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Rezensionen zu
Glückskinder

Teresa Simon

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„Nein, mein Mädchen, wir bleiben schön hier und halten weiter durch. Ich kann die Amis schon riechen, und das gute Essen, mit dem sie uns Hungerleider verwöhnen werden. Wirst sehen, dieser Spuk hat bald ein Ende. Dann bekommen die Moffen ihr Fett ab – und das nicht zu knapp!... Genauso möge es sein, dachte Griet, bevor ihr die Augen ganz zufielen. Ich.Bin.Griet.Van.Mook.Ich.Werde.Leben.“ (Auszug S. 27) 1945 – Die Niederländerin Griet und ihre Freundin Leni, sowie weitere Leidensgenossinnen wurden von den Amerikanern aus den Fängen der Nazis befreit. Da Griet keine Verwandten mehr in den Niederlanden hat, versucht sie, mit Hilfe von Captain Dan Fuß in München zu fassen. Sie findet Arbeit und bekommt ein Zimmer bei einer Müncher Familie zugewiesen. Dort lernt sie unter anderem die junge Münchnerin Toni kennen. Besteht zu Anfangs eine tiefe Abneigung, so merken die beiden nach und nach, dass man gemeinsam mehr bewerkstelligen kann. Teresa Simon ist für mich eine der ganz großen Schriftstellerinnen, wenn es um die Geschichte Münchens geht. Sie lässt in ihren Romanen die Historie dieser Stadt mit der so vielschichtigen Vergangenheit immer wieder lebendig werden. Fast höre ich, wenn ich ihre Romane lese, meine Großmutter über diese Kriegs- und Nachkriegszeit reden. Mit ihrem packenden und bildhaften Schreibstil erschafft sie Emotionen und authentische Erzählungen, die mich immer noch lange beschäftigten. Neu ist für mich dieses Mal allerdings der nur kurze Rückblick am Anfang des Romans – danach geht es in einem Zeitstrang weiter. Und erst ganz am Ende schließt sich quasi der zeitliche Rahmen. Dieser Aufbau lässt einen keine Chance, auszubrechen oder mal innezuhalten – die Geschichte rund um Griet und Toni hat mich wirklich dauerhaft gefesselt und den Roman in einem Rutsch durchlesen lassen. Großartig! Denkt man zum Abschluß ein wenig abschätzig: Ach, in jedem Roman findet sich mittlerweile ein Rezeptteil – so passen die alten Rezepte „Gute Kost in mageren Zeiten“, in denen aus wenig viel gemacht wurde, wirklich gut zu der Geschichte. Denn es sind Rezepte wie „Falsche Schlagsahne“ oder „Gurkenkartoffeln“ , die heute auf keiner Speisekarte mehr stehen, damals aber ein kulinarisches Highlight in der Nachkriegszeit waren. Authentisch fügt sich dieser Teil in den Rest des Romans ein. Alles in allem ist „Glückskinder“ ein Roman, bei dem ich lange gebraucht habe, um den Titel mit dem Inhalt in Verbindung zu bringen. Er gehört für mich zu den Büchern, die ich gerne noch ein weiteres Mal lese. Und auch wenn das Cover meines Erachtens austauschbar ist, der Inhalt gehört definitiv wieder auf die Bestsellerliste.

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Ein lesenswerter, historischer Roman.

Von: Mareike

18.03.2021

Mir hat diese Geschichte, die in München ab dem Jahr 1945 spielt, gut gefallen. Es geht um die Kriegs- und Nachkriegszeit und hauptsächlich über den Schwarzmarkt. Täglich beten die Menschen, dass endlich die Amis einrücken und dann möglichst alles schnell vorbei ist. Als Leserin habe ich an dem Schicksal zweier junger Frauen, nämlich Griet und Toni, teilgenommen. Sie haben viel in ihren jungen Jahren erleiden müssen und ich habe mit ihnen total mitgefiebert, gebangt und gehofft. Toni hat ihr Zuhause verloren und wohnt nun mit ihrer Mutter Rosa und dem Nesthäkchen Barbara, genannt Bibi, bei ihrer Tante Vev, einer leicht extravagant auftretenden Postdirektorenwitwe. Vev‘s Mann hatte sie nach seinem Ableben bestens versorgt zurückgelassen und nun hatte sie all diese Menschen in ihrer Wohnung, da es sich damals so gehörte, sie aufzunehmen. Aber nach einem weiteren Bombenangriff wurden in der Wohnung auch noch Annemie Lochner und deren unehelicher Sohn Benno bei der Tante, beziehungsweise Großtante, untergebracht. Toni und Benno hatten beiderseitige Abneigung gegeneinander. Benno war ein glühender Anhänger des Führers geworden, doch im Krieg hatte ein Schulterschuss ihn getroffen und zum Halbkrüppel gemacht. Toni versuchte nun stets auf dem Schwarzmarkt das Nötigste für all die Menschen in der Wohnung zu besorgen. Und als sie dann eines Tages die Holländerin Griet kennenlernt, spürt sie auch ihr gegenüber tiefe Abneigung, doch schließlich ahnt sie ja auch nicht, welch schwere Zeiten diese hinter sich hat und über die sie nie wieder sprechen möchte. Eigentlich könnten sie einander helfen, doch das geht natürlich nur, wenn sie ehrlich zueinander wären und ob sie das sind und ob Toni und Griet aufeinander zugehen, das muss man natürlich alles selbst gelesen haben, denn mehr möchte ich hier an dieser Stelle von der Geschichte nicht verraten, um niemandem etwas vorwegzunehmen. Mir hat der Schreibstil der Autorin wieder sehr gut gefallen, es war alles großartig recherchiert, bildhaft und sehr emotional beschrieben, sodass ich während des Lesens das Gefühl hatte, selbst dort vor Ort in München zu sein und alles miterlebt zu haben. Gerne möchte ich dieses Buch weiterempfehlen und mich auch noch recht herzlich bei dem Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken.

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Packend und authentisch

Von: Sophie

17.03.2021

Typisch Teresa Simon - und gleichzeitig nicht. Während ihre letzten Romane mit zwei Zeitebenen gearbeitet haben, kommt "Glückskinder" mit nur einer aus. Lebendig schildert sie das zerstörte, verzweifelte und lebendige Nachkriegsmünchen aus der Perspektive der Befreiten und der Besiegten. Die Figuren ringen mit ihren ganz unterschiedlichen Vergangenheiten und kämpfen auf verschiedenste Arten um ihre Zukunft. Teresa Simon schildert ihre Figuren nicht in schwarz und weiß, wie man es beim Umgang mit Nazideutschland befürchten könnte, sondern stellt ihnen eine große Farbpalette zur Verfügung, sodass man keinerlei Probleme damit hat, sich in die Charaktere und die doch so andere Zeit hineinzuversetzen. Empfohlen sei dieses Buch übrigens auch (aber natürlich nicht nur!) allen, die darüber jammern, wie schlecht es uns gerade geht. Auch wenn es mir selbst mit der aktuellen Situation nicht gut geht - wir haben prall gefüllte Supermarktregale, warme Wohnungen und keine Verwandten in Kriegsgefangenschaft. Inzwischen ist übrigens das Geheimnis gelüftet, dass Teresa Simon das Pseudonym der Autorin Brigitte Riebe ist - und die hat Geschichte studiert. Kein Wunder, dass sich "Glückskinder" nicht nur gut lesen lässt, sondern auch unheimlich authentisch ist.

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Griet, Toni, Dan, Max und Louis, sie alle haben den Krieg überlebt, auf die eine oder andere Weise. Im München der Nachkriegszeit treffen sie aufeinander. Griet hat die KZs überlebt und Dan hat ihr nach der Befreiung geholfen in München unterzukommen und als Köchen bei den Amerikanern ihren Lebensunterhalt verdienen zu können. Sie wohnt zur Untermiete bei Tonis Familie, was von denen nicht so gerne gesehen wird, ist es doch schon schwierig genug über die Runde zu kommen. Max, Tonis Bruder, ist aus der Kriegsgefangenschaft zurück und versucht sich wieder ein normales Leben aufzubauen, während Louis sich auf dem Schwarzmarkt in der Möhlnstrasse sehr erfolgreich betätigt und nebenbei allen Frauen den Kopf verdreht. Teresa Simon beschreibt in diesem Buch ein München, dass ich noch aus Erzählungen meiner Großmutter kenne, die damals in etwa so alt wie Toni war. Die Entbehrungen nach dem Krieg waren groß, es gab kaum etwas zu essen und die Stadt war weitgehend zerstört. Die Erzählungen vom Schwarzmarkt und dem Alltag in München fand ich sehr beeindruckend. Ich hatte fast das Gefühl dabei zu sein und habe immer fast erwartet meine Großmutter oder andere Teile der Familie mit in der Geschichte auftauchen zu sehen, so sehr hat mich das alles an die Erzählungen von früher erinnert. Von daher einen herzlichen Dank an die Autorin, die es geschafft hat, ein für mich wirklich persönliches Buch zu schreiben, bei dem ich mir gewünscht hätte, dass es noch viel länger ist.

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SPANNENDER ALS EIN KRIMI

Von: Kathi20 aus München

15.03.2021

Ich kenne und mag alle Romane von Teresa Simon, doch ihr neuer Roman GLÜCKSKINDER hat es mir ganz besonders angetan. Anschaulich und zum Mitfiebern beschreibt sie, wie sieben junge Menschen in München nach den Schrecken des Zweiten Weltkriegs nach und nach wieder ins Leben zurückfinden. „Normal“ ist in jenen harten Jahren mit maximal 1000 Kalorien pro Tag und so gut wie keinem Heizmaterial nichts: München ist zu 47 % zerstört; Not regiert den Alltag. Und da gibt es ja auch noch die Schatten der Vergangenheit, die keiner von ihnen so leicht abstreifen kann … Doch langsam, langsam wird es wieder heller, die Liebe kommt ins Spiel und auch die Freude am Leben. Aus Gegnern werden Freunde, doch auch manch eine Verbindung hält nicht stand … Ich hab mich wunderbar unterhalten gefühlt bei diesem pageturner – und dabei jede Menge über die Stadt gelernt, in der ich lebe. Für mich ein Roman für ALLE Generationen – und meine ausdrückliche Leseempfehlung!

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Den Roman "Glückskinder" habe ich vom @bloggerportal zugeschickt bekommen. Ich möchte mich nochmal ganz herzlich dafür bedanken. Der Roman " Glückskinder" war sehr ergreifend, und schilderte die damalige Zeit sehr real und authentisch. Es ist eine Geschichte, die einen zum Nachdenken anregt und einen sehr bewegt. Es geht um unterschiedliche Protagonistinnen, die allesamt starke Frauen sind und mit schweren Schicksalsschlägen zu kämpfen haben. Die Geschichte beginnt kurz vor Ende des 2. Weltkrieges. Hier macht jede einzelne Frau Schweres durch. Sie kommen zwar alle aus verschiedenen Verhältnissen und haben im Krieg unterschiedliche Situationen und Erlebnisse durchgemacht. Nach dem Krieg versuchen sie einen Neustart, dich das ist gar nicht do einfach, da sie alle traumatisiert und belastet sind. Außerdem ist die Zeit im allgemeinen schwer, da große Armut in der Bevölkerung herrscht und das Land vom Krieg schwer geschädigt ist. Dich die Frauen geben nicht auf, sind mutig und stark und nehmen ihr Leben in die Hand. Dieser Roman war wirklich harte Kost, die Schicksale der Frauen haben mich sehr berührt. Manchmal war der Roman etwas schwermütig und ich musste das Buch immer wieder aus der Hand legen. Da mich die Schicksale der Frauen und die schlimme Situation der damaligen Zeit sehr mitgenommen haben. Es gab soviele tiefgründige, emotionale und auch sehr traurige Momente bei denen einem die Taschentücher nicht ausgehen durften. Trotzdem hat mir der Roman sehr gut gefallen. Außerdem gab es auch viele schöne Momente und Momente der Hoffnung. Die Autorin hat einen sehr schönen Schreibstil der die Dramatik der damaligen Zeit gut rüberbringt. Außerdem erfährt man im Roman viele geschichtliche Hintergründe und Fakten. Alles in allem ein sehr ergreifender, trauriger, emotionaler Roman. Der die Schicksale und die Problematik der damaligen Zeit schildert und das Ganze in eine dramatische Geschichte verpackt. Ein sehr empfehlenswerter Roman😍😍😍👍🏻👍🏻

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Der Zweite Weltkrieg ist gerade vorbei und das Leben im Jahre 1945 in München ein einziger Kampf ums Überleben. Die Familie von Toni muss zusammenrücken. Sie leben jetzt alle bei ihrer Tante Vev. Täglich heißt es nun, woher das Essen für alle nehmen? Keine Arbeit, kein Geld und der Mut zu Leben fehlt auch. Doch schnell entsteht ein rasanter Schwarzmarkthandel. In der Möhlstraße gibt es bald alles, was das Herz begehrt, wenn auch zu Preisen, die sich keiner leisten kann, wären da nicht die Schmuckreserven von Tante Vev. Aber dann wird ihnen die Holländerin Griet in die Wohnung gesetzt und erschwert ihnen noch mehr das Leben. Auch Griet hat harte Zeiten hinter sich und nur noch den Wunsch, nach vorn zu schauen. Alle gemeinsam könnten sie es schaffen, aber werden sie auch einen Weg finden? Der neue Roman von Teresa Simon erzählt eine bewegende Geschichte aus der Zeit nach 1945. Handlungsschauplatz ist das von Bomben zerstörte München. Die Geschichte erzählt von dem schweren Leben der Bevölkerung, von dem täglichen Kampf um Nahrungsmittel und vor allem von der Angst, was ihnen allen die Zukunft bringt. Jeder versucht für sich, dass beste aus der Lage zu machen, aber nicht immer will das auch auf Anhieb gelingen. Toni ist eine junge Frau, die ihr Leben noch vor sich hat. Als sie auf Louis trifft und er ihr Komplimente macht, ist es schnell um sie geschehen. Liebe ist so wichtig in dieser Zeit. Ihre Beziehung zu diesem Mann schildert die Autorin gekonnt. Toni weiß im Grunde, dass Louis nicht zu trauen ist, fehlt irgendetwas, er kann es besorgen. Toni lässt sich ziemlich schnell auf diese Beziehung ein, fast schon naiv wären da nicht die furchtbaren Zeiten, die hinter ihnen liegen. Der Hunger nach Leben und Liebe ist deutlich zu spüren. Auch für Griet heißt es nach schweren und harten Jahren nach vorn sehen. Griet hat mir von Anfang an gut gefallen. Sie nimmt ihr Schicksal auf gewisse Weise selbst in die Hand und versucht sich ein neues Leben aufzubauen. Sie steckt irgendwie immer noch fest zwischen der Lagerhaft und der jetzigen Freiheit. Es hat mir gut gefallen, wie sie so nach und nach zu einem gewissen Maß an Normalität zurückfinden. Nicht immer ist das Handeln gerade der Frauen auch nachvollziehbar, aber dann doch auch wieder verständlich. Der Krieg hat ihnen alles aber verlangt und der Hunger nach Leben und Beständigkeit war durchaus nachvollziehbar. Dies gilt aber auch für die männlichen Protagonisten. Teresa Simon hat es gut verstanden, eine Geschichte zu erzählen, die sowohl berührt und von traurigen Schicksalen erzählt als auch von Hoffnung und Frieden. Gleichzeitig hat sie historische Ereignisse und Taten geschickt mit ihrer fiktiven Geschichte verwoben. Das, was die Menschen während der Nazizeit aushalten mussten, wurde genauso geschildert wie die Ereignisse in München, die zur amerikanischen Besatzungszone wurde. Gerade diese Mischung hat mir gut gefallen. Fazit: „Glückskinder“ ist ein schöner Roman, der in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg spielt. Berührend, liebevoll, mit Dramatik und immer mit der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Ich habe die Geschichte von Toni, Griet und ihren Freunden und Familien gern gelesen. Die Autorin Teresa Simon hat es wieder wunderbar verstanden, mich zu unterhalten.

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Der Roman beginnt 1945 kurz vor dem Kriegsende und erzählt die Geschichte von Antonia genannt Toni und Griet, einer Niederländerin. Griet gehörte dem Widerstand an und wurde ins KZ Giesing gebracht. Von dort wurden die Widerständlerinnen, die schon sehr entkräftet waren, in einem langen Fußmarsch nach Wolfratshausen gebracht, wo sie Unterschlupf auf einem Bauernhof finden. Dort werden sie bald darauf von amerikanischen Truppen befreit. Ein Captain der US-Truppen nimmt sich Griet an und verhilft ihr später zu einem Job in einem amerikanischen Casino in München. Untergebracht wird sie als „Einquartierung“ in der Wohnung von Tonis Großtante Vev. Dort leben allerdings außer Toni, ihrer Schwester und ihrer Mutter auch noch eine Tante mit Sohn. Die Familie ist von der Einquartierung nicht sonderlich begeistert, fügt sich aber. Und so begegnen sich die beiden Protagonistinnen des Romans, Toni und Griet, also zum ersten Mal. Toni steht Griet zunächst sehr ablehnend gegenüber, was teilweise auch daran liegt, dass Griet einen guten Kontakt zu dem US-Captain pflegt. Die beiden haben voneinander anfangs einen falschen Eindruck, was sich aber legt, als sie sich besser kennenlernen. Später verbindet die beiden eine besondere Freundschaft. Eigentlich erzählt der Roman zwei Geschichten, die von Toni und die von Griet. Beide Handlungsstränge laufen nebeneinander und haben im Verlauf des Romans immer mehr Verknüpfungspunkte. Die Perspektive wechselt zwischen den beiden Protagonistinnen. So ist man hautnah an beiden Frauen dran und erlebt ihre Geschichten förmlich mit. Toni konnte ihren Job in einem Verlag anfangs noch nicht wieder aufnehmen und so kümmert sie sich um die Familie und versucht zu besorgen, was diese für das tägliche Leben braucht. So lernt sie auch den Schwarzmarkt kennen, der sich in München an verschiedenen Plätzen, besonders aber in der Möhlstraße, entwickelt. Griet geht ihrer Arbeit im Casino nach, hat aber nach wie vor kein einfaches Leben. Ihr ständiger Leitspruch „Ich. Bin. Griet. Van. Mook. Ich. Werde. Leben.“, der ihr auch schon während ihrer Leidenszeit in Gefangenschaft und als Zwangsarbeiterin geholfen hat, bleibt ihr auch in dieser Zeit eine Hilfe. Aber man spürt auch, dass Griet ein Geheimnis mit sich herum trägt. Wie von der Autorin gewöhnt, hat sie die Lebensumstände und die Situation in München zu dieser Zeit sehr gründlich recherchiert. Die realen historischen Fakten, die sie in ihrem „Historischen Nachwort“ und einem zusätzlichen Abschnitt „Dichtung und Wahrheit“ darlegt und erläutert, bilden den Hintergrund für die fiktive Geschichte. Die Menschen sind zwar glücklich, dass der Krieg endlich vorbei ist, aber sie leiden weiterhin unter Hunger, Kälte, Wohnungsknappheit und es fehlt an vielem, was man im täglichen Leben so braucht. Sehr anschaulich zeigt Teresa Simon anhand von Toni und Griet, wie die Menschen sich gegenseitig helfen, Tauschgeschäfte führen und wie sich allmählich auch der Schwarzmarkt entwickelt. Alles von Wert, was man über den Krieg retten konnte, wurde eingetauscht in Dinge, die lebenswichtig waren. Aber sie stellt auch das Leben und den Einfallsreichtum der Menschen dar, aus dem Wenigen, das sie haben, das Beste zu machen. So wurden mit wenigen und einfachen Lebensmitteln abwechslungsreiche Gerichte gekocht, Kleidung wurde auf- oder umgearbeitet und vieles mehr. Im Anhang gibt es auch einige Originalrezepte aus dem Jahr 1946 zu „Guter Kost in magerer Zeit“. Neben Toni und Griet, die beide starke Frauen sind, gibt es noch eine Reihe anderer Figuren, die eine Rolle in der Handlung spielen. Dan, der US-Captain, stellt einen einfühlsamen und freundlichen Besatzer dar. Tonis Bruder Max steht für die vielen Männer, die aus Kriegsgefangenschaft nach Hause zurückkehren und ihre dortigen schlimmen Erlebnisse verarbeiten müssen. Und dann ist da noch Louis, der zu den sicherlich vielen Menschen gehört, die aus dem Schwarzmarkt ihren Profit schlagen und windige, vielleicht auch illegale Geschäfte tätigen. Sie alle bereichern die Handlung und tragen dazu bei, dass man beim Lesen ein umfassendes Bild der damaligen Situation und des Lebens voller Entbehrungen in der Nachkriegszeit bekommt. Tonis und Griets Geschichte ist eine sehr lebendige, anschauliche und authentische Geschichte mit realen historischen Hintergründen. Die Handlung hat mich völlig gefangen genommen und emotional sehr berührt. Mitgenommen habe ich die Botschaft, dass man nie aufgeben darf, es immer noch Hoffnung gibt und einen Weg, der in eine bessere Zukunft führt! Fazit: 5 von 5 Sternen

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