Rezension zu
Hunger
Hunger nach Sicherheit
Von: ichundelaineUm Hunger (in der englischen Version) schleiche ich schon seit Erscheinen herum, weshalb mich dieses Rezensionsexemplar gleichsam begeistert und erschreckt hat. Letzteres, weil ich mir nicht sicher war, ob ich die nötige Sympathie aufbringen könnte, Autorin vom Werk zu trennen, da ich den Hype um ihre Person recht anstrengend finde. Darüber hätte ich mir aber retrospektiv keine Sorgen machen müssen, denn Roxanne gay schreibt so unfassbar offen und verletzlich, ohne Entschuldigungen oder Schuldzuweisungen (außer da, wo es absolut angemessen ist!!) dass es mir schier das Herz zerriss. In schonungslosen Details erzählt sie die schmerzhafte Reise des 12-jährigen Vergewaltigungsopfers zur 261 Kilo schweren Frau. Das ist manchmal wirklich hart zu lesen, aber die kurzen Kapitel erlauben (wichtige) Pausen. Eine todtraurige Biographie über die systematische Vernichtung eines geschundenen Körpers und die Errichtung einer fleischigen Schutzhülle, die zum Gefängnis wird - mutig und wichtig, erzählt und auch gelesen zu werden. Wirklich keine leichte Kost mit dem ein oder andere Trigger (Essstörung, sexuelle Gewalt), aber trotzdem eine definitive Leseempfehlung.
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