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Rezensionen zu
Geständnisse

Kanae Minato

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Geständnisse

Von: zwischenzeil.ich

28.03.2021

Ein sehr spezieller Roman, der aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird. Jede Person schildert die gleiche Handlung aus ihrer Sichtweise und so bekommt man als Leser:in nach und nach erst einen genauen Einblick. Ich fand es verstörend, bewegend und sehr fesselnd. Wer Keigo Higashino oder Sayaka Murata mag, wird auch dieses Buch sehr mögen! 4/5 ⭐

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"Geständnisse" von Kanae Minato ist eines der wenigen Bücher, das ich bisher von einem japanischen Autor gelesen habe. Ich finde es super interessant, mal einen kleinen Einblick in diese Kultur zu bekommen, da sie mir doch recht fern liegt. In dem Roman geht es vor allem auch um die Beziehung zwischen Lehrern und Schülern in Japan, die doch etwas anders ist, als hier in Deutschland. Ein Beispiel: wird ein Schüler verhaftet, wird der Klassenlehrer angerufen und nicht die Eltern. Genau diese enge Schüler-Lehrer-Bindung führt im Buch zu einer großen Katastrophe: die kleine Tochter einer Lehrerin wird von zwei ihrer Schüler umgebracht, weshalb die Lehrerin auf Rache sinnt. Und diese Rache hat es in sich - sie stößt Ereignisse an, die immer schauerlicher und krasser werden. Als Leser bekommt man hautnah mit, wie die Existenzen mehrerer Figuren im Buch komplett zugrunde gehen. Da die Autorin die Geschehnisse aus mehreren Perspektiven aus schildert, kommen immer mehr Details über die Tat und die Hintergründe zum Vorschein, was mich als Leser sehr gepackt hat. Manchmal war ich wirklich schockiert über die Grausamkeit der verschiedenen Figuren. Ein sehr interessantes Buch, das mich sowohl thematisch, als auch durch den einzigartigen Schreibstil begeistern konnte. Es eignet sich auch aufgrund der angenehmen Länge von nicht ganz 300 Seiten sehr gut für schöne Sonnenstunden im Park. Ich spreche an dieser Stelle auf jeden Fall eine Leseempfehlung aus und vergebe 4 / 5 ⭐

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Wer mich kennt, weiß, dass ich eine große Liebe zu Japan hege. Meine große Manga-Zeit liegt bereits hinter mir. Japanische Romane habe ich ironischerweise noch nicht so viel gelesen. Das wird sich dieses Jahr aber definitiv ändern. Das Buch „Geständnisse“ von Kanae Minato habe ich mir vor kurzem als Mängelexemplar mitbestellt und eigentlich hatte ich überhaupt keine Erwartungen daran. Zum Zeitpunkt meiner Bestellung war mir lediglich noch in Erinnerung, dass dieses Buch 2017 in den sozialen Medien in aller Munde war und die Meinungen auseinander gingen. Ich bin ohne weiteres Vorwissen an die Geschichte gegangen und wusste überhaupt nicht, was mich erwarten wird. Am Anfang empfand ich den Einstieg als merkwürdig. Sensei Moriguchi fängt direkt vor ihrer Klasse an zu sprechen und ihr gesamter Part ist ein Reden. Kein Erzähler im klassischen Sinn. Mir hat dies durchaus gefallen und gerade als ich so richtig drin war, war es auch schon wieder vorbei. Der nächste Abschnitt wird nämlich von jemand anderem erzählt. Und der darauffolgende auch. So geht es das ganze Bücher über weiter. Es folgt immer wieder eine andere Perspektive, bis sich am Ende alles zusammenfügt. Man bekommt einen Einblick in die Psyche der Täter und Opfer. Jede, für die Geschichte wichtige Person, bekommt von der Autorin sein Kapitel. Das hat mir richtig gut gefallen. Da ich nicht wusste, dass mich dies in dem Buch erwartet, war mir am Anfang gar nicht klar, worauf das Buch hinausmöchte. Im Laufe der Perspektiven, wurde es mir dann jedoch ziemlich schnell bewusst, was der Spannung aber keinen Abbruch getan hat. Der Schreibstil der Autorin, sowie die Übersetzung ins Deutsche haben mir sehr zugesagt. Die Autorin weiß, wie man die Spannung aufrecht erhält und hat sich für einen stimmigen Erzählstil entschieden. Das Buch war insgesamt einfach mal etwas total anderes für mich. Jeder der sich für die japanische Kultur begeistern kann oder dieser offen gegenüber steht, kann hier nebenbei noch ein paar Kleinigkeiten über das Schulsystem und andere Kleinigkeiten erfahren. Mir persönlich gefällt sowas immer sehr, da ich jegliche Informationen dazu regelrecht aufsauge. Der einzige Kritikpunkt, der mir auf Anhieb einfällt, ist die Tatsache, dass ich das Ende als etwas zu rasant erzählt empfunden habe. Auf einmal kam es zum Höhepunkt und Abschluss und für meinen Geschmack, hätte man das doch noch etwas in die Länge ziehen können. Ebenso passt das Cover für mich nicht zum Inhalt, aber das ist mir im Grunde nicht ganz so wichtig. Man bekommt mit „Geständnisse“ von Kanae Minato einen soliden, spannenden Roman aus Japan. Da ich von der Autorin so begeistert bin, habe ich mich sofort auf die Suche nach Nachschub begeben und feststellen können, dass bereits im April 2019 ein weiterer Roman von ihr erscheinen wird. „Schuldig“ wird dieser im Deutschen heißen und verspricht wieder spannende Lesezeit. Ich kann es kaum erwarten und das Buch steht nun ganz oben auf meiner Wunschliste. Fazit: Hat mich auf ganzer Linie überzeugen können

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Mit "Geständnisse" ist mal wieder bewiesen, dass harte Kost nicht immer gesucht werden muss - hier hat sie mich gefunden. Was ich nach lesen des Klappentextes für einen gewöhnlichen Thriller hielt, entwickelte sich rasant in eine Spirale der unaufhaltsamen Gewalt und Fassungslosigkeit. "Worum geht es denn?", dürftet ihr euch fragen. Dies beantwortet der Klappentext (Quelle: www.amazon.de): "Die kleine Tochter der alleinerziehenden Lehrerin Moriguchi ist im Schulschwimmbad ertrunken; ein tragischer Unfall, wie es scheint. Wenige Wochen später kündigt Moriguchi ihre Stelle an der Schule, doch zuvor will sie ihrer Klasse noch eine letzte Lektion mit auf den Weg geben. Denn sie weiß, dass ihre Schüler Schuld am Tod ihrer Tochter haben. Mit einer erschütternden Offenbarung setzt sie unter ihnen ein tödliches Drama um Schuld und Rache, um Gewalt und Wahnsinn in Gang, an dessen Ende keiner – weder Kind noch Erwachsener – ungeschoren davonkommt." Seitdem ich Mutter bin, reagiere ich sensibler auf Geschichten, in denen Kinder umkommen. Noch mehr setzte es mir zu, zu lesen, wie andere Kinder sich daran beteiligten. Das "Warum" setzte dem noch die Krone auf - auch, wenn ich Kanae Minato's Erstlingswerk sehr gut fand, werde ich immer das Wort "Böse" damit assoziieren. Nicht unterhaltsam böse, einfach nur böse. Doch sitzt der Fokus des Plots eigentlich viel mehr auf dem Schema der Chaostheorie, zumindest meiner Interpretation nach. In sechs Kapiteln erfahren wir von fünf verschiedenen Beteiligten der Geschichte einzelne Gegebenheiten, die alles ins Rollen gebracht haben. Jedes Einzelner dieser Geständnisse bringt uns an einen Punkt der Geschichte, der deutlich macht, dass es auch ganz anders hätte kommen können. Vielleicht ist dies einer der Aspekte, warum mir das Buch so nahe ging. Erwähnenswert gehört für mich noch, wie großartig der Monolog von Frau Moriguchi am Anfang endet. So eine clevere Idee mit wehendem Spannungsauftakt ist mir selten unter gekommen und hat für mich den Grundstein des Weiterlesens geprägt. Da mich anfänglich der "Culture-clash" zur japanischen Mentalität verunsicherte (Anmerkung: Die Protagonisten erscheinen zwar stets höflich, sind gedanklich jedoch sehr sehr kritisch), war ich vom Schreibstil des Buches nicht so angetan. Jedoch bin ich froh, dran geblieben zu sein und mich geöffnet zu haben.

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Inhalt (in eigenen Worten): Yuko Moriguchi ist eine Lehrerin, die sich sehr um ihre Schüler bemüht, die versucht, sie auf ihr Leben vorzubreiten und ihnen gleichzeitig etwas Druck zu nehmen. Eines Tages ertrinkt ihre kleine Tochter Manami im Schulschwimmbad. Es hat den Anschein eines dramatischen Unfalls, doch Moriguchi weiß es besser: Ihre Tochter wurde umgebracht. Ermordet von zwei ihrer Schüler. Von Rache getrieben, ersinnt sie einen Plan - und setzt dabei so viel mehr in Gang … Meine Meinung: Der Einstieg in das Buch war ungewöhnlich. Das erste Kapitel beinhaltet keinerlei Dialoge, nur einen einzigen langen Monolog der Lehrerin Moriguchi, in dem sie mal ausschweifend, mal direkt zu ihren Schülern spricht und ihnen all das erklärt, was in ihr vorgeht. Und ihren Plan in Kraft setzt, der die Rache an den Mördern ihrer Tochter sein soll. Im ersten Moment wirkte diese Art, zu erzählen, abschreckend, doch relativ schnell wurde ich durch die Geschichte an sich in den Bann gezogen; der Monolog machte mich neugierig. Was war wirklich geschehen? Hatte sie diese Tat wirklich begangen oder nur leere Drohungen ausgestossen? Verschiedene Charaktere, verschiedene Erzählarten Der Monolog endet, ein neues Kapitel beginnt. Und eine neue Figur betritt die Bühne. Und so geht das Kapitel für Kapitel, wobei auch die Erzählweise schwankt. Zu Beginn der Monolog, es gibt Tagebucheinträge wie auch direkte Erzähler. Jeder fügt seinen Teil zum Puzzle hinzu, erzählt seine Sichtweise. Sei es die eigentlich unbeteiligte Schülerin, die Mutter oder gar die Täter selbst. So entfaltet sich nach und nach ein Bild vor den Augen des Lesers, das erschreckend ist. Man erfährt, wie es dazu kommen konnte, dass ein kleines unschuldiges Mädchen starb - und was diese Tat mit der Mutter gemacht hat. Kanae Minato denkt dabei sehr komplex und spricht unheimlich viele Themen an, wodurch man einen direkten Einblick in die japanische Kultur erhält, ein Grund, warum ich japanische Bücher wie z.B. die von Natsuo Kirino sehr gerne lese. Man erfährt viel über die Lebensweise der Menschen. Der Vater, der immer arbeitet, die Mutter, die sich Sorgen um ihren Sohn macht und dabei über einiges hinwegsieht. Der Umgang mit Aids-Kranken und der hohe Leistungsdruck unter den Jugendlichen. Dabei verzettelt sich die Autorin jedoch auch etwas, denn keins der Themen wird intensiv besprochen; alle werden angeschnitten, aber nicht vertieft. Das Mobbing wird vom Lehrer gesehen, aber nur zu seinen eigenen Zwecken genutzt - dann verläuft es sich ins Leere. Da wurde meiner Meinung nach etwas Potenzial verschenkt. Wie entwickelt sich ein Mörder? Andererseits liegt der Fokus klar auf dem Hauptgeschehen: Was geschah mit Manami? Wie gehen alle Beteiligten damit um? Und: Wie konnte es soweit kommen? Und das hat Frau Minato sehr spannend erzählt. Sobald man in der Geschichte drin ist, kann man sich kaum davon lösen. Seite um Seite vergehen, während sich ein Puzzlestück ans andere fügt und man sieht, dass niemand frei von Schuld ist. Jeder hätte etwas sehen oder gar etwas unternehmen müssen. Es gibt kein schwarz und weiß - in gewisser Weise trägt jeder eine Mitschuld, auch die Gesellschaft. Geständnisse von Kanae Minato ist Gesellschaftskritik und Krimi in einem, eine sehr interessante Geschichte über einen dramatischen Verlust, der zahlreiche Folgen nach sich zieht. In einer interessanten anderen Kultur angesiedelt, verfolgt man als Leser gespannt, was es mit den Menschen im direkten Umfeld macht und wie es überhaupt so weit kommen konnte.

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Geständnisse von Kanae Minato war für mich ein Überraschungshit, der mich mit einem unguten Gefühl zurückgelassen hat! Der Schreibstil und Kapitelaufbau von Kanae Minato ist ungewöhnlich für einen Thriller. Kurze Sätze, viel Gesellschaftskritik und trotzdem eine immer vorhandene Grundspannung, die sowohl im Mittelteil als auch am Ende eines jeden Kapitels einen Höhepunkt findet. Die Kapitel sind so aufgebaut, das wir in jedem aus einer anderen Sichtweise lesen. So werden alle Standpunkte, Sichtweisen und Ereignisse aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet. Jedes Kapitel ist dabei irgendwie etwas besonderes. So haben wir zu Beginn die Rede von Moriguchi wo wir gar keine Dialoge haben. Dann kommt irgendwann ein Kapitel aus der Sichte einer Schülerin, wo wir relativ viele Dialoge vorfinden. Und so weiter. Bei jedem Kapitel merkt man, das es sich um eine andere Person handelt selbst wenn nicht immer sofort klar ist, wer da gerade seine Gedanken mit uns teilt. Die stellenweise kurzen Sätze sind sehr auf den Punkt gebracht, aber trotzdem wird eine ziemlich bedrückende Atmosphäre erzeugt! So bedrückend, das ich manchmal einen Disneyfilm gucken musste, um dieses Gefühl zu vertreiben. Die Charaktere waren allesamt irgendwie negativ. Die negativen Eigenschaften und Denkweisen wurden besonders hervorgehoben. Die Abgründe der Menschen wurden hier zum Thema gemacht. Die Frage ob Menschen böse geboren werden oder ob das Umfeld sie böse macht. Was böse überhaupt bedeutet und wie weit einige Menschen bereit sind zu gehen um sich zu rächen. Interessanterweise habe ich mich dabei ertappt wie ich einige Ansichtspunkte der Charaktere nachvollziehen konnte. Andere wiederum haben mich so zum nachdenken angeregt, das ich beispielsweise das Rechtssystem in Japan hinterfragt habe und bei wieder anderen saß ich einfach nur entsetzt vor dem Buch. Entsetzen. Damit lässt sich das Buch gut beschreiben. Schockierend wäre ein anderes Wort das mir dazu einfallen würde. Die Spannungshöhepunkte haben mich jedes mal aufs neue geschockt zurückgelassen. Manchmal musste ich das Buch aus der Hand legen und manchmal habe ich direkt das nächste Kapitel verschlungen. Ich wollte einfach dringend wissen wie das ganze ausgeht. Am Ende war ich entsetzt. Wenn das Buch eines nicht ist, dann vorhersehbar! Mein einziger Kritikpunkt ist der, das ich etwas brauchte um mich an den Schreibstil zu gewöhnen. Die Spannung im ersten Kapitel baut sich erst nach einigen Seiten auf, was im Gesamtpaket zwar nicht schlimm ist, aber vermutlich den ein oder anderen Leser langweilen könnte, da Moriguchi beispielsweise viel zu lange über Michkartons schwafelt. Diese kritisieren oder thematisieren von teilweise banalen Dingen, hat mich am Anfang doch recht verwirrt. Abschließende Meinung: "Geständnisse" ist wie ein Puzzle in Buchform. Mit jedem Kapitel bekommen wir mehr Einzelheiten, die ein stimmiges Gesamtergebnis erzeugen. Wer auf Bücher mit ausgearbeitete Charaktere und vielen schockierende Twists steht, ist hier auf jeden Fall an der richtigen Adresse! Man sollte sich aber auch auf Gesellschaftskritik einstellen, denn diese wird hier recht groß geschrieben. Im allgemeinen kann ich jedem Thriller Fan nur empfehlen dieses Buch zu lesen! Es fühlte sich irgendwie so realitätsnah an, da die Charaktere so unfassbar menschlich und greifbar beschrieben wurden. Von mir gibt es daher verdiente 4 von 5 Sterne.

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Lesenswertes Buch!

Von: Jenny

27.10.2017

Klappentext: Die kleine Tochter der alleinerziehende Lehrerin Moriguchi ist im Schulschwimmbad ertrunken; ein tragischer Unfall, wie es scheint. Wenige Wochen später kündigt Moriguchi ihre Stelle an der Schule, doch zuvor will sie ihrer Klasse noch eine letzte Lektion mit auf den Weg geben. Denn sie weiß, dass ihre Schüler Schuld am Tod ihrer Tochter haben. Mit einer erschütternden Offenbarung setzt sie unter ihnen ein tödliches Drama um Schuld und Rache, um Gewalt und Wahnsinn in Gang, an dessen Ende keiner – weder Kind noch Erwachsener – ungeschoren davonkommt. Meine Meinung: Das Buch beginnt damit, dass Yuko Moriguchi vor ihrer Klasse steht, ihren Schülern von dem Mord an ihrer Tochter erzählt & damit eine Welle von Ereignissen in Gang setzt. Als Leser hat man das Gefühl direkt mit in diesem Klassenraum zu sitzen und von Yuko das dramatische Geständnis mitgeteilt zu bekommen. Ganz allmählich, Seite um Seite, bekommt man die Tragweite des Ganzen zu spüren. Der Erzählstil ist sehr interessant, denn die Kapitel werden jeweils aus einer anderen Perspektive geschildert. Jedes einzelne Kapitel bekommt so seine ganz eigene Dynamik & enthüllt sehr eindringlich, was tatsächlich mit Yukos Tochter geschah und wer die Schuld daran trägt. Yukos Art und Weise ihren Schülern davon zu berichten empfand ich einerseits als sehr nüchtern und distanziert, andererseits sind ihre Trauer & Wut zwischen den Zeilen absolut spürbar. Es gibt eine Stelle in dem Buch, ziemlich am Anfang, die mir wahrlich eine Gänsehaut beschert hat. Die Enthüllung auf diesen Seiten hat mich schlichtweg sprachlos und schockiert zurückgelassen. Mit dieser bitterbösen, aber zugleich auch genialen Idee hat mich Kanae Minato echt überrascht. Ich liebe es, wenn ein Autor plötzlich mit etwas um die Ecke kommt, mit dem ich einfach niemals gerechnet hätte. "Geständnisse" ist aber nicht nur ein Buch das schonungslos, erschütternd und fesselnd ist, es regt auch wirklich zum nachdenken an! Wie gehen wir mit unseren Mitmenschen um? Haben wir das Recht über jemand anderen zu richten? Das sind Fragen die in dieser Geschichte aufkommen und die mich sehr nachdenklich gestimmt haben. Wer Lust hat ein Buch über Rache, Moral und Gerechtigkeit zu lesen, sollte sich "Geständnisse" auf jeden Fall mal ansehen!

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Die Lehrerin Yuko Moriguchi kündigt ihren Job als Lehrerin. Als sie das letzte Mal vor ihre Klasse tritt, beschuldigt sie zwei ihrer Schüler ihre kleine vierjährige Tochter umgebracht zu haben. Statt die beiden Jungen der Polizei zu übergeben, plant Moriguchi selbst Rache zu üben und teilt ihr Vorhaben der Klasse mit und entlässt sie in die Ferien. Die Geschichte wird nicht nur aus Sicht der Lehrerin geschildert, sondern auch aus der Perspektive von Personen, die direkt oder indirekt mit dem Mord in Verbindung stehen. Dadurch erfahren wir durch jeden Erzählstrang etwas mehr von der Wahrheit und was genau mit dem kleinen Mädchen passiert ist. In jedem Kapitel stellt der Leser sich Fragen und nach und nach bekommen wir die Antworten durch die unterschiedlichen Perspektiven geliefert. Nach und nach kommen dunkle Geheimnisse ans Licht und das Geschehen rückt immer weiter in den Hintergrund. Nach den Ferien kommt nur einer der Täter wieder zurück in die Schule. Doch selbst nach langer Zeit der Abwesenheit platzt noch eine Bombe… das Grauen hat noch lange kein Ende gefunden. Die Geschichte spielt in Japan, einer Kultur die fernab von unserer deutschen und europäischen Kultur ist. Dennoch konnte ich mich in das Geschehen gut reinversetzen. Der Stil des Buches ist einzigartig. Bereits zu Beginn bekommt der Leser mitgeteilt, was passiert ist und dass die Täter bereits bekannt sind. Es geht nicht darum die Täter zu identifizieren, sondern um die menschlichen Abgründe und die Motive hinter der Tat. Dadurch dass die Kapitel von unterschiedlichen Personen geschildert worden, wirkt die ganze Story sehr plastisch und manchmal musste ich echt schlucken weil ich es nicht fassen konnte, wie die Denkweiser mancher Personen war. Da das Buch sehr kurz ist, kann man es innerhalb kürzester Zeit weg lesen. Nach jedem Kapitel wollte ich unbedingt wissen wie es weiter geht und wie die einzelnen Personen über die Ereignisse denken und wie sie darin verwickelt sind. Die Kapitel, besonders das erste, welches aus Sicht von Yuko Moriguchi geschrieben worden ist, lassen sich wie lange Monologe lesen. In dieser Art habe ich noch nie etwas gelesen und es konnte mich von Anfang an überzeugen. Dadurch bekommt der Leser, manchmal sehr ungewollt, einen Einblick in die Köpfe der Charaktere. Teilweise war es schockierend, gruselig, traurig, aber manchmal auch bewegend und verständnisvoll. Mit zwei Wörtern würde ich dieses Werk als einzigartig und schockierend betiteln.

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