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Rezensionen zu
Kairos

Jenny Erpenbeck

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€ 22,00 [D] inkl. MwSt. | € 22,70 [A] | CHF 30,50* (* empf. VK-Preis)

Im Mittelpunkt des Romans steht die Liebesgeschichte zwischen der 19-jährigen Katharina und dem 53-jährigen Hans in den Jahren 1986 bis 1992. Es gelingt Jenny Erpenbeck auf unglaubliche Weise, in kurzen Sätzen das Kopfkino des Lesers zu aktivieren. Man sieht sie vor sich, das junge Mädchen, das erwachsen wirken will, den deutlich älteren Schriftsteller, der fürchtet, in ihren Augen ein alter Mann zu sein. Er ist verheiratet, und diese Beziehung ist für ihn eine von ungezählten Affären. Katharina genießt zum ersten Mal die Liebe eines erwachsenen Mannes. Seine Vernunft erwartet eine romantische Geschichte auf Zeit, für sie ist es die große Liebe. Mehr vom Inhalt möchte ich nicht verraten. Aber wie Jenny Erpenbeck die Entwicklung der Liebesgeschichte mit der quasi parallel verlaufenden Entwicklung der scheidenden DDR verknüpft ist absolut lesenswert!

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1986 lernt die 19jährige Katharina den 53jährigen Hans kennen. Er ist Schriftsteller und sein Alter und seine Lebenserfahrung machen ihn, für sie, sehr interessant, Beide gehen eine geheime Beziehung miteinander ein, denn Hans ist verheiratet und Vater eines Sohnes. Eine Trennung von seiner Familie kommt für ihn nicht in Frage und Katharina wird somit die heimliche Geliebte. Das Buch gefällt mir sehr gut, obwohl ich mit beiden Protagonisten so meine Probleme habe. Katharina ist mir sehr sympathisch, aber auch etwas naiv. Sie lässt sich sehr viele Dinge gefallen. Dies ist aber bestimmt ihrem Alter geschuldet. Hans ist mir im Verlauf der Geschichte immer unsympathischer geworden. Er neigt zu Eifersucht, Gewalt und Manipulation. Er steht über Katharina und sie ist die Kleine, der man noch so viel beibringen kann oder muss. Es ist keine gesunde Beziehung und doch halten beide daran fest. Der Schreibstil ist einfach großartig und gefällt mir sehr gut. Der Einblick in Politik, Kunst und Geschichte ist sehr interessant. Die Autorin schafft es Ostberlin bildhaft und faszinierend dazustellen. Das Buch ist sehr anspruchsvoll und auf hohem Niveau. Es lädt zum Nachdenken ein und bietet eine tolle Unterhaltung, bei der keinerlei Langeweile aufkommt.

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Eine Liebesgeschichte?

Von: westeraccum

30.08.2021

Kairos, der griechische Gott des richtigen Augenblicks, ist im Spiel, als sich Katharina und Hans zufällig 1986 in Ostberlin begegnen. Damit beginnt eine heftige und langjährige Liebesgeschichte zwischen der Neunzehnjährigen, die eine Ausbildung zur Schriftsetzerin macht, und dem in der DDR schon bekannten 53jährigen Schriftsteller. Das Buch erzählt im Rückblick viele Jahre später, was geschah, denn Katharina bekommt zwei Kartons mit Unterlagen über die Beziehung, als Hans gestorben ist. So muss sie sich noch einmal mit der Vergangenheit auseinandersetzen. Das ist schmerzlich, denn es gab nicht nur glückliche Stunden. Hans war verheiratet und hatte einen Sohn, von seiner Familie wollte er sich nicht trennen. Andererseits war er extrem eifersüchtig auf alle jungen Männer, die in Katharinas Nähe kamen und nachdem sie eine kurze Beziehung zu einem Kollegen hatte, bestraft er sie hart und bringt sie an den Rand des Selbstmordes. Im Laufe des Buches wird Hans immer unsympathischer, er ist ein Egomane, wie er im Buche steht, und nimmt sich selbst Freiheiten, die er Katharina nicht zugesteht. Seine Gewaltexzesse sind sehr erschreckend und man fragt sich, warum Katharina sich das alles gefallen lässt. Die Beziehung ist nicht auf Augenhöhe, im Gegenteil. Das Buch ist ganz hervorragend geschrieben. Allerdings hatte ich manchmal als im Westen aufgewachsene Frau einige Probleme, die Chiffren zu verstehen, die Menschen, die im Osten aufgewachsen sind, wahrscheinlich selbstverständlich erscheinen. Das Buch bewegt sich auf hohem Niveau, griechische Mythologie und deutsche Geschichte sollten den Lesern nicht fremd sein. Man muss sehr konzentriert lesen, aber das ist ja kein Nachteil. Der Kopf wird gefordert. Ein unbedingt lesenswertes Buch mit hohem Anspruch!

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Aus dem Inhalt von zwei verstaubten Kartons entwickelt sich nach Sichtung der Erinnerungsstücke eine tiefschürfende , langjährige Liebesbeziehung zweier Ostberlinern zwischen 1986 und 1992: Katharina, 19 Jahre, in einer Schriftsetzerlehre und Hans, verheiratet, Anfang 50, Schriftsteller. Angesiedelt ist der Beziehungsroman in einem Kulturmilieu zu DDR – Zeiten bis wenige Jahre nach der Wiedervereinigung, mit den zu großen existentiellen, zu raschen Veränderungen nach dem Mauerfall im politischen, künstlerischen und kirchlichen Bereich. In einem untergegangenen Land waren viele Ostdeutsche verloren im neuen, ihnen übergestülpten System. Der Titel ‚KAIROS‘ geht auf einen altgriechischen Gott zurück für den günstigen Augenblick einer Entscheidung, dessen ungenutztes Verstreichen nachteilig sein könnte. Und ob die Begegnung mit Hans tatsächlich ein guter Moment war, weiß Katharina zum Schluss nicht. Sehr genau, sehr menschlich sind Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland herausgestellt, die Welt der Ostberliner Intellektuellen-Szene ist vielschichtig beleuchtet. Die Charakteren von Katharina und Hans werden in ihrem Auf und Ab spannend dargeboten.

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Aus dem Inhalt von zwei verstaubten Kartons entwickelt sich nach Sichtung der Erinnerungsstücke eine tiefschürfende , langjährige Liebesbeziehung zweier Ostberlinern zwischen 1986 und 1992: Katharina, 19 Jahre, in einer Schriftsetzerlehre und Hans, verheiratet, Anfang 50, Schriftsteller. Angesiedelt ist der Beziehungsroman in einem Kulturmilieu zu DDR – Zeiten bis wenige Jahre nach der Wiedervereinigung, mit den zu großen existentiellen, zu raschen Veränderungen nach dem Mauerfall im politischen, künstlerischen und kirchlichen Bereich. In einem untergegangenen Land waren viele Ostdeutsche verloren im neuen, ihnen übergestülpten System. Der Titel ‚KAIROS‘ geht auf einen altgriechischen Gott zurück für den günstigen Augenblick einer Entscheidung, dessen ungenutztes Verstreichen nachteilig sein könnte. Und ob die Begegnung mit Hans tatsächlich ein guter Moment war, weiß Katharina zum Schluss nicht. Sehr genau, sehr menschlich sind Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland herausgestellt, die Welt der Ostberliner Intellektuellen-Szene ist vielschichtig beleuchtet. Die Charakteren von Katharina und Hans werden in ihrem Auf und Ab spannend dargeboten.

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Lesehighlight 2021

Von: Bücherwelt1967

28.08.2021

Der neueste Roman von Jenny Erpenbeck gehört für mich zu den Lesehighlights 2021. Sie erzählt die Liebesgeschichte von der neunzehnjährigen Katharina und dem über fünfzigjährigen Hans. Besonders spannend ist der historische Kontext. Beide begegnen sich Ende der achtziger Jahre in Ostberlin. Trotz vieler Schwierigkeiten übersteht die Beziehung (mehr oder weniger) den Untergang der DDR und auch die Wendezeit, findet dann aber - zum Glück - ein (überraschendes) Ende. Der Roman zieht einen sofort in den Bann und beeindruckt aufgrund der Sprach- und Wortgewandtheit Erpenbecks. Der Roman schafft eine realitätsgetreue Atmosphäre, der Zeitgeist wurde von der Autorin hervorragend eingefangen. Auch die ganze Palette menschlicher Gefühle wird von ihr authentisch geschildert. Es ist ein wunderbarer Roman, der mir viele schöne Lesestunden bereitet hat. Auf das nächste Buch der Autorin darf man sehr gespannt sein.

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Eine Beziehung im Wandel der Zeit

Von: Quincyliest

28.08.2021

Jenny Erpenbeck ist eine der bedeutendsten Autorinnen unserer Zeit. In ihrem neuesten Roman "Kairos" stellt sie ihr großartiges erzählerisches Können und ihre präzise Beobachtungsgabe unter Beweis. Im Mittelpunkt der Handlung steht die Beziehung der jungen Katharina und des über 30 Jahre älteren Hans. Kann so eine ungleiche Beziehung eine Chance haben? Am Anfang sieht es fast danach aus. Aber Hans trennt sich nicht von seiner Ehefrau und auch Katharina sucht und findet ihr Glück woanders. Zusätzlich wird die Liebe der beiden von Eifersucht und anderen negativen Gefühlen überschattet. Wirklich zueinander finden sie nicht. Interessant ist der historische Hintergrund des Romans. Die Beziehung der beiden beginnt Ende der achtziger Jahre in Ostberlin und setzt sich in der Wendezeit und den Jahren danach fort. Das Ende ist überraschend, aber auch realistisch. Erpenbeck hat einen spannenden und lebendigen Roamn geschrieben, der mich von Anfang an gefesselt hat. Ich empfehle ihn gern weiter.

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Habe lange kein so derartig faszinierendes Buch gelesen. Die Geschichte von Katharina und Hans, angesiedelt von 1986 bis 1990 in der DDR, erzählt ihre Liebesgeschichte, Kennenlernen, Abgründen des Glücks, Wahrheit, Lüge, Hass, Gewalt, Obsession und Hoffnung. Die geschichtlichen Hintergründe zur DDR sind sehr gut recherchiert und detailliert am Beispiel der beteiligten Personen erzählt. Kann diese Buch nur zum Lesen empfehlen, da es mich emotional bewegt und zum Nachdenken angeregt hat.

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