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Rezensionen zu
Der Duft von bitteren Orangen

Claire Hajaj

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Nadias Blick war mitfühlend, doch sie hatte im Leben gelernt, dass Anteilnahme weder den Magen füllte noch einen nachts warm hielt. Das Buch „Der Duft von bitteren Orangen“ von Claire Hajaj erschien unter dem blanvalet Verlag am 19.12.2016. Klappentext: Kann Liebe wachsen, wo Hass gesät wird? Jaffa, April 1948. Der siebenjährige Salim, Sohn eines palästinensischen Orangenzüchters, darf endlich die ersten Früchte des Orangenbaums ernten, der zu seiner Geburt gepflanzt wurde. Doch der Krieg bricht aus und seine Familie muss fliehen. Von nun an hat er nur noch einen Traum: eines Tages zu seinem Baum zurückzukehren. Zur selben Zeit wächst Judith mit ihrer jüdischen Familie in England auf – und sehnt sich nach einem Leben jenseits der dunklen Schatten der Vergangenheit. Als Salim und Judith sich im London der Sechzigerjahre begegnen und ineinander verlieben, nimmt das Schicksal seinen Lauf und stellt ihre Liebe auf eine harte Probe … „Ach, Salim, du weißt es doch besser. Zu Hause ist man nicht dort, wo man am längsten gelebt hat; es ist ein Gefühl da drin.“ Sie tippte ihm auf die Brust. Die Autorin: Claire Hajaj, 1973 in London geboren, hat ihr bisheriges Leben zwischen zwei Kulturen, der jüdischen und der palästinensischen, verbracht und versucht, sie zu vereinbaren. In ihrer Kindheit lebte sie sowohl im Nahen Osten als auch im ländlichen England. Sie bereiste alle vier Kontinente und arbeitete für die UN in Kriegsgebieten wie Burma oder Bagdad. Sie schrieb Beiträge für den BBC World Service, außerdem veröffentlichte sie Artikel in Time Out und Literary Review. Ihren Master in Klassischer und Englischer Literatur hat sie in Oxford gemacht. Zur Zeit lebt sie mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Beirut. Inhalt: Das Buch beginnt im Jahre 1948 in Palästina. Unser Protagonist Salim ist zu diesem Zeitraum sieben Jahre alt und freut sich darauf, die Orangen von seinem Orangenbaum zu züchten, der zu seiner Geburt von seinem Vater Hasan Al-Ismaeli gepflanzt wurde. Doch der Krieg bricht aus, die Juden marschieren ein und Familie Al-Ismaeli flüchtet nach Nazareth, zur Salims älteren Schwester aus der ersten Ehe seines Vaters. Seine Mutter verlässt kurz danach die Stadt und verlässt Salim und seinen Vater. Seinen kleinen Bruder Rafan nimmt sie mit. Die Geschichte springt dann zur Judith über. Wir lernen das jüdische Mädchen Judith, welches von ihren Freunden den Spitznamen – Jude – bekommen hat kennen. Sie steht kurz vor ihrer Bat Mizwa, ihrer Glaubensmündigkeit. Jahre vergehen und 1978 lernen sich Salim und Jude kennen. Wie das Schicksal es will, verlieben sie sich ineinander. Sie kämpfen mit den Vorurteilen ihrer Kulturen, die gegenseitig vorhanden sind und wissen, dass ihr Weg kein leichter wird. Trotz den ganzen Problemen heiraten sie miteinander. Im Jahre 1982 wird Salim durch seine Arbeit nach Kuwait geschickt. Dort beginnt ein interessantes Leben für sie. Jude versucht Arabisch zu lernen und möchte an der Volkshochschule lehren. Sie haben zwei Kinder. Die Zwillinge Sophie und Marc. Salim erleidet in Kuwait eine Niederlage nach der anderen. Er verliert seine Arbeit und wird dann reingelegt. Er denkt dass er sich als Geschäftsführer qualifizieren kann, doch seine Wurzeln führen immer wieder dazu, dass er nicht als Engländer, der dort gelebt und studiert hat, angesehen wird. Als sein jüngerer Bruder Rafan, mit dem er sich vorher in Beirut getroffen hat, aufeinmal in Kuwait bei Salim und Jude auftaucht, erwarten die Familie harte Zeiten. Immer wieder kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen Jude und Salim. Salim ist härter geworden. Er ist sauer auf die Gesellschaft und regt sich darübr auf, dass man ihn nicht anerkennt und diese Wut lässt er oft an Jude und den Kindern in verbaler Form raus. Wird die Liebe zwischen Jude und Salim die Vergangenheit überstehen? Kann Salim in sein Land zurück und seine Orangenbäume sehen? Lest selbst. Meine Meinung: Ich habe das Buch mit großem Interesse gelesen. Die Sprache die Claire Hajaj nutzt ist sehr verständlich. Sie benutzt sehr oft arabische und hebräische Wörter, die man in einem Glossar am Ende des Buches nachschlagen kann. Zwar kommt man kurz aus dem Redefluss dadurch heraus, aber wenn man sich dann die Wörter gemerkt hat, muss man nicht mehr nachschauen. Die Geschichte von Salim und Jude hat mich sehr berührt. Durch beide Charaktere wird veranschaulicht, welche Probleme und Schicksale beide Kulturen durchgemacht haben und wie schwierig es sein kann, gegen Vorurteile zu kämpfen. Du kannst ja weiter tun, als gebe es keinen Krieg, wenn dir das so lieber ist. Doch er tobt überall um uns herum. Und sie, was aus mir geworden ist, während ich die Augen davor geschlossen habe und meinen großen Träumen nachgejagt bin. Ich bin weder Engländer noch ein richtiger Araber.

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https://sunnywonderbookland.blogspot.de/2017/07/rezension-zu-der-duft-von-bitteren.html Autor: Claire Hajaj Verlag: blanvalet Seitenanzahl: 449 Preis: 9,99 Euro erschienen am 19. Dezember 2016 Die Rezension enthält Spoiler! Zur Autorin Claire Hajaj, 1973 in London geboren, hat ihr bisheriges Leben zwischen zwei Kulturen, der jüdischen und der palästinensischen, verbracht und versucht, sie zu vereinbaren. In ihrer Kindheit lebte sie sowohl im Nahen Osten als auch im ländlichen England. Sie bereiste alle vier Kontinente und arbeitete für die UN in Kriegsgebieten wie Burma oder Bagdad. Sie schrieb Beiträge für den BBC World Service, außerdem veröffentlichte sie Artikel in Time Out und Literary Review. Ihren Master in Klassischer und Englischer Literatur hat sie in Oxford gemacht. Zur Zeit lebt sie mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Beirut. Inhalt Jaffa, April 1948. Der siebenjährige Salim, Sohn eines palästinensischen Orangenzüchters, darf endlich die ersten Früchte des Orangenbaums ernten, der zu seiner Geburt gepflanzt wurde. Doch der Krieg bricht aus und seine Familie muss fliehen. Von nun an hat er nur noch einen Traum: eines Tages zu seinem Baum zurückzukehren. Zur selben Zeit wächst Judith mit ihrer jüdischen Familie in England auf – und sehnt sich nach einem Leben jenseits der dunklen Schatten der Vergangenheit. Als Salim und Judith sich im London der Sechzigerjahre begegnen und ineinander verlieben, nimmt das Schicksal seinen Lauf und stellt ihre Liebe auf eine harte Probe … Meine Meinung Das Buch fängt mit Salims Kindheit in Jaffa und der Flucht nach Nazareth an. In den folgenden Kapiteln erfährt man nicht nur etwas über sein Leben oder das Leben der Leute in Jaffa, sondern auch etwas über Judiths und ihre Kindheit in England. Beide kommen aus anderen Ländern, gehören unterschiedlichen Religion und könnten unterschiedlicher nicht sein. Trotzaltem verlieben sie sich in einander und verbringen ihr Leben zusammen. Das Buch ist in mehrere Abschnitte unterteilt, die jeweils 10 Jahres Sprünge machen. So erfährt man zuerst etwas über ihre Kindheit, dann über ihre Jugend und schlussendlich noch über viele weitere Etappen. Salim ist schon ist er ein Kind war sehr ehrgeizig und kann seine Kindheit und was ihm und seiner Familie und auch allen Palästinenser zugestoßen ist einfach nicht vergessen. Er arbeitete sehr hart, um Erfolg zu haben und seine hohen Erwartungen werden oft enttäuscht. So wird aus der glücklichen Beziehung immer mehr eine verzweifelte und von Problemen gezeichnete Familie. Judith hingegen ist sehr bodenständig und denkt über eine Situation mehrmals nach. Sie ist auch diejenige, die mehr an den Konflikt der Religionen in dieser Beziehung zweifelt, doch Salim konnte sie überzeugen. Doch der Konflikt Juden gegen Araber stellt sich für die beiden schwerer raus als es am Anfang aussieht und ihre Familie zerbricht mehr oder weniger daran. Zu zweit hatten sie keine Probleme, doch beide haben unterschiedliche Vorstellungen, wie und in welchem Glauben ihre Kinder aufwachsen sollen. Die Autorin versteht es die Situation, die Charaktere und das geschichtliche Zeitgeschehen authentisch darzustellen und man spürt auch selber, wie kompliziert die Beziehung zwischen den Palästinensern und den Juden eigentlich ist. Der Schreibstil hat mir auch gut gefallen, da das Buch flüssig zu lesen war. Nur die Aussprüche in hebräisch/arabisch hat mich leicht gestört. Es war zwar eine Übersetzung im hinteren Teil des Buches zu finden, jedoch ist es zu schwer die ganze Zeit mit meinem Torino die Seiten zu wechseln. Auch der mittlere Teil des Buches konnte mich so gar nicht packen und ich musste das Buch mehrmals zur Seite legen bis ich wieder genügend motiviert war um weiterzulesen. In diesem Abschnitt ist nicht viel passiert, doch das ändert sich zum Glück im letzten Drittel des Buches. Fazit Insgesamt hat mir das Buch wirklich gut gefallen und ich fand es sehr interessant mehr über die Konflikte in Israel zu erfahren. Schön war, dass das Buch authentisch war und nicht eine Geschichte, in der alles so leicht ist und es keine Probleme gibt. Der mittlere Teil konnte mich zwar überhaupt nicht fesseln, dafür machen die letzten zwei Abschnitte alles wieder wett. Insgesamt 4 von 5 Sterenen.

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Text auf der Buchrückseite: Jaffa, April 1948. Der siebenjährige Salim Al-Ismaeli, Sohn eines palästinensischen Orangenzüchters, freut sich darauf, die ersten Früchte des Orangenbaums zu ernten, der zu seiner Geburt gepflanzt wurde. Doch der Krieg bricht aus und treibt die ganze Familie in die Flucht. Von nun an hat Salim nur noch einen Traum: Eines Tages zu seinem Baum zurückzukehren und im Land seiner Väter zu leben. Zur selben Zeit wächst Judith als Tochter von Holocaust-Überlebenden in England auf – und sehnt sich danach, irgendwann ein normales und glückliches Leben führen zu dürfen. Als Salim und Judith sich im London der Sechzigerjahre begegnen und ineinander verlieben, nimmt das Schicksal seinen Lauf und stellt ihre Liebe auf eine harte Probe … »Ein wunderschön geschriebener Roman, der die Tragödie zwischen Palästina und Israel greifbar macht. Höchst empfehlenswert!« Library Journal Meine Meinung: Das Buch lag nun schon seit einiger Zeit bei mir auf dem Sub rum, also wurde es wirklich an der Zeit es zu lesen. Ich muss gestehen, dass es mich - vielleicht wegen arabischem Hintergrund- immer wieder zu Literatur aus und/ oder dem Nahen Osten zieht. Die Geschichte wird hier im Wechsel zwischen Salim und Judith erzählt. Mich hat der unglaublich einfühlsame Schreibstil von Claire Hajaj sehr berührt. Auch denke ich, dass sicher das Leben von Claire einen grossen Einfluss spielte als sie die Geschichte geschrieben hat. Das Buch hab ich sehr schnell durchgelesen- wieso lang es nochmal so lange auf dem Sub? Man merkt beim lesen sehr das zwischen den beiden Kulturen immer noch eine zu grosse Kluft herrscht - das Thema leider immer noch sehr aktuell. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und kann es nur weiterempfehlen. Es ist eine gute Mischung auf Liebe, den verschiedenen Kulturen und nah am Plus der Zeit. Am 16. Oktober 2017 wird ihr zweites Buch Der Wasserdieb erscheinen, bin schon gespannt und habe es mir bereits vorbestellt. Zur Autorin: Claire Hajaj, 1973 in London geboren, hat ihr bisheriges Leben zwischen zwei Kulturen, der jüdischen und der palästinensischen, verbracht und versucht, sie zu vereinbaren. In ihrer Kindheit lebte sie sowohl im Nahen Osten als auch im ländlichen England. Sie bereiste alle vier Kontinente und arbeitete für die UN in Kriegsgebieten wie Burma oder Bagdad. Sie schrieb Beiträge für den BBC World Service, außerdem veröffentlichte sie Artikel in Time Out und Literary Review. Ihren Master in Klassischer und Englischer Literatur hat sie in Oxford gemacht. Zur Zeit lebt sie mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Beirut. Quelle

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Zum Cover: Ich finde das Cover sehr schön. Die Farben sind stimmig und der Orangenbaum mit dem Jungen passt auch perfekt zum Inhalt Zum Hörbuch: Der Sprecher ist sehr gut verständlich, so dass man dem Geschehen sehr gut folgen kann. Er verstellt seine Stimme für die direkte Rede und man kann gut erkennen, wer gerade spricht. Das Hörbuch greift eine sehr ernste und wichtige Thematik auf und ist sehr dramatisch. Es geht hier nicht allein um eine Liebesgeschichte, sondern um Kriege, Glaube und Herkunft. Es werden Konflikte der fanatischen Seiten der arabischen und jüdischen Kulturen aufgeführt. Dieses Hörbuch macht für mich deutlich, dass die Menschen von Beginn an bereits in einige Sichtweisen durch die jeweilige Kultur hineingeboren werden. Je nach Herkunft, haben die Charaktere unterschiedliche Sicht- und Handlungsweisen. Sie sind sehr facettenreich und alle unterschiedlich. Ich fand es sehr faszinierend, ihre verschiedenen Entwicklungen und Entscheidungen zu verfolgen. Die ganze Geschichte über hatte ich das Gefühl, hier keiner erfundenen Geschichte zu lauschen, sondern einer wahren. Ich glaube auch, dass die Autorin hier viel eigene Lebenserfahrung mit integriert hat. Leider gab es keine große Spannungskurve, so dass es mich nicht mitreißen konnte. Fazit: Es handelt sich hierbei nicht nur um eine Liebesgeschichte, sondern um ernste Themen. Ich kann dieses Buch bedenkenlos jedem empfehlen, der ein politisches Interesse hat oder auch einfach einen Blick auf unterschiedliche kulturelle Sichtweisen erhaschen möchte.

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Salim Al-Ismaeli lebt 1948 auf einer Orangenbaumplantage in Palästina. Der siebenjährige wartet darauf, dass sein Orangenbaum die ersten Früchte trägt, als jüdische Truppen in seine Heimat einmarschieren und seine Familie nach Nazareth flieht. Man hört das Heulen der Sirenen, das Quietschen von Reifen und die Schreie der Menschen, während um sie herum die Bomben einschlagen. Der Hauptstrang dieses Romans handelt von Salim, der als Student in London seine spätere Ehefrau Jude kennenlernt. Sie ist Jüdin. Der Konflikt, der sich schon allein aus den beiden Familiengeschichten ergibt, ist eine Belastung für die junge Beziehung. Beide halten jedoch zusammen und mit der Geburt der Zwillinge scheint das Familienleben perfekt. Offenbar kann man seine Vergangenheit aber nie abstreifen. Das merkt das junge Paar, als Salims Bruder als PLO-Kämpfer Unterstützung von Salim fordert. Für welche Seite er sich auch entscheidet, wird er einen der beiden verletzen. Die britische Autorin mit den Israelischen Wurzeln verdeutlicht in ihrem Roman, wie schwer es ist, Familiengeschichte und Zukunft miteinander zu verbinden. Sie erzählt ihre Geschichte aus Sicht der beiden Liebenden, die vom Wunsch getrieben werden, ihren eigenen Frieden zu finden, jedoch in ihrem Umfeld immer wieder auf Schwierigkeiten stoßen. Nicht nur, dass ihre Familien immer wieder in Zorn geraten, wenn es um verlorenes Land geht und eine unausgesprochene Schuldzuweisung im Raum steht. Besonders Marc, der Sohn der beiden, spürt diese Zerrissenheit und wird damit in seinem Leben nicht fertig. Diese Tragik lässt sich von der kleinen Familie auf das ganze Volk übertragen. Über allem schwebt die Hoffnung, dass irgendwann ein Nebeneinander ohne Waffen möglich ist. Claire Hajajs Debüt fordert, dass der Leser in die Geschichte eintaucht. Der Zugang ist zwar weit offen, gelingt aber nur denjenigen, die sich unvoreingenommen der Geschichte nähern. Der Konflikt im nahen Osten schwelt seit Jahrtausenden und oft hat man den Eindruck, dass niemand mehr weiß, wo der Auslöser war. Beide Völker bestehen nur noch aus Schmerz. Die Situation wird hier auf eine Familie reduziert, deren Ziel es ist, die Liebe zueinander siegen zu lassen. Beide Seiten dürfen ihre Sicht auf die Dinge darlegen und ernten dafür Verständnis beim Leser. Von daher ist das Buch absolut lesenswert für politisch Interessierte.

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Das erste Drittel des Buches war für mich sehr schwer zu lesen. Durch die vielen Namen, unbekannten Begriffe und geschichtlichen Hintergründe ging es nur sehr langsam voran, da ich manchmal auch einfach nicht die Konzentration für diese Begrifflichkeiten und geschichtlichen Ereignisse hatte...Wenn man dann aber in der Geschichte drin ist, geht es sehr schnell. Einmal über die Anfangsschwierigkeiten hinweg gekommen, fließen die Seiten nur so dahin... Die Erzählspanne des Buches erstreckt sich von 1948 bis 1987 und es wird aus Salims und Judiths Perspektive erzählt. Die Liebesgeschichte der Beiden beginnt sehr zart und langsam. Wie eine Pflanze wächst die Liebe langsam und man merkt immer mehr wie sie sich näher kommen. Probleme mit ihren Familien wegen der Herkunft des anderen sind vorprogrammiert. Doch schaffen die Beiden es trotzdem, ihre Liebe am Leben zu erhalten und ihr Leben zu leben. Sie heiraten und bekommen zwei Kinder. Auch ihre beiden Kinder, die Zwillinge Sophie und Marc, haben es nicht immer leicht im Leben, gefangen zwischen den zwei Kulturen. Bedingt durch den Job zieht es die kleine Familie nach Kuweit. Dort fängt es langsam an zu krieseln und man merkt immer mehr, dass es doch nicht so einfach ist, eine Ehe zu führen, wenn man von allen Seiten auf Widerstand stößt. Die Figuren haben mir am Anfang super gut gefallen. Durch den Verlauf der Geschichte, verändern sich natürlich auch die Personen, das ist nur natürlich. Manche Veränderungen haben mir nicht gefallen, aber das ist ja im echten Leben auch so. Das Cover ist wunderschön. Es passt wunderbar zur Geschichte und ich mag die warmen Farben sehr. Autorin Claire Hajaj hat diese Geschichte ähnlich erlebt - nur das sie in der Rolle von Sophie bzw. Marc steckte. Tochter einer jüdischen Mutter und eines palästinensischen Vaters. Mit diesem Buch schafft sie es mich zum Nachdenken anzuregen. Bücher mit ähnlichen Themen interessieren mich sehr. Ich finde es sehr interessant etwas über unsere Geschichte zu solchen Themen zu lesen. Es ist zwar traurig, dass es diese Vorgeschichte unseres Landes gibt, aber daran können wir nichts mehr ändern! Wir müssen damit leben und das Beste daraus machen. Als ich das Buch gelesen habe, habe ich mich nicht für eine Seite entschieden, ich konnte es gar nicht...durch die beiden Perspektiven hatte man verschiedene Ansichten der Ereignisse vor Augen...

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“Kann Liebe wachsen, wo Hass gesät wird?” Diese Frage stellt man sich unweigerlich, wenn man sich mit dem Roman “Ismaels Orangen” von Claire Hajaj beschäftigt. Wenn man zunächst das blassgelbe Buchcover betrachtet, sieht man darauf in der Mitte einen leuchtenden Orangenbaum, der inmitten einer von Hitze gekennzeichneten Landschaft wächst und zahlreiche Früchte trägt. In der Nähe des Baumes sieht man einen Jungen, der davonrennt und/oder eine andere Richtung einschlägt. Das Cover symbolisiert etwas von “zurücklassen” bzw. “seine Heimat zu verlassen” und der Baum in der Mitte steht für “Fruchtbarkeit” und “Wachstum”. Bildlich passt das Buchcover hervorragend zum Inhalt des Buches und wurde meiner Meinung nach, sehr gut ausgewählt. Thematisch beschäftigt sich die Geschichte mit dem Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern und das Land Israel, ein Land mit zwei Völkern, die sich tagtäglich, zahlreiche und sehr blutige Auseinandersetzungen liefern. Die Geschichte beginnt im Jahr 1948 und handelt von dem siebenjährigen Salim, Sohn eines palästinensischen Orangenzüchters, der in der Hafenstadt Jaffa aufwächst. Salim träumt davon, die ersten Früchte seines Orangenbaums ernten zu können, den seine Eltern zu seiner Geburt für ihn gepflanzt haben. Das Schicksal jedoch meint es anders mit ihm, denn schon sehr bald, muss seine Familie das Land und ihr Anwesen verlassen, da ihr Heimatland von Israelischen Truppen eingenommen wird. Die Familie flieht nach Nazareth und zerbricht dabei. Salim geht später nach England um dort zu studieren und ein besseres Leben zu führen. In London schlägt das Schicksal erneut zu, doch diesmal erfreulicher und schöner, denn dort lernt Salim die Jüdin Judith kennen. Salim und Judith verlieben sich schließlich ineinander und zeigen ihrer Umgebung, dass ihre Liebe stärker ist als jeder kultureller Konflikt. Sie heiraten und bekommen zwei Kinder, doch das Leben geht oft andere Wege als gewünscht und das Schicksal nimmt erneut seinen Lauf und ändert ihr Leben auf dramatische Art und Weise, denn dort wo Liebe wächst, ist Hass, der Verlust mit sich bringt, nicht sehr weit entfernt. Mir hat der Roman “Ismaels Orangen” ausgesprochen gut gefallen, da die Geschichte mich inhaltlich sehr mitgerissen hat und die Thematik des Nahostkonfliks sehr gut in die Familiengeschichte mit eingebunden wurde. Durch die Verknüpfung der Thematik mit der Familiengeschichte, wirkt der Inhalt keineswegs künstlich oder abstrakt, sondern sehr realistisch und lebensnah. Claire Hajaj erschafft Bilder und erweckt sie in ihrem Werk zum Leben, so spürt man jeden noch so kleinen, raschelnden Grashalm unter seinen Füßen, oder sieht den leuchtenden Orangenhain mit seinen saftigen Früchten förmlich vor sich stehen. Der Erzählstil hat mir gut gefallen, jedoch war dieser an einigen Stellen etwas zu langatmig. Die Botschaft dieser Geschichte ist indes einmalig schön und mit dem Wunsch von Frieden ohne Grenzen gekennzeichnet. Fazit: Ein wunderbares Buch über eine Liebe, die kulturelle Grenzen überwindet und den Wunsch nach Freiheit und Frieden in sich trägt.

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Eine Liebesgeschichte zwischen einer Jüdin und einem Palästinenser bringt uns die Autorin Claire Hajaj hier nahe und erzählt dabei auch ein Stück weit ihre eigene Geschichte. Jude und Salim verlieben sich in England, beide sehnen sich nach einem normalen und glücklichen Leben. Kulturelle Unterschiede wollen sie nicht zulassen, stellen ihre Liebe über alles. Sie halten gegen familiäre Anfechtungen und Widerstände zusammen und bekommen Zwillinge. Doch die Idylle hat nicht lange Bestand. Durch berufliche Hindernisse und das Auftauchen von Salims radikalem Bruder, der die PLO unterstützt, kommt es langsam schwelend zum Bruch. Salim verliert sich mehr und mehr in seinen Selbstzweifeln, seiner Wut und seinen Träumen und merkt nicht, wie er sich von seiner Familie immer weiter distanziert. Er erwartet von seinen Kindern die Hingabe zu ihrer arabischen Herkunft und von seiner Frau die Aufgabe ihres Glaubens. Der Orangenbaum ist für Salim symbolträchtig und steht für sein Stück Heimat, das er schützen und bewahren will. Das erlittene Unrecht frisst an seiner Seele. Er versucht, das Haus und Land seiner Vorfahren von den Israelis mit gerichtlichen Schritten zurück zu gewinnen. Jude ist eine willensstarke Person, die sich voll und ganz auf ihren Mann und Kinder einlässt und ihnen den Zugang zu beiden Kulturen ermöglichen will. Ihre Liebe ist ihre Macht gegen Salims Zerrissenheit, wird sie damit Erfolg haben. Mit einem hervorragenden Schreibstil führt die Autorin durch die Geschichte und zeigt die Konflikte der fanatischen Seiten der jüdischen und der arabischen Kultur auf. Aber sie gibt auch Hoffnung mit ihrer wunderschön erzählten Liebesgeschichte, die einen gefangen nimmt. Ismaels Orangen hat mich sehr bewegt. Dieser Roman zeigt eine junge Liebe, die sich durch ihre familiäre Prägung auf verschiedene Herkunft selbst den Weg verbaut. Jeder ist gefangen in seiner Kultur, die er von Kindesbeinen an kennt und lebt. Auch wenn ein Partner tolerant ist, und den Schutz der Kinder vor Augen hat, so kann die Liebe nicht weiter bestehen, wenn der andere von Zweifeln, Hass und Wunschdenken erfüllt ist. Was wird aus den Kindern, die zwischen den Fronten sitzen und für welche Kultur sollen sie sich entscheiden. In der heutigen Zeit eine allgegenwärtige Situation, die nicht einfach ist. Die Schilderung des Lebens in Palästina / Israel und die geschichtliche Entwicklung in dieser Region bestimmt die Handlung in großem Maße. Die Sicht auf die Vertreibung, die Gewalt und der gegenseitige Hass wird durch einen Blick auf einzelne Schicksale gut erklärt und dem Leser die Problematik dieser Gegend deutlich bewusst gemacht. Doch die Hoffnung auf Frieden macht sich in den Herzen breit. Nur die Liebe der Menschen untereinander kann ein Machtwort gegen Konflikte und Kriege sprechen.

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