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Rezensionen zu
Geständnisse

Kanae Minato

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€ 13,00 [D] inkl. MwSt. | € 13,40 [A] | CHF 18,50* (* empf. VK-Preis)

Titel: Geständnisse Autor: Kanae Minato Jahr: 2017 Verlag: C. Bertelsmann Preis: 16,99 ✫✫✫✫✫ STERNE Herausragend aber polarisieren Vielen Dank an den Blanvalet-Verlag, der mir dieses Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Die Filmrezension findet ihr HIER Klappentext Die kleine Tochter der alleinerziehenden Lehrerin Moriguchi ist im Schulschwimmbad ertrunken; ein tragischer Unfall, wie es scheint. Wenige Wochen später kündigt Moriguchi ihre Stelle an der Schule, doch zuvor will sie ihrer Klasse noch eine letzte Lektion mit auf den Weg geben. Denn sie weiß, dass ihre Schüler Schuld am Tod ihrer Tochter haben. Mit einer erschütternden Offenbarung setzt sie unter ihnen ein tödliches Drama um Schuld und Rache, um Gewalt und Wahnsinn in Gang, an dessen Ende keiner – weder Kind noch Erwachsener – ungeschoren davonkommt. Mit immenser Sogwirkung und einem unbestechlichen Blick auf die menschlichen Abgründe erzählt die ehemalige Lehrerin Kanae Minato eine faszinierend-verstörende Geschichte voller unerwarteter Wendungen. Ein packender Roman, dessen Stimmen den Leser noch lange begleiten. "Der Thriller 'Geständnisse' der japanischen Autorin Kanae Minato dreht sich um einen Mord an einer Vierjährigen und gehört zum Subtilsten, was ich seit langem gelesen habe. Dieses Buch über den Ursprung des Bösen in uns liefert sowohl Spannung als auch Innenansichten aus einem faszinierenden Land." Handlung / Stil Es ist schwierig, etwas über die Handlung zu sagen, ohne zu viel zu verraten, daher werde ich mich diesbezüglich kurz halten. Moriguchi beginnt mit einem langen Monolog. Zunächst wird der Leser vielleicht irritiert, da die Situation nicht ganz klar ist. Doch schnell wird deutlich, Moriguchi ist eine Lehrerin, die in diesem Moment einen Vortrag vor ihrer Klasse hält. Dieser soll ihr letzter sein, denn es wird ihr letzter Tag an der Schule sein. Der Grund dafür ist der, dass ihre kleine Tochter Manami vor einiger Zeit starb. Gefunden wurde sie in dem Schulschwimmbecken der Schule, an der Moriguchi unterrichtet. Todesursache ertrinken. Doch Moriguchi zweifelt diese vermeintliche Tatsache an und kommt denen auf die Spur, die Manamis Tod verursachten. Drei Dinge sind ihr klar, ihr Tod war kein Unfall, die Mörder waren zu zweit und sitzen in jenem Moment in der Klasse, vor der Moriguchi ihre Ansprache hält. Von diesem Moment an, wird der Leser gefesselt sein. Klar ist also, wir haben hier keinen Krimi vor uns, denn die Mörder A und B stehen von Anfang an fest. Zu keiner Zeit habe ich an ihrer Schuld gezweifelt. Es geht vielmehr um die menschlichen Abgründe, die zu dieser Tat führten. Deswegen werden die handelnden Personen sehr ausführlich beschrieben und ihre Beweggründe werden erläutert. Besonders packend fand ich die verschiedenen Erzählperspektiven, die auch in verschiedenen Formen in den Roman einfließen. Wir haben es hier mit der direkten Rede, Tagebucheinträgen, Erinnerungen und Briefen zutun. Wörtliche Rede und Dialoge sind allerdings eine Seltenheit in diesem Werk. Die verschiedenen Perspektiven machen deutlich, was über andere Personen gedacht und behauptet wird und wie diese Personen die Dinge selbst sehen. Besonders dies hat mich sehr überzeugen können, denn im Leben ist es nicht anders. Wie oft meinen wir uns Urteile über andere erlauben zu dürfen und richten über andere, ohne die genauen Hintergründe zu kennen. Der Schreibstil von Minato hat mich überzeugen können, er war in keinster Weise abgehoben oder unlesbar. Der Schreibstil ist nüchtern, ja teilweise ein bisschen emotionslos. Dies verstärkt jedoch das beklemmende Gefühl während des Lesens, da dadurch die Kaltblütigkeit in der hier agiert und reagiert wird, perfekt transportiert wird. Mit jeder gelesenen Seite wird man tiefer in den Sumpf der Rache gezogen, aus dem man erst auftaucht, wenn man am Ende des Buches angelangt ist. Und dann kommt der große Knall... oder eher das leise blop der Seifenblase, die platzt? Charaktere Selten konnten mich die Charaktere eines Thrillers so fesseln wie in Geständnisse. Man kann tief in die Gedankenwelt der Figuren eindringen, die sehr ausschlaggebend für die Handlung sind. Immer, wenn man denkt, man hats, wendet sich die Story oder man bekommt neue bahnbrechende Informationen. Besonders Shuya hat es mir angetan und ich muss zugeben, am Ende hat er mir sogar ein bisschen Leid getan. Das ist vermutlich der Charme solcher Leute, mit denen sie andere "Idioten" einlullen (Noaki-Syndrom ^^). Ich fand es sehr spannend seineVersion der Geschichte, die Handlung und die Tat aus seiner Sicht geschildert zu bekommen und die Hintergründe zu erfahren. Fesselnder hätte man es wohl kaum gestalten können. Die Erzählungen der verschiedenen Personen weichen kaum voneinander ab, aber mit jedem weiteren Kapitel und einer anderen Sichtweise dringt man tiefer in die Geschichte ein, bekommt neue Informationen, am Ende ist man derjenige, der die Dinge weiß, die den anderen Figuren verborgen blieben. Fazit Dieses Buch hat mich in vielerlei Hinsicht überzeugen können. Ich kann nicht behaupten, dass ich am Ende sagen kann, was richtig oder falsch war und wer seine gerechte Strafe bekommen hat, aber ich denke nicht, dass dies das Ziel war. Es war interessant und fesselnd, die verschiedenen Perspektiven, die genau diese Frage behandeln zu verfolgen und bei jedem hinter die Kulissen schauen zu können. Minato hat damit wirklich ein unvergleichliches Werk geschaffen. Ich bin sehr froh, dass das Buch nach Jahren endlich auch auf Deutsch erschienen ist. Es lässt sich sagen, man liebt es oder man hasst es. Vermutlich ist kaum etwas zwischen 1 und 5 Sternen möglich, denn der Roman ist polarisierend. Wer sich generell nicht für packende und anspruchsvolle Thriller sowie tiefgreifende Einblicke in die japanische Gesellschaft interessiert, sollte besser die Finger davon lassen. Für alle anderen: unbedingt lesen!

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Verstörend. Anders. Aber Gut. So kann man den Eindruck zum Buch zusammenfassen. Es ist zudem auch eine sehr andere Art zu schreiben. Das Buch an sich erzählt dieselbe Geschichte, also die des Mordes an Yukos Kind, aus 5 verschiedenen Perspektiven.Jeweils mit etwas mehr Background Story, je nach Charakter. So entsteht ein komplexes Geflecht aus Meinungen, Sichten und Schicksalen die aus den Racheakten der Lehrerin resultieren bzw. davon betroffen sind. Es lässt einen selbstt die Mörder verstehen, irgendwo sogar Mitleid mitt ihnen haben. Das krasse war nur; immer, wenn man dachte, man blickt bei dem Charakter jetzt drch, wurde eine Meinung, ein Satz oder auch nur ein Wort geäußert und man war angeekelt von sich selbst, dass man gerade mit einer solchen Person Mitleid hatte. Wenn man von Psychologie, vor allem von Kriminalpsychologie fasziniert ist, ein sehr empfehlenswertes Buch, das zeigt, wie viele verschiedene Motive und Gründe für Taten es geben kann. Allerdings auch ebenso gut zu lesen, wenn man sich für Japan und die Kultur des Landes interessiert. Es zeigt die Schattenseiten der leistungsorientierten Schulen und Familien. Zudem weist es auch kritisch daarauf hin, wie kaputt manche Kinder durch diesen Druck gehen können. Für mich gehört das Buch jetzt schon zu einem absoluten Life Must-Read.

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Inhalt: Die kleine Tochter der alleinerziehenden Lehrerin Moriguchi ist im Schulschwimmbad ertrunken; ein tragischer Unfall, wie es scheint. Wenige Wochen später kündigt Moriguchi ihre Stelle an der Schule, doch zuvor will sie ihrer Klasse noch eine letzte Lektion mit auf den Weg geben. Denn sie weiß, dass ihre Schüler Schuld am Tod ihrer Tochter haben. Mit einer erschütternden Offenbarung setzt sie unter ihnen ein tödliches Drama um Schuld und Rache, um Gewalt und Wahnsinn in Gang, an dessen Ende keiner – weder Kind noch Erwachsener – ungeschoren davonkommt. Mit immenser Sogwirkung und einem unbestechlichen Blick auf die menschlichen Abgründe erzählt die ehemalige Lehrerin Kanae Minato eine faszinierend-verstörende Geschichte voller unerwarteter Wendungen. Ein packender Roman, dessen Stimmen den Leser noch lange begleiten. (Quelle: Verlag) Verlag: Bertelsmann //Seitenzahl: 272 Seiten //Erschienen am: 27. März 2017 // Preis: € 16,99 [D] | € 17,50 [A] Rezension: Ich kenne dieses Buch alleine aufgrund des Filmes, den ich vor vielen Jahren einmal im Fernsehen gesehen habe. Mittlerweile ist das allerdings so lange her, dass ich mich an die Einzelheiten von damals nicht mehr erinnern und somit vollkommen frei an dieses Buch herangehen konnte. Anders als andere Bücher ist dieses Werk nur in fünf große Kapitel eingeteilt, die jeweils die Sicht von fünf verschiedenen Menschen widergeben. Kapitel Eins ist wohl das wichtigste, da es uns den ganzen Plot erklärt und damit auf die Hintergründe und die Geschichte der Lehrerin, die gerade ihre Tochter verloren hat, eingeht. Kapitel zwei ist ein Brief, geschrieben von einer Schülerin aus der ehemaligen Klasse der Lehrerin, der erzählt, wie es nach den Ereignissen des vorangegangenen Kapitels weiterging. Kapitel Drei beschreibt die Tortur, welche die Mutter des Mörders von Manami durchmachen musste. Das nächste Kapitel zeigt uns die Gedankenwelt von Naoki , einem der Mörder. Mit diesem Blickwinkel hatte ich überhaupt nicht gerechnet, aber es war mit Abstand eines der spannendsten Kapitel des Buches.Das vorletzte Kapitel ist aus der Sicht des anderen Mörders geschrieben. Es enthält viel hintergrundwissen zu dessen Familiensituation und brachte mich dazu Mitleid mit diesem jungen Mann zu haben. Das letzte Kapitel hat mich wirklich überrascht! Die Wendung kam wirklich unerwartet. Schade, dass es nach diesem Kapitel schon zu Ende war- ich hätte gern noch mehr darüber gelesen, wie es weiterging. Der Schreibstil ist sehr Gewöhnungsbedürftig. Nicht nur, dass es in diesem Buch beinahe keine wörtliche Rede gibt, nein, andere Menschen sind generell nur selten anwesend. Meistens beschränkt sich die Sicht auf eine einzelne Person, die alles wiedergibt- beinahe als würde man einen Monolog lesen. Dieses Buch ist mit Sicherheit nicht für jeden etwas. Gerade durch die Sichtweißen, die vollkommen anders waren als in anderen Büchern. Auch die Kapitellänge wird dem ein oder anderen zu schaffen gemacht haben, da viele Leser sicherlich viele kleine Kapitel gewöhnt sind. Dennoch war das Buch wirklich großartig. Das behandelte Thema verfolgte mich noch lange und tatsächlich stellte ich mir die Frage, wie ich wohl handeln würde wenn ich an der Stelle der Lehrerin gewesen wäre. Volle Sternenzahl für dieses grandiose Buch!

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Nach Beendigung dieses Romans bin ich immer noch erschüttert und er wird mich sicher noch lange Zeit nicht loslassen. Ein Roman der im heutigen Japan angesiedelt ist und sich mit der dort herrschenden und sehr ausgeprägten erfolgsorientierten Erziehung von Kindern, sowie deren möglichen Folgen beschäftigt. Zugegeben, es ist ein Horrorszenario, der Supergau, doch wie wir wissen nicht völlig aus der Luft gegriffen. Dies beweisen die zunehmenden Berichte von Jugendlichen, die scheinbar aus dem Nichts austicken...sie werden immer jünger und es betrifft nicht nur Japan. Denn diese Erfolgsorientiertheit ist schon längst zu uns übergeschwappt. In diesem Roman blickt der Leser hinter die Kulissen. Wie diese Art der Erziehung die Kinder beeinflusst und was sie aus ihnen machen kann. Ihre Gedanken, ihre Gefühle, der Druck unter dem sie stehen, bis sie von Opfern zu Tätern werden, getrieben von dem Gefühl der Rache, jedoch aus unterschiedlichen Gründen. Doch nicht nur die Jugendlichen kennen dieses Rachegefühl, sondern auch die Mutter des ermordeten Kindes. Sie, selbst in gewisser Weise Opfer, wird zur Täterin, zwar auf etwas subtilere Art, doch auch getrieben von Rache. Dieser Roman unterscheidet sich von anderen dadurch, dass man von Anfang an weiß was vorgefallen ist und wer die Täter sind. Doch durch die wechselnden Erzählperspektiven dringt man immer tiefer in die Geschehnisse und deren Auslöser ein. Mit jeder wechselnden Sichtweise erfährt man mehr Details, welche einem als Leser erschüttern. Der Schreibstil ist nüchtern, ja nahezu emotionslos. Dies verstärkt jedoch das beklemmende Gefühl während des Lesens, da dadurch die Kaltblütigkeit in der hier agiert und reagiert wird, perfekt transportiert wird. Mit jeder gelesenen Seite wird man tiefer in den Sumpf der Rache gezogen, aus dem man erst auftaucht, wenn man am Ende des Buches angelangt ist. Fazit: Ein absolut packender Roman, der durch seinen ungewöhnlichen Schreibstil besticht und einem gerade dadurch lange nicht loslässt. Erschütternd, grausam und beklemmend, aber mit einer überaus wichtigen Message. Ein Roman, der gerade in der heutigen erfolgsorientierten Welt gelesen werden sollte. Von mir gibt es daher eine absolute Leseempfehlung! © Pink Anemone

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Der erste Abschnitt, aus dem Buch, wird aus der Sicht von der Lehrerin Moriguchi erzählt und der Schreibstil ist zwar ein wenig gewöhnungsbedürftig, doch nach ein paar Seiten gewöhnt man sich daran. Gleich zum Anfang der Geschichte erfährt man, dass die 4. jährige Tochter von Moriguchi ums Leben gekommen ist. Am Anfang scheint es so, als wäre es ein Unfall gewesen, doch schnell erfährt man, dass zwei ihrer Schüler das kleine Mädchen mit Absicht getötet hatten. Doch anstatt, dass sie zur Polizei geht, nimmt Moriguchi Rache. Und ihre Rache, nimmt jeder anders auf. Die weiteren Abschnitte sind aus der Sicht von, nennen wir sie mal A, B und C, erzählt. Wenn ich euch jetzt die Namen schreiben würde, dann wäre die ganze Spannung weg und das wollt ihr nicht. ;) Was mir sehr gut an diesem Buch gefallen hat war, dass einzelne Kapitel/Abschnitte aus unterschiedlichen Sichten erzählt werden . So bekommt der Leser ein genaues Bild von den einzelnen Personen und man kann sich viel besser in sie hineinversetzen. Schockiert war ich von den Beweggründen der Kinder! Und ja es sind Kinder, denn sie sind zwischen 12 und 14 Jahre alt. Ich hatte manchmal nicht das Gefühl, als würden sie nicht verstehen was sie da getan haben. Und auch wie sie danach weiter gemacht haben, konnte ich kaum nachvollziehen. Was mich komplett umgehauen hat, war das ENDE!!! Ich hätte nicht im Traum daran gedacht, dass das passieren könnte. Für mich war es das erste Buch von der Autorin, doch ganz bestimmt nicht das letzte! Denn das Buch ist wirklich richtig, richtig gut!

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Die kleine Tochter der Lehrerin Moriguchi ist im Pool der Schule ertrunken. Ein Unfall, wie es scheint. Doch am letzten Tag vor den Ferien stellt sich die Lehrerin sich vor die Klasse und gesteht, dass sie weiß, dass es kein Unfall war. Und dass sie weiß, wer ihre Tochter ermordet hat. Nämlich zwei Schüler aus ihrer Klasse. Und sie übt Rache. „Geständnisse“ von Kanae Minato ist eine subtile Geschichte, die völlig unter die Haut geht. Nicht nur die Lehrerin gesteht ihrer Klasse ihr Wissen, im weiteren Verlauf erfahren wir die Geschichte aus den unterschiedlichsten Perspektiven und auch, wie es nach dem Geständnis der Lehrerin für alle Beteiligten weiterging. Denn Moriguchi ist nicht einfach zur Polizei gegangen, viel durchtriebener straft sie die Täter ab und stürzt beide so auf unterschiedlichste Weise ganz unauffällig ins Verderben. Immer tiefer rutscht man als Leser in die Geschichte hinein und schwankt zwischen Mitgefühl und Wut auf alle Charaktere, so schwierig ist die moralische Beurteilung der Situation, so subtil und spannend verschwimmen die Motive der handelnden Personen. Meiner Meinung nach ist Kanae Minatos Roman „Geständnisse“ ein absolut empfehlenswerter Roman, ein Psychothriller der besonderen Art, der einen von der ersten Zeile an einfängt und auf fast schon gruselige Art und Weise die niederen Motive aller Menschen darstellt. Keiner scheint frei von Schuld und alle sind verstrickt in ein Netz aus Rachemotiven und kindlichen Absichten. Eine spannende und gleichzeitig psychologisch sehr durchdachte Geschichte, die von Minato perfekt inszeniert wurde.

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Unfall oder Mord? In ihrem düsteren Roman Geständnisse widmet sich Kanae Minato den Themen Selbstjustiz und Rache, als eine Klasse mit dem plötzlichen Tod der kleinen Tochter der Lehrerin konfrontiert wird. Die vierjährige Tochter der alleinerziehenden Lehrerin Yūko Moriguchi wird eines Tages ertrunken im Schulschwimmbad aufgefunden. Nach einer kurzen Auszeit kehrt Moriguchi an ihre Schule zurück und beginnt, ihren Schülern von dem Tag des Unfalls zu erzählen, von ihrem schrecklichen Verdacht und ihrem eigenen, kleinen Geheimnis. Damit ändert sich das Leben von einigen Schülern schlagartig. Plötzlich stehen noch mehr Menschenleben auf dem Spiel. Ich hatte etwas Tolles geschaffen, mein Name hatte in der Zeitung gestanden, und meine Mutter wusste nichts davon. Aber wer weiß, wenn ich etwas richtig Scheußliches anstellte, dann würde sie vielleicht endlich zu mir zurückkommen. Kanae Minatos Buch Geständnisse, das sich vermutlich am besten irgendwo zwischen Roman und psychologischem Thriller einordnen lässt, beginnt recht unscheinbar. Die Lehrerin Moriguchi sitzt vor ihrer Klasse und hält ihr eine ausschweifende Ansprache über ihr Leben, ihren Exmann, über das Strafsystem in Japan, die Kündigung ihrer Lehrstelle – bis sie schließlich auf den Tod ihrer kleinen Tochter zu sprechen kommt. Die Polizei nannte es einen tragischen Unfall, aber Moriguchi weiß, dass sich mehr hinter dem Ertrinken ihrer Tochter verbarg. "Ich glaube, wir Normalbürger haben vielleicht eine Grundregel vergessen – nämlich, dass wir eigentlich kein Recht haben, über jemand anderen zu richten." Auf den ersten Seiten war ich noch nicht sicher, ob mir dieser Roman wirklich gefallen würde, die Spannung schien auch noch nicht annähernd in Sicht zu sein. Doch je länger ich Moriguchis Monolog lauschte, desto mehr nahm er mich ein. Nach und nach werden die Umstände der Tat aufgeklärt. Erst noch von Moriguchi selbst, dann von ihren Schülern beziehungsweise Angehörigen ihrer Schüler. Aus verschiedenen Perspektiven und durch unterschiedliche Formen – z.B. Monolog, Brief, Tagebucheinträge – beleuchtet Minato die ganze Geschichte. Somit wiederholen sich zwar einige Ereignisse für den Leser, mindern dadurch aber keinesfalls die Spannung, da neue Motive und Hintergründe mit eingebracht werden und immer mehr Details ans Licht kommen. Sowohl Moriguchi als auch die anderen Charaktere sind scheinbar unauffällige, sich dem System fügende Japaner, unter der Oberfläche brodelt jedoch viel mehr, als sich anfangs erahnen lässt. Sie alle sind getrieben von dem Durst nach Rache, und wie sie diese Rache ausführen, ist größtenteils sehr überraschend und verstörend. Minato offenbart Protagonisten mit schockierenden psychischen Abgründen, der Leser wird von ihren grausamen Handlungen zugleich abgestoßen und angezogen. Da bis auf die Lehrerin hauptsächlich Kinder als Protagonisten agieren, steht die Klasse vor einem Problem: sie sind strafunmündig, egal, was sie auch tun, es kann ihnen nichts geschehen. Körperverletzung, Erpressung, Mord – die Presse würde darüber berichten, sie jedoch niemals namentlich erwähnen, sodass sie unangetastet mit ihrem dunklen Geheimnis weiterleben könnten. Sowohl Moriguchi als auch den Schülern missfällt diese Tatsache jedoch so sehr, dass sie beschließen, das Gesetz in ihre eigenen Hände zu nehmen.Vergeltung, Gerechtigkeit und Selbstjustiz treiben die Charaktere zu immer morbideren Mitteln. Gleichzeitig werden aber auch die Leiden und Ängste der Jugendlichen thematisiert – der Leistungsdruck in der japanischen Gesellschaft, die harten Anforderungen ihrer Eltern, das ständige Vergleichen mit den Mitschülern, Ausgrenzung und Mobbing, das Gefühl des Nichtdazugehörens, die Sehnsucht nach Freundschaft, Liebe und Anerkennung. Kanae Minatos Roman Geständnisse ist noch viel besser, als ich mir vorgestellt hatte. Es ist ein spannendes, abgründiges und düsteres Buch über Rache und Selbstjustiz in der strengen, leistungsorientierten japanischen Gesellschaft. Die Autorin versteht es, nach und nach neue Details aufzudecken und unerwartete Wendungen herbeizuführen – der Roman ist unglaublich schwer aus der Hand zu legen und endet mit einem fulminanten Knall.

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Klappentext Die kleine Tochter der alleinerziehenden Lehrerin Moriguchi ist im Schulschwimmbad ertrunken; ein tragischer Unfall, wie es scheint. Wenige Wochen später kündigt Moriguchi ihre Stelle an der Schule, doch zuvor will sie ihrer Klasse noch eine letzte Lektion mit auf den Weg geben. Denn sie weiß, dass ihre Schüler Schuld am Tod ihrer Tochter haben. Mit einer erschütternden Offenbarung setzt sie unter ihnen ein tödliches Drama um Schuld und Rache, um Gewalt und Wahnsinn in Gang, an dessen Ende keiner – weder Kind noch Erwachsener – ungeschoren davonkommt. Mit immenser Sogwirkung und einem unbestechlichen Blick auf die menschlichen Abgründe erzählt die ehemalige Lehrerin Kanae Minato eine faszinierend-verstörende Geschichte voller unerwarteter Wendungen. Ein packender Roman, dessen Stimmen den Leser noch lange begleiten. Meine Meinung Ich hatte das Buch im Sommer diesen Jahres bei einer instagrammerin zum ersten Mal gesehen. Sie selbst hatte es zwar noch nicht gelesen aber es aufgrund des Klappentextes gekauft, der mich dann auch sofort ansprach. Nachdem ich dann sah, bei welchem Verlag erschienen ist, habe ich das Buch beim Bloggerportal angefragt und freundlicherweise auch zur Verfügung gestellt bekommen. Als ich das Buch im Briefkasten hatte, war ich doch etwas erstaunt, wie dünn es ist, denn bei so einem komplexen Thema hatte ich mit mehr Seiten gerechnet. Aber jeder, der sich schon mal durch langatmige und unnötige Szenen quälen musste weiß, wie schwierig und auch gut es ist, wenn ein Autor alles wichtige in "kurz" erzählen kann. Eigentlich hatte ich nicht vor, das Buch noch diesen Monat zu lesen aber es hatte mich immer wieder angezogen. Das minimalistische Cover mit dem knallroten Apfel auf grau silbernem Grund - sehr symbolträchtig. Adam und Eva, der Sündenfall, Blut und Metall sind nur die ersten Dinge, die ich damit assozierte. Ich nahm mir das Buch dann also doch früher vor als gedacht und bin froh drum. Denn so ein Buch MUSS einfach gelesen werden. Mit Ende des ersten Kapitels geschah etwas mit mir, was beim Lesen noch nie der Fall war. Mir lief ein eiskalter Schauer den Rücken hinunter und ich hatte eine Gänsehaut am ganzen Körper! WAHNSINN! ... Ja, so etwas kann Literatur. Gute Literatur! Ich war so perplex und gefangen, dass ich einfach weiterlesen musste. Kanae Minato lässt den Leser zum Ende jeden Kapitels mit offenem Mund zurück und voller Fassungslosigkeit und Unglauben. Sie schafft es sehr feinfühlig und auch nüchtern den Menschen zu überraschen und zu schocken. Immer, wenn man dachte, jetzt kann es nicht mehr schlimmer werden, setzt sie noch eine Schippe drauf. Ich möchte gar nicht viel mehr schreiben, da ich finde, alles was man sagt, greift dem Leseerlebnis vorweg. Man muss dieses Buch einfach selbst lesen. Ein Buch über Schuld und Rache. Über Gut und Böse, Richtig und Falsch. Mir ist es wirklich noch nie passiert, dass ich über ein Buch, über das ich so viel schwärmen will und könnte nur so wenig schreiben will, aus Angst, die Spannung, diese extrem gute und subtile Spannung rauszunehmen. Ich kann es Euch wirklich nur ans Herz legen. Wenn Ihr gerne geschockt werdet, in die menschlichen Abgründe Einblick erhaltet oder selbst auch über Moral und die Frage "Wie weit darf Rache gehen? Was ist richtig und was ist falsch?" nachdenken wollt, dann nehmt Euch Zeit und Ruhe und lest dieses Buch. Ich bin mir sehr sehr sicher, dass Ihr es nicht bereuen werdet!

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