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Rezensionen zu
Der Duft von bitteren Orangen

Claire Hajaj

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Autorin "*Claire Hajaj*" thematisiert in ihrem Roman "*Ismaels Orangen*" den Nahostkonflikt. Das Buch erscheint 2015 im "*Blanvalet Verlag*". Jaffa im Britischen Mandatsgebiet Palästina, 1948: Der siebenjährige Salim Al-Ismaeli lebt auf einer Orangenbaumplantage und hat eine unbeschwerte Kindheit. Erst der Einmarsch jüdischer Truppen vertreibt die Familie von ihrem Besitz. Sie fliehen nach Nazareth zu Salims Verwandtschaft. Sein eigener Orangenbaum wird von nun ab Salims Traumbild seiner Heimat. Er studiert in London und lernt Jude (Judit) kennen, die Jüdin ist und deren Großeltern Holocaust-Vertriebene sind. Eine Liebesgeschichte zwischen einer Jüdin und einem Palästinenser bringt uns die Autorin Claire Hajaj hier nahe und erzählt dabei auch ein Stück weit ihre eigene Geschichte. Jude und Salim verlieben sich in England, beide sehnen sich nach einem normalen und glücklichen Leben. Kulturelle Unterschiede wollen sie nicht zulassen, stellen ihre Liebe über alles. Sie halten gegen familiäre Anfechtungen und Widerstände zusammen und bekommen Zwillinge. Doch die Idylle hat nicht lange Bestand. Durch berufliche Hindernisse und das Auftauchen von Salims radikalem Bruder, der die PLO unterstützt, kommt es langsam schwelend zum Bruch. Salim verliert sich mehr und mehr in seinen Selbstzweifeln, seiner Wut und seinen Träumen und merkt nicht, wie er sich von seiner Familie immer weiter distanziert. Er erwartet von seinen Kindern die Hingabe zu ihrer arabischen Herkunft und von seiner Frau die Aufgabe ihres Glaubens. Der Orangenbaum ist für Salim symbolträchtig und steht für sein Stück Heimat, das er schützen und bewahren will. Das erlittene Unrecht frisst an seiner Seele. Er versucht, das Haus und Land seiner Vorfahren von den Israelis mit gerichtlichen Schritten zurück zu gewinnen. Jude ist eine willensstarke Person, die sich voll und ganz auf ihren Mann und Kinder einlässt und ihnen den Zugang zu beiden Kulturen ermöglichen will. Ihre Liebe ist ihre Macht gegen Salims Zerrissenheit, wird sie damit Erfolg haben. Mit einem hervorragenden Schreibstil führt die Autorin durch die Geschichte und zeigt die Konflikte der fanatischen Seiten der jüdischen und der arabischen Kultur auf. Aber sie gibt auch Hoffnung mit ihrer wunderschön erzählten Liebesgeschichte, die einen gefangen nimmt. Ismaels Orangen hat mich sehr bewegt. Dieser Roman zeigt eine junge Liebe, die sich durch ihre familiäre Prägung auf verschiedene Herkunft selbst den Weg verbaut. Jeder ist gefangen in seiner Kultur, die er von Kindesbeinen an kennt und lebt. Auch wenn ein Partner tolerant ist, und den Schutz der Kinder vor Augen hat, so kann die Liebe nicht weiter bestehen, wenn der andere von Zweifeln, Hass und Wunschdenken erfüllt ist. Was wird aus den Kindern, die zwischen den Fronten sitzen und für welche Kultur sollen sie sich entscheiden. In der heutigen Zeit eine allgegenwärtige Situation, die nicht einfach ist. Die Schilderung des Lebens in Palästina / Israel und die geschichtliche Entwicklung in dieser Region bestimmt die Handlung in großem Maße. Die Sicht auf die Vertreibung, die Gewalt und der gegenseitige Hass wird durch einen Blick auf einzelne Schicksale gut erklärt und dem Leser die Problematik dieser Gegend deutlich bewusst gemacht. Doch die Hoffnung auf Frieden macht sich in den Herzen breit. Nur die Liebe der Menschen untereinander kann ein Machtwort gegen Konflikte und Kriege sprechen.

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Isamaels Orangen

Von: Heidi

10.07.2015

In diesem Buch geht es um den 7 jährigen Salim Al-Ismaeli , Sohn eines wohlhabenden Orangen Züchter in Palästina in Jaffa . Und in der parallel Geschichte um Judith aus England , Tochter von Holocaust überlebenden . Beide Kinder müssen mit den Traditionen ihrer Väter und den Umständen der Zeit zu recht kommen . In der Zeit wo Krieg , Vertreibung und Flucht allgegenwärtig sind . Ist auch noch ein Funke von Liebe und Hoffnung zu spüren Judith träumt von einem Leben als Jüdin glücklich sein zu dürfen . Sie möchte gerne sein wie Ihre Klassenkameradinnen . Leider erfährt sie wie grausam man Juden behandelt . Und Salim wartet darauf die ersten Früchte seines Baumes , welcher zu seiner Geburt gepflanzt wurde zu ernten . Aber genau dann bricht ein Krieg aus . Die Familie muss das Land verlassen und findet bei seiner Halbschwester unterschlupf . Für ihn das wichtigste ein Bild von seinem Orangenhaus . Da will er wieder hin .. Judith und Salim lernen sich kennen und lieben . Darf es eine Liebe zwischen einem Araber und einer Jüdin , wo Geschichte , Herkunft und Religion eine Rollen spielen geben ? Beide setzen sich über die kulturellen , religiösen und dadurch entstehenden Probleme ihrer Familien hinweg und heiraten . Sie bekommen Zwillinge und eigentlich sollte ihr Glück perfekt sein . Wäre da nicht der Gedanke das Salim seine verlorene Heimat nicht vergessen kann . Mein Fazit Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen . Zwischen drin zog sich die Handlung ein wenig hin . Was sich aber nach einiger Zeit wieder gegeben hat . Der Konflikt zwischen Arabern und Palästinensern macht Nachdenklich . Krieg , Kulturelle und Religiöse Unterschiede sind allein durch die Liebe überwindbar . Die Stimme von Boris Aljinovic hat mir hier sehr gut gefallen . Für mich ein echter Sommer-Urlaubs-Lese-tipp

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Liebe Lesefreunde, Salim musste im Kindesalter sein Heim in Palästina verlassen. Dies ist besonders tragisch für ihn, da er deshalb seinen sehnlichsten Wunsch begraben muss, endlich die Orangen an dem zu seiner Geburt gepflanzten Baum zu ernten. Der Junge tat mir aufrichtig leid, jedoch war es wegen der politischen Lage unabdingbar – wir schrieben in dieser Phase des Buches 1948 -, die Heimat zu verlassen. Zunächst kommt Salim mit seiner Famile bei der älteren Schwester unter. Später wird er in Großbritannien heimisch, wo er studiert und die Liebe seines Lebens kennenlernt, Judit. Judit und ihre Familie sind Juden und vor dem Holocaust nach Großbritannien geflohen. Auch sie musste die geliebte Heimat verlassen und tat sich – vor allem wegen ihres Glaubens – schwer, in dem fremden Land Fuß zu fassen und wahre, ehrliche Freunde zu finden. Auch ihr Schicksal berührte mich sehr. Es muss schlimm sein, sein gewohntes, gutes und sicheres Leben aufzugeben, nur um anschließend ständig die Steine aus dem Weg zu räumen, die einem vor die Füße gelegt werden. Auf der Suche nach einem Seelenverwandten, der Nähe und Sicherheit schenkt, trafen Salim und Judit aufeinander. Die Wirkung auf den jeweils anderen war enorm und so wunderte es mich nicht , dass die Liebe ihre Saat in die beiden legte. Das gemeinsame, tiefe Glück währte jedoch nur kurz, denn schon bald begann der Spießrutenlauf. Sie – Jüdin -, er – Araber – das konnte doch nicht gutgehen, oder? Überall waren Rechtfertigungen vonnöten und als die beiden sich endlich über dem Berg im sicheren Hafen von Liebe und Geborgenheit wähnten, traten Probleme von ganz anderer Seite auf. Zunehmend fand sich Salim in dem Konflikt zwischen seinen Welten wieder. Auf der einen Seite seine Eltern und Geschwister, seine Herkunft, sein Glaube, seine Überzeugungen. Dazu der immer übermächtiger werdende Wunsch aus der Kindheit: Endlich die Orangen seines Baumes zu ernten. Leider war es fast unmöglich, den alten Besitz zurück in seine Hände zu bekommen. Auf der anderen Seite seine Familie. Seine Frau, die er einst so geliebt und die seine Ideale mit ihr geteilt hatte sowie die gemeinsamen Zwillinge, die sich leider nicht immer in seinem Sinne entwickelten. Beeindruckend und facettenreich wird der Konflikt Palästinas mit Israel von 1948 bis hinein in die 8oer-Jahre gezeichnet. Teilweise sehr in die Tiefe gehend, was die Auswirkungen auf die Bevölkerung und vor allem die Flüchtinge bedeutete. Dieses sehr komplexe Thema wird gut in die Geschichte eingewoben, jedoch war es mir an einigen Stellen zu viel des Guten, was die politischen Hintergründe und vielen Details betraf. Dennoch waren diese Informationen notwendig, um Salims Dasein und weiteren Weg in der Erzählung zu ebnen. Denn Salim durchläuft innerhalb der betrachteten Zeitspanne eine große Entwicklung – leider nicht zum Guten. Seine Liebe zu Judit und den gemeinsamen Kindern – einst brodelnd und brennend wie ein Vulkan – erkaltete zunehmend wie die Lava, die zudem all ihre Farbe verlor und erstarb. Ich verstand den Mann, dessen Romanfigur mich zunächst sehr begeisterte und faszinierte, immer weniger. Seinen Beweggründen hätte mehr Beachtung zu mehr Verständnis verholfen. Ich konnte zwar nachvollziehen, warum er so handelte, wie er es tat, seine Beweggründe für die Entscheidung seines Ziels waren mir jedoch unverständlich. Da hätten mir mehr Einblicke in seine Seele und Gedanken gut gefallen. So wurde Salim leider immer undurchschaubarer, unsympathischer und fremder für mich. Am Anfang tat ich mich etwas schwer, um in den Roman hineinzufinden, aber nachdem die Protagonisten alle ihren Platz gefunden hatten, gab es kein Halten mehr. Claire Hajaj hat einen sehr flüssigen Schreibstil, der mich zunehmend durch das Buch fliegen ließ. Zudem brannten mir immer mehr die Fragen unter den Nägeln: Vergangenheit oder Zukunft? Seine Herkunft oder seine Familie? Wofür würde Salim sich wohl entscheiden? Inhalt: Jaffa, April 1948. Der siebenjährige Salim Al-Ismaeli, Sohn eines palästinensischen Orangenzüchters, freut sich darauf, die ersten Früchte des Orangenbaums zu ernten, der zu seiner Geburt gepflanzt wurde. Doch der Krieg bricht aus und treibt die ganze Familie in die Flucht. Von nun an hat Salim nur noch einen Traum: Eines Tages zu seinem Baum zurückzukehren und im Land seiner Väter zu leben. Zur selben Zeit wächst Judith als Tochter von Holocaust-Überlebenden in England auf – und sehnt sich danach, irgendwann ein normales und glückliches Leben führen zu dürfen. Als Salim und Judith sich im London der Sechzigerjahre begegnen und ineinander verlieben, nimmt das Schicksal seinen Lauf und stellt ihre Liebe auf eine harte Probe … Zum Buch: „Ismaels Orangen“ von Claire Hajaj ist im März 2015 unter der ISBN-Nr. 978-3-7645-0516-5 im Blanvet Verlag erschienen. Der Roman umfasst 448 Seiten und ist auch als Ebook, Audio-CD und Hörbuch-Download erhältlich. Autorin: Claire Hajaj, 1973 in London geboren, hat ihr bisheriges Leben zwischen zwei Kulturen, der jüdischen und der palästinensischen, verbracht und versucht, sie zu vereinbaren. In ihrer Kindheit lebte sie sowohl im Nahen Osten als auch im ländlichen England. Sie bereiste alle vier Kontinente und arbeitete für die UN in Kriegsgebieten wie Burma oder Baghdad. Sie schrieb Beiträge für den BBC World Service, außerdem veröffentlichte sie Artikel in Time Out und Literary Review. Ihren Master in Klassischer und Englischer Literatur hat sie in Oxford gemacht. Zur Zeit lebt sie mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Beirut. Quelle: Randomhouse

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Allein, als ich schon das Cover sah und noch gar nicht wusste, um was es in dem Buch Ismaels Orangen von Claire Hajaj gehen würde, war mir klar, dass ich es gerne lesen oder hören möchte. Der Name Ismael ließ schon arabische Einflüsse vermuten und da ich ein großes Fable für alles Arabische habe, musste ich dann nur noch entscheiden, ob ich das Buch lesen oder aber lieber das Hörbuch hören möchte. Da mich die Hörprobe trotz der gekürzten Fassung direkt überzeugen konnte, entschied ich mich für das Hörbuch, gelesen von Hörbuchpreisträger Boris Aljinovic. Jaffa, April 1948. Der siebenjährige Salim Al-Ismaeli, Sohn eines palästinensischen Orangenzüchters, freut sich darauf, die ersten Früchte des Orangenbaums zu ernten, der zu seiner Geburt gepflanzt wurde. Doch der Krieg bricht aus und treibt die ganze Familie in die Flucht. Von nun an hat Salim nur noch einen Traum: Eines Tages zu seinem Baum zurückzukehren und im Land seiner Väter zu leben. Zur selben Zeit wächst Judith als Tochter von Holocaust-Überlebenden in England auf – und sehnt sich danach, irgendwann ein normales und glückliches Leben führen zu dürfen. Als Salim und Judith sich im London der Sechzigerjahre begegnen und ineinander verlieben, nimmt das Schicksal seinen Lauf und stellt ihre Liebe auf eine harte Probe … Die oben aufgeführte Beschreibung des Verlags zum Buch Ismaels Orangen kann eigentlich nur den Anfang der Geschichte, die zunehmend an Tragik und Komplexität gewinnt, wiedergeben. Ich würde den Roman in drei Teile aufteilen: die Geschichten Salims und Judiths, als sie Kinder waren und ihren Träumen und Wünschen nachhingen und versuchten, sie zu verinnerlichen und zu verwirklichen; der Abschnitt in den 60er Jahren in London, als die beiden sich kennenlernen und für ihre Liebe kämpfen, beide noch voller Glauben daran, alles gemeinsam schaffen zu können; und den dritten Abschnitt, in der jeder der beiden für sich, mit seinen Wurzeln konfrontiert wird und sich dem eigenen Weg und der eigenen Geschichte und damit gleichzeitig der gemeinsamen Konfliktzone stellen müssen. Dem Buch war leicht zu folgen und Claire Hajaj ist es gelungen, einfühlsam und teils auch beschwingt über die Geschichte der Jüdin Judith und dem Araber Salim zu erzählen. Mir hat der Roman wirklich gut gefallen. Teilweise war ich sehr erschüttert, über die Begebenheiten in dem Buch; über die Selbstverständlichkeit wie Menschen andere Menschen schlecht behandeln, ohne dass man die Entschuldigung des Unwissens anbringen könnte. Berechnend wird Salims Vater alles genommen, eiskalt wird Judith in ihrem verletzlichsten Moment bloßgestellt. Obwohl ich die gekürzte Version des Romans gehört habe, muss ich einräumen, dass ich mich in der zweiten Hälfte des Buches ab und an etwas gelangweilt habe. Vor allem, während ich als Hörerin den Ereignissen Salims gefolgt bin. Hier versucht Salim sich seiner Vergangenheit zuzuwenden und sich mit seinem Volk zu identifizieren. Leider erlebte ich diese Passage teilweise als etwas zu klischeebehaftet und hörte daher nicht so richtig zu. Doch dies legte sich mit der Zeit wieder und die Geschichte fand für mich ein unerwartetes Ende. Ismaels Orangen hat auf jeden Fall dazu beigetragen, dass ich weiterhin Bücher mit dem Themenschwerpunkt Israel, Palästina u. ä. lesen oder hören werde. Ich fand es bereichernd.

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Schon alleine das wunderschöne Cover ist ein Hingucker, aber auch der Inhalt hat mich sehr angesprochen. Viel zu wenig weiß ich über die Geschichte dieser bis heute heiß umkämpften Gegend und den jahrelangen gegenseitigen Hass von Arabern und Isaralis. Mit den ersten Seiten des Romanes hatte ich allerdings auch zu kämpfen. Ich kam durch die vielen arabischen und hebräischen Ausdrücke sehr schwer in die Geschichte. Anfangs blätterte ich noch zurück zum Glossar am Ende des Buches, doch dies störte den Lesefluss noch mehr. Deshalb ließ ich es nach einiger Zeit bleiben. Womit ich ebenfalls Probleme hatte, war dass die Geschichten der beiden Hauptprotagonisten Salim und Judith sehr oft fast ineinander übergingen. Sie waren nicht durch Kapitel getrennt. So wechselte man innerhalb einer Seite von einer Sichtweise in die andere. Nach cirka 100 Seiten kam endlich der Lesefluss auf und der Roman entwickelte seine eigene Dynamik. Wie das Schicksal der beiden Menschen voranschritt, so wuchs auch meine Begeisterung. Im Buch gibt es, wie bereits oben erwähnt, zwei Handlungsstränge, die zwei Schicksale behandelt. Zum einem, die des siebenjährigen Salim, der als Sohn eines arabischen Orangenbauern in Jaffa aufwächst und zum anderen, die Geschichte der kleinen Judith, Tochter von Holocaust-Überlebenden, die in Sunderland, Großbritannien, geboren wird. Als Salim 1948 mit seiner Familie vor den Israelis fliehen muss, flüchten sie zuerst nach Nazareth. Doch bald darauf stirbt sein Vater und seine Mutter verlässt die Familie mit ihrem jüngsten Sohn. Salim geht nach England, wo sein Bruder Hassan lebt und eine Autowerkstätte hat. Doch Salim möchte studieren. Während dieser Zeit lernt er Judith kennen. Zuerst versuchen beide keine Beziehung einzugehen, denn sowohl Sal, als auch Jude, wie sie sich in England nennen, keine Vorurteile haben, wissen sie dennoch um die Problematik einer Liebe zwischen einem Araber und einer Jüdin. Von den Familien wird ihre Beziehung nicht akzeptiert und auch gesellschaftlich ist es alles andere als leicht für das Paar. Claire Hajaj, selbst Tochter einer jüdischen Mutter und eines palästinensischen Vaters versucht in diesem Roman die Problematik und die Zerissenheit der Menschen hinter diesen beiden Religionen und Völker zu beschreiben. Dies gelingt ihr hervorragend, wobei ihre eigenen Erfahrungen sicher eine große Rolle spielen und hier von Vorteil sind. Es gibt mehrere große Zeitsprünge in der Geschichte. Hier hatte ich ein wenig das Gefühl, dass einige wichtige Details fehlen würden. Jedoch erstreckt sich dieser Roman über 40 Jahre und hätte bei noch mehr Details deutlich zu viel an Länge. Die beiden Protagonisten entwickeln sich im Laufe des Romanes stark weiter. Die politischen Hintergründe greifen immer wieder ein und nagen an der Beziehung. Aber auch Salims Bruder Rajan und seine eigene Verbissenheit Erfolg zu haben, treiben ihn immer weiter weg von seiner Familie. Der Prolog am Anfang, den ich nach Beendigung des Buches nochmals gelesen habe, weil er mir zu Beginn nur ein Fragezeichen ins Gesicht gezaubert hat, ergab am Schluss Sinn und hat das Ende abgerundet. Mir wurde durch diese Geschichte einiges verständlicher und zeigt auf wie der Nahostkonflikt begann. Der Hass zwischen den Arabern und Juden geht allerdings noch viel tiefer und schwelt schon viel länger. Da müsste man noch viel weiter ausholen... Schreibstil: Neben Claire Hajaj Umsetzung des Nahostkonflikts, kann sie auch mit ihrem wunderbaren poetischen Schreibstil punkten. Man fühlt die innere Zerissenheit der beiden Protagonisten und man kann beide Seiten gut verstehen. Trotzdem blieben mir beide etwas fremd, vorallem Salim. Fazit: Nach Einstiegsschwierigkeiten liest sich diese Geschichte rund. Die Zerissenheit der beiden Protagonisten, ihre Hoffnungen und der immer wieder auftretende Konflikt im nahen und mittleren Osten beeinflussen deren Leben nachhaltig. Der Autorin gelingt hier beide Seiten und deren Ansichten realistisch darzustellen. Eine Geschichte wie aus dem Leben.

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Wichtige Thematik - sehr empfehlenswert

Von: Veronika Butze aus Möhrendorf

12.05.2015

Der Einstieg in das Buch war auch für mich nicht einfach, da die Erläuterungen der Fremdwörter am Schluss des Buches sind, so musste ich immer wieder hin- und her blättern, was den Leserfluss etwas stört. Nach den ersten dreißig, vierzig Seiten war ich dann schon so von der Geschichte gefangen, dass ich mich auf jede freie Minute, die ich zum Lesen hatte gefreut habe. Ein wichtiges Thema, wichtig immer wieder damit konfrontiert zu werden. Auch ich fand es traurig, wie die Geschichte zu Ende geht, aber verständlich, dass Versöhnung nicht einfach ist. Traurig auch vor allem für die Kinder, die die Geschichte der Eltern immer weiter mit sich tragen. Schön, absolut empfehlenswert, danke

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Ich gebe es zu - "Ismaels Orangen" konnte mich nicht von Anfang an völlig von sich überzeugen. Der Roman beginnt mit einem Einblick in die Kindheit von Salim und Judith, wobei (meinem Empfinden nach) sehr viele bzw. zu viele arabische und jüdische Begriffe den Lesefluss deutlich störten. Zwar erklärten sie sich teilweise von selbst und ansonsten bietet der Roman ein ausführliches Glossar mit Erläuterungen, doch hätten es für meinen Geschmack einige fremdartige Begriffe weniger sein können. Was mir den Start mit dem Buch ebenfalls erschwerte, war das Fehlen einiger Erläuterungen zum historischen Hintergrund der damaligen Zeit. Der Roman beginnt im Jahr 1948 in Palästina und ich bin sicher, nicht jeder Leser kann sofort nachvollziehen, wie die Umstände zu dieser Zeit gewesen sind. Doch es hat sich für mich sehr gelohnt, nach dem holprigen Start weiterzulesen. Nicht nur ist die Geschichte um Salim und Judith sehr interessant (sei es nun die Auseinandersetzung mit Kultur und Religion oder ihr privates Kennenlernen und den Fortschritt ihrer Beziehung). Es ist außerdem sehr spannend, mehr über die Problematik Palästina/Israel zu erfahren. Und das ermöglicht Claire Hajajs Roman, indem er diese schwierige Thematik in eine schöne, manchmal traurige, Geschichte einbettet, bei der man letztlich nicht mehr aufhören kann zu lesen!

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Judith und Salim begegnen sich das erste Mal bei einer Studentenparty in London. Obwohl beide unterschiedlichen Kulturen entstammen, verstehen sie sich vom ersten Moment an und verlieben sich ineinander. Ihnen ist klar, dass ihren Familien ihre Liebe Probleme bereiten wird, denn Judith ist Jüdin und Salim ist Palästinenser. Seit dem Krieg in Israel herrsch zwischen den Völkern eine bittere Feindschaft. Doch Judith und Salim möchten dem Hass keinen Platz in ihrem Herzen geben und für ihre Liebe kämpfen. Ihre Liebe wird des Öfteren auf die Probe gestellt, denn besonders Salim kann seine Herkunft und die damit verbundenen Verpflichtungen immer schlechter unterdrücken. Er ist gefangen in seiner Unzufriedenheit, hadert mit seiner Umwelt und fühlt sich als Person bewusst benachteiligt ob seiner Abstammung. Judith ist ihm treu ergeben, kann ihn aber nicht auf ihren gemeinsamen Weg halten, auf dem Herkunft und Religion nicht die Oberhand haben soll. Als Salim dann auch wieder Kontakt zu seinem radikalen Bruder hat, verschärfen sich die Konflikte zwischen den Zweien und Judith entschließt sich mit den Kindern zurück in die alte Heimat zu gehen in der Hoffnung Salim dadurch zur Vernunft zu bringen. Claire Hajaj ist selber in einer jüdisch-palästinensischen Familie aufgewachsen. Sie weiß wie schwierig die Verhältnisse und wie groß der Hass zwischen den beiden Völkern ist. Sie weiß aber auch, dass diese Verbindung zwischen den beiden Kulturen funktionieren kann. Bestes Beispiel dafür ist ihre Mutter und ihr Vater. Vieles in der Geschichte ist autobiographisch. So ist z. B. der Vater in Jaffa aufgewachsen und mit seiner Familie geflüchtet als israelische Bomben die Stadt zerstörten. Die Großeltern und die Mutter sind Überlebende des Holocaust. Das Buch soll eine Brücke zwischen diesen beiden verfeindeten Völkern bilden und zeigen, dass ein gemeinsames Leben möglich ist, wenn man sein Herz den Menschen öffnet und der Gewalt und dem Hass keinen Platz darin einräumt. Boris Aljinovic konnte mich mit seinem sanften Timbre in der Stimme absolut unterhalten. Ob als die Stimme des kleinen verängstigten Jungen oder die Hass erfüllten zornigen Tiraden des erwachsenen Mannes, ob als aufsässiges junges Mädchen oder besonnene starke Frau, der Schauspieler hat eine so fassettenreiche Stimmfarbe , man hört einfach gerne zu. Die Geschichte ist abwechslungsreich und zieht sich von der frühen Kindheit der Hauptpersonen bis hin zur Mitte deren Lebens. Es zeigt wie schwierig die Verhältnisse zwischen diesen beiden Völkern sind und wie schwierig es ist seiner Herkunft zu entkommen. Es zeigt aber auch, dass es funktionieren kann, es zeigt aber auch das alles an einem seidenen Faden hängen kann. Entscheidend sind die Menschen. Nur die Menschen können eine Änderung herbei führen. Es kann funktionieren, auch wenn es viel Arbeit und gegenseitiges Verständnis erfordert. Fazit: Ich hab mich gut unterhalten gefühlt. Von den Konflikten zwischen Juden und Palästinensern hat man ja in der Vergangenheit viel gehört. Mich freut es, dass Frau Hajaj’s Familie zeigt, dass es auch miteinander funktionieren kann. Ein sehr schönes Debüt mit einem realen Hintergrund.

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