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Rezensionen zu
Todsichere Rezepte für die moderne Hausfrau

Karma Brown

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€ 11,00 [D] inkl. MwSt. | € 11,40 [A] | CHF 15,90* (* empf. VK-Preis)

Alice will eigentlich Karriere machen, in Manhatten leben und das Leben gemeinsam mit ihrem Mann genießen, stattdessen fährt sie diese Karriere erst mal an die Wand und anstatt ihrem Mann die Hintergründe für ihre Kündigung zu erzählen, erfindet sie die Geschichte von dem großen amerikanischen Roman, den sie schon immer schreiben wollte und da sie bei einer ausstehenden Beförderung übergangen wurde, habe sie kurzerhand gekündigt. Geplagt von ihrem schlechten Gewissen stimmt sie zu aus Manhatten wegzuziehen und landet schließlich in einer viel zu großen, renovierungsbedürftigen Villa in einem Vorort. Gelangweilt, das Schreiben eines Romans, von dem sie nicht einmal eine Ahnung hat, wovon er eigentlich handeln soll, ist doch schwieriger als gedacht, beschließt sie, die Rezepte aus einem alten Kochbuch nachzukochen, das, gespickt mit handschriftlichen Notizen, Einblicke in das Leben der Vorbesitzerin des Hauses, Nellie, gewährt. Das Buch handelt von eben diesen zwei Frauen, da wäre zunächst einmal Alice, die als emanzipierte Frau gleichberechtigt an der Seite ihres Mannes Nate lebt und die doch mehr und mehr in die Rolle der Hausfrau und zukünftigen Mutter gedrängt wird, weder wehrt sie sich gegen den Umzug, noch wagt sie es ihrem Mann zu gestehen, dass sie noch keine Kinder will, die finanzielle Abhängigkeit von ihrem Mann scheint sie verstummen zu lassen. Nate wiederum erwartet mehr und mehr, dass sich Alice allein um Haushalt und Garten kümmert und er zu jeder Zeit ein sauberes Haus vorfindet. Diese Wandlung geschieht bei beiden eher unbewusst und scheint der Sprachlosigkeit auf beiden Seiten geschuldet. Doch je tiefer Alice in Nellies Leben eintaucht, je mehr sie über die Frau erfährt die vor ihr in der Villa lebte, desto mehr emanzipiert sie sich, wie es für sie richtig ist und nicht wie es andere von ihr erwarten. Nellie zieht in den 50er Jahren des 20sten Jahrhunderts nach der Eheschließung mit dem Kaugummifabrikanten Richard in die Villa, wo ihr Traum von einer liebevollen Beziehung an der Seite eines aufmerksamen Mannes schon in der Hochzeitsnacht zerplatzt. Doch Nellie ist eine Frau ihrer Zeit, nach außen hält sie das Bild einer perfekten Ehe aufrecht, die Spuren der Wahrheit versteckt sie unter langen Ärmeln. Sie wehrt sich nicht gegen ihren Mann, denn wenn sie sich nur genug Mühe gibt, wird sich alles zum Guten wenden, so versprechen es ihr die Frauenzeitschriften und Ratgeberbücher ihrer Zeit. Wenigstens mit ihren liebevoll zubereiteten Mahlzeiten ist Richard zufrieden. Aber auch Nellie emanzipiert sich auf ihre Art und Weise. Ich habe dieses Buch innerhalb weniger Tage gelesen, ich mochte die Erzählweise, die Einblicke gerade in Nellies leben haben mich immer wieder erstaunt und verwundert, für mich ist es kaum nachvollziehbar wie man sich so sehr zurücknehmen kann, aber ich hatte ja auch das Glück in einer ganz anderen Zeit aufzuwachsen. Über den einzelnen Kapitel stehen entweder Zitate aus Zeitschriften und Büchern des vergangenen Jahrhunderts oder Rezepte aus Nellies Kochbuch, beides ist aus heutiger Sicht sehr amüsant. Ich habe das Buch sehr gern gelesen, die Geschichte der beiden Frauen ist sehr spannend und sie regt auch das eine oder andere Mal zum Nachdenken an. Darauf brauche ich erst mal ein Gläschen Frauengold.

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Eintauchen in die 1950er

Von: naessiiireads

08.01.2022

3,5 Sterne Die Aufmachung des Buches mag ich sehr. Man liest abwechselnd aus den Perspektiven von Alice und Nellie. Zu Beginn von Nellies Kapiteln gibt es immer ein Rezept aus deren Kochbuch. Und bei Alice steht jedes Mal ein Zitat aus früheren Zeiten, bezogen auf die Ehe und vor allem die doch sehr veraltete Vorstellung, was eine „gute Ehefrau“ ausmacht. Diese waren wirklich erschreckend. Da hat sich Gott sei Dank im einiges getan. Jedenfalls weiß ich eine solche Gestaltung sehr zu schätzen und das steigert bei mir auch gleich das Lesevergnügen. Dem Klappentext nach zu urteilen, hatte ich mir allerdings etwas mehr Spannung erhofft. Nellies Kapitel fand ich sehr interessant und der Autorin ist es, meiner Meinung nach, sehr gelungen die Atmosphäre der 1950er und die damals (heißt natürlich nicht, dass es diese nicht mehr gibt) vorherrschende unterdrückende Einstellung gegenüber Frauen zu veranschaulichen. Mit Nellie und ihrem Drang dem Ganzen zu entkommen habe ich richtig mit gefiebert. Mein Problem lag hier eher bei Alice. Hier plätschert mir die Story ein bisschen zu sehr dahin. Ich fand es zwar interessant, wie sie selber durch den Fund im Keller, immer mehr in Nellies Welt eintaucht. Jedoch ist das auch irgendwie das einzig Positive, was ich zu ihr sagen kann. Von ihrer Geheimniskrämerei war ich am Ende einfach nur genervt und ihr Handeln konnte ich (meistens) nicht nachvollziehen. Nichtsdestotrotz habe ich das Buch gerne gelesen. Der Schreibstil, die angenehme Kapitellänge und vor allem Nellies Part machen es zu einer netten Lektüre für zwischendurch.

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Wer von uns kennt das nicht, dass man sich schonmal überlegt hat, dem nervenden Partner heimlich die ein oder andere Prise Chili ins Essen zu mischen oder aus Versehen Zucker und Salz zu verwechseln ... Auch Karma Brown scheint diese Gedanken zu kennen und schuf mit "Todsichere Rezepte für die moderne Hausfrau" auch gleich den perfekten Roman hierzu. In zwei parallelen Handlungssträngen treffen wir dabei auf die Haus- und Ehefrauen Alice und Nellie. Eine im heutigen Amerika, eine in den 50ern. Als Alice mit ihrem Mann in das baufällige Haus zieht, ahnt sie noch nicht, dass dort Jahrzehnte zuvor eine ihr  nicht unähnliche junge Frau gelebt hat. Beim Aufräumen findet sie dann zufällig zwischen alten Zeitschiften auch das Kochbuch von Nellie und ihrer Mutter Elsie. Als sie dann noch ein Bündel Briefe von Nellie an ihre Mutter von der Nachbarin ausgehändigt bekommt, erkannt sie mit Schrecken, dass die vermeintlich heile Welt und die makellose Fassade Nellies eine Farce waren. Wie groß die Parallelen zwischen beiden sind, erschließt sich ihr und dem Leser nach und nach. So freundet sich Alice mit der Gartenarbeit an, entdeckt das Kochen für sich und hinterfragt auf einmal ihre Rolle als Hausfrau, Ehefrau und zukünftige Mutter. Soll auch sie am Ende wie Nellie in einer trostlosen und gewalttätigen Ehe gefangen sein? Wird ein Kind ihre Beziehung retten oder sie nur zwangsweise an ihren Mann binden?  Was so ernst klingt, liest sich hingegen ganz abwechslungsreich und unterhaltsam. Die mit Rezepten und vielen Zitaten aus Klassikern und Ratgebern für Hausfrauen, rufen Schmunzeln und Kopfschütteln gleichermaßen hervor. Während ich mit Nellie allerdings komplett mitleide und sie bedauere, wird mir die Figur der Alice nicht so richtig sympathisch. Zu viele ihrer Verhaltensweisen kann ich absolut nicht nachvollziehen, zu widersprüchlich und verworren sind ihre ablehnenden Handlungsweisen. Warum redet sie nicht einfach mit ihrem Mann? Nein, Alice ist leider keine Sympathisantin.  Trotzdem ein unterhaltsamen Buch, das durchaus dazu anregt, sich Gedanken über die Rolle der Frau in der Gesellschaft zu machen. Damals wie heute. 

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Eines Tages trifft Alice ihren zukünftigen Ehemann Nate bei einer normalen Joggingrunde im Central Park. Was als romantische Liebesgeschichte beginnt, bröckelt in den nächsten Jahren zusehends, als sie zusammen in ein Haus in einem schicken Vorort von New York ziehen. Nate möchte unbedingt ein Kind haben und überwacht dazu sogar Alices fruchtbare Tage, aber was will Alice? Als sie im Keller des Hauses ein mit Kommentaren gespicktes Kochbuch aus den 1950er-Jahren findet, beginnt sie sich zu fragen, wer sie eigentlich ist und krempelt ihr Leben gehörig um. Zu Beginn des Buches wusste ich nicht genau, was mich erwarten wird, aber aufgrund des leichten Einstiegs ist es mir gelungen, direkt in die Geschichte einzutauchen. Wir lernen in den ersten Kapiteln sowohl Alice als auch die vorherige Besitzerin des Hauses Nellie kennen, deren Geschichten abwechselnd erzählt werden. Dabei haben die beiden Frauen mehr gemeinsam, als es auf den ersten Blick erscheint. Sowohl Alice als auch Nellie sind in ihrer jeweiligen Ehe gefangen und wissen nicht genau, wie sie mit dieser Situation umgehen soll. Dabei beginnen beide Ehen mehr oder weniger traumhaft und vor ihnen liegt ein erfülltes Eheleben, jedoch zeigen ihre Männer in den Jahren ihr wahres Gesicht. Aus dem netten aufmerksamen Richard wird mit der Zeit ein kontrollsüchtiger und gewalttätiger Ehemann und auch Alices Ehemann, der sonst auf Augenhöhe mit Alice geredet hat, beginnt damit weitreichende Entscheidungen einfach für sie beide zu treffen und bestimmt über Alice Leben. Dadurch ziehen sich beide Frauen immer mehr in sich zurück und versuchen einen Weg zu finden, wie sie dieser Situation entkommen können. Da mir sowohl Alice als auch Nellie von Anfang an sympathisch waren, habe ich regelrecht mit ihnen mitgefiebert und wollte unbedingt wissen, wie die Geschichte für sie ausgehen wird. Natürlich liegt hier der Fokus auf der Sicht der Frauen und man könnte kritisch anmerken, dass die Männer hier doch sehr negativ gezeichnet werden, denn wenn eine Ehe in die Brüche geht, sind ja meistens beide Parteien mit mehr oder weniger großen Anteilen daran schuld. Hier wirkt es aber so, als ob nur die Männer einen Fehler daran begangen hätten. Dennoch möchte ich anmerken, dass ich gerade das Verhalten von Richard niemals gutheißen könnte, egal ob er einen „Grund“ dafür hat. Gewalt gegen seine eigene Ehefrau kann niemals gerechtfertigt werden. Auch wenn die Geschichte eher ruhig erzählt wird, fand ich es dennoch spannend, das Geheimnis rund um Nellie und ihre gescheiterte Ehe zu erfahren. Nach einer Zeit konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und war von der Geschichte gefesselt. Für mich hat es demnach gepasst, aber ich kann auch verstehen, wenn man mehr Spannung bei dem Titel „Todsichere Rezepte“ erwartet. Ich hätte auf jeden Fall gerne mehr von Nellie und Alice erfahren und kann das Buch jedem empfehlen, der eine spannende Geschichte über zwei Hausfrauen lesen möchte, die einen Ausweg aus ihren Sorgen und Problemen suchen.

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Kochen, putzen, sich um den Garten kümmern ... und die Kinder natürlich. So sah lange Zeit die Zukunft für die meisten jungen Frauen aus. Auch heute noch plumpst man als Frau oft freiwillig, als auch unfreiwilligerweise, in eine Rolle, die nicht so ganz ihr Potenzial ausschöpft. Sich aus ihr zu befreien versuchen jedenfalls Nellie als auch Alice. Alice, frischverheiratet, hat gerade ihren Job in New York verloren. Ihr Ehemann entscheidet sofort, dass die Zeit reif ist für einen Umzug in den Vorort ... und ein Kind. Alice hat irgendwie nie das Gefühl, ihm die Wahrheit über ihren nicht vorhandenen Kinderwunsch mitteilen zu können ... als auch über ein paar andere Dinge. Im frisch erworbenen, in die Tage gekommenen, Eigenheim entdeckt Alice einige Besitztümer von Nellie, der Vorbesitzerin des Hauses. Aus alten Briefen und anhand eines mit Notizen versehenen Kochbuches reimt sich Alice einige Geheimnisse der kinderlosen Nellie zusammen ... und bekommt einen Anstoß für ihr eigenes Leben. Diese Geschichte wird aus zwei Blickpunkten erzählt: 1956 lebt Nellie das Leben einer sich aufopfernden Hausfrau mit Kinderwunsch. Doch ihre Ehe ist geprägt von Unterdrückung und Gewalt. Nur ihr Garten und das Kochen der Rezepte ihrer Mutter können sie aufmuntern. Doch damit hat sie ihren Mann voll im Griff! In unserer Zeit hat Alice hingegen einen ganz passablen Ehemann, dem sie leider durch fehlende Kommunikation das Feld überlässt. Ich fand das Buch wirklich so pageturnerhaft, wie auf der Titelseite versprochen. Vor allem Nellies Geschichte ist super mitreißend und das Setting in den 1950er Jahren in Amerika ist wunderbar eingefangen. Die Verbindung zur heutigen Zeit, durch den Kontrast der Möglichkeiten von Frauen heutzutage und den doch immer noch vorhandenen gesellschaftlichen Vorstellungen ist wirklich sehr gut umgesetzt. Wer gerne schmökert UND Tiefgang mag, hat hiermit eine gute Wahl getroffen!

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„Nicht vergessen: Ihre wichtigste Aufgabe ist es, sein Ego aufzubauen und zu stützen (das im Geschäftsleben ständig lädiert wird). Die Stimmung gehört zum Aufgabenbereich der Frau.“ Einmal Städter immer Städter? Nate und Alice haben in einem New Yorker Vorort ein altes Haus gekauft. Während es für Nate die Erfüllung seiner Wünsche ist, ist sich seine Frau Alice nicht sicher, ob es auch ihr Traumleben ist. Doch ihr bleibt letzten Endes nichts anderes übrig, als sich darauf einzulassen. Denn das Geld verdient schließlich ihr Mann, nachdem sie kurzfristig ihren Job verloren hat. Mit der Idee, Schriftstellerin zu werden und ein Buch zu publizieren, gibt sie dem Landleben schließlich eine Chance. Die Zeichen stehen aber weiterhin auf Sturm und ein Lügengebilde entsteht. Es ist jedoch nicht das erste Drama, das dieses Haus erlebt hat. In den 50er Jahren war es das Zuhause von Nellie und ihrem Mann Richard. Nach außen hin eine Bilderbuchehe, doch hinter der Fassade zeigte sich das wahre Gesicht Richards, der seine Frau tyrannisierte und schlug. Ganz im Zeichen der Zeit, in welcher Frauen eingetrichtert wurde, das nur ein Leben als Hausfrau, Mutter und fürsorgliche Ehefrau die wahre Erfüllung sein konnte. Alice entdeckt schließlich nicht nur das Kochbuch von Nellie im Keller, sondern auch jede Menge Briefe – die viel zu erzählen haben. Die Geschichten beider Frauen werden abwechselnd in diesem Roman erzählt, so dass wir viele Parallelen erkennen können, Einblicke erhalten und dem Geheimnis des Kochbuches auf die Schliche kommen. Alles in allem eine spannende Geschichte, die mich sogleich in seinen Bann gezogen hat. Nellie als Figur fand ich äußerst spannend und die Einblicke, die ich in die 50er Jahre erhalten habe, waren nicht immer einfache Kost. Alice hingegen war mir nach einer Weile einfach nur noch unsympathisch und wirkte in Teilen ihres Verhaltens unreif und manipulativ. Auch waren viele Verhaltensmuster vorhersehbar und ich habe zu Anfang schon geahnt, wie es am Schluss ausgehen wird. Sehr schade. Deshalb gibt’s auch keine klare Empfehlung von mir.

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Alice, erst kurz verheiratet, zieht mit ihrem Mann in ein altes Haus. Zuerst ist sie nur mäßig begeistert von ihrem neuen Zuhause. Als sie jedoch beim Aufräumen im Keller ein altes Kochbuch findet, gespickt mit Kommentaren der Vorbesitzerin ist ihre Neugier geweckt. Mittels Rezepten und alten Briefen enthüllt sich nach und nach das traurige Leben von Nellie, welche früher im Haus wohnte. Bald schon wirkt sich die Lektüre auch negativ auf die Beziehung der Frischvermählten aus. Die Geschichte spielt einmal in den 50er Jahren (Nellie's Geschichte) und im Jahr 2018 (Alice Geschichte). Beide Frauen sind unglücklich über ihre Lebenssituation, wenn auch aus völlig unterschiedlichen Gründen. Die Geschichte ist absolut unterhaltsam und ist gespickt mit Rezepten, welche auszuprobieren sich sicherlich lohnt. Das Cover erinnert an ein 50er Jahre Kochbuch und gefällt mir sehr gut.

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Alice zieht mit ihrem Mann vom pulsierenden New York in einen ländlichen Vorort, bei dem die Nachbarn noch auf den anderen achten. Als wäre das nicht schon genug, setzt ihr Mann Nate alles in die Planung, das Haus auch mit kindlichen Leben zu füllen. Alice wächst all dies jedoch über den Kopf und sie flüchtet sich in die Vergangenheit der Vorbesitzerin, die ein interessantes, wenn gar tödliches Rezeptbuch hinterlassen hat. In dem Roman der kanadischen Autorin erleben wir Alice und Nate sowie Nellie und ihren Mann Richard in zwei unterschiedlichen Erzählsträngen. Der Part mit Nellie und Richard führt uns in die 50er Jahre, Nellie erlebt bereits kurz nach der Heirat einen herrischen Ehemann, der unentwegt das klassische Rollenbild auf despotische Art und Weise auslebt. Ich muss sagen, dieser Teil hat mir sehr gut gefallen, weil Nellie auf herrlich stille Art ihren Protest beweist. Eingerahmt ist das damalige Frauenbild von Zitaten aus damaligen Familienratgebern zu Anfang eines jeden Kapitels, die einen heutzutage entsetzen, den Kopf schütteln oder zumindest ungläubig schmunzeln lassen. Alice dagegen empfand ich als recht anstrengend. Sie ist ebenfalls von ihrer Beziehung zu Nate desillusioniert, aber trifft am laufenden Band Entscheidungen, die es einem schwer machen, mit ihr zu fühlen oder Verständnis aufzubringen. Die beiden Geschichten laufen nebeneinander, eher ruhig dahin. Es ist relativ schnell klar, worauf es hinausläuft und irgendwie hätte ich mir mehr Spannung erhofft. Ich habe weitergelesen, in der Hoffnung, dass nun etwas passiert, aber am Schluss ist es doch ernüchternd, da die Spannung nur in leisen Tönen auftritt. Das Buch ist sprachlich gesehen angenehm zu lesen und eine gelungene Abhandlung über das Thema des Frauenbildes von damals und heute. Ich vergebe 4 Sterne.

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