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Rezensionen zu
Die Unsterblichen

Chloe Benjamin

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Was wäre wenn? Wenn jemand uns verbindlich sagen könnte, an welchem Tag wir sterben müssen? Würden wir dann ein anderes Leben leben? In Angst verharren, oder mutiger sein? Hätten wir das Datum immer im Kopf, oder könnten wir es hinten anstellen? Was wäre wenn, auch unser Partner, unsere Familie es wüssten und wir es auch von ihnen? Ein ungeheuerlicher Gedanke findet ihr? So erging es mir auch und schon steckte ich kopfüber in dieser seltsam märchenhaft und doch kraftvoll erzählten Geschichte ... Die Unsterblichen (Chloe Benjamin) Wir schreiben das Jahr 1969 in dem alle irgendwie bekifft schienen, oder in Woodstock feierten, im Kino Asphalt-Cowboy schauten, der freien Liebe hinterher jagten. Es war heiß, über dreißig Grad, und die vier Gold-Geschwister waren ihrer Mutter erleichtert über die Feuertreppe entkommen. Nicht schon wieder Hausarbeit! Andere durften sich auch rum treiben und mussten nicht ständig lästige Pflichten erledigen. Für heute hatten sie sich viel vorgenommen, Daniel wollte endlich diese Wahrsagerin aufspüren, von der er schon so viel gehört hatte. Ganz besessen war er von dieser Idee. Ständig wechselte diese Frau zu ihrem eigenen Schutz die Wohnstätte, konnte sie doch, so ging die Rede, einem jeden seinen Todestag treffsicher vorhersagen und machte sich damit nicht nur Freunde ... Als Varya der Hellseherin schließlich in ihrer Wohnung gegenüberstand, und ihr beim ungerührten Hantieren mit Teeblättern an ihrem Spülstein zusah, hieß diese sie die Schuhe ausziehen und sich zu setzen. Nach den ersten Worten, die die fremde Frau an sie richtete, kam es ihr vor, als könne diese tief in sie hinein schauen. Sie waren allein, ihre Geschwister waren fort und als sie die alles entscheidende Frage stellte, wann sie sterben müsse, lautete die Antwort 2044. Sie schluckte, war enttäuscht, dann würde Varya achtundachtzig sein und sie hielt diese Antwort rund heraus für eine Lüge. Sie hatte also doch nur eine Scharlatanin wie viele andere auch vor sich ... Wenig später dann traf sie vor dem Haus der Hellseherin wieder auf ihre Geschwister, diese wirkten seltsam verstört und auch beim gemeinsamen Abendessen mit den Eltern hatte sich ihr Bruder Daniel immer noch nicht beruhigt. Wo waren ihre Geschwister gewesen, während Varya mit der Wahrsagerin gesprochen hatte? Hatte ihnen diese Frau auch ihren Todestag  vorhergesagt? Aber, wie sie auch nach bohrte, aus den Geschwistern war nichts rauszukriegen ... Chloe Benjamin - ist achtundzwanzig Jahre jung und lebt in Wisconsin mit ihrem Ehemann, dem Schriftsteller Nathan Hill zusammen. Klar und chronologisch, immer aus der Perspektive des jeweiligen Geschwisters baut sie ihren Erzählstrang auf. Rückblenden ergänzen gemeinsam erlebtes und verpaßtes, wecken besonders in diesen Rückschauen Verständnis für den jeweilig anderen. So nachvollziehbar, so menschlich!  Vier Leben - vier Träume, ein Verhängnis. Eine Geschichte wie ein Tanz mit dem Tod. Die Leben der Gold Geschwister greifen ineinander, wie die Finger einer Hand, eng und verschränkt. Wie sich so Zwangsläufigkeiten entwickeln und eine schicksalhafte Unabwendbarkeit sich eines jeden bemächtigt ist erschreckend und aufrührend. Abhängigkeiten treten zutage, die man so als Leser vorher gar nicht gesehen hat, da ergeht es einem ebenso wie den Hauptfiguren. Man fühlt sich ihnen ausgeliefert. Die Unterschiedlichkeit der Geschwister ist wunderbar getroffen, gleich ob Träumerin, Lebenshungriger, Pragmat oder Realistin. Würde man risikobereiter leben mit dem klaren Blick auf den eigenen Todestag? Was wäre, wenn man Ihn vielleicht sogar selbst herbeiführt, damit das Warten auf ihn endlich vorbei ist? Für diese Fragen, die die Autorin ungeschrieben aufwirft mag ich diese Geschichte besonders. Immer wenn sie verstummt, summt es in meinem Kopf weiter - das macht einen guten Roman für mich aus! Am Ende tritt eine Logik aus der Deckung die verblüfft und die beschworene Magie zerstiebt wie ein Funkenregen, oder glimmt da doch noch ein Fünkchen im Verborgenen? Will man nur glauben, was man beweisen kann und was ist schließlich und endlich beweisbar? Eine Geschichte wie der Kreislauf des Lebens, die mit vier Geschwistern beginnt, die ihren Einstieg, ihren Weg ins Leben suchen und die mit der nächsten Generation endet, die zu beweisen versucht, das man alle Vorsehungen abschütteln und selbstbestimmt was man sich auch immer vornimmt umsetzen kann ... Die Hörbuch-Fassung (leicht gekürzt mit 11h 20 min) wird einfühlsam gelesen von Grimme-Preisträger Wolfram Koch, den ich schon aus der schwedischen Krimi-Reihe von Lars Keppler, sowie von Ian McGuires Nordwasser kenne und für seinen stets leicht unterkühlten und doch empathischen Vortrag sehr verehre. Man kennt ihn aus verschiedenen Fernsehrollen, er arbeitete u.a. am Schauspielhaus in Frankfurt und am Deutschen Theater in Berlin. Hier stellt er einmal mehr seine stimmliche Wandlungsfähigkeit unter Beweis und hat mich jetzt gänzlich für sich eingenommen!

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Simon, Klara, Daniel und Varya sind noch klein, als eine Wahrsagerin in die Hester Street, New York, kommt. Neugierig gehen sie zu ihr, um sich ihren Todestag voraussagen zu lassen. Für die einen wurde das zum Schock, für die anderen zur Erleichterung. Alle führen dennoch ein vermeintlich glückliches und erfülltes Leben, doch zu welchem Preis? Das Cover gefällt mir sehr gut! Ich weiß zwar nicht, ob das so gemeint ist, aber für mich stellt es den Baum des Lebens dar. Und ich finde, das passt perfekt zur Geschichte. Dennoch ist es schlicht gehalten und nicht aufdringlich. Sehr gelungen. Wie immer hatte ich überhaupt keine Vorstellung davon was mich in diesem Buch erwartet. Mich hat einfach der Klappentext gleich angesprochen, also musste ich es natürlich lesen. Ich habe gleich in die Geschichte reingefunden und wurde auch gleich von dem tollen Schreibstil mitgerissen. Normalerweise bin ich ja kein Fan von Geschichten die zwischen den 30ern und den 80ern spielen, aber hier habe ich das vergangene New York bildlich vor Augen gehabt. Die Straßen mit den Backsteinbauten, die Feuertreppen, die Stadt die immer weiter wächst und immer einfacher wird. In eben dieser Stadt waren die vier Geschwister in den 60ern ein Lichtblick. Ein Punkt der Halt gegeben hat und gezeigt hat, dass trotz Wandel Kinder eben immernoch Kinder sind. Mir persönlich war Simon am sympathischsten. Er war derjenige, der sein Leben am meisten gelebt hat, wenn auch der Preis dafür ein hoher war. Mir hat auch gefallen, dass das Buch in vier Teile aufgeteilt war und nicht ein großes Mischmasch an Geschichten. So war das ganze viel übersichtlicher und strukturierter. Ein großes Highlight des Buches war für mich der Schreibstil. Mal war er lustig, mal ernst, mal wahnsinnig berührend. Wäre das Buch nicht so schön geschrieben, wäre ich wahrscheinlich auch nur halb so begeistert davon! Auch die Moral die einem hier mitgegeben wird hat mich sehr berührt. Nicht selten saß ich da und habe mich ein wenig erdrückt gefühlt von all den Eindrücken und Konsequenzen, die unser Handeln mit sich bringt. Und auch nicht selten lag ich abends im Bett noch lange wach und habe über das nachgedacht, was ich vorher gelesen habe. Zeitweilig wurde es ein wenig zäh, grade in Daniels und am Anfang von Varyas Kapitel, das Ende hat aber alles wieder rausgerissen. Fazit: Für mich ganz klar eines der Highlights dieses Jahr. Und wer noch kein Weihnachtsgeschenk für Die Mama oder die Freundin hat, sollte noch schnell in den Buchladen laufen und dieses Buch holen!

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Was wäre, wenn wir das Datum unseres Todes wüssten? Wie würde man sein Leben leben, wenn man auf den Tag genau wüsste, wie lang man zu leben hat? Dieser Frage geht die US-amerikanische Autorin Chloe Benjamin in ihrem Roman „Die Unsterblichen“ auf den Grund und entwickelt darüber hinaus eine Familiengeschichte, die sich über mehrere Jahrzehnte erstreckt. Es beginnt alles mit einem Besuch bei einer Wahrsagerin. Die Geschwister Varya, Daniel, Klara und Simon Gold wachsen im New York der späten Sechziger auf. In den Sommerferien des Jahres 1969 stromern sie durch das Viertel und landen schließlich aus Langeweile und Abenteuerlust bei einer Wahrsagerin, die jedem von ihnen das exakte Datum ihres Todes prophezeit. Dieses Wissen wird auf das Leben der vier einen unterschiedlichen, aber immer schicksalshaften Einfluss haben. Simon, der jüngste, bekommt den frühesten Tod vorausgesagt. Nach dem Tod des Vaters flüchtet er, gerade mal 16 Jahre alt, mit seiner Schwester Klara nach San Francisco. Er hofft, dort seine homosexuellen Neigungen austesten zu können und frei als schwuler Mann zu leben. Er wird Tänzer, erst in Nachtclubs, später beim Ballett, findet die große Liebe und muss feststellen wie schwierig es trotzdem ist, den Verlockungen des zügellosen Lebens in der Schwulenszene von San Francisco zu widerstehen. Klara, eine Grenzgängerin zwischen Fantasie und Realität, träumt von einer Karriere als Zauberkünstlerin. Sie sucht ihr Glück in den Varietés der Stadt und landet mit Mann und Tochter schließlich da wo sie nie hin wollte, in Las Vegas. Die ungezügelte Lebenslust der beiden steht im Kontrast zum eher vernunftorientierten Leben ihrer älteren Geschwister Daniel und Varya. Daniel sucht ein geregeltes Dasein als Ehemann und Arzt bei der Armee. Erst als er von seiner Arbeit wegen einer Fehlentscheidung beurlaubt wird, fängt er an, seinen Lebensentwurf zu überdenken und trifft folgenschwere Entscheidungen. Varya, die Älteste, widmet ihr Leben der Forschung und sucht nach Wegen, das menschliche Leben zu verlängern, in der Arbeit mit Laboraffen und im Selbstversuch. Im fortgeschrittenen Alter zwingt sie eine unerwartete Begegnung sich der Tatsache zu stellen, dass sie dem Leben weitestgehend aus dem Weg gegangen ist. Chloe Benjamin erzählt die Lebensgeschichten der Geschwister Gold in vier Teilen, einen für jeden der Protagonisten. So wird die Geschichte immer weiter erzählt und erstreckt sich am Ende über vier Jahrzehnte. Jede der einzelnen Episoden und ihre damit verbundene Zeit wird bei ihr ganz natürlich lebendig. Vom heißen Sommer im New York der späten Sechziger, dem Lebensgefühl der ungezügelten Achtziger Jahre in San Francisco, dem wenig glamourösen Leben hinter den Kulissen in Las Vegas bis zur zweifelhaften Arbeit in einem Versuchslabor Anfang unseres Jahrzehnts – alles scheint hier zum Greifen nah, man taucht mühelos in das Leben und die Köpfe der Gold Geschwister ein. Das ist mitreißend aber in seiner Grundatmosphäre auch bedrückend, denn an eins lässt Chloe Benjamin keinen Zweifel: das Wissen über das eigene Todesdatum hat auf das Leben der vier einen entscheidenden Einfluss, und für jeden von ihnen letztendlich einen tragischen. Sei es, dass das verbleibende Leben bis zum Exzess ausgekostet wird oder ob es von Zurückhaltung und Zögern bestimmt ist – wirklich glücklich wird hier keiner. Trotzdem, oder gerade deshalb, trifft man in „Die Unsterblichen“ auf geballtes Leben und auf Charaktere, mit denen man sich mühelos verbindet, auch wenn sie einem nicht alle gleichermaßen sympathisch sind. „Die Unsterblichen“ ist Chloe Benjamins zweiter Roman, er ist bereits in 28 Ländern erschienen und tummelt sich dieses Jahr auf diversen Bestenlisten. Kein Wunder, denn die 29 jährige Autorin erhebt damit eine starke, empathische Erzählstimme. Fun Fact: Chloe Benjamin ist mit dem Schriftsteller Nathan Hill verheiratet, der letztes Jahr mit seinem Debütroman „Geister“ (völlig zu Recht) einen großen Hit landete. Das steht zwar in keinerlei Zusammenhang mit ihrem Schaffen, ist aber zumindest ein bisschen romantisch. Da haben sich offensichtlich zwei gleichgesinnte Seelen gefunden.

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New York 1969, es ist ein heißer Sommer und die Geschwister Gold haben Ferien. Allerdings ist es ihnen langweilig, bis zu dem Moment, als sie von der Wahrsagerin erfahren, die in ihre Siedlung gezogen sein soll. Diese soll den Menschen nicht nur etwas über ihre Zukunft sagen können, sondern auch über den Tag, an dem sie sterben werden. Die Geschwister sind neugierig und lassen sich von der Frau ihr Sterbedatum nennen. Jahre später sind die Erinnerung daran immer noch in den Köpfen der Geschwister, auch wenn jeder von ihnen einen anderen Weg einschlägt. Simon und Klara zieht es nach San Francisco und während Simon in einem Club tanzt, versucht sich Klara in einer Zaubershow. Daniel wird später ein Arzt bei der Army und Varya widmet sich der Forschung. Meine Meinung Das Cover ist schlicht, aber sehr hübsch, wobei mir das Buch selbst auf den ersten Blick nicht aufgefallen wäre. Erst als ich über den Inhalt erfuhr, wurde ich wirklich neugierig auf die Geschichte. Der Beginn macht neugierig auf den Verlauf des Geschehens, denn zum Zeitpunkt, zu dem die Geschwister auf die Wahrsagerin treffen, sind sie alle noch viel zu jung, um die wirklichen Ausmaße der Wahrsagung ermessen zu können. Danach wird die Geschichte unterteilt in die einzelnen Lebensabschnitte der vier Geschwister und es wird schnell klar, dass sie trotz allem nicht vergessen können, was ihnen vorhergesagt wurde. Chloe Benjamin verfügt über einen sehr einfühlsamen, aber auch unaufgeregten Schreibstil, der es dem Leser möglich macht, tief in die verschiedenen Geschichten der Geschwister abzutauchen. So unterschiedlich die Geschwister auch in ihren Charakteren sind, so überzeugend werden sie von der Autorin dargestellt. Man erfährt nicht nur mehr über jeden Einzelnen sondern auch ein wenig über das zeitliche Geschehen. Was mich hier aber immer wieder berühren konnte, waren die Momente, in denen klar wurde, dass die Geschwister trotz räumlicher Entfernung miteinander verbunden blieben. Auch dieser Gedanke: wie würde ich mein Leben leben, wenn ich den Tag meines Todes vorher wüsste, hat mich während des Lesens permanent beschäftigt und mir durchaus mehr die Reaktionen der Geschwister näher bringen können. Wie bereits erwähnt, widmet Chloe Benjamin jedem der vier Geschwister nach einem gemeinsamen Beginn einen eigenen Abschnitt. Der dritte Person Erzähler schafft es, dass man hier nicht nur der reine Beobachter bleibt, sondern durchaus mitfühlen kann, wie es den Geschwistern ergeht. Diese vier sind völlig unterschiedliche Charaktere und genau diese Umsetzung der unterschiedlichen Eigenschaften der Einzelnen ist wirklich detailliert und ausdrucksstark herausgearbeitet. Simons Schicksal hat mich schon sehr berührt, zwar habe ich selber die Zeit, in der seine Lebensgeschichte erzählt wird, nicht mitbekommen, aber es war eine sehr bewegende Zeit und ich konnte es sehr gut nachempfinden, was in ihm vorging. Aber auch die anderen drei Geschwister sind in ihrer Art besonders und ich möchte hier gar nicht zu sehr auf jeden Einzelnen eingehen, denn genau das macht diese Geschichte nämlich zu etwas besonderem. Mein Fazit Eine sehr ruhige, aber auch sehr emotional erzählte Geschichte über vier Geschwister, die in Kindertagen ihr Todesdatum erfahren. Die Geschichte hat mich durchweg bewegt ud beschäftigt beim Lesen. Die Charaktere sind intensiv und voller Leben geschildert und auch vom jeweiligen Zeitgeschehen darf der Leser etwas erfahren. Man muss sich durchaus ein wenig auf diese besondere Geschichte einlassen können, aber dafür erhält man eine Geschichte die noch lange in einem nachklingen wird.

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Mir gefällt das Cover zu diesem Roman sehr gut. Der Baum mit den bunten Blättern wirkt sehr herbstlich. Für mich steht er sinnbildlich für das Leben. Und somit passt das Cover wunderbar zum Buch. Die Autorin beschäftigt sich in diesem Buch mit der Frage: Was wäre, wenn wir unser Todesdatum kennen würden? Genau das passiert den Geschwistern Gold. Eine Wahrsagerin nennt ihnen den genauen Tag ihres Todes. Aber sie sind Kinder und glauben ihr nicht, zumindest nicht alle. Mir hat der Schreibstil der Autorin sehr gut gefallen. Die Geschichte lässt sich flüssig lesen, obwohl hier nicht immer amüsante Passagen auf den Leser warten. Ich finde aber, dass sie sehr einfühlsam mit der ganzen Thematik umgeht. Zeitlich zieht sich das Buch von 1969 bis 2010 und begleitet jeweils eins der Geschwister. Auf diese Weise steht immer eine Person im Vordergrund und der Leser kann sich voll und ganz auf diese konzentrieren. Am intensivsten habe ich Simon wahrgenommen, den man in den späten 70er und den früher 80er Jahren begleitet. Aber auch die anderen drei Charaktere sind sehr interessant, da sie so unterschiedliche Eigenschaften mitbringen. Die Geschichte hat mich tatsächlich gefesselt, obwohl sie weder rasant noch "laut" ist. Sie hat einen emotionalen Tiefgang, der mich mitgerissen hat und auch noch nachhaltig beschäftigt. Fazit: "Die Unsterblichen" gehört bestimmt zu jenen Büchern, die mir im Gedächtnis bleiben, lange nachdem ich sie gelesen habe. Obwohl die Protagonisten für sich alleine stehen, ist es trotzdem auch eine Familiengeschichte. Emotional und nachdenklich. Ein Buch, das ich wirklich sehr gern weiterempfehle.

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Kurzer Inhalt: In "Die Unsterblichen" lernen wir 1969 die vier Geschwister der jüdischen Familie Gold kennen, Varya, Daniel, Klara und Simon. Es hat sich rumgesprochen, dass es eine Wahrsagerin gibt, die den Tag benennen kann, an dem man stirbt. Voller neugier machen sich die Kinder bzw. Jugendlichen auf zu ihr. Alle vier erfahren ihren Todestag. Daraufhin beginnt die eigentliche Geschichte. Das Buch ist in vier Teile aufgeteilt, so das wir die jeweiligen Leben der vier begleiten und miterleben. Während der Handlungen wird immer wieder die Wahrsagerin thematisiert und sich mit dem Datum,das sie genannt hat beschäftigt. Die vier Geschwister schlagen alle unterschiedliche Lebens,-und Berufswege ein und trotzdem verbindet sie diese eine außergwöhnliche Erlebnis aus ihrer Kindheit enorm. Die erste Geschichte beginnt mit Simon, die einen schon sehr beindruckt und sprachlos zurücklässt... Meine Meinung: Das Cover ist sehr schön und passend zum Inhalt gestaltet. Ich fand das Buch ganz besonders und ich glaube ich werde das Buch nocheinmal lesen. Es ist ein sehr außergewöhnliches und tiefgründiges Buch. Der Schreibstil ist schön und authentisch zu lesen und gleichzeitig muss man sich sehr gut konzentrieren,dass man nicht etwas überliest. Denn dann kann es Momente geben,wo man kurz den Faden verliert,daher ein Roman, dem man die vollste Aufmerksamkeit widmen sollte. Es ist ein anspruchsvolles Buch, das man nicht einfach so weglesen sollte. Es schwingt auch eine Prise Melancholie mit, was ich persönlich sehr mag. Viele Szenen sich sehr bildhaft beschrieben. Die Autorin hat sehr unterschiedliche und individduelle Geschwister-Charaktere geschaffen,die mir sehr in Erinnerung geblieben sind. Insgesamt ein tolles Buch,dem ich 4 Sterne gebe. Ich möchte sehr gerne mehr von der Autorin lesen. Ich bedanke mich ganz herzlich bei vorablesen und dem btb-Verlag.

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Zum Inhalt: In der New Yorker Lower East Side, im Sommer 1969, soll sich eine Frau aufhalten, die den Menschen ihren Todestag vorhersagen kann. Das hat zumindest der 11jährige Daniel Gold gehört. Also überredet er seine Geschwister Varya, Klara und Simon dazu, diese Frau aufzusuchen. Doch danach sind sie alle auf die eine oder andere Weise verstört und wollen diesen Besuch am liebsten wieder vergessen … Meine Meinung (ACHTUNG ENTHÄLT SPOILER): Die Autorin hat hier aus einer interessanten Grundidee einen sehr intensiven Roman erschaffen. Der Erzählstil ist klar und sehr bildhaft. Das hat mir als Leser geholfen, mit den verschiedenen Ebenen und vielen Personen klar zu kommen. Durch die sehr lebensnahe Beschreibung der Geschwister und ihrer Gedankenwelt werden dem Leser verschiedene Perspektiven aufgezeigt und er wird zum Nachdenken angeregt. Ganz automatisch beschäftigt man sich mit der Frage, ob es hilfreich ist, den Zeitpunkt des Lebensendes zu kennen. Der Prolog mit dem Besuch der Geschwister bei der Wahrsagerin ist sehr gelungen und macht die Ängste der Kinder nachvollziehbar. Im weiteren Verlauf steht in den einzelnen Abschnitten des Buches jeweils einer der vier mit der Entwicklung seines Lebens bis zum angekündigten Todesdatum im Vordergrund. Mit dem chronologischen Verlauf hat die Autorin auch immer das passende Zeitgeschehen mit verarbeitet, wodurch die Geschichte noch „echter“ wirkt. Es ist interessant, aber teilweise auch traurig zu sehen, wie unterschiedlich die Geschwister mit ihrem „Wissen“ umgehen. Manch einer nimmt es zum Anlass, sein Leben nicht von anderen bestimmen zu lassen, während ein anderer instinktiv die Prophezeiung zu „erfüllen“ scheint. Ich persönlich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich meinen Todeszeitpunkt (sowie den mir nahestehender Personen) nicht kennen möchte! Egal wie lange es u.U. noch hin wäre, würde es meine Gedanken beherrschen und mich irgendwie lähmen. Fazit: eine Mischung aus Familiengeschichte, Sittengemälde und Selbstfindung verpackt in einem intensiven Roman, den es sich zu lesen lohnt

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Vier unterschiedliche Lebenswege und kostbare Zeit… Sommer 1969: Wie ein Lauffeuer spricht sich in der New Yorker Lower East Side herum, dass eine Wahrsagerin im Viertel eingetroffen ist, die jedem Menschen den Tag seines Todes vorhersagen kann. Neugierig machen sich die vier Geschwister Gold auf den Weg. Nichtsahnend, dass dieses Wissen für jeden von ihnen auf unterschiedliche Weise zum Verhängnis wird. Simon, den Jüngsten, zieht es Anfang der 1980-er Jahre nach San Francisco, wo er nach Liebe sucht und alle Vorsicht über Bord wirft. Klara, verwundbar und träumerisch, wird als Zauberkünstlerin zur Grenzgängerin zwischen Realität und Illusion. Daniel findet nach 9/11 Sicherheit als Arzt bei der Army. Varya wiederum widmet sich der Altersforschung und lotet die Grenzen des Lebens aus. Doch um welchen Preis? (Quelle: Klappentext vom Verlag) „Was, wenn die Frau in der Hester Street recht hatte und die nächsten Jahre seine letzten Lebensjahre sind? Allein der Gedanke lässt sein Leben in einem anderen Licht erscheinen. Alles ist plötzlich dringend, glitzernd und kostbar.“ – Seite 37, eBook „Wie würdest du leben, wenn du wüsstest, an welchem Tag du stirbst?“ – Schon der erste Satz des Klappentextes macht neugierig auf dieses besondere Buch. Allein der Prolog, der den Besuch der vier Geschwister bei der Wahrsagerin schildert, ist fesselnd. Danach erfährt man, wie jeder der vier sein Leben lebt – und diese könnten unterschiedlicher nicht sein. Man merkt sofort, dass die Charaktere hier sehr gut ausgearbeitet sind. Jeder der vier –Simon, Klara, Daniel und Varya- hat seine ganz eigene Geschichte und diese erzählt die Autorin mit einer Tiefe und Detailliertheit, wie man es selten erlebt. Gerade das macht das Buch so besonders. Es tauschen viele Facetten auf - mal wird es extrem, mal traurig, mal berührend und auch dramatisch. Auch regt so manches zum Nachdenken an. Um alle vier Leben kreist der Besuch bei der Wahrsagerin, den jeder auf ganz eigene Weise verarbeitet. Die vier Lebensgeschichten halten einige Überraschungen bereit – als Leser fragt man sich natürlich, ob die vorhergesagten Todesdaten tatsächlich so eintreffen werden. Zudem gibt es in den einzelnen Geschichten ein paar Punkte, die alles noch interessanter und mysteriöser machen. Ich persönlich fand die beiden mittleren Geschichten am stärksten. „Seine Worte berührten etwas in ihr, das tief vergraben gewesen ist. Klara hat immer gewusst, dass es ihr bestimmt ist, eine Brücke zu sein: zwischen der Wirklichkeit und der Illusion, zwischen Gegenwart und Vergangenheit, zwischen dieser Welt und der nächsten. Sie muss nur herausfinden, wie das geht.“ – Seite 149, eBook Mein Fazit: Ein gelungener Roman, der eine besondere Geschichte erzählt: Vier Geschwister, die unterschiedliche Lebenswege gehen, aber eine Sache gemeinsam haben: Sie wissen ihr eigenes Todesdatum. Wie gehen sie damit um? Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet – detailliert erfährt mal alles, was sie erleben und wovon sie träumen. Die Lebensgeschichten entwickeln sich interessant und regen an manchen Stellen zum Nachdenken an. Von mir gibt es 4,5 Sterne für diesen besonderen Roman!

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