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Rezensionen zu
Die vergessene Heimat

Deana Zinßmeister

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"Die vergessene Heimat" ein großartiges Buch

Von: Angela Jungen aus Dillingen/Saar

29.06.2022

Die vergessene Heimat" ein großartiges Buch, sehr einfühlsam und offen erzählt es aus zwei verschiedenen Zeiten im Leben einer Familie. Die Flucht von Ost- nach West-Berlin, in jungen Jahren, direkt nach dem Maurerbau sowie im später Lebensabschnitt die Demenz-Erkrankung des Vaters. Diese Erkrankung ist tragisch sowohl für den Betroffenen als auch für alle Angehörigen. Auch meiner Familie blieb dieses Schicksal nicht erspart. Ich war emotional so erfasst, so dass ich das Buch kaum bei Seite legen konnte. Es erzählt sehr authentisch über die Flucht nach Westberlin und zeitgleich sehr bewegend und einfühlsam über die Demenzerkrankubg des Hauptprotagonisten. Danke für dieses tolle Buch.

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Spannend bis zum Schluss

Von: Karin Kaiser aus Lebach

01.05.2021

Das Buch "Die vergessene Heimat" fesselt bis zum Schluss. Die beiden parallel erzählten Lebensphasen nehmen den Lesenden mit und lassen ihn die Emotionen spüren. Man möchte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Und am Ende ….., da hat man den Wunsch mehr über diese Familie zu erfahren, zu „erleben“ wie sie sich in der neuen Welt zurechtgefunden haben. Wie sie die schwierigen Jahre der Integration vom Lager in Berlin und Lebach ins eigene Haus geschafft haben. Eine Weiterführung der Familiengeschichte würde der Autorin sicher genauso spannend gelingen wie der erste Teil.

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Lieblingsbuch

Von: A. Hoffmann aus Erfurt

20.02.2021

Ich liebe es zu lesen. Und am meisten liebe ich es mitgenommen zu werden, gefesselt zu sein, einzutauchen, Emotionen zuzulassen, eben um mich herum alles zu vergessen. Ich will traurig sein, wenn ein Buch zu Ende ist. Ich will zum Schluss zu langsamer lesen, damit mich die Geschichte noch nicht verlässt.Denn dann hab ich ein Lieblibgsbuch gefunden. So und genau bei "Vergessene Heimat" ist das so gewesen Deana Zinssmeister hat mir zwei Geschichten erzählt, eine damalige und eine heutige. Sie hat sie geschickt miteinander verwoben, sie hat den Spannungsbogen gehalten (hmmm, blättere ich kurz vor, damit ich doch schon weiß, wie die Flucht gelingt. Nein, ich warte). Ich hab mit ihr gelittenund geweint bei der Diagnose Demenz ihres Vaters, vom Erfahren bis zum Begreifen. Sie hat mich innehalten lassen und mich an mein Leben erinnert- von Bleiben in der DDR meiner Eltern wegen meiner Großeltern bis zur Diagnose Demenz meiner Mama. Deana ist ein besonderes Buch gelungen, es ist eins meiner Lieblingsbücher.

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Die vergessene Heimat, die nicht vergessen ist Deana Zinßmeister schreibt Buch zur Flucht der Eltern und Demenz des Vaters Respekt und Bewunderung für die Eltern und deren Mut zur Flucht leiteten Autorin Deana Zinßmeister, ja waren ihr ein Teil der Intention, das Buch „Die vergessene Heimat" zu schreiben, welches zu ihrem Herzensprojekt wurde. Das Geschehene nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, war ihr außerdem ein großes Anliegen. Als das Gerücht zunahm, dass der Osten vom Westen abgeriegelt werden soll, wuchs bei den Eltern der Gedanke, zu fliehen. Sie wollten für sich und ihre späteren Kinder ein Leben in Freiheit und Selbstbestimmung. Sie wollten ohne Angst ihre Meinung, ihre Gedanken äußern können. Auch wünschten sie sich Aufschwung und nicht Stillstand und beschlossen deshalb, aus der DDR zu fliehen und im Westen neu anzufangen. Ihr Hab und Gut mussten sie zurücklassen, konnten nur ihre Erinnerungen mitnehmen. Erst als der Vater an Demenz erkrankte und mehr in der Vergangenheit verweilte, hörte die Autorin die Einzelheiten, welche die Flucht möglich machten. Noch immer verschweigen viele die Demenzerkrankung ihres Angehörigen. Sie wissen selten mit der Krankheit und dem Kranken umzugehen. Deshalb sieht die Autorin den Roman als Kombination zwischen DDR- und Fluchtgeschichte sowie als Demenzbegleiter, da er anschaulich und plausibel einen Zugang zu dieser Krankheit bietet. Die Reaktionen auf die Publikation waren im Vorfeld nicht abzusehen, gestalten sich aber positiv und bewegend. Im Alzheimer Verein München beispielsweise wurde das Buch als Lesetipp empfohlen. Sie habe den Nerv getroffen, so die Rückmeldungen der Leser/innen. Die Mutter der Autorin, aus Ferna im Eichsfeld stammend, heute 83jährig, ist stolz, ihre Geschichte zwischen zwei Buchdeckeln für die Ewigkeit und nachfolgende Generationen festgehalten zu wissen. Sie sieht sich noch heute als Eichsfelderin und ist des Dialekts noch immer mächtig. Die Verbandelung mit dem Eichsfeld ist auch für Deana Zinßmeister noch immer gegenwärtig. Schon zu DDR-Zeiten hat die Familie Weihnachten gemeinsam mit der Verwandtschaft in Ferna verbracht. Die Autorin liebt den Landstrich, der dem Saarland ähnelt, wo sie heute zuhause ist. Die tiefe Verwurzelung zeigt die Autorin auch in ihren historischen Romanen, wie z. B. der Hexentrilogie, in der sie vom Schicksal verschiedener Menschen auf dem Eichsfeld erzählt. Auf die Frage nach der Recherche zum Buch berichtet die Autorin, dass sie neben einschlägiger Literatur die Gespräche mit den Eltern einbezogen hat. Die Arbeit am Roman hat Mutter und Tochter noch stärker verbunden. Die Achtung vor den Eltern, was diese auf sich nahmen, auch für die Kinder, ist weiter gewachsen. Gemeinsam besuchten sie die Gedenkstätte des einstigen Notaufnahmelagers Marienfelde, waren im damaligen Sperrbezirk, und trafen sich mit einer Historikerin, die sie zu den damaligen Gegebenheiten informierte. "Je älter die Mutter wird, umso mehr berührt sie noch immer das Geschehene, sie hätte jeden Schritt genauso wieder getan", erklärt Deana Zinßmeister. weitere Informationen: www.deanazinssmeister.de "Die vergessene Heimat - Roman nach einer wahren Geschichte" ISBN 978-3-442-49100-1 Preis: 10,00 Euro

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Die Autorin Deana Zinßmeister schrieb mir als Widmung in ihr Buch „Das Pestdorf“ „Bücher öffnen die Tore in eine andere Zeit!“ als ich sie 2016 zum Interview bei der Leipziger Buchmesse traf. Nun Jahre später, im Herbst 2020 erhalte ich vom Goldmann Verlag eine Ankündigung für den Roman „Die vergessene Heimat“ nach einer wahren Geschichte. Immer interessiert an Büchern, die autobiografisch sind, will ich mehr wissen. Deana Zinßmeister lässt die historischen Romane hinter sich und widmet sich ihrem eigenen Leben. Wieder öffnet sie ein Tor in eine andere Zeit. Die Autorin schildert in „Die vergessene Heimat“ die Flucht ihrer Eltern aus der DDR kurz nach dem Mauerbau. Die Details kommen erst ans Licht, als ihr Vater an Demenz erkrankt und im verwirrten Zustand das ausplaudert, über das bisher nicht gesprochen wurde. Etwas Distanz erlaubt sich Deana Zinßmeister jedoch, im Mittelpunkt steht ihre Protagonistin Britta Hofmeister. So erzählt sie die Geschichte aus ihrem Blick, aber dennoch sehr persönlich und mit viel Liebe zum Blick dahinter. Zinßmeister versucht innerhalb des Romans zu verstehen, warum ihre Eltern die spektakuläre Flucht kurz nach dem Mauerbau aus der DDR verschweigen mussten. Aufwühlend ist, dass parallel die Krankheit des Vaters den Roman durchzieht. Seine Demenz stellt die Familie auf eine harte Probe, schweißt diese aber auch stärker zusammen. Alles in allem ein Buch, dass mit seiner Offenheit zeigt, wie wichtig es ist, das was man hinter sich gelassen hat – seine Heimat – nicht zu vergessen.

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Deana Zinßmeister ist Leserinnen, die wie ich historische Romane lieben, wohl bekannt. Normaler Weise schreibt sie Bücher, die im 16. oder 17. Jahrhundert spielen. In ihrem neuen Buch ist sie allerdings neue Wege gegangen. In ihrem halbbiografischen Roman hat sie die Geschichte ihrer Eltern Ernst und Leni aufgeschrieben, die im damaligen Ostberlin gelebt haben und als eine der Letzten während des Mauerbaus flüchten konnten. Der Roman basiert auf zwei Zeitebenen: einmal der oben beschriebene Zeitpunkt im Jahr 1961 und in der Gegenwart in den Jahren 2013-2016. Die Kapitel wechseln zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Während wir im Jahr 1961 gebannt die Vorbereitungen zur Flucht von Leni und Ernst verfolgen, erlebt man in der Gegenwart die fortlaufende Demenz von Ernst mit. Selten fesseln mich beide Erzählstränge gleich stark, doch Deana Zinßmeister hat es mit "Die vergessene Heimat" problemlos geschafft. Im Jahr 1961 leben Leni und Ernst im Grenzgebiet. Während Leni als Friseurin in der sowjetischen Zone arbeitet, pendelt Ernst jeden Tag nach Westberlin. Er ist ein Grenzgänger und sieht die Differenz zwischen Ost- und West sehr genau. Er überlegt relativ früh sich nach Westberlin abzusetzen, denn die vermehrte Überwachung setzt ihm zu. Als ein Freund verhaftet wird, weil er öffentlich Kritik am System äußerst, ist für ihn die Zeit gekommen. Nicht zu früh, denn es wird bereits mit dem Aufziehen des Stacheldrahtes begonnen. Der Leser erlebt die folgenden Wochen sehr intensiv mit. Die Planung, die ständige Angst und der Fluchtversuch selbst, sind wahnsinig spannend geschrieben. Gänsehaut garantiert! Im Gegenwartsstrang ist Ernst fast achzig Jahre alt und leidet an beginnender Demenz. Die Autorin schlüpft in die Rolle als Britta Hofmeister, Kochbuchautorin, und schreibt in der Ich-Form über die Krankheit des Vaters. Bis seine Frau Leni, Britta und ihre Geschwister sich endlich eingestehen, dass dieser krank ist, ist die Demenz bereits fortgeschritten. In all den Jahren haben die Eltern nie über die dramatische Flucht aus der Deutschen Demokratischen Republik aus Furcht von der Stasi gesprochen. Britta erlebt nun diese Zeitspanne im Leben ihrer Eltern bei den Besuchen mit und erfährt dabei Unglaubliches. Äußerst lebendig und gefühlvoll erzählt die Autorin von dieser furchtbaren Krankheit, die vorallem die Familie an ihre Grenzen bringt. Auch meine Mutter litt die letzten Jahre ihres Lebens daran und oftmals erkannte ich bei einigen Begebenheiten und Zwischenfällen einige typische Reaktionen wieder. Gott sei Dank kam es nicht mehr so weit, dass sie uns nicht mehr erkannte oder vergaß wie man isst und trinkt. Ich habe tiefstes Verständnis für alle Familienmitglieder, die einfach nicht mehr weiter wissen und Vater oder Mutter in eine Pflegeeinrichtung bringen. Die Spannungen und zusätzliche Belastung werden mit dem unaufhörlichen Fortschritt der Demenz immer mehr. Die Alten werden wieder zu Kinder und verlernen mit der Zeit alles. Manche werden agressiv und handgreiflich, was noch schwerer zu ertragen ist. Man reibt sich zwischen der eigenen Familie und den Eltern auf und erfährt keinerlei Dank. Diese Situation muss man mal jahrelang verkraften können! Genauso schlimm finde ich den Beginn der Krankheit beim Patienten, wenn er erkennt, dass er laufend Dinge vergisst und langsam sein Gedächnis verliert. Ein furchtbarer Gedanke! Der Schreibstil der Autorin ist hier etwas einfacher gehalten, als bei ihren historischen Romanen. Die Kapitel sind eher kurz und wechseln zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Deana Zinßmeister schreibt fesselnd und gefühlvoll. Ich bin durch die Seiten geflogen und war tief in dieser spannenden Geschichte versunken, die wohl die persönlichste der Autorin ist. Deana Zinßmeister weist im Nachwort die Leser darauf hin, dass Demenz nicht einfach nur "Honig im Kopf" ist. Sie zeigt völlig ungeschönt auf, wie diese Krankheit Familien zerstören kann. Die Autorin hat mit dem persönlichen Einverständis ihrer Mutter und Geschwister die Geschichte aufgeschrieben und uns ein Stückchen Zeitgeschichte näher gebracht. Ich danke ihr herzlich dafür! Fazit: Ein spannendes Stück Zeitgeschichte aus ganz persönlicher Sicht der Autorin. Der halbbiografische Roman konnte mich fesseln und hat mich sehr bewegt. Die Geschichte wird sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben. Vielen Dank, dass du uns an deiner Geschichte hast teilhaben lassen!

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📖 𝗗𝗶𝗲 𝘃𝗲𝗿𝗴𝗲𝘀𝘀𝗲𝗻𝗲 𝗛𝗲𝗶𝗺𝗮𝘁 📝 𝗗𝗲𝗮𝗻𝗮 𝗭𝗶𝗻𝘀𝘀𝗺𝗲𝗶𝘀𝘁𝗲𝗿 🔎: KT Inhalt : Die Geschichte von der Flucht ihrer Eltern aus der DDR kennt Britta Hofmeister seit Kindesbeinen. Sie selbst kam in der Bundesrepublik zur Welt, wuchs mit ihren Geschwistern behütet auf und hatte nie Grund, sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen. Bis ihr Vater an Demenz erkrankt. Zunehmend verwirrt, beginnt er, von früher zu erzählen. Und bald wird klar: Was bei der Flucht 1961 wirklich geschah, hat er jahrzehntelang verschwiegen. Nun kommt die dramatische Wahrheit ans Licht und stellt die Familie vor eine Zerreißprobe … 🖌 REZI: Eines der persönlichsten Bücher, welches ich bisher gelesen habe. @deanazinssmeister beschreibt offen, ehrlich und besonders liebevoll ihr Leben mit einem demenzkranken Vater. Danke für so viele Einblicke in Ihr privates Leben !!! Der Wechsel zwischen den Jahren in den einzelnen Kapiteln gefiel mir richtig gut. Es entstand von Seite zu Seite eine Spannung , die man kaum in Worte fassen kann. Ich selbst bin ein in der DDR geborenes „Kind“, ich bin dort groß geworden und war zum Zeitpunkt der Wende 9 Jahre alt. Ich lese so gern aus dieser Zeit , um ein wenig zu verstehen , warum Menschen geflüchtet sind, und wie ihre Flucht verlief. Dieses Buch ist ein wahrer Schatz ! Den Einblick in ein Leben mit einem schwer an Demenz erkrankten Familienmitglied gelang Ihnen außerordentlich gut. Ich selbst habe außer im Berufsleben keinen Kontakt zu solchen Menschen, bin Ihnen aber dennoch sehr dankbar, die Sichtweisen von Ihnen, Ihrer Mutter & Ihren Geschwistern so beschrieben zu haben, dass es auch mir vlt. ein wenig leichter fallen wird, mit an Demenz erkrankten Menschen umzugehen. Manchmal bin ich ratlos, fassungslos und sprachlos wenn ich Kunden betreue, die gefühlt gestern noch „normal“ waren! Dieses Buch hat mir nicht nur in Sachen DRR, Mauerbau und Flucht ein wenig mehr die Augen geöffnet, es hat mir gezeigt, wie besonders Menschen denken, leben & fühlen, die ihr Leben von Tag zu Tag mehr vergessen. Ich danke Ihnen von Herzen für dieses besondere Buch !!! #steffsbücherliebe #steffsbücherjahr2020 #gegendasvergessen #dievergesseneheimat

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Als ich vor ein paar Wochen durch Zufall gelesen habe, dass die Autorin Deana Zinßmeister, bekannt durch ihre historischen Romane aus dem 16. und 17. Jahrhundert, die Geschichte ihrer Familie aufgeschrieben hatte war ich neugierig. Als ich dann anhand des Klappentextes las, worum es in dem Buch ging, musste ich es einfach haben. Ich habe es innerhalb eines Tages ausgelesen und habe dann an dem Abend noch eine E-Mail an die Autorin geschrieben. Da es schwerfällt, meine Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen, hier einfach mal einen Auszug aus der Mail: »Danke für so ein wunderbar berührendes Buch. Ein Buch das ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte und eine so heimtückische Krankheit auf eine Art und Weise verknüpft, wie ich das nie für möglich gehalten hätte. Ich habe beim Lesen mitgebangt und mitgelitten und als Ernst sich im Pflegeheim so verändert hat, bettlägerig wurde und dann für immer eingeschlafen ist, konnte ich meine Tränen nicht zurückhalten. Hier kamen Erinnerungen an meinen Onkel hoch, der 15 Jahre von meiner Tante zu Hause gepflegt wurde und erst ins Pflegeheim kam, als sie es kräftemäßig nicht mehr stemmen konnte. Vielen herzlichen Dank für diese Geschichte und dafür, dass Sie so etwas Persönliches mit ihren Lesern teilen.« Was hat mich an dem Buch so begeistern können: das persönliche. Das Deana Zinßmeister den Mut hatte, das Schicksal ihrer Eltern der breiten Masse zugänglich zu machen. Das Buch teilt sich in zwei Handlungsstränge auf. Zum einen gehen wir in den August 1961 zurück und erleben mit, die die Grenzen der DDR dichtgemacht werden, wie vor den Augen von Leni und Ernst der Stacheldraht hochgezogen wird. Gemeinsam mit ihnen – und es ist ein gemeinsam denn ich war bei Lesen mittendrin – planen wir die Flucht nach Westberlin. Wir erleben das flaue Gefühl, wenn man glaubt und weiß, dass man bespitzelt wird. Wenn man nicht mehr weiß wem man trauen kann. Wir sind bei der Flucht hautnah mit dabei, erleben wie akribisch das ganze vorbereitet wird, spüren förmlich die Zweifel vor der Flucht, die Angst währenddessen und die Erleichterung, als es vorbei ist. Der Blick in das Auffanglanger Marienfelde – krass wie es da zugegangen sein muss. Der zweite Handlungsstrang hat mich in Teilen noch ein Stück mehr berührt als der Teil der Flucht. Denn hier sind wir hier im hier und jetzt und müssen miterleben, wie die Familie erneut auf den Kopf gestellt wird. Denn Ernst erkrankt an Demenz. Hier schildert die Autorin gefühlvoll und behutsam die Zeit der Entdeckung der Krankheit, die so heimtückisch ist. Ohne zu dramatisieren oder zu beschönigen beschreibt sie den Alltag mit einem Demenzkranken, das Gefühl des „ich muss mich schämen wie mein Vater sich verhält“ und des Verdrängens „Nein, mein Vater hat keine Demenz, das muss andere Ursachen haben“ und des Begreifens und Akzeptierens „wir brauchen Hilfe“. Der Schock über die Diagnose, die Strapazen der Pflege und das hintenanstellen der eigenen Bedürfnisse kommen in dem Teil wunderbar rüber, ohne das auf der Mitleidsschiene „geritten“. Auch der Bruch in der Familie, welcher auf Grund der Umstände einfach normal ist, wird herausgearbeitet. Ich kann nicht sagen, welche Teil des Romans mir besser gefallen hat – die Vergangenheit oder die Gegenwart. Ich kann nur sagen, ich bin ein Kind der DDR (geboren 1975) und habe das Thema Bückware, nicht alles bekommen und nicht reisen können, erlebt. Ich sage extra erlebt, denn wirklich bewusst wahrgenommen habe ich es nicht. 14 Jahre nach meiner Geburt war dann alles anders und das Thema DDR und der Grenzbau war dann bei uns nie ein Thema. Wohl aber das Thema „Überwachung“ denn auch wir wurden überwacht. Das Thema der Gegenwart hat mich, wie ich in meiner Mail an die Autorin ja geschrieben habe, sehr bewegt da es auch bei uns in der Familie einen Fall von Demenz gab und ich das „Abbauen“ und das Verändern des Wesens meines Onkels sehr bewusst wahrgenommen habe. Obwohl er, soweit ich weiß, eher der liebe und dankbare war und aggressive Phasen selten waren. Ich kann nur noch einmal DANKE für das sehr bewegende Buch sagen und eine klare Leseempfehlung aussprechen. Von mir bekommt das Buch auf jeden Fall 5 von 5 Sternen und ist eines meiner Highlight des Jahres.

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