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Rezensionen zu
NEBEL

Ragnar Jónasson

Die HULDA Trilogie (3)

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Der finale Teil der Hulda-Trilogie

Von: eschenbuch

08.12.2020

Inhalt: Ein abgelegener Bauernhof in Island; kurz vor Weihnachten. Erla und Einar, das Ehepaar, das den Bauernhof bewohnt, bereitet sich auf die Festtage vor. Erla freut sich besonders auf den Besuch der gemeinsamen Tochter Anna. Doch als es an der Tür klopft, ist es nicht Anna, sondern ein Unbekannter, der behauptet, vom Weg abgekommen zu sein. Eigentlich will er nur eine Nacht bleiben, doch ein Blizzard schneit das kleine Haus ein. Zwei Monate später werden Leichen auf dem Bauernhof gefunden. Hulda ermittelt. Persönliche Meinung: „Nebel“ ist der dritte Band der rückwärts erzählten Trilogie um die isländische Kommissarin Hulda. Der Thriller ist in zwei Teile unterteilt: Der erste Teil spielt um Weihnachten 1987. Er behandelt hauptsächlich die Ankunft des Fremden auf Erlas und Einars Hof. Diese Szenen werden aus der Perspektive Erlas beschrieben, wobei mir zwei Aspekte besonders gut gefallen haben. 1. Die Situation zeichnet sich durch eine permanent subtile Bedrohlichkeit aus: Der Hof ist abgeschieden, der Schnee und die Einsamkeit drückend. Zusätzlich dazu sind die Absichten des Fremden unklar. Bis zuletzt ist dadurch offen, was tatsächlich auf dem Hof passiert ist. 2. Der Part ist zugleich aber auch stimmungsvoll: Erla und Einar bereiten sich auf das Weihnachtsfest vor, wodurch einige isländische Traditionen angesprochen werden und eine feierliche Atmosphäre entsteht. Neben dem Bauernhof-Handlungsstrang findet sich im ersten Teil auch ein Hulda-Handlungsstrang. Dieser handelt von dem tragischen Weihnachtsfest, das Hulda erlebt, und ist aus deren Perspektive beschrieben. Der zweite Teil des Thrillers spielt zwei Monate später und erzählt die Ermittlungen Huldas, welche herauszufinden versucht, was auf dem Hof passiert ist. Der Fall ist im Vergleich zu den beiden Vorgängern komplexer, wendungsreicher und unvorhersehbarer. Einiges ist nicht so, wie es scheint. Dabei wird der Fall insgesamt stimmig gelöst. Er zeichnet sich durch eine Düsternis aus, die sowohl auf dem Schicksal Huldas beruht als auch auf der Beschreibung der unwirtlichen, ja lebensfeindlichen Schneelandschaft Islands. „Nebel“ ist für mich der beste Teil der Hulda-Trilogie, da er durchweg Spannung und eine gewisse Unvorhersehbarkeit besitzt. Daneben ist „Nebel“ aber auch eine Weihnachtsgeschichte der anderen Art, der es gelingt, bei aller Düsternis auch stimmungsvolle Akzente zu setzen.

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Ein schwerer Schicksalsschlag zwingt die isländische Kommissarin Hulda Hermannsdóttir in die Knie. Zu Hause bleiben kann sie nicht, da ihre Schuld sie zu zerfressen droht und arbeiten kann sie auch nicht, weil sie sich einfach nicht konzentrieren kann. Ein Dilemma, das ihr Chef kurzerhand durchbricht, als er sie zu einem abgelegenen Bauernhaus schickt, in dem es gleich mehrere Tote gibt. Seit Weihnachten liegen diese schon da, abgeschnitten durch einen Schneesturm, der die Außenwelt ferngehalten hat. Nun aber wurden sie entdeckt und Hulda Hermannsdóttir hat alle Hände voll zu tun, um herauszufinden, was dort an den Schreckliches geschehen ist. „NEBEL“ ist der dritte Teil einer Trilogie um die Reykjavíker Kommissarin Hulda Hermannsdóttir, die entgegen sonstiger Gepflogenheiten rückwärts erzählt wird. So lernt der Leser sie in „DUNKEL“ während der Ermittlungen zu ihrem letzten Fall kennen, begleitet sie in „INSEL“ auf dem Höhepunkt ihrer Karriere bis sie letztendlich in „NEBEL“ am Anfang ihres vom Schicksal gebeutelten Lebens steht. An einem Punkt, an dem ihr Privatleben zerbricht und nur die Arbeit sie noch retten kann. Dass das halbwegs gelingt, weiß der Leser aus den vorangegangenen Büchern. Aber er weiß auch, welche Verluste Hulda zu verkraften hat und wie schwer es für sie wird. Deshalb sollten die drei Thriller der Hulda-Triolgie in ihrer Reihenfolge gelesen werden, da der Leser nur so die ganze Tragweite der Ereignisse in Huldas Leben erkennen kann. Zwei Hauptpersonen bestreiten diesmal das durchgängig düstere Geschehen. Eine von ihnen ist Erla, die mit ihrem Mann Einar auf einem abgelegenen Landgut weit im Osten des Landes wohnt und ihre in jungen Jahren gewählte Einsamkeit kaum noch ertragen kann. Die andere ist Hulda, deren Beruf wenig Zeit für die Familie lässt und die Erla und ihr karges Leben erst nach deren Tod kennenlernt. Zwei starke Frauen, denen jeweils ein Handlungsstrang gewidmet ist, in dem viel über sie und die verhängnisvollen Ereignisse in der Vergangenheit und Gegenwart verraten wird. Dabei sorgen gut gesetzte Cliffhanger, nervenaufreibende Gänsehautmomente und tragische Verwicklungen dafür, dass die Spannung auf einem hohen Level bleibt und der Leser das Buch nur schwer aus der Hand legen kann. Fazit und Bewertung: Der gelungene Abschluss einer bewegenden und voller Verbrechen steckenden Trilogie, die durch die in ihm geschilderten Einzelschicksale und deren dramatischen Verlauf noch lange nachklingen wird.

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Meine Meinung „Nebel“ von Ragnar Jónasson ist der letzte Teil der rückwärts erzählten Trilogie um die wohl einsamste Kommissarin Islands, Hulda Hermannsdóttir, die auf der Spiegel Bestsellerliste eingeschlagen hat wie ein brennender Komet in Island. Die vorherigen Teile „Dunkel“ sowie „Insel“ habe ich ebenfalls gelesen und als großartig deklariert – mir gefällt einfach dieser außerordentlich kühle und distanzierte Stil Jónassons, diese raue Art und Weise, wie er seine Geschichten trotz ruhigem Plot hochspannend verpackt. Nicht nur Hulda ist eine vielschichtige und ambivalente Figur, die wir, die vor allem ich lieben gelernt habe, denn sie strahlt trotz der obligatorischen Kälte Islands eine Vertrautheit und einen Beziehungswunsch zum Leser aus. In den vorherigen Bänden haben wir ihre letzten Jahre kennengelernt, nun, im abschließenden Teil „Nebel“ lernen wir sie von der Pike auf kennen – ihre jungen Jahre, um 1990, es ist genau die Zeit, in der Huldas größter Albtraum wahr wird, und wir schlussfolgern können, warum sie in den ersten beiden Teilen handelt wie sie handelt. Sehr klug vom Autor, diese Reihe rückwärts zu erzählen, soviel sei gesagt. In „Nebel“ steht vordergründig Erla, die in einem einsamen Haus zusammen mit ihrem Mann Einar Weihnachten verbringt – bis jemand an die Tür klopft, und in der grausamen Abgeschiedenheit Weihnachten zur absoluten Katastrophe wird. Es entsteht ein herausragendes Verwirrspiel wie als wäre es in Hollywood von einem Starregisseur entworfen worden – ein hochspannender Thriller mit interessanten Charakteren und einer Kommissarin, deren Denken und Handeln wir letztendlich verstehen können. Fazit „Nebel“ ist ein fantastischer Abschluss der Trilogie um Hulda Hermannsdóttir – spannend, toll geschrieben und mit einer skandinavischen Raffinesse verfasst. Toll!

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Nach einem katastrophalen Weihnachtsfest kehrt Kommissarin Hulda Hermannsdottir wieder an ihren Arbeitsplatz zurück. Eigentlich kann sie sich nach dem großen Verlust nicht auf Akten und zu bearbeitende Krimanalfälle konzentrieren. Ein brutaler Doppelmord auf einem abgelegenen Bauernhof im Osten Islands bietet ihr Gelegenheit ihren Schreibtisch und vor allem ihr Zuhause zu verlassen. „Dunkel“, den ersten Teil der Trilogie habe ich vor Monaten gelesen. Das Buch hat mich begeistert, aber zum Ende des Buches, habe ich mich gefragt, was der Autor mir jetzt noch in zwei Büchern über Hulda Hermannsdottir erzählen möchte. Eine Leseprobe am Ende des Buches hat mich dann zum Weiterlesen der „Insel“ verleitet und auch dieser Band hat mich begeistert zurückgelassen. Der dritte Band „Nebel“ hat mich sogar noch mehr fesseln können. Die private Tragödie der Hulda Hermannsdottir war eigentlich bekannt, aber Ragnar Jonasson beschreibt so eindringlich und intensiv den Fortgang der Katastrophe, die Unsicherheit der Mutter und die Übergriffigkeit des Vaters, dass der Leser ungewollt mitfiebert und doch noch rechtzeitiges Erkennen erhofft. Unheilvoll langsam spitzt sich das Drama zu. Rückblenden lassen uns Schritt für Schritt beobachten. Der Kriminalfall ist nicht minder spannend. Nachdem Hulda und der zuständige Kommissar sich zum Tatort bzw. zum abgelegenen Bauernhof durchgekämpft haben, knüpft Ragnar Jonasson durch stetige kurze Rückblenden und beleuchtete Szenen einen komplexen Kriminalfall auseinander, der die Polizisten bis ins Mark erschüttert. Alles hängt irgendwie mit allem zusammen und wird von Jonasson meisterhaft erzählt. Ragnar Jonasson gibt viel von der isländischen Mentalität und Lebensweise preis und zeigt den unmittelbaren Zusammenhang zu Klima und Lage der Insel. Eine lesenswerte Trilogie! Ich freue mich auf weitere Bücher von Ragnar Jonasson.

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Fulminantes Finale

Von: bookaholic.aurora

30.10.2020

Mit Nebel ist nun die außergewöhnlich erzählte Trilogie um die aufstrebende Kommissarin Hulda zu Ende. Diesmal geht es um einen Hof, der über Weihnachten eingeschneit ist. Nach den Festtagen befinden sich auf diesem Hof 4 Leichen. Doch was ist dort passiert? Neben einem privaten Schicksalsschlag, der ihr ganzes Leben verändert, muss Hulda das herausfinden. „Das Beste kommt zum Schluss“ könnte man bei dieser Reihe auf jeden Fall behaupten. Grundsätzlich habe ich nach den Vorgängern., wo ich bereits den packenden Schreibstil des Autors kennenlernen durfte, nichts furchtbares erwartet, doch „Nebel“ hat alle meine Erwartungen übertroffen. Zuerst wusste ich nicht, was die ganzen Handlungsstränge miteinander zu tun haben sollen, aber Ragnar Jónasson hat sie mit einer Leichtigkeit verbunden, die einem nichts hinterfragen lässt und die zu 100% glaubhaft und allen voran spannend ist. Ich fand es auch zutiefst berührend endlich zu erfahren, was die alte Hulda so werden lies. Ich konnte das Buch nur selten aus der Hand legen, was auch den tollen Charakteren geschuldet ist. Vor allem Hulda hat mich, wie schon in den vorherigen Bänden, schwer beeindruckt. Sie ist eine Powerfrau, die sich in einer, von Männer dominierten Branche, dennoch behaupten kann und großes vollbringt. Dafür kann man aber auch ihre Entbehrungen im privaten Bereich sehen. Der Autor hat mit ihr einen äußerst komplexen, wenn nicht sogar lehrreichen Charakter geschaffen, der die Geschichte nur umso besonderer macht. Für mich ein absolut würdiger Abschluss dieser Trilogie, den man auch gut um die Weihnachtszeit lesen kann, wenn man es mal ein bisschen düsterer möchte!

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Großartig!

Von: Ladybug

26.10.2020

Mit „Nebel“ erhalten wir das Finale der „Hulda-Trilogie“! Es handelt sich hierbei um Band III, allerdings ist es eher der Anfang, denn das Großartige und Faszinierende daran ist, dass diese Geschichte rückwärts erzählt wird. Somit lesen wir mit diesem letzten Teil sozusagen den Beginn um die Kommissarin Hulda. Der Autor schreibt in rückblickenden Erzählsichten und schaffte es, mit seiner Schreibweise die Spannung von Beginn an auf ganzem hohem Level zu halten. Zu keiner Zeit hatte ich das Gefühl, dass die Story langatmig wirkte, ganz im Gegenteil, dieses Buch hatte ich innerhalb weniger Stunden gelesen. Jonasson’s klare bildliche Aussagen ließen mich direkt in die kalte einsame Winterlandschaft Islands eintauchen! Ein einsames Bauernhaus ist der Schauplatz des ersten Handlungsstranges, in dem die beiden Bauersleute Erla und Einar abgelegen von der Zivilisation Weihnachten feiern wollten. Doch plötzlich steht ein Mann vor ihrer Tür, der sich angeblich verlaufen hatte…. Hulda kommt nach ihrem schweren familiären Schicksalsschlag wieder zurück zur Polizei und wird gleich mit einem Fall beauftragt, bei dem mehrere Leichen in einem alten Bauernhaus gefunden wurden. Ein Verwirrspiel mit einem alten Vermisstenfall und diesem Leichenfund beginnt! Der zweite für mich beste Handlungsstrang ist allerdings das Schicksal von „Dimma“…. Hulda’s Tochter! Was in Band I und II geheimnisvoll und tragisch erzählt wurde, wird hier nun endlich aufgelöst!   𝕄𝕖𝕚𝕟 𝔽𝕒𝕫𝕚𝕥: Eine fesselnde Trilogie in einem faszinieren Schreibstil und einem ungewöhnlichen Plot, der rückwärts erzählt wird! Für mich der beste Teil, der 🐞🐞🐞🐞🐞Rezi-Ladybug‘s verdient hat!

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Mögt ihr auch Islandthriller? _________________ *** REZENSION von ©Flotte Buchlotte *** _________________ Angaben zum Buch: Ragnar Jónasson NEBEL btb Verlag 352 Seiten 21.09.2020 erschienen 978-3-442-75862-3 15,00 € TB (Klappbroschur) _________________ Angaben zum Cover: Das Cover ist auch wie seine beiden Vorgänger in schwarz weiß gehalten und rundet demnach die Trilogie gut ab. _________________ Angaben zum Autor: Ragnar Jónasson, 1976 in Reykjavík geboren, ist Mitglied der britischen Crime Writers‘ Association und Mitbegründer des »Iceland Noir«, dem Reykjavík International Crime Writing Festival.Seine Bücher werden in 21 Sprachen in über 30 Ländern veröffentlicht und von Zeitungen wie der New York Times und Washington Post gefeiert.Ragnar Jónasson lebt und arbeitet als Schriftsteller und Investmentbanker in der isländischen Hauptstadt. An der Universität Reykjavík lehrt er außerdem Rechtswissenschaften. Die preisgekrönte Hulda-Trilogie erscheint bei btb erstmals auf Deutsch. _________________ Klappentext: Hulda Hermannsdóttir, Kommissarin bei der Polizei Reykjavík, kehrt nach einem Schicksalsschlag gerade wieder in ihren Beruf zurück. Um sie bei der Wiederaufnahme der Arbeit zu unterstützen, wird Hulda von ihrem Chef mit einem neuen Fall betraut: Mehrere Leichen wurden in einem abgelegenen Bauernhaus im Osten des Landes gefunden, und alles deutet darauf hin, dass sie dort schon seit einigen Wochen liegen. Was ist während der Weihnachtstage geschehen, als das Bauernhaus durch einen Schneesturm vom Rest der Welt abgeschnitten war? Und gibt es ein Entkommen vor der eigenen Schuld? _________________ Meine Meinung: Auch der dritte und letzte Teil der rückwärts erzählten Trilogie konnte mich sehr begeistern. Man kehrt an die Anfänge von Hulda zurück und erlebt sie als junge Frau mitten am Anfang ihrer Ehe bzw. Familie (Jón und Dimma) und Karriere. Die Kapitel wechselten zwischen Hulda und ihrem Job bei der Polizei sowie von den Eheleuten Einar und Erla. Beide Erzählstränge sind spannend erzählt und lassen den Leser in eine Welt voller Geheimnisse abtauchen. Auch die kurzen Kapitel und die recht große Schrift sagten mir zu. Am Ende fügten sich die beiden Teile zu einem Ganzen zusammen und die Trilogie nahm somit einen würdigen Abschluss. _________________ Fazit: Auch der dritte Teil der Hulda Trilogie konnte mich ab der ersten Seite für sich gewinnen und gibt diesen Büchern gleichzeitig einen würdevollen Abschluss! Klare Leseempfehlung! --> 5 von 5 Sternen <--

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Erla und Einar leben schon ewig in dem alten Bauernhaus weit weg von jeglicher Zivilisation. Umso verwunderter sind sie, als kurz vor Weihnachten Léo vor ihrer Tür steht, der sich angeblich mit Freunden auf einem Jagdausflug befand und sich verlaufen hat. Erla misstraut ihm von Anfang an. Warum ist er wirklich hier? Und was hat er mir ihrer Tochter Anna gemacht, die im etwas weiter entfernten Haus nebenan wohnt? Warum kommt sie nicht – wie sonst immer – an Weihnachten zu Besuch? Diese Trilogie ist ja, wie bekannt sein dürfte, von hinten nach vorne aufgebaut. Teil 1 („Dunkel“) ist quasi das Ende, Teil 2 („Insel“) spielt davor und dieser 3. Teil nun ist quasi der Anfang von allem. Es ist unfassbar genial, wie Jónasson diesen Thriller aufgebaut hat. Man liest ein bisschen was über Erla und Einar, dann über Hulda und ihre familiären Probleme mit dem grausamen Schicksalsschlag und auch über einen anderen Fall von Hulda, nämlich den der vermissten jungen Frau Unnur. Und man fragt sich oft, wie das alles bitteschön zusammenhängt. Alle Handlungsstränge werden nach und nach und gewohnt „leise“ miteinander verwoben, bis sie am Ende dann das ganze Bild ergeben. Leise, aber dadurch umso packender! Man weiß ja durch Teil 1 und 2, was Hulda mit Tochter und Mann für Schicksalsschläge erlebt hat. Dennoch ist es sowas von interessant, jetzt mitzuerleben, wie sie genau darauf zusteuert. Ihre Empfindungen, die Selbstvorwürfe etc. gehen unter die Haut. Der Handlungsstrang im Bauernhaus ist einfach nur furchtbar spannend. Was führt Léo im Schild? Wer ist er wirklich? Warum ist Einar so ruhig, und Erla so völlig panisch, was Léo betrifft? Und was ist mit Anna, ihrer Tochter? Ohne zu viel zu verraten kann ich sagen, das ich wirklich überrascht wurde und dieses Ende bis fast ganz zum Schluss nicht vorausgesehen habe. Jónasson´s Schreibstil passt perfekt zur eiskalten Winterlandschaft Islands und zum abgelegenen Tatort fernab von allem. Ich konnte förmlich den Schneesturm tosen hören und die klirrende Kälte fühlen. Ein düsterer Thriller, der ungemein fesselt und schlicht genial ist! Und der unter die Haut geht. Mein Mitgefühl für Hulda war grenzenlos und ich konnte sehr gut nachvollziehen, dass sie so ist, wie sie eben ist: ruhig, einzelgängerisch, misstrauisch, verletzt… und trotzdem – oder gerade deswegen – eine brillante Ermittlerin. Erwähnen möchte ich auch noch das wirklich schöne Nachwort des Autors mit der niedergeschriebenen, kurzen Erinnerung seiner Mutter. Und ich habe etwas gelernt: in Island ist es eine alte Tradition, sich an Weihnachten Bücher zu schenken und dann am Heiligen Abend bis spät in die Nacht zu lesen. Eine schöne Tradition, finde ich.

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