der Flucht ihrer Eltern aus der ehemaligen DDR. Selten habe ich ein Buch gelesen, dass mich so berührt hat, man versinkt in der Geschichte, fühlt und erlebt die Geschichte intensiv mit. Das Buch möchte man nicht mehr aus der Hand legen.

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Sehr emotional!

Von: Heike aus Wallerfangen

21.09.2020

Die Geschichten, die parallel erzählt werden ( die Flucht aus der DDR und die Krankheitsgeschichte des Vaters mit allen Problemen für den Rest der Familie), haben mich von Anfang an in ihren Bann gezogen. Da immer wieder zwischen den Jahren 1961 und 2014/15 hin und her gesprungen wird, fiel es mir zunehmend schwerer, da Buch aus der Hand zu legen, weil ich immer wieder neugierig war, wie es weitergeht. Die Autorin erzählt die Geschichte spannend und sehr emotional. Absolut lesenswert!

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In dem Buch „Die vergessene Heimat“ von Deana Zinßmeister erzählt die Autorin eine dramatische Flucht aus Ostberlin im August 1961 und damit die Geschichte ihrer eigenen Familie. Der Prolog setzt am 12./13. August 1961 in Ostberlin an: Hier lernen wir das junge Pärchen Ernst und Leni kennen. Sie haben viele Träume und Wünsche, die von jetzt auf gleich in Scherben vor ihnen liegen: Direkt vor ihrer Haustür wird mit dem Bau des „antifaschistischen Schutzwalls“ begonnen. Damit endet nicht nur für sie die Zeit, in der sie völlig unbedarft nach Westberlin durften, sie werden buchstäblich eingesperrt. Schnell wird für die Beiden klar, dass sie fliehen werden. Der zweite Erzählstrang beginnt im Januar 2014: Britta Hofmeister, eine erfolgreiche Kochbuch-Autorin lebt mit ihrer Familie im Saarland. Ihre Geschwister wohnen nicht weit entfernt, ihre Eltern verbringen viele Monate im Jahr auf Mallorca. Doch dieses geregelte und friedliche Leben bekommt Risse, als ihr Vater Ernst schwer erkrankt. Er erinnert sich an vieles nicht mehr, wird zunehmend aggressiv und erkennt schon sehr bald seine Familie nicht mehr. Die Diagnose Demenz steht im Raum. Doch die Erinnerungen an eine dramatische Flucht im Jahr 1961 werden in Ernst wieder lebendig. Durch das Buch bin ich über die Sozialen Medien aufmerksam geworden. Da ich die Historischen Romane von Deana Zinßmeister sehr schätze und gerne lese, ist sie auf Facebook auch in meiner Freundesliste zu finden. Als das Cover und der Klappentext veröffentlicht wurden, war mein Interesse direkt geweckt. Ich lese gerne Bücher über Fluchten aus dem Osten und empfinde diese Thematik als sehr spannend – auch wenn es unvorstellbar ist, was diese Menschen damals auf sich genommen und riskiert haben. Die Autorin vermittelte mir beim Verlag ein Rezensionsexemplar – an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Deana Zinßmeister und den Goldmann-Verlag. Die Figuren in diesem Buch haben alle reale Personen als Vorbild. Dadurch ist das Buch, sowie die Figuren und die Handlung sehr authentisch und intensiv. Ich habe alle Figuren sehr ins Herz geschlossen, konnte mich gut in sie hineinversetzen und litt mit ihnen mit. Im Erzählstrang, der im Jahr 1961 spielt, lernen wir den jungen Ernst kennen. Ein wahrer Kämpfer – was sein Name auch bedeutet. Er möchte sich nicht in der DDR einsperren lassen, er möchte frei sein und vor allem frei denken. Akribisch plant er die Flucht seiner Familie in den Westen. Die Ängste und Bedenken seiner Partnerin Leni kann Ernst gut zerstreuen, auch wenn diese einen Teil ihrer Familie im Osten zurück lassen muss. Er ist ein Macher, der sich von den Machenschaften der DDR nicht unterkriegen lässt. Leni hat mit Ernst den Mann fürs Leben gefunden. Für sie ist klar, dass sie mit ihm flüchten wird und nicht zu ihrer Familie nach Thüringen zurückkehren wird. Auch die anderen Figuren in diesem Erzählstrang sind lebendig und stark gezeichnet. Immer wieder kommen sie ins Grübeln, ob ihre Entscheidung zur Flucht wirklich so gut ist. Sie müssen vieles zurücklassen: Ihre Wohnungen, sicherer Arbeitsplätze, Freunde und Familie. Sie flüchten in eine ungewisse Zukunft, wissen nicht, ob sie im Westen Arbeit und Wohnungen finden. Aber sie wissen, was sie „drüben“ finden werden: Freiheit und vor allem Lebensfreude. „Doch nach dem 13. August schien sich ein grauer Schleier über ihr Leben gelegt zu haben. Alles erschien schwer und mühsam. Manchmal, wenn sie beim Frisieren ihrer Kunden sich selbst im Spiegel sah, war sie erschrocken über ihre versteinerte Miene. Doch wenn sie die Gesichter der anderen betrachtete, erkannte sie, dass es vielen im Osten nicht anders erging. Die Lebensfreude wurde vom Stacheldraht ausgegrenzt.“ [S. 280 Z. 25- 29 und S. 281 Z. 1-4] Im zweiten Erzählstrang, der im Januar 2014 ansetzt, lernen wir die drei Kinder von Ernst und Leni kennen. Diese haben ihren Platz im Leben gefunden, sich eingerichtet und sind mit sich und ihren Leben glücklich. Doch dieses Familienglück wird durch die Erkrankung des Vaters Ernst auf eine harte Probe gestellt. Die drei Geschwister haben völlig andere Ansichten darüber, wie man den Eltern am besten hilft und welche Hilfe sie überhaupt benötigen. Auch hier bestechen die Figuren mit Authentizität und starker Charakterzeichnung. Als Leser bekommt man den geistigen Verfall von Ernst hautnah mit, aber auch die Not der Angehörigen, die sich in dieser Situation erst einmal zurecht finden müssen. Es muss alles neu organisiert werden. Tagesabläufe, aber auch die Kommunikation unter den Geschwistern. Die Sprache von Deana Zinßmeister nahm mich von der ersten Seite an mit in die beiden Geschichten. Beide Erzählstränge sind sehr authentisch und emotional, teilweise mochte ich das Buch nicht mehr aus den Händen legen und hatte beim Lesen die Tränen in den Augen. Das große Thema ist eine Flucht aus der DDR, eine Flucht von vielen, die aber genau so stattgefunden hat. Die Verzweiflung der Menschen, die alles zurücklassen und den Mut aufbringen, wieder ganz von vorne zu beginnen, haben mich sehr beeindruckt. Sie brachten mit der Flucht nicht nur sich in Gefahr, sondern auch Freunde und Verwandte, die zurückblieben. Immer wieder stellte ich mir die Frage, ob ich auch aus einem Staat geflüchtet wäre, in dem man nicht frei reden konnte, weil man Angst haben musste, dass am Nachbartisch jemand mithört. Oder man sich selbst in der eigenen Wohnung nicht mehr sicher fühlen konnte, weil ein zu aufmerksamer Nachbar „große Ohren“ hatte. Hätte ich meine Kinder der Gefahr einer Flucht ausgesetzt? Fragen, die sich heutzutage noch immer viele Menschen stellen müssen. Das Thema Flucht ist nach wie vor hochaktuell. Die andere große Thematik ist die Demenz-Erkrankung. Eine Krankheit, die eine ganze Familie auf den Kopf und vor große Probleme und Herausforderungen stellt. Ich habe mich persönlich noch nicht mit diesem Thema beschäftigt, da es mir auch etwas Angst macht. Was passiert, wenn ein Mensch seine Geschichte verliert? Deana Zinßmeister schildert den Verlauf dieser Krankheit sehr eindrücklich und auch sehr persönlich. Ich litt sehr mit der Familie aber auch mit Ernst mit. Das Buch berichtet schonungslos, wie das Familienleben fast an dieser Diagnose zerbricht. Fazit: Ein sehr persönliches und ergreifendes Buch der Autorin. Eine Familie, die zusammen hält und sich nicht unterkriegen lässt – in der Vergangenheit und in der Zukunft. Denn auch wenn ein Mensch seine Vergangenheit vergisst, in Vergessenheit darf sie nie geraten.

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