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Rezensionen zu
Hunger

Roxane Gay

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Um Hunger (in der englischen Version) schleiche ich schon seit Erscheinen herum, weshalb mich dieses Rezensionsexemplar gleichsam begeistert und erschreckt hat. Letzteres, weil ich mir nicht sicher war, ob ich die nötige Sympathie aufbringen könnte, Autorin vom Werk zu trennen, da ich den Hype um ihre Person recht anstrengend finde. Darüber hätte ich mir aber retrospektiv keine Sorgen machen müssen, denn Roxanne gay schreibt so unfassbar offen und verletzlich, ohne Entschuldigungen oder Schuldzuweisungen (außer da, wo es absolut angemessen ist!!) dass es mir schier das Herz zerriss. In schonungslosen Details erzählt sie die schmerzhafte Reise des 12-jährigen Vergewaltigungsopfers zur 261 Kilo schweren Frau. Das ist manchmal wirklich hart zu lesen, aber die kurzen Kapitel erlauben (wichtige) Pausen. Eine todtraurige Biographie über die systematische Vernichtung eines geschundenen Körpers und die Errichtung einer fleischigen Schutzhülle, die zum Gefängnis wird - mutig und wichtig, erzählt und auch gelesen zu werden. Wirklich keine leichte Kost mit dem ein oder andere Trigger (Essstörung, sexuelle Gewalt), aber trotzdem eine definitive Leseempfehlung.

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Hunger

Von: Bearnerdette

10.05.2019

“Sie schreibt die Geschichte ihres Hungers. Sie schreibt die Geschichte ihres Körpers. Es ist keine Erfolgsgeschichte. Aber eine, die erzählt werden muss.” In ihren schwersten Zeiten wog die Autorin Roxane Gay über 200 Kilo. In ihrem bewegenden Buch “Hunger” schreibt sie über das Leben als übergewichtige Frau, die Stigmata, die Selbstzweifel, die Einschränkungen und auch über die Gründe. Sie lässt uns teilhaben an ihren Gedanken und Befürchtungen, and ihrem Schmerz und ihrem Trotz. Gay schreibt so offen und ehrlich und dennoch reflektiert über ihre eigenen Probleme, dass man sich ihr als Leser/in gleich nahe fühlt. Umso schmerzhafter wenn man den Auslöser für die extreme Gewichtszunahme erfährt, dass Gay als Mädchen Opfer sexueller Gewalt wurde. Sie erkennt an, dass in ihr der Wunsch war, nicht mehr begehrenswert zu sein, sich zu schützen, um sicher zu sein vor weiteren Übergriffen sexueller Natur. Doch auch andere Kapitel haben mich sehr mitgenommen, beispielsweise als Gay davon berichtet, dass ein einfacher Restaurantbesuch für sie zur Hölle wird, wenn die Stühle Armlehnen haben, da diese Quetschungen und blaue Flecken bei ihr verursachen. Dinge über die dünne Menschen nicht einmal nachdenken müssen, schränken ihren Alltag extrem ein. Allein ein Kinobesuch oder eine Reise in einem Flugzeug werden bereits zu einer Herausforderung. Ich bin dankbar für dieses Buch und hoffe viele Menschen lesen es. Ich denke es wird Menschen mit ähnlichen Problemen Trost spenden. Zeitgleich ist es das perfekte Buch für Menschen, die sich nicht vorstellen können, wie es ist, in unserer mitleidlosen Gesellschaft ein übergewichtiger Mensch zu sein. Wenn man eigentlich klein und unsichtbar sein will, aber so viel Raum einnimmt, dass man unübersehbar ist. Roxane Gay schreibt einfühlsam und eingängig. Hunger besteht aus vielen, großteils kurzen Kapiteln und umfasst 320 Seiten, ist im btb Verlag erschienen. Ein absolut lesenswertes Buch.

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