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Rezensionen zu
Der Duft von bitteren Orangen

Claire Hajaj

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Drittes Kapitel

Von: Ingrid Kühn aus Wahlstedt

08.05.2015

Ein sehr bewegendes Buch, das einem die Nahost-Problematik eindringlich vor Augen führt!

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Judith und Salim begegnen sich das erste Mal bei einer Studentenparty in London. Obwohl beide unterschiedlichen Kulturen entstammen, verstehen sie sich vom ersten Moment an und verlieben sich ineinander. Ihnen ist klar, dass ihren Familien ihre Liebe Probleme bereiten wird, denn Judith ist Jüdin und Salim ist Palästinenser. Seit dem Krieg in Israel herrsch zwischen den Völkern eine bittere Feindschaft. Doch Judith und Salim möchten dem Hass keinen Platz in ihrem Herzen geben und für ihre Liebe kämpfen. Ihre Liebe wird des Öfteren auf die Probe gestellt, denn besonders Salim kann seine Herkunft und die damit verbundenen Verpflichtungen immer schlechter unterdrücken. Er ist gefangen in seiner Unzufriedenheit, hadert mit seiner Umwelt und fühlt sich als Person bewusst benachteiligt ob seiner Abstammung. Judith ist ihm treu ergeben, kann ihn aber nicht auf ihren gemeinsamen Weg halten, auf dem Herkunft und Religion nicht die Oberhand haben soll. Als Salim dann auch wieder Kontakt zu seinem radikalen Bruder hat, verschärfen sich die Konflikte zwischen den Zweien und Judith entschließt sich mit den Kindern zurück in die alte Heimat zu gehen in der Hoffnung Salim dadurch zur Vernunft zu bringen. Claire Hajaj ist selber in einer jüdisch-palästinensischen Familie aufgewachsen. Sie weiß wie schwierig die Verhältnisse und wie groß der Hass zwischen den beiden Völkern ist. Sie weiß aber auch, dass diese Verbindung zwischen den beiden Kulturen funktionieren kann. Bestes Beispiel dafür ist ihre Mutter und ihr Vater. Vieles in der Geschichte ist autobiographisch. So ist z. B. der Vater in Jaffa aufgewachsen und mit seiner Familie geflüchtet als israelische Bomben die Stadt zerstörten. Die Großeltern und die Mutter sind Überlebende des Holocaust. Das Buch soll eine Brücke zwischen diesen beiden verfeindeten Völkern bilden und zeigen, dass ein gemeinsames Leben möglich ist, wenn man sein Herz den Menschen öffnet und der Gewalt und dem Hass keinen Platz darin einräumt. Boris Aljinovic konnte mich mit seinem sanften Timbre in der Stimme absolut unterhalten. Ob als die Stimme des kleinen verängstigten Jungen oder die Hass erfüllten zornigen Tiraden des erwachsenen Mannes, ob als aufsässiges junges Mädchen oder besonnene starke Frau, der Schauspieler hat eine so fassettenreiche Stimmfarbe , man hört einfach gerne zu. Die Geschichte ist abwechslungsreich und zieht sich von der frühen Kindheit der Hauptpersonen bis hin zur Mitte deren Lebens. Es zeigt wie schwierig die Verhältnisse zwischen diesen beiden Völkern sind und wie schwierig es ist seiner Herkunft zu entkommen. Es zeigt aber auch, dass es funktionieren kann, es zeigt aber auch das alles an einem seidenen Faden hängen kann. Entscheidend sind die Menschen. Nur die Menschen können eine Änderung herbei führen. Es kann funktionieren, auch wenn es viel Arbeit und gegenseitiges Verständnis erfordert. Fazit: Ich hab mich gut unterhalten gefühlt. Von den Konflikten zwischen Juden und Palästinensern hat man ja in der Vergangenheit viel gehört. Mich freut es, dass Frau Hajaj’s Familie zeigt, dass es auch miteinander funktionieren kann. Ein sehr schönes Debüt mit einem realen Hintergrund.

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Ganz so einfach war der Einstig für mich in das Buch nicht, etwas störend fand ich, dass die Erläuterung der Fremdwörter am Schluss des Buches war, so musste ich immer wieder hin- und herblättern und war jedes Mal wieder aus dem Text rausgerissen. Schließlich habe ich dann die Begriffe nicht mehr nachgeschlagen, zumal sie auch meist im Text auch noch erläutert wurde. Nach den ersten dreißig, vierzig Seiten war ich dann schon so von der Geschichte gefangen, dass ich mich auf jede freie Minute, die ich zum Lesen hatte gefreut habe. Im Buch gibt es zwei Handlungsstränge, zum einen die Geschichte des kleinen Salim, ein Junge arabischer Herkunft und die der kleinen Judit, die Tochter von Holocaustüberlebenden, die in London aufwächst. Eigentlich ist es ja fast zu erwarten, dass sich Salim und Judit treffen, die Erwartung wird nicht enttäuscht. Beide treffen sich im London der 60er Jahre und fühlen sich, trotz, oder vielleicht gerade wegen, ihrer unterschiedlichen Herkunft, sehr zueinander hingezogen. Sie verlieben sich ineinander, heiraten, trotz der Widerstände ihrer Familien und müssen sehr für ihre Liebe und ihr gemeinsames Leben kämpfen. Wir begleiten die Familie zum Ende der 80er Jahre, gehen mit ihr zusammen durch Höhe und Tiefen... Manchmal hätte ich den einen oder anderen gern geschüttelt, damit er aufwacht und in das Hier und Jetzt zurückkehrt... Das Buch nimmt eine überraschende Wendung, wobei, wenn man zwischen den Zeilen gelesen hat, musste es eigentlich irgendwie so kommen. Das Ende ist ein Ende, welches dem Leser Raum für seine eigene Geschichte gibt, das gefällt mir. Es wird ein Spannungsbogen aufgebaut, der von der ersten bis zur letzten Seite bestehen bleibt. Ich bin ein bekennender "Erst-die-letzte-Seite-Leser", danach entscheide ich, ob mich ein Buch anspricht oder nicht. Hier war es so, dass ich, obwohl ich den Schluss zuerst gelesen hatte, nicht wusste, wie das Buch ausgeht, das ist es, was mich an Büchern fasziniert: Spannung bis zum Schluss! Die Autorin Claire Hajaj ist 1973 in London geboren und selbst zwischen zwei Kulturen aufgewachsen, ihr Vater ist Palästinenser, die Mutter Jüdin. Sie lebte sowohl im Nahen Osten als auch in England. Sie weiß also, wovon sie schreibt. Das Buch "Ismaels Orangen" ist ihr erster Roman und ich bin gespannt, ob weitere und mit welchem Thema folgen werden.

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Kurz zum Inhalt: Salim wächst als Sohn eines arabischen Orangenbauern in Jaffa und flieht 1948 als Siebenjähriger mit seiner Familie vor den Israelis. Als Jugendlicher wandert er nach England aus, wo er studiert und die etwas jüngere Judith kennen lernt. Die beiden werden ein Paar, aber ihre Beziehung steht von Anfang an unter Spannung, denn Judith ist Jüdin. Bücher sind ja nicht billig, also kann man auch auf Äußerlichkeiten achten: Das Buch ist fest in einen hübschen hellgelben Umschlag gebunden und hat ein edles orangefarbenes Lesebändchen... Druck- oder Übersetzungsfehler sind mir nur zwei aufgefallen, das ist okay. Die Autorin lebt selber in (oder zwischen?) zwei verschiedenen Kulturen, der jüdischen und der palästinensischen. Das macht sich im Buch positiv bemerkbar, denn die Frau weiß, worüber sie schreibt. Ihre Darstellung der beiden Hauptpersonen ist sehr überzeugend und lebendig. Hier und da erklärt die Autorin für meinen Geschmack zu viel. Wo sie einfach nur erzählt, ist das Buch besser. Bei der einen oder anderen Szene schrammt sie auch mal nah an der Grenze zum Kitsch vorbei, aber trotzdem hat mich die Geschichte irgendwie gefesselt. Sehr interessant fand ich, dass die Religion in dem Konflikt auch innerhalb der Familie keine nennenswerte Rolle spielt. Salim ist Araber und sozusagen theoretisch Moslem, aber er ist überhaupt nicht religiös. Auch Judith ist nicht besonders gläubig. Sie fühlt sich eher ihrer Herkunft und ihrer Tradition verpflichtet. Der Titel bezieht sich übrigens auf die biblische Figur Ismael, den ersten Sohn Abrahams, der zugunsten des jüngeren Isaak verstoßen wurde. Ismael ist der Legende nach der Stammvater der Araber, Isaak der des Volkes Israel. Mein Fazit: Ein solider, farbenfroher und spannender Roman, der beiden Seiten gerecht wird.

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Lesenswert

Von: Claudia aus München

20.04.2015

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Mit dem Prolog hatte ich so meine Probleme den zu Anfang konnte ich damit überhaupt nichts anfangen erst nach Beendigung des Buches habe ich ihn nochmals gelesen dann gab er auch Sinn und hat das Ende abgerundet. Insgesamt kam Sal´s innerer Konflikt recht gut rüber, ich hätte mir aber doch gewünscht das an einigen Stellen, gerade bei den Zeitsprüngen auf das ein oder andere zumindest kurz nocheinmal eingegangen wäre das hätte beim Verständnis geholfen und viele Handlungen besser greifbar und verständlich gemacht. Der Schreibstil ist ansonsten gut verständlich und flüssig. Ein Buch das trotz kleiner Schwächen auf alle Fälle lesenwert ist

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Beeindruckend

Von: Sonja

17.04.2015

INHALT: 1948 wird der 7jährige Salim, Sohn eines palästinensischen Orangenzüchters aus seinem Geburtshaus vertrieben. Der Krieg zerstört seine Hoffnungen, eines Tages die Früchte von seinem Geburtsorangenbaum zu pflücken. Judit wächst zur gleichen Zeit in England auf. Ihre Familie ist schwer gezeichnet von den Erfahrungen des Holocausts. Etwa 12 Jahre später treffen sich beide in London. Eine zarte Liebe entsteht, die fast keine Chance hat zu bestehen.... FAZIT: In der Verlagsvorschau und im Internet ist mir dieses wundervolle Cover ins Auge gefallen. Die warmen Farben, der wunderschöne Baum....man gerät direkt ins Träumen. Leider tat ich mich im ersten Drittel des Buches etwas schwer. Denn die Vielzahl der Namen wurden dem Leser schonungslos Seite um Seite präsentiert. Auch geschichtliche Fakten Rund um Palästina, den Krieg und die zeitlichen Abläufe kamen ohne Vorwarnung. Obwohl ich mich mit der Geschichte ein wenig auskenne, war ich teilweise doch etwas überfordert. Doch ich las tapfer weiter, denn Salim und Judit wurden mir sympathisch. Judit ist ein junges Mädchen, was aufgrund der geschichtlichen Umstände ihren Platz in der Gesellschaft noch nicht gefunden hat und ihre Umgebung nutzt diesen Zustand durch antisemitische Handlungen aus. Dass sie selbst in einer Art Identitätskrise steckt, merkt der Leser, da sie sich mal Judit, Judith, oder Jude (in englischer Aussprache) nennt. Sie hat ein offenes Wesen und geht nahezu vorurteilsfrei durchs Leben, was sie sehr sympathisch, aber auch verletzlich macht. Salim ist ein junger Mann, der durch sein Erlebnis mit ständiger Wut beinahe das Wesentliche aus den Augen verliert. Mehr möchte ich dann dieser Stelle nicht verraten, aber das Buch macht deutlich, dass eine Partnerschaft nicht nur von den beiden Hauptpersonen geprägt wird, sondern auch von ihrer Umgebung. Das Ende kam für mich leider ein bisschen zu schnell. Eine - wirklich nur eine Szene - mehr zwischen Salim und Jude hätte mich sehr gefreut. Trotz meiner Einstiegsschwierigkeiten hat mich das Buch sehr beeindruckt und ich vergebe 3,5 von 5 Punkten. http://kleeblatts-buecherblog.blogspot.de/2015/03/claire-hajaj-ismaels-orangen-von-sonja.html

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INHALT: 1948 wird der 7jährige Salim, Sohn eines palästinensischen Orangenzüchters aus seinem Geburtshaus vertrieben. Der Krieg zerstört seine Hoffnungen, eines Tages die Früchte von seinem Geburtsorangenbaum zu pflücken. Judit wächst zur gleichen Zeit in England auf. Ihre Familie ist schwer gezeichnet von den Erfahrungen des Holocausts. Etwa 12 Jahre später treffen sich beide in London. Eine zarte Liebe entsteht, die fast keine Chance hat zu bestehen.... FAZIT: In der Verlagsvorschau und im Internet ist mir dieses wundervolle Cover ins Auge gefallen. Die warmen Farben, der wunderschöne Baum....man gerät direkt ins Träumen. Leider tat ich mich im ersten Drittel des Buches etwas schwer. Denn die Vielzahl der Namen wurden dem Leser schonungslos Seite um Seite präsentiert. Auch geschichtliche Fakten Rund um Palästina, den Krieg und die zeitlichen Abläufe kamen ohne Vorwarnung. Obwohl ich mich mit der Geschichte ein wenig auskenne, war ich teilweise doch etwas überfordert. Doch ich las tapfer weiter, denn Salim und Judit wurden mir sympathisch. Judit ist ein junges Mädchen, was aufgrund der geschichtlichen Umstände ihren Platz in der Gesellschaft noch nicht gefunden hat und ihre Umgebung nutzt diesen Zustand durch antisemitische Handlungen aus. Dass sie selbst in einer Art Identitätskrise steckt, merkt der Leser, da sie sich mal Judit, Judith, oder Jude (in englischer Aussprache) nennt. Sie hat ein offenes Wesen und geht nahezu vorurteilsfrei durchs Leben, was sie sehr sympathisch, aber auch verletzlich macht. Salim ist ein junger Mann, der durch sein Erlebnis mit ständiger Wut beinahe das Wesentliche aus den Augen verliert. Mehr möchte ich dann dieser Stelle nicht verraten, aber das Buch macht deutlich, dass eine Partnerschaft nicht nur von den beiden Hauptpersonen geprägt wird, sondern auch von ihrer Umgebung. Das Ende kam für mich leider ein bisschen zu schnell. Eine - wirklich nur eine Szene - mehr zwischen Salim und Jude hätte mich sehr gefreut. Trotz meiner Einstiegsschwierigkeiten hat mich das Buch sehr beeindruckt und ich vergebe 3,5 von 5 Punkten. http://kleeblatts-buecherblog.blogspot.de/2015/03/claire-hajaj-ismaels-orangen-von-sonja.html

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Ismaels Orangen

Von: Rena Gautzsch aus München

12.04.2015

1944 geboren, 1950 zur Schule gekommen; in Blankenese wohnhaft, wo viele israelische Kinder auf den neuen Staat Israel vorbereitet wurden und von einem sehr jungen eifrigen Lehrer beschult, der uns die braune Zeit und den Holocaust SO permanent beibrachte, dass ich bis zum Mauerfall mich immer schämte, sagen zu müssen: ich bin Deutsche, habe ich nicht aufgehört, das Problem Palestinenser/Juden zu verfolgen. Ich verstehe keine Seite vollständig und bemühe mich weiter, bin aber sicher, dass dieses Problem niemals zu lösen ist. Daher habe ich die Geschichte mit sehr großem Interesse gelesen und mir war von Anbeginn klar, dass die Verbindung nicht von Dauer sein würde. Allerdings -nach solchen Schwierigkeiten mit den Familien- hätte ich ein bisschen mehr Durchhaltevermögen erwartet. Es deprimiert mich erneut, dass es KEINE wie auch immer geartete Lösung gibt. Allerdings habe ich aus Buch eine andere Sicht auf die arabische Seite gewonnen, bislang waren bei mir -wegen meiner gelernten Sicht- immer die Juden die "Armen". Ich bin da durchaus nicht mehr sicher. Das Elend resultiert wirklich aus Abrahams und Sarahs Entscheidung, Hagar und Ismael einfach in die Wüste zu schicken. Das Buch ist SEHR empfehlenswert, wenn auch die Geschichte der Titelhelden im Vordergrund steht, so kommt doch auch die Geschichte der beiden Staaten und ihr gegenseitiges Missverhalten deutlich hervor.

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