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Rezensionen zu
Das Kind der Wellen

Rebecca Martin

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€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Im Hier und Jetzt lernen wir Lisa kennen, eine Mutter, deren Kind auf tragische Weise den Wellen zum Opfer fällt. Der Tod des kleinen Mädchens lässt sie nicht nur sprachlos, sondern so erschüttert zurück, dass sie am täglichen Leben kaum mehr teilnehmen kann und sich entschließt, ihrem Mann und ihren beiden noch lebenden Kinder den Rücken zu zukehren. Wird sie es in dem Haus am Nordseestrand, in das sie sich zurückzieht, schaffen, ins Leben zurückzufinden? Auf unserer Reise in die Vergangenheit treffen wir auf Vicky, eine lebenslustige junge Frau, die sich Hals über Kopf in den falschen Mann verliebt. Die Liebschaft bleibt nicht ohne Folgen und so wird auch sie, zusammen mit ihrer Tante Dora und ihrem Stubenmädchen Ilse, in eben jenes Haus in Norddeutschland verbannt. Beim Lesen des Romans wird schnell klar, dass die beiden Erzählstränge zusammenhängen müssen. Spätestens als Lisa das Märchen über eine Meerjungfrau findet wird klar, dass ihr Verlust nicht der einzige ist, der sich an diesem Strand ereignete. Mir persönlich gefielen die Vergangenheitsabschnitte ausgesprochen gut. Wieder mal habe ich ein Stück Geschichtswissen für mich erobern können, einfach nur großartig. Zudem waren die Intrigen, die innerhalb der Familie gesponnen wurden, äußerst spannend und ließen mich durch die Seiten fliegen. Ein wenig uneinig bin ich mir dagegen mit der Gegenwart. Ich muss zugeben, dass ich schlichtweg sauer auf Lisa bin, wie selbstsüchtig und egoistisch sie sich ihre persönliche Trauerzeit einräumt und dabei den Rest der Familie im Regen stehen lässt. Diese Abschnitte konnte ich manchmal schwer ertragen. Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen und umso mehr freue ich mich nun auf Rebecca Martins Buch „Die verlorene Geschichte“, das schon ein ganzes Weilchen auf meinem SUB schlummert. Ich vergebe für den eben gelesenen Roman „Das Kind der Wellen“ vier von fünf Sternen. Gerne behalte ich Sie auch weiterhin in meinem Gedächtnis, liebe Frau Martin, und bedanke mich für eine angeregte Leserunde.

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Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt, die wiederum auf unterschiedlichen Zeitebenen spielen. Im Jahr 1919 lernt man die 17-jährige Vicky kennen, die gemeinsam mit ihrer Familie in Mainz lebt. Sie verliebt sich in den marokkanischen Soldaten Jamal, wobei der jungen Liebe viele Steine in den Weg gelegt werden. 2019 spielt der zweite Erzählstrang und hier begleiten wir Lisa. Vor kurzem ist ihre kleine Tochter gestorben und sie kommt nur schwer über den Verlust hinweg. Daher beschließt sie, in dem Familienhaus an der Nordsee eine kleine Auszeit zu nehmen. Ich mochte Vickys stürmische Art total gerne und sie ist ein ziemlicher Freigeist, der es ihren Liebsten manchmal ganz schön schwer macht. Sie denkt über die gesellschaftlichen Konventionen ihrer Zeit hinaus und setzt sich für ihre Träume ein. Ich habe sie besonders gegen Ende des Buches hin sehr bewundert. Lisa war für mich schwierig einzuschätzen. Auf der einen Seite trauert sie immer noch stark um ihre kleine Tochter, aber dann wiederum stellt sie für Wochen und Monate den Kontakt zu ihrer restlichen Familie ein. Ihre beiden Söhne und ihr Mann scheinen ihr total egal zu sein. Das konnte ich nicht nachvollziehen und es hat mich zudem ziemlich wütend gemacht. Bei Renovierungsarbeiten im Haus findet Lisa schließlich eine paar versteckte Bilder in einem alten Ofen und begibt sich auf eine Spur in die Vergangenheit. Die entdeckten Zeichnungen zeigen nämlich genau die Stelle, an der ihre kleine Tochter gestorben ist. Wo zunächst noch zwei völlig unterschiedliche Leben nebeneinander dargestellt werden, ergibt sich mehr und mehr ein Gesamtbild, dass mein Herz berührt hat.

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Lisa ist verheiratet und hat zwei Söhne und eine kleine Tochter. Und dieses kleine Mädchen hat sie durch einen Badeunfall am Strand verloren. Mit diesem Verlust kommt Lisa nicht zurecht und sie verlässt ihre Familie, um alleine in das Ferienhaus an der Nordsee zurückzukehren. Hier hofft sie Ruhe zu finden und das tragische Ereignis verarbeiten zu können. Im Ferienhaus findet sie noch alles so vor, wie die Familie es vor rund einem Jahr hinterlassen hat. Lisa versinkt nach wie vor in tiefer Trauer und auch in Selbstmitleid. Als sie einen Wasserschaden entdeckt, der durch das defekte Dach entstanden ist, beauftragt sie auf Empfehlung der Nachbarin den alten Schreiner Lars, der sich mit Unterstützung seines Sohnes Jonas an die Arbeit macht. Im Rahmen der Renovierungsarbeiten entdeckt Lisa Notizen und Bilder zu einem Märchen über eine Meerjungfrau. Lisa und Jonas haben den Verdacht, dass dieses Märchen in früheren Jahren von einer Mutter für ihr Kind entworfen wurde und sie machen sich auf Spurensuche. Dabei entdecken sie eine weitere tragische Geschichte … Die Handlung wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Wir erleben die Gegenwart im Jahr 2019 und die Vergangenheit im Jahr 1919. Hier lernen wir die 17-jährige Vicky kennen, die in wohlhabenden Verhältnissen zur Zeit der französischen Besatzung mit ihrer Familie in Mainz lebt. Sie verliebt sich in Jamal, einen französischen Soldaten mit marokkanischer Herkunft. Diese Liebe steht unter keinem guten Stern, da die deutsche Bevölkerung keine gute Meinung über die Besatzer hat. Beide Handlungsstränge werden wechselnd parallel zueinander erzählt und die Wechsel enden oft mit einem kleinen Cliffhanger. Das ist so nicht unbekannt, hier aber gut umgesetzt und hat für mich durchaus dazu beigetragen, Spannung zu erzeugen. Vickys Geschichte hat mich sehr in ihren Bann gezogen. Der geschichtliche Hintergrund der französischen Besatzung in Mainz und den Umgang der deutschen Bevölkerung damit, war gut dargestellt. Auch die Klassenunterschiede zwischen wohlhabenden Familien und den Bediensteten werden hier deutlich gemacht. Ich habe mich sehr mit Vicky gefreut, wie sie die erste große Liebe erlebt und auch mit ihr gelitten bei allem was dann folgte. Ihr Schicksal war sehr ergreifend. In der Gegenwart war natürlich Lisa die Hauptfigur. Ihre Trauer und ihre Empfindungen sind gut bei mir angekommen. Es ist für eine Mutter sicher das Schlimmste, ein Kind zu verlieren. Dennoch konnte ich nicht ganz verstehen, warum sie nicht mit ihrer Familie gemeinsam versucht, die Trauer zu verarbeiten, denn immerhin hat sie ja noch zwei Kinder. Nach einiger Zeit wird aber klar, dass ihr die Abgeschiedenheit im Ferienhaus am Meer gut tut und sie beginnt allmählich sich zu fangen und wieder zu sich selbst zu finden. Dabei hilft natürlich auch die Ablenkung durch die Renovierungsarbeiten und den Fund des Märchens, der sie zu Nachforschungen animiert. Auch die Bekanntschaft mit Jonas scheint ihr gut zu tun, denn die beiden führen gute Gespräche. Dennoch kam mir die Handlung in der Gegenwart ein bisschen zu kurz und Lisas Entwicklung wurde mir ein bisschen zu knapp dargestellt. Das Setting in dem kleinen Ort an der Nordsee sowie die Abgeschiedenheit rund um das Ferienhaus am Meer waren sehr schön beschrieben. Das Kopfkino sprang an und ich sah den einsamen Strand und die Wellen vor mir. Auch die Nachbarn und die Dorfbewohner haben ihre Rollen und fügen sich gut in die Handlung ein. Das Ende beider Handlungsstränge ist versöhnlich und warmherzig und für mich passend. Insgesamt hat mich diese bewegende Geschichte mit ihren interessanten und unterschiedlichen Protagonistinnen, vielen Emotionen und einer besonders fesselnden Handlung in der Vergangenheit gut unterhalten! Fazit: 4 von 5 Sternen

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Lisas Tochter ist durch einen tragischen Unfall an der Nordsee verschwunden. Lisa kommt seit dem mit ihrem Leben nicht mehr klar und zieht sich an die Nordsee zurück. Mit der Hilfe eines alten Schreiners und seinem Sohn Jonas beginnt sie das Ferienhaus der Familie zu renovieren. In einem alten Ofen finden sie Notizen zu einem Märchen über eine Meerjungfrau. Schnell stellen Lisa und Jonas Nachforschungen an und stoßen auf eine Geschichte die 1920 am Strand geschehen ist. Da ich schon einen Roman von Rebecca Martin gelesen habe der mir wirklich sehr gut gefallen aht und dieser hier auch noch an der Nordsee in Nordfriesland spielt war ich doch sehr neugierig wie sich die Geschichte entwickeln wird. Mir ist der Einstieg ins Buch sehr schwer gefallen und es hat sehr lange gedauert bis ich einen richtigen Zugang zur Geschichte gefunden hatte. Der Roman war vollständig auf zwei Zeitebenen aufgebaut und in der Gegenwart gab es zwei Handlungsstränge sowie in der Vergangenheit einige und genau dies hat mich auch stark im Lesefluss behindert bis ich alles den richtigen Figuren zugeordnet hatte und ja dies hat mich eben durchgehend behindert beim Lesen. Lisa hat einen schweren Schicksalsschlag erlitten und anstatt sich Hilfe zu holen um die Trauer und auch die tiefe Depression zu überwinden wählt sie den Weg sich völlig von der Welt zurückzuziehen. Vicky dagegen ist eine Tochter aus gutem Haus und sie begeht einen Fehltritt weswegen sie weit weg an die Nordsee geschickt wird. Gerade zu Beginn hatte ich große Probleme dem Handlungsverlauf zu folgen und erst mit der Zeit war es nicht mehr schwer zwischen den Zeiten zu wechseln ja gut manche Entscheidungen waren für mich auch nachvollziehbar andere eben weniger. Der bzw. die Spannungsbögen waren alle bis zum Schluss gespannt und manche Entwicklungen hätte ich so auch nicht erwartet gehabt. Man konnte sich die Landschaft an der Westküste Nordfrieslands oder auch Mainz sehr gut anhand der Beschreibungen vor dem inneren Auge entstehen lassen während des Lesens. Für mich persönlich waren alle Figuren des Romans so detailliert beschrieben, so dass man sich diese während des Lesens sehr gut vorstellen konnte. Vicky hatte ich recht schnell in mein Leserherz geschlossen gehabt, aber mit Lisa bin ich bis zum Schluss nicht warm geworden. Alles in allem hat mir der Roman wirklich gut gefallen nur ich wurde Leider nicht so ganz warm mit den Figuren was ich Schade finde. Für den Roman vergebe ich vier von fünf Sternen.

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Mordsee ...

Von: Diane Jordan

23.08.2020

Sommerzeit ist Reisezeit ☺, aber dieses Jahr ist durch Corona vieles anders. Mit einem Roman in der Hängematte oder im Gartenpool kann man es allerdings auch gut Zuhause aushalten. Mein neuester Roman „das Kind der Wellen“ der Spiegel Bestseller-Autorin Rebecca Martin, hat ein anmutiges Cover mit Prägeschrift. Man sieht eine malerische Meeresszene, in maritimen Blautönen, mit einer dem Leser abgewandten Frauengestalt, die mit wehendem Haar aufs Meer zu blicken scheint. Eine hügelige Dünenlandschaft mit dem typischen Bewuchs und feiner Sandstrand runden das Bild ab. Der Klappentext liest sich aufregend und zieht mich sofort in den Bann. Gespannt fange ich die dramatische Familiengeschichte an. Der Plot spielt an der Nordseeküste und teilt sich in zwei Zeitstränge, nämlich 1920, sowie das Jahr 2019. Die Haupt-protagonistinnen Lisa und Vicky sind liebevoll erdacht und detailreich beschrieben. Beide Frauen verbindet mehr, als man auf den ersten hastigen Blick, vielleicht zu erkennen glaubt. Die anderen Familienmitglieder von Lisa, Ehemann Lukas, sowie die kleinen Söhne Johnny und Neo kommen ebenfalls nicht zu kurz und passen gut zum Geschehen. Ich stelle es mir sehr tragisch vor, mit solchen Schuldgefühlen, wie die Romanfigur sie hat, weiterleben zu müssen. Aber auch die Strategien zur Auf- und Verarbeitung der Trauer finde ich von der Autorin fein gelöst. Die Handlungsstränge laufen parallel zu den oben erwähnten Zeitebenen und spielen in einem Dörfchen in der Nähe von Husum und dem fernen Mainz. Der Erzählstil von Rebecca Martin gefällt mir gut. Ist er doch, meines Erachtens, perfekt und wie für diesen Roman geschaffen. Die Handlung wird in der dritten Person geschildert. Die Spannungskurve ist gekonnt aufgebaut. Und so versinke ich (nicht in den Wellen) sondern im packenden und unter die Haut gehenden Romangeschehen. Ich leide kräftig mit den Protagonistinnen. Ein Kind zu verlieren ist besonders, emotional ergreifend und daher empfehle ich jedem Leser auch Taschentücher bereit zu legen. Der Autorin ist es, in meinen Augen, super gelungen, die Atmosphäre, die Gespräche, den Schauplatz sowie die psychologischen Zwischentöne fein herauszuarbeiten und gekonnt wie ein leichter Wellengang dem Leser zu vermitteln. ... Ein altes Haus am Meer. Eine geheime Tochter . Eine Familie, in der nichts ist, wie es scheint ... Inhalt: Bei einem tragischen Unfall am Meer verlor Lisa ihre Tochter in den Fluten. Unfähig ihr altes Leben wieder aufzunehmen, kehrt sie an die Nordsee zurück. Im Ferienhaus der Familie ist noch alles so, wie sie es damals hinterließen. Mit der unerwarteten Hilfe von Schreiner Lars und seinem Sohn dem Arktisforscher Jonas beginnt sie zu renovieren - und findet unter den alten Holzdielen die Notizen zu einem Märchen über eine Meerjungfrau. Der Verdacht, dass dieses auf realen Begebenheiten beruht, lässt die drei nicht los. Im alten Zeitungsarchiv lesen sie von einer blutjungen Frau, die 1920 ihr Kind am Strand verlor. War es ein Unfall oder Mord, wie die Leute damals behaupteten? Auf den Spuren der Meerjungfrau muss sich Lisa ihren verworrenen Gefühlen und dem eigenen Verlust stellen. Die Autorin: Rebecca Martin studierte Englisch und Deutsch in Frankfurt am Main und in Dublin, Irland. Sie reist leidenschaftlich gern, interessiert sich für Geschichte und liebt es, Geschichten zu erzählen. Ihre Roman waren alle SPIEGEL-Bestseller. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf im Nahetal. Weitere Bücher: Die vergessene Freundin, Das goldene Haus Fazit: 4**** Der Roman „Das Kind der Wellen“ ist im Diana Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 448 spannende Seiten und endet mit einem Nachwort aus Marokko!

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Zurück ins Leben

Von: Ines

11.08.2020

Der Roman spielt in zwei Ebenen: 1919 in Mainz und 2019 in Nordfriesland auf dem Land bei Husum. Lisa, verheiratete Mutter von zwei Söhnen und einer Tochter, hat 2018 diese Tochter bei einem Badeunfall in der Nordsee verloren. Sie hat nicht richtig aufgepasst, das Kind ist alleine ins Wasser gegangen und in der Folge gestorben. Jeder weiß, wie blitzschnell kleine Kinder verschwinden können, wenn man sich nur kurz umdreht. Meistens geht es gut, in diesem Fall leider nicht. Lisa kommt mit dieser Schuld nicht klar und flieht vor ihrer verbliebenen Familie in ihr Ferienhaus nach Nordfriesland. Dass ihr Mann Lukas nicht begeistert davon ist, dass sie ihn und die beiden Söhne Johnny und Neo über Monate ohne Kommunikation alleine lässt, kann man sich denken. Versunken in Trauer und Selbstmitleid entdeckt Lisa einen Wasserschaden am Dach der alten Villa und beauftragt den alten Schreiner Lars mit der Reparatur. Sein Sohn Jonas geht ihm dabei zur Hand, weil Lars nach einem Schlaganfall noch nicht ganz wieder fit ist. Wenn man bei einem alten Haus erst einmal anfängt, daran zu arbeiten, nimmt es kein Ende. Das Dreierteam nimmt sich einen Raum nach dem anderen vor. Dabei findet Lisa auf dem Dachboden in einem alten Ofen offenbar versteckte gemalte Bilder und Notizen zu einem Märchen über eine Meerjungfrau. Irritierend ist, dass die Aquarelle genau den Strandabschnitt mit einer Sandbank zeigen, an dem das Unglück mit ihrer Tochter Millie passiert ist. Zusammen mit ihrer Nachbarin Frau Peters, die im Dorf alles und jeden kennt, versuchen Jonas und Lisa herauszufinden, ob das Märchen auf einer wahren Geschichte beruht. Dabei finden Sie in einem Zeitungsarchiv Informationen über eine junge Frau, Vicky, die 1920 ihr Kind auf der Sandbank im Rahmen der Geburt verlor. Wer war diese Frau, was wurde aus dem Kind und was haben Vicky und Lisa vielleicht gemeinsam? Im Lauf der Aufarbeitung der Geschichte von Vicky findet Lisa in kleinen Schritten wieder zu sich selbst zurück. Zu dem Teil der Geschichte, der 1919 in Mainz spielt, möchte ich hier nichts verraten, um dem Roman nicht die Spannung zu nehmen. Interessant finde ich bei diesem Handlungsstrang den geschichtlichen Hintergrund. Ich wusste nicht, dass Mainz nach dem ersten Weltkrieg unter französischer Besatzung stand und auch nicht, dass 4000 Algerier und Marokkaner in Mainz stationiert waren, senegalesische Bataillone waren ebenfalls dabei (siehe Seite 310). Der Begeisterung der Mainzer, die meinten, den Krieg zu Unrecht verloren zu haben, darüber kann man sich gut vorstellen, oder? Mit der Weltoffenheit war es selbst bei den Kaufleuten in dem Roman schnell vorbei, wenn die eigene Familie damit in Berührung kam. Vier Sterne stehen bei mir für absolut lesenswert, es gibt nur Kleinigkeiten, die mich beim Lesen irritiert haben. Mich hat gestört, dass der Aspekt, dass Lisa ihre lebenden Kinder so sehr hat links liegen lassen, nur am Rand behandelt wurde. Teilweise war ich beim Lesen etwas sauer auf Lisa, weil sie sich aus meiner Sicht extrem egoistisch verhalten hat. Anderseits kann man eben nur, was man kann und sie konnte eben nicht mehr. Das zu akzeptieren, war für sie ein Schritt zur Heilung. So gesehen hat sie vielleicht den einzigen Weg gewählt, der sie selbst retten konnte und damit dann eben auch die Mutter der zwei Söhne. Der Vater tat mir weniger Leid dabei, was unfair von mir ist, aber der schien damit besser klar zu kommen. Dass Beziehungen an so einem Schicksal zerbrechen, ist keine Seltenheit. Zum Glück basiert der Roman auf Fiktion und wenn er auf einer wahren Geschichte beruhen würde, stünde mir eh kein Urteil über das Handeln von Lisa zu. Durchgelesen habe ich die 448 Seiten in zwei Tagen, gefesselt hat mich die Geschichte also durchaus.

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Das Cover und der Klappentext, der auf einen historischen Roman in zwei Zeitebenen schliessen lässt, hat mich sehr neugierig gemacht. Die Parallelen aus dem Jahr 1920 und der Gegenwart wird von Seite zu Seite klarer und beide Zeitebenen konnten mich fesseln. Die Autorin hat authentische Charaktere erschaffen. Vor allem Lisa und Vicky sind mir ans Herz gewachsen. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und bildhaft, die Kapitel haben eine angenehme Länge. Es fiel mir leicht, in die Geschichte zu finden und das Annähern von Lisa und Lars hat mich sehr berührt. Es war schön beschrieben, wie Lisa zurück ins Leben findet. Das Cover ist auch sehr geheimnisvoll und macht Lust auf den Roman. Fazit: Eine fesselnde Geschichte, die mich gut unterhalten hat. Eine Leseempfehlung von mir. Ich vergebe 4/5 ⭐.

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